Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung - SciFi-Forum

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Afghanistan: Generelle und tagespolitische Entwicklung

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    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Ich befürchte, die Variationen sind bereits erschöpft. Versucht man es mit militärischer Gewalt, läuft man Gefahr, die Bevölkerung in die Arme der Taliban zu treiben. Versucht man es mit medizinischer Hilfe und Fürsorge, kommen die Taliban und bringen die Helfer vor Ort um.
    Nur waren die Täter wahrscheinlich gar keine Taliban, sondern Banditen. Sie Sicherheitslage ist eben extrem schlecht, auch weil keine funktionierende Polizei aufgebaut wird. Die Warlords in den einzelnen Regionen werden sicher auch keine starke Polizei wollen, immerhin üben sie selbst die Polizeigewalt aus. Eher schlecht, wie man sieht.

    Die Warlords sind aber unsere einzigen Verbündeten, daher fassen wir sie mit Samthandschuhen an. Das geht zu Lasten der Staatsgewalt und wir haben einen Teufelskreislauf.
    "Vittoria agli Assassini!"

    - Caterina Sforza, Rom, 1503

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      Wie schon geschrieben wurde ist Bildung nie der falsche Ansatz.
      Natürlich ist die Situation mehr als Schlecht dort.
      Aber wir sind nun mal da unten und müssen versuchen da so zu wirken das es dem Land auch was bringt.
      Auch Kriminalität steigert sich durch Armut und Perspektivlosigkeit.
      Da muss man ansetzen und versuchen die Armut zu bekämpfen und Perspektiven zu schaffen.
      beste Grüße
      B. Spiner

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        Schade ist nur, dass Afghanistan inzwischen zum lästigen Anhängsel der politischen und auch teils egomanischen Pläne der Staatsmänner/-frauen geworden ist. Schlecht für die Leute dort.
        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
        DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
        ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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          Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
          Schade ist nur, dass Afghanistan inzwischen zum lästigen Anhängsel der politischen und auch teils egomanischen Pläne der Staatsmänner/-frauen geworden ist. Schlecht für die Leute dort.
          Da hast du leider Recht. Die Politiker können wunderbar ihren Nutzen aus Afghanistan ziehen. Da schimpft einer auf den anderen und bringen tut es - nichts. Aus einem schnellen Abzug der Truppen wird nichts, wenn man wirklich will, dass das Land auf Zeit gestützt wird. Man spielt mit Leben!

          Kommentar


            Das Problem ist halt, dass der Krieg in allen Ländern immer unpopulärer wird, man bisher nicht gerade übermäßig viel erreicht hat und man mindestens nochmal 10 Jahre, vermutlich sogar länger, da bleiben müsste, wenn man wirklich Nationbuilding betreiben will.
            Der Krieg wurde und wird nunmal aufgrund von Sicherheitsinteressen geführt und nicht in erster Linie um die Leute da zu befreien, das ist nur PR.
            Und man kann eben nicht erwarten, dass man eine primitive Stammesgesellschaft innerhalb weniger Jahre in einen funktionierenden Zentralstaat verwandelt. Und wohin es in den nächsten Jahren gehen dürfte ist auch klar. Verhandlungen mit (angeblich) gemäßigten Taliban, schrittweiser Rückzug und nachdem das Medieninteresse abflacht, ist da unten wieder alles wie zuvor.

            Amnesty Internation warnt nicht ohne Grund vor Verhandlungen mit den Taliban, schließlich düften Menschenrechte dann tatsächlich das erste sein, was erst zur Verhandlungsmasse erklärt und dann geopfert wird: Afghanistan conference raises fears of sacrificing rights for short-term peace | Amnesty International

            Zwar kann man sich sicherlich fragen, mit welchen Hintergedanken das letzte TIME-Cover entstanden ist, aber die Aussage dürfte trotzdem nicht falsch sein.
            Angehängte Dateien
            Zuletzt geändert von Leandertaler; 11.08.2010, 08:16.
            I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

            - George Lucas

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              Immer mehr Kinder sterben in Afghanistan - Nachrichten welt_print - Politik - WELT ONLINE

              Die größte Bedrohung für die afghanische Zivilbevölkerung sind die Taliban, nicht die ISAF. Insoweit sollte man überlegen ob man wirklich für den Abzug ist oder nicht doch eher für die Bekämpfung der Taliban. Interessant auch:

              Taliban richten Schwangere hin, Trittin für Verhandlungen - Nachrichten welt_print - Politik - WELT ONLINE

              Ich frage mich, was sich Trittin dabei denkt, Verhandlungen mit den Talibanführern zu fordern. Will man mit Menschen Kompromisse schließen, die sowas abscheuliches tun, einen Menschen erst mal öffentlich auszupeitschen und dann zu erschießen, wegen angeblichen Ehebruchs?

