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    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Eigentlich nicht. So fähig und gut ausgerüstet das israelische Militär ist so unfähig und planlos agiert die politische Führung. Hinter der gesamten Operation, wie auch im Libanon steht kein irgendwie gearteter Masterplan.
    Gut ausgerüstet ist die IDF sicherlich. Aber fähig? Wie definiert man das? Die IDF versucht Luftkriege zu führen, mit minimalem Einsatz von Bodentruppen. Dieselbe Strategie wird derzeit allgemein vom Westen angewandt, mit mageren Erfolgen im Krieg gegen Serbien und beim vorübergehenden Sturz der Taliban. Fakt ist das man mit dieser Art Strategie immer große Anfangserfolge mit minimalen eigenen Verlusten erreicht und das blendet sicherlich so manche Militärs, Politiker sowieso. Letztlich ist aber die Infanterie die Königin des Schlachtfeldes.

    Ich persönlich halte Armeeführungen, die die Strategie "no dead" umsetzen, also keine eigenen Toten, wie man diese Luftstrategien anpreist, nicht für besonders fähig.

    Ich denke die IDF und die israel. Regierung haben schon Ziele, aber diese scheitern ganz einfach an der falschen Kriegsstrategie.
    "Vittoria agli Assassini!"

    - Caterina Sforza, Rom, 1503

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      Welche Ziele denn? Die IDF haben immer wieder demonstriert, dass sie die Streitkraft der Region sind. Es gibt dort im Grunde kein Kriegsziel dass sie nicht erreichen könnten - aber offensichtlich gibt es keinen Plan der israelischen Führung. Ausgerechnet die stärkste Partei reagiert hilflos statt proaktiv zu agieren.
      können wir nicht?

      macht nix! wir tun einfach so als ob!

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        Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
        Das hat nicht mal mehr mit Stammtischniveau zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend ausfällig.
        Richtig, das was EH hier pausenlos gegenüber meiner Person vom Stapel lässt liegt fern jeden Niveaus.
        Diese Kampange die er hier seit Monaten (die du dank Abwesenheit nicht mitgekriegt hast) gegen mich betreibt ist es längst nicht wert irgendwie sachlich auseinandergenommen zu werden. Das würde ihm nur in die Hände spielen und jede On Topic Diskussion unmöglich machen.

        Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
        Bisher wurde hier - wie hitzig die Debatte auch sein mochte - immer ein gewisses Niveau gewahrt. Schade, dass ausgerechnet Du als Vielschreiber dazu nicht in der Lage bist.
        Sofern der Partner in der Diskussion in der Lage ist sachlich über Sachthemen zu argumentieren wird es hier keine Probleme geben.

        Entsprechend:
        Zitat von Sandswind
        Das meinte ich ja. Ich bin einfach immer wieder verwundert, wie kurzfristig und planlos man agieren kann. Sei es nun, weil aktuell Wahlen anstehen, sei es, weil man eine (unterschwellige) Angst vor den Nachbarn bedienen will. In jedem Fall wird das "Draufhauen" mehr oder minder zum Selbstzweck erhoben.
        Das liegt wie blueflash schon gesagt hat in erster Linie an der Unfähigkeit der Regierung Olmert. Olmert hat keine größeren militärischen Erfahrungen vorzuweisen und erwieß sich als völlig ungeschickt im Umgang mit geostrategischen Zusammenhängen und Sachzