UN - Nutzlos geworden? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

UN - Nutzlos geworden?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #31
    also mal meine meinung dazu:
    es geht hier ja eher um die sicherheitspolitik, die die vn betreibt, wobei sie dann mit ihrem instrumentarium das kind einer bipolaren welt ist. nun hat sich die welt verändert, dadurch dass einer der beiden machtblöcke weggefallen ist.
    der bestehende machtblock beginnt nun seine grenzen auszutesten, was die vn mit ihren mitteln nicht verhindern kann.
    This post is protected by : Azatoth, demon sultan and master of illusion. ZOCKTAN!, Hiob 30, 16-17, Streichelt mein Ego,
    "I was a victim of a series of accidents, as are we all."
    Yossarian Lives!

    Kommentar


      #32
      Zitat von Skymarshall
      Nochmal: Ich habe auch nie behauptet das die UN überflüssig ist!

      Im Thread wird natürlich die Frage behandelt und kann sein das es einige so empfinden.
      Ähja, schön daß du uns über die Funktionsweise eines Threads aufklärst - ich könnte jetzt auch sagen daß ich ja nie behauptet habe daß du speziell behauptest hast etc..., aber dann wirds doch ein bischen arg wirr...

      Kommentar


        #33
        Zitat von Cmdr. Ch`ReI
        Zitat von Al Freak
        USA und China beteiligen sich nicht am Kampf gegen die globale Erwärmung: Es werden auch keine wirtschaftlichen Sanktionen gegen diese beiden Länder deswegen beschlossen.
        Ist auch total nachvollziehbar. Welcher Staat schießt sich den in unserer globalisierten Welt derartig ins Bein?
        Selbst wenn alle Staaten mitziehen würden kann man dann unsere Weltwirtschaft gleich begraben.
        Eine Kurzsichtigkeit mit weitreichenden negativen Folgen.
        Wenn ich wirklich mal mit optimistischem Blick gen Deutschland schauen soll, dann sehe ich da die Technologien in Sachen Alternative Energiequellen. Die Solar-Technologie sei hier nur erwähnt.

        Die USA haben diesen Sektor sträflichst vernachlässigt, und auch China ist weit von den Standards in diesem Bereich entfernt, welche in Deutschland und anderen europäischen Ländern vorherrschen.
        Zu glauben, man könne nur mit den herkömmlichen Mitteln Geld machen, ist kurzsichtig.

        Zitat von Cmdr. Ch`ReI
        Zitat von Al Freak
        Die UN ist pro-westlich geworden
        War die UN denn jemals wirklich was anderes?
        Schau dir doch bloß mal an von wem die gegründet wurde und was da Vorläuferorganisationen waren.
        Das ist richtig und ein Grund mehr, auch die moslemischen Länder und andere mit ins Boot zu holen.

        Zitat von Al Freak
        China tötet immer noch Regimegegner. Außerdem ist China ein Aggressor, der Tibet besetzt hält und die dortige Kultur zu zerstören versucht. Wo ist da die UN-Friedenstruppe?!! Ach ja: Seit wann darf ein Regime im UN-Sicherheitsrat mit Veto-Recht sitzen?!
        Wenn man China außenvor lässt, ist es auch schwerer zu kalkulieren.
        Außerdem ist die Einbindung jedes Staates in die Weltgemeinschaft wichtig, da auch diese Ländern nun einmal einen Teil der Menschen repräsentiert.
        Verschwindet ein Land von der "Öffentlichkeitskarte", dann kann es in der Abgeschiedenheit schlimmeres anstellen. Siehe u.a. Nord Korea!

        Tibet ist leider wirklich nicht ausreichend repräsentiert. Der Dalei Lama sieht nun einmal die Menschen lieber direkt und nicht via dem Sprechrohr der UNO. Ich würde mich glatt trauen, den Dalai Lama diesbezüglich zu kritisieren, so sehr ich ihn natürlich schätze.

        Zitat von Sandswind
        Ich bin sicher kein "Idealist" oder Träumer, aber so eine plumpe Schwarzmalerei nach dem Motto "so ist die Welt halt" kann ich nicht akzeptieren, denn damit lassen sich nun wirklich alle Gewaltakte rechtfertigen, sei es auf internationaler Ebene oder im Kleinen, nämlich im alltäglichen Leben. Warum haben wir zum Beispiel ein Strafrecht, das Gewalttaten und rücksichtslosen Eigennutz sanktioniert? Sicher nicht, weil wir das Faustrecht des Stärkeren, dem Du hier das Wort redest, akzeptieren.
        Vollste Zustimmung!

        In letzer Zeit muss ich mir sehr oft folgendes von meinem bibeltreuen Kollegen anhören:

        "Die UNO ist die Manifestation des Bösen, In ihr zeigt sich die in der Offenbarung Johannes angekündigte Endzeit.
        Alle Menschen scharen sich zusammen, natürlich nur die "Verlorenen", und folgen dem Tier und den Anti-Christen."

        Na ja, am 06.06.06 kommt ja Das Omen neu aufgemixt in die Kinos!

        Ich persönlich sehe in der UNO die einzige Hoffnung eines Weiterkommens der Menscheit, da unter ihr die Religionen eine angemessene Bedeutung zugewiesen bekommen und nicht die der von z.B. den USA postullierten Werten oder den Hasstiraden der Islamisten.
        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
        DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
        ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

        Kommentar


          #34
          Naja, das würd ich mal nicht so sehen - sowohl in der internationalen Politik (dem Gegenstand) als auch in der Lehre von den Internationalen Beziehungen gibt es eine ganze Reihe von Leuten die dies nicht so sehen. Insbesondere in der Wissenschaft ist das rationalistische Paradigma eigentlich auf dem Rückzug gegenüber konstruktivistischen Ansätzen, die die Möglichkeit von freiwilliger Kooperationen zwischen Staaten betonen. Empirisch ist die reine realistische Lehre (die natürlich auf Hobbes zurückgeht, der den zwischenstaatlichen Zustand auch schon als "Naturzustand", d.h. als Anarchie charakterisiert) eigentlich kaum noch zu halten.
          Naja.. Also Hobbes kann sicherlich als ein Vor-Vordenker gelten, seine Anarchie bestand aber eher zwischen Individuen. Der Staat (nichtmal StaatEN) spielte insofern nur eine Rolle als Vertragsresultat wenn ich mich recht entsinne. Da waren die Realisten weitaus Expliziter.

          Ich würde auch nicht grade sagen, dass ich mehr Konstruktivistische Ansätze sehe. Rein unwissenschaftlich scheint mir der Realismus seit 2001 wieder im kommen zu sein. Grade was die nicht entwickelten Staaten angeht. Bzw das Verhalten der Entwickelten Welt ihnen gegenüber.
          Da würde ich vielleicht noch Liberalistische Denkweisen erkennen, grade im War on Terror.

          Das ist so auch nicht ganz richtig. Es gibt eine ganze Reihe von Fällen, in denen die VN eindeutig normbildend, und auch völkerrechtsbildend gewirkt hat. Daß dies auf dem Gebiet der Friedenssicherung aufgrund des Souveränitätsprinzips besonders schwierig ist ist auch klar, dennoch hat auch hier eine Entwicklung stattgefunden - wie gesagt, die Frage hätte noch vor 20 Jahren so ncht diskutiert werden können.
          Auch können sich nicht alle Staaten das Ignorieren der VN einfach so leisten, auch wenn dies natürlich spektakulärer ist und demenstprechend bekannter.
          Die Mächtigen können es durchaus und sie tun es. Die nicht so mächtigen, wenn sie einen Schutzpartner haben ganz genauso. Vergleiche Indien beispielsweise.
          Die Fälle mögen existieren, doch sind sie eher die Ausnahme denn die Regel. Die UN sind kaum in der Lage effektiv als übergeordnete Kontrollinstanz zu wirken. Da wo sie es war, wurde sie von den Mächtigen Staaten benutzt um deren Interessen Legitimation zu verleihen.
          Du hast aber natürlich Recht, dass es heute einfacher ist das zu besprechen. Der Kalte Krieg hat die UN stark eingefroren.
          Ich hoffe zumindest dass umfangreiche Reformen, vor allem auf mehr und schnellere Handlungsfähigkeit ausgerichtet, da helfen können.