              Kommentar


                Naja, ein Abzug würde die Zahl der getöteten Kinder durchaus reduzieren. Würde ISAF abziehen, würden die nicht mehr von den Taliban angegriffen und dabei würde dann logischerweise auch niemand mehr sterben.
                Verhandlungen mit den Taliban werden außerdem womöglich dazu führen, dass der Westen sein Gesicht im Falle eines baldigen Abzugs wenigstens halbwegs bewahren kann, die Lage für die Bevölkerung verbessert man aber ganz sicher nicht, denn nachdem ISAF weg ist, ist die Bevölkerung den Taliban wieder schutzlos ausgeliefert und keiner wird glauben, dass ISAF ncchmal zurückkehrt, wenn sich die Taliban dann plötzlich nicht mehr an irgendwelche Vereinbarungen gebunden fühlen. Aber dann interessiert sich schon lange keiner mehr für Afghanistan.
                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                - George Lucas

                Kommentar


                  Man kann mit den Taliban nicht verhandeln.Die würden Afghanistan wieder ins
                  Mittelalter zurückführen.Diese Verbrecher bringen einfach eine schwangere
                  Frau um.Das ist barbarisch.
                  http://www.youtube.com/user/freshhellseries
                  http://data2364.wordpress.com/
                  https://twitter.com/#!/Data2364


                  Kommentar


                    Zitat von Data 2364 Beitrag anzeigen
                    Man kann mit den Taliban nicht verhandeln.Die würden Afghanistan wieder ins
                    Mittelalter zurückführen.Diese Verbrecher bringen einfach eine schwangere
                    Frau um.Das ist barbarisch.
                    Vermutlich ist das selbst nach der strengsten Auslegung der Scharia ein Mord.


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    Oliver Hansen schrieb nach 47 Sekunden:

                    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                    Naja, ein Abzug würde die Zahl der getöteten Kinder durchaus reduzieren. Würde ISAF abziehen, würden die nicht mehr von den Taliban angegriffen und dabei würde dann logischerweise auch niemand mehr sterben.
                    Verhandlungen mit den Taliban werden außerdem womöglich dazu führen, dass der Westen sein Gesicht im Falle eines baldigen Abzugs wenigstens halbwegs bewahren kann, die Lage für die Bevölkerung verbessert man aber ganz sicher nicht, denn nachdem ISAF weg ist, ist die Bevölkerung den Taliban wieder schutzlos ausgeliefert und keiner wird glauben, dass ISAF ncchmal zurückkehrt, wenn sich die Taliban dann plötzlich nicht mehr an irgendwelche Vereinbarungen gebunden fühlen. Aber dann interessiert sich schon lange keiner mehr für Afghanistan.
                    Deshalb muss man dort bleiben. Da führt kein Weg vorbei. Ob es uns nun gefällt oder nicht.
                    Zuletzt geändert von Oliver Hansen; 11.08.2010, 08:55. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

                    Kommentar


                      Was heißt, da führt kein Weg vorbei? Der Weg, der vorbei führt, ist der, das uns völlig egal ist, was in Afghanistan passiert, genauso wie uns der Völkermord in Ruanda egal war, genauso wie uns das Wüten der Dschandschawid-Milizen im Sudan egal ist, der LRA in Uganda und genauso wie es uns egal ist, das 800 Millionen Menschen weltweit hungern.
                      Wir sind nicht in Afghanistan, um für Menschenrechte zu kämpfen. Das sollte mittlerweile eigentlich auch der letzte begriffen haben.
                      "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                      -Cpt. Jean-Luc Picard

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                        Wir sind nur in Afghanistan und zwar uns nur bei denn amerikaner einzuschleimen mehr auch nicht,und will zeigen das Deutschland ganz tolles Land ist,und überall hilft.

                        Achja wenn sie schon helfen können sie ja auch gleich in Irak gehen.

