Zitat von Eye-Q
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Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung
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Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
-Peter Ustinov
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Und mein Standpunkt ist, dass das nicht von heute auf morgen geht. Auch nicht von morgen auf übermorgen und auch nicht innert von 3 Jahren...
Leider ist in dieser "Globalisierten" Welt alles relativ zusammengerückt und die Fortschrittlichen wollen den Barbaren natürlich den Weg weisen wie und wohin...
Erinnert mich irgendwie an die Supernanny. Die Kommunikation zwischen Eltern (sagen wir mal "Westen") und Kindern (der Rest der Welt) ist vollkommen gestört und geht aneinander vorbei.Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
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Zitat von maxDie Grossmächte besetzen Afghanistan sehr wohl und sie sind es auch, die bestimmen, was dort passiert und was nicht. Die "Zentralregierung" und die einzelnen Warlords sind von den Besatzungsmächten abhängig. Es stimmt, dass die Besatzungsmächte keine homogenen Interessen haben, sondern oft sogar gegensätzliche. Aber das ändert nichts daran, dass sie momenten kooperieren. Dies ist auch nicht einmal etwas neues. Schon vor über 100 Jahren wurde z.B. China gemeinsam überfallen, um die wirtschaftlichen Interessen der imperialistischen Grossmächte durchzusetzen. Damals konnte man sich aber nicht auf eine gemeinsame Besatzung einigen. Heute schon - genauso wie in Bosnien und im Kosovo.
Deshalb musst du dir deine Realität erstmal zurecht biegen, bis du solche Aussagen auch noch glaubst.
1. Die einzelnen Warlords sind ganz und gar nicht von den "besatzungsmächten" abhängig. Die wären die lieber heute als morgen los. Die sind ja auch nicht von ungefähr so mächtig, sondern weil sie die stärkste lokale Waffengewalt haben. Drogen kann man auch viel schöner verticken, wenn die einzige Bedrohung die afghanische Polizei und ein paar NGOs sind.
2. Der Vergleich mit China ist nur lächerlich. Wo bitte sind denn die imperialistischen Handelsinteressen in Afghanistan?? Beziehen deutsche Firmen von dort billige Rohstoffe und verkaufen ihre Fertigprodukte da? Mal ehrlich nach Afghanistan und Kosovo kräht, welthandelstechnisch, kein Hahn.
Der einzige Sinn des Einsatzes dort ist die Verbesserung der globalen Sicherheitslage und die Stabilisierung der Region. Das die Afghanen die Demokratie selber aufbauen müssen, ist klar. Die "Besatzer" sind aber die einzige Möglichkeit, ein Umfeld zu etablieren, in dem das möglich ist. Ich habe aber noch keinen Bericht gehört, nach dem deutsche Soldaten eine afghanische Parteiversammlung aufgelöst haben. Woher du zu der abenteuerlichen Meinung kommst, dass die "Besatzungsmächte" etwas gegen eine eigenständige demokratische Entwicklung in Afghanistan haben, wird wohl daher dein Geheimnis bleiben.
Achja: Da die "imperialistischen Großmächte" ja nur "Lakeien" der "Kapitalisten und Großkonzerne" sind, möchte ich gerne mal wissen, wie viele Milliarden diese Großkonzerne im Kosovo und Afghanistan verdient haben, da wurden ja immerhin Milliarden "investiert"...können wir nicht?
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Zitat von Eye-QLeider ist in dieser "Globalisierten" Welt alles relativ zusammengerückt und die Fortschrittlichen wollen den Barbaren natürlich den Weg weisen wie und wohin...
Erinnert mich irgendwie an die Supernanny. Die Kommunikation zwischen Eltern (sagen wir mal "Westen") und Kindern (der Rest der Welt) ist vollkommen gestört und geht aneinander vorbei.Zuletzt geändert von Sandswind; 02.06.2006, 10:48.Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
-Peter Ustinov
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Zitat von Eye-QLeider ist in dieser "Globalisierten" Welt alles relativ zusammengerückt und die Fortschrittlichen wollen den Barbaren natürlich den Weg weisen wie und wohin...
Erinnert mich irgendwie an die Supernanny. Die Kommunikation zwischen Eltern (sagen wir mal "Westen") und Kindern (der Rest der Welt) ist vollkommen gestört und geht aneinander vorbei.
Allerdings sollte man vielleicht nicht unbedingt unsere westlichen Werte als "Eltern" ansehen. Zur Zeit erinnert das Gebahren der Menschen wohl eher an eine ganze Horde von egomanischen Erwachsenen, die sich darin überbieten zu wissen, was denn nun der "moralisch korrekte Weg" des Lebens ist.
Kinder sind da viel schlauer, sie sollten uns eher Vorbild sein und nicht irgendwelche "Supernannys"."Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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Zitat von blueflash1. Die einzelnen Warlords sind ganz und gar nicht von den "besatzungsmächten" abhängig. Die wären die lieber heute als morgen los. Die sind ja auch nicht von ungefähr so mächtig, sondern weil sie die stärkste lokale Waffengewalt haben.
Ein wesentlicher Punkt der Besatzungsherrschaft ist doch gerade, dass die Warlords als lokale Hilfskräfte genutzt werden - und dabei darauf geachtet wird, dass die rivalisierenden Fraktionen alle eingebunden sind, so dass sich keiner leisten kann, sich gegen die Besatzungsmacht zu stellen, weil er dann seinen Einfluss an andere Warlords verlieren würde.
Zitat von blueflash2. Der Vergleich mit China ist nur lächerlich. Wo bitte sind denn die imperialistischen Handelsinteressen in Afghanistan?? Beziehen deutsche Firmen von dort billige Rohstoffe und verkaufen ihre Fertigprodukte da?
Heutige CDUler beginnen in diesem Punkt übrigens deutlich ehrlicher zu werden. Jung kündigt ja offensichtlich an, die Strategie der der Bundeswehr auf die Durchsetzung "deutsche Interessen", u.a. Sicherung von Rohstoffen festzulegen und der Kongo-Einsatz wurde von diversen CDUlern auch schon so begründet. Das ist deutlich Veränderung gegenüber der Heuchelei, die die deutsche Aussenpolitik unter Schröder/Fischer prägte, als alle Einsätze mit humanitären Zielen begründet waren, obwohl sie ausschliesslich nach strategischen Zielen ausgerichtet waren.
Die letzten drei Regierungen der BRD sind offensichtlich auch der Meinung, dass das politische Gewicht der BRD proportional zu dem Umfang ihrer militärischen Einsätze ist - weshalb die BRD heute zu den Staaten gehört, die die meisten Soldaten im Ausland einsetzen.
Zitat von blueflashDas die Afghanen die Demokratie selber aufbauen müssen, ist klar. Die "Besatzer" sind aber die einzige Möglichkeit, ein Umfeld zu etablieren, in dem das möglich ist.
Zitat von blueflashIch habe aber noch keinen Bericht gehört, nach dem deutsche Soldaten eine afghanische Parteiversammlung aufgelöst haben.Resistance is fertile
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Du vergisst etwas: die einzelnen Warlords sind den Besatzungstruppen total unterlegen und ihre Macht beruht heute darauf, dass sie von den Besatzungsmächten als lokale Machthaber genutzt werden. Es ist ja nicht so, dass alle Warlords ihre Stellung nach der Invasion behalten konnten.
Nein, weil die Besatzer eben selbst dieser Demokratie im Weg stehen.
Die deutsche Regierung ist mit dafür verantwortlich, dass Parteien in Afghanistan überhaupt nicht bei Wahlen antreten dürfen - und damit Warlords leichtes Spiel hatten, mit ihren Milizen die Wähler entsprechend zu beeinflussen. Die Annahme, dass Besatzungstruppen, die solche Wahlen als "frei" verkaufen und sich selbst auf Warlords stützen, eine Demokratie aufbauen wollen, ist vollkommen absurd - und steht auch im Widerspruch zu dem, was die gleichen Staaten in anderen besetzten Staaten gemacht haben.können wir nicht?
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Zitat von blueflashDie Warlords sind den "Besatzungstruppen" nicht total unterlegen, dass zeigt sich allein schon daran, dass es die USA nicht schaffen, trotz massiver Militäroperationen den Drogenhandel zu unterbinden, die Drogenbarone, Warlords und ihre Söldner sind teilweise sogar besser bewaffnet.
Die Warlords sind einzeln natürlich den Besatzungstruppen total unterlegen. Die können ohne Probleme z.B. Luftunterstützung anfordern oder schwerere Waffen. Das ist den einzelnen Warlords auch vollkommen klar.
Zitat von blueflashWie? In welcher Weise behindern die deutschen Truppen in Afghanistan oder im Kosovo den Aufbau einer Demokratie?
Zitat von blueflashSeit wann behindert die deutsche Regierung den Aufbau von Parteien in Afghanistan? Welche Diktatur wurde denn bitte im Kosovo errichtet?Resistance is fertile
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Zitat von maxDie Warlords sind einzeln natürlich den Besatzungstruppen total unterlegen. Die können ohne Probleme z.B. Luftunterstützung anfordern oder schwerere Waffen. Das ist den einzelnen Warlords auch vollkommen klar.
Ganz einfach: die Besatzungsmächte kontrollieren den Kosovo bzw. Afghanistan - und nicht die dortige Regierung.
In Afghanstan dürfen Parteien bei Wahlen nicht antreten, was das Ergebnis einer Verfassung ist, auf die die Besatzungsmächte massiven Einfluss hatten. Dazu haben die Besatzungsmächte diese Wahl auch noch als freie Wahl bezeichnet, obwohl Parteien nicht antreten durften und die Milizen nicht entwaffnet waren. Im Kosovo gibt es eine Diktatur: die Diktatur der Besatzungsmächte, was genauso auch für Bosnien gilt. Bosnien wird z.B. schon seit über zehn Jahren von den Besatzungsmächten regiert.