          Wobei auch hier in letzter Zeit unter dem Eindruck der steigenden Probleme mit "failed states" eine Entwicklung hin zu einer interventionistischen Praxis stattgefunden hat. Souveränität ist nicht mehr die heilige Kuh die es noch vor 15 Jahren war, sondern wird zunehmend durch das Verständnis von "Responsibility to Protect", also einer Orientierung an den Menschenrechtren ergänzt. Anders wären die inzwischen de facto zur Regel gewordenen VN-Friedenseinsätze kaum zu erklären.
          Nun da sehen wir aber meistens diese Einsätze nur da wo auch kaum oder keine Staatliche Kontrolle mehr gewährleistet ist. Die Souveränität eines Staates wird da sehr oft nicht verletzt, da er gar keine mehr besitzt.

          Na ja, im Vergleich zu den Erwartungen bei der Gründung ist die UN genauso gescheitert wie der Völkerbund. Die UN ist eben nur sehr eingeschränkt funktionsfähig, was eben daran liegt, dass sie nicht über die Mittel verfügt, die sie für die gesteckten Ziele brauchen würde - sondern eben die Supermächte die UN als Feigenblatt zur Durchsetzung ihrer eigenen Ziele nutzen können - wenn sie sich einig sind. Die UN ist genauso zahn- und mittellos, wie der Völkerbund.
          Da würde ich schwer widersprechen. Die UN mag ziemlich zahnlos wirken und auch ihre ursprüngliche Funktion nicht vollends erfüllen, aber sie ist ungleich mächtiger als der Völkerbund auch wenn sie zuweilen Spielball der Grossmächte ist aber das ist nunmal ein Resultat der Tatsache, dass wir Grossmächte sind. Wir haben Macht und nutzen sie auch. Würden wir uns moralisch verhalten, wären das nur zu unserem Nachteil.
          Eine Erinnerung ihres Atlantisbeauftragten:
          Antiker,Galaxie,Hive

          Kommentar


            #35
            Zitat von tsuribito
            Naja.. Also Hobbes kann sicherlich als ein Vor-Vordenker gelten, seine Anarchie bestand aber eher zwischen Individuen. Der Staat (nichtmal StaatEN) spielte insofern nur eine Rolle als Vertragsresultat wenn ich mich recht entsinne. Da waren die Realisten weitaus Expliziter.
            Natürlich, die hatten ihren Hobbes ja auch gelesen
            Die Anarchie der Staatenwelt basiert ja zu weiten Teilen auf einem simplen Analogieschluß von der Nutzenmaximierer-Anthropologie auf Staaten. Hobbes erwähnt selbst (wenn auch kurz, denn das ist nicht sein eigentliches Thema), daß der Zustand zwischen den "Leviathanen" einer ist wie der zwischen Individuen im Naturzustand.

            Ich würde auch nicht grade sagen, dass ich mehr Konstruktivistische Ansätze sehe. Rein unwissenschaftlich scheint mir der Realismus seit 2001 wieder im kommen zu sein. Grade was die nicht entwickelten Staaten angeht. Bzw das Verhalten der Entwickelten Welt ihnen gegenüber.
            Da würde ich vielleicht noch Liberalistische Denkweisen erkennen, grade im War on Terror.
            Man muss natürlich zwischen der wissenschaftlichen Debatte und dem Verhalten der Staaten unterscheiden, klar. Aber gerade kritisierte Verhalten der USA ist in letzter Zeit kaum klassisch realistisch, sondern neokonservativ. Und die EU lässt sich realistisch so gut wie gar nciht erklären (wie im Grunde jede Form stabiler staatlicher Kooperation, jedenfalls wenn man die Theorie orthodox auslegt).