                        Kommentar


                          Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                          Was heißt, da führt kein Weg vorbei? Der Weg, der vorbei führt, ist der, das uns völlig egal ist, was in Afghanistan passiert, genauso wie uns der Völkermord in Ruanda egal war, genauso wie uns das Wüten der Dschandschawid-Milizen im Sudan egal ist, der LRA in Uganda und genauso wie es uns egal ist, das 800 Millionen Menschen weltweit hungern.
                          Wir sind nicht in Afghanistan, um für Menschenrechte zu kämpfen. Das sollte mittlerweile eigentlich auch der letzte begriffen haben.
                          Natürlich sind wir nicht da, um für Menschenrechte zu kämpfen, zumindest nicht primär. Das ändert nichts daran, dass es zumindest ein Nebeneffekt dessen ist, dass wir da sind. Du weißt ebenso gut wie ich, dass z. B. die Zulassung des Völkermordes im Sudan etwa damit zusammenhängt, dass Sudan den Chinesen Öl liefert und diese deshalb Maßnahmen gegen Sudan boykottieren. Und was Uganda und Ruanda angeht, wir wissen auch beide, dass jede Menge Politiker vermutlich immer noch mit der überkommenen, rassistischen und menschenverachtenden Meinung rumgurken "Was solls, sind doch eh nur Neger".

                          Die Frage ist nur: Warum sollen wir das in Afghanistan auch noch machen?

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                            Die Frage ist nur: Warum sollen wir ausgerechnet für Afghanistan Milliarden in den Sand setzen und das Leben unserer Soldaten opfern? Wenn wir in Ruanda interveniert hätten, hätten wir wenigstens einen Völkermord verhindert, aber das hier ist nur die sinnlose Einmischung in einen Bürgerkrieg, bei der nichts rauskommen kann.

                            Im übrigen: Wer weiß schon, wieviel Frauen in Afghanistan von nicht-Taliban ausgepeitscht und umgebracht werden? Ich bin mir ziemlich sicher, das es auch gar nicht so wenig sind, aber es wird sich niemand dafür interessieren.
                            "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                            -Cpt. Jean-Luc Picard

                            Kommentar


                              Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
                              Die Frage ist nur: Warum sollen wir ausgerechnet für Afghanistan Milliarden in den Sand setzen und das Leben unserer Soldaten opfern? Wenn wir in Ruanda interveniert hätten, hätten wir wenigstens einen Völkermord verhindert, aber das hier ist nur die sinnlose Einmischung in einen Bürgerkrieg, bei der nichts rauskommen kann.

                              Im übrigen: Wer weiß schon, wieviel Frauen in Afghanistan von nicht-Taliban ausgepeitscht und umgebracht werden? Ich bin mir ziemlich sicher, das es auch gar nicht so wenig sind, aber es wird sich niemand dafür interessieren.
                              Ich habe über diese Frage auch schon nachgedacht, aber ich denke mal hier greift wieder mal der alte Spruch: Keine Gleichheit im Unrecht. Nur weil der eine ein Unrecht ungestraft tut wird das Unrecht des Anderen nicht Recht.

                              Für Afghanistan wäre vielleicht das beste, den Staat aufzulösen und den unterschiedlichen Stämmen eigene Staaten zuzubilligen, die dann in einer lockeren Konföderation zusammengeschlossen werden können.

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                                Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
                                ... Für Afghanistan wäre vielleicht das beste, den Staat aufzulösen und den unterschiedlichen Stämmen eigene Staaten zuzubilligen, die dann in einer lockeren Konföderation zusammengeschlossen werden können.
                                Gute Idee ...

                                Nein, ehrlich, deine Idee setzt ja voraus, das es so etwas wie einen "Staat Afghanistan" überhaupt gibt. Das ist aber nicht der Fall. Es gibt einen von diversen Warlords beherrschten Flickenteppich. Einige Warlords werden mehr oder weniger offen von Usbekistan, Tadschikistan und Pakistan unterstützt (und alle vom Westen).

                                Die Warlords bekriegen sich untereinander, intrigieren gegeneinander, spielen ihre Verbündeten gegeneinander aus, usw. Das wäre ständiger Bürgerkrieg, wenn ich irgendein Afghane als "Bürger" fühlen würde. Tun sie aber nicht, denn es zählt nur die Stammeszugehörigkeit.

                                Das Beispiel Herat wurde ja schon genannt. Dort bekämpften sich die Warlords offen, es gab hunderte Tote. Der Westen hat nicht eingegriffen. Warum auch? Beide Konfliktparteien waren ja unsere Verbündeten.

                                Die Taliban aus Afghanistan herauszuhalten ist ja ein edles Ziel, aber in etwa so nützlich, wie aus einem Zwinger voller Bluthunde willkürlich einen Bluthund herauszunehmen und ihm die Schuld für "alles" zuzuweisen.
                                "Vittoria agli Assassini!"

                                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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