Wo ist also der rote Faden, der all diese "besetzten" Länder verbindet. Hier Parteien, da keine, hier UNO Verwaltung, dort Selbstverwaltung. Wie es scheint konnten sich deine "Besatzer" zumindest nicht einigen, wie man denn nun eine Kolonie verwalten soll....können wir nicht?
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Zitat von maxIn Afghanstan dürfen Parteien bei Wahlen nicht antreten, was das Ergebnis einer Verfassung ist, auf die die Besatzungsmächte massiven Einfluss hatten.Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
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Die Warlords sind einzeln natürlich den Besatzungstruppen total unterlegen. Die können ohne Probleme z.B. Luftunterstützung anfordern oder schwerere Waffen. Das ist den einzelnen Warlords auch vollkommen klar.
Die paar Männchen von der ISAF können nicht viel gegen die lokalen Warlords tun. Krieg gegen die Warlords würde das Land noch weiter ins Chaos stürzen und zu massiven Verlusten auf beiden Seiten führen.
Wir können natürlich mit Massiven Truppen aufmarschieren, die Warlords entmachten, das Land komplett übernehmen und entweder wieder abhauen und das Land wieder in Chaos stürzen lassen oder solange wirklich besetzen bis sich irgendwann mal sowas wie eine Demokratische Bewegung gebildet hat..
Ich erinnere die Damen und Herren auch mal an die Bundesrepublik Deutschland, die sich trotz Besatzungsherrschaft, Parteienverbot und Massivem Einfluss der Besatzer auf die Verfassung nicht in eine Kolonie sondern in einen Demokratischen Rechtsstaat verwandelt hat
Oder sollen wir Japan anführen wo das ebenso der Fall war?Eine Erinnerung ihres Atlantisbeauftragten:
Antiker,Galaxie,Hive
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Zitat von blueflashDein Zirkelschluss ist falsch. Nur weil die Warlords den USA was konventionelle Waffen angeht unterlegen sind, und noch da sind, stützen die USA sie also.
Zitat von blueflashDu denkst doch nicht wirklich daran, dass die sich in einer symmetrischen Kriegführung versuchen werden??
Zitat von blueflashDu redest also von Souveränität und nicht von Demokratie.
Zitat von blueflashWenn die Afghanen in ihrer Verfassung eine direkte Wahl der Abgeordneten unter Ausschluss der Parteien bevorzugen, dann ist das ihre Sache.
Zitat von blueflashHier Parteien, da keine, hier UNO Verwaltung, dort Selbstverwaltung. Wie es scheint konnten sich deine "Besatzer" zumindest nicht einigen, wie man denn nun eine Kolonie verwalten soll....
Zitat von Sandswinddenn die USA hätten so gut wie alles akzeptiert, nicht aber eine islamische Republik
Zitat von tsuribitoIch erinnere die Damen und Herren auch mal an die Bundesrepublik Deutschland, die sich trotz Besatzungsherrschaft, Parteienverbot und Massivem Einfluss der Besatzer auf die Verfassung nicht in eine Kolonie sondern in einen Demokratischen Rechtsstaat verwandelt hat
Oder sollen wir Japan anführen wo das ebenso der Fall war?Resistance is fertile
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Zitat von maxDas haben sie aber gemacht! Es ist auch nichts neues, dass sich eine US-Regierung mit Islamisten verbündet.Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
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Zitat von SandswindIn der Vergangenheit, ja. Aber sicher nicht mehr nach dem 11. September. Es paßt nicht so ganz zur von Dir beschriebenen Einflußnahmestrategie der USA, ihre Feinde aus einem Land mit Waffengewalt vertreiben, nur um das Land dann ebendiesen wieder zu überlassen, bzw. deren Ideale (in abgeschwächter Form) noch in der Verfassung festschreiben zu lassen.
Die USA haben eben den Preis dies Bündnis akzeptiert: sie tolerieren den Fundamentalismus derer, die mit ihnen zusammenarbeiten. Und das ist nun wirklich nichts neues in der US-Aussenpolitik, die von Indonesien und Pakisten über Afghanistan, Bosnien bis zum Kosovo immer wieder mit Fundamentalisten zusammengearbeitet haben.Resistance is fertile
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Zitat von maxEin Grossteil des Umfelds von Karsai sind solche ehemalige Unterstützer der Taliban, die aber immer noch islamistische Fundamentalisten sind.
Im Fall der Kooperation mit den Saudis etc. dürften wohl eher wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Diese sehe ich in der Form in Afghanistan nicht, hier ging es wirklich um die Zerschlagung der Hochburgen von Terroristen. Die USA mögen oft nicht wählerisch bei ihren kurzfristigen "Koalitionspartnern" gewesen sein. Aber es wäre doch wirklich hirnrissig, derart weitgehend mit denjenigen zu kooperieren, die man eigentlich verscheuchen wollte und wieder ein solches System zu installieren, das man gerade aushebeln wollte. Daher fehlt mir die Einflußnahme in der Form wie Du sie beschreibst - zumal "tolerieren" eines Systems ja auch was anderes ist, als es durch Einflußnahme selbst zu installieren.Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
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