            Die Mächtigen können es durchaus und sie tun es. Die nicht so mächtigen, wenn sie einen Schutzpartner haben ganz genauso. Vergleiche Indien beispielsweise.
            Die Fälle mögen existieren, doch sind sie eher die Ausnahme denn die Regel. Die UN sind kaum in der Lage effektiv als übergeordnete Kontrollinstanz zu wirken. Da wo sie es war, wurde sie von den Mächtigen Staaten benutzt um deren Interessen Legitimation zu verleihen.
            Du hast aber natürlich Recht, dass es heute einfacher ist das zu besprechen. Der Kalte Krieg hat die UN stark eingefroren.
            Alles zugestanden, aber trotzdem ist eben eine Entwicklung feststellbar - wenn auch oftmals im Schneckentempo. Es wäre aber auch einfach illusionär anzunehmen man hätte in 15 Jahren sowas wie eine effektive quasi-Regierung etablieren können, das ist eben ein Generationenprojekt.

            Nun da sehen wir aber meistens diese Einsätze nur da wo auch kaum oder keine Staatliche Kontrolle mehr gewährleistet ist. Die Souveränität eines Staates wird da sehr oft nicht verletzt, da er gar keine mehr besitzt.
            Gerade diese Interpretation ist allerdings etwas völlig neues, und hätte vor 20 Jahren noch absolutes Kopfschütteln ausgelöst .

            Kommentar


              #36
              Zitat von Jack Crow
              Aber gerade kritisierte Verhalten der USA ist in letzter Zeit kaum klassisch realistisch, sondern neokonservativ. Und die EU lässt sich realistisch so gut wie gar nciht erklären (wie im Grunde jede Form stabiler staatlicher Kooperation, jedenfalls wenn man die Theorie orthodox auslegt).
              Dem stimme ich zu.

              Wobei ich noch angeben möchte wie ich zu der Annahme komme, dass der Realismus zwar als Theorie einiges schön leicht erklärbar macht, allerdings nicht so einfach in der "realen Welt" umgesetzt werden kann.
              Denn schon alleine wie um den Iran ein "Ringelpiez" verstanstaltet wird beweist mir wie "Un-Realistisch" die praktische Politik ist.
              So wie es Cmdr Ch'Rei (sorry wenn ich das nicht richtig geschrieben habe, aber wenn ich deinen Nick nicht kopiere tu ich mir schwer den aus dem Gedächtnis richtig widerzugeben) sieht schauts vielleicht auf den ersten Blick aus, aber danach gehandelt wird nicht danach, erstens. Und zweitens sucht die USA trotzallem nach Verbündeten oder zumindest Zustimmung zu einem bewaffneten Vorgehen und macht nicht nach "Realistischer" Schule (wobei das ja nicht mal das richtige ausdückt) mal alles platt was böse, gefährlich oder unerwünscht ist/scheint.
              Und so lassen sich mMn viele grosse oder kleinere Konflikte beobachten! Die prominentesten sind der Irak-Krieg 91 und selbst der aktuelle Einsatz im Irak und auch Afghanistan. überall wird versucht auf einer möglichst breiten Basis zu handeln und auch rechtfertigung zu erreichen.

              Realismus als Realpolitik, egal wie unangenehm das für Realisten sein mag, geht deswegen nicht so einfach, weil der Institutionalismus schon zu weit fortgeschritten ist um einen völligen Alleingang zu riskieren.

              Was die UNO betrifft müsste sie dringend reformiert werden.
              Ich würde es gutheissen wenn man sie unabhängiger gestalten könnte (also weg von: wer mehr Geld zahlt hat auch mehr Einfluss) und als MEDIATOR eine wichtigere Rolle spielen könnte. (übrigens sehe ich die UNO in der heutigen Form nicht oder nur als schlechten Mediator, da zu abhängig und Spielball der "Grossen")
              Das ist nur ein grober Gedanke meinerseits, weil ich mir darüber noch nicht soo viele Gedanken gemacht habe.
              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
              Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

              Kommentar

              Lädt...
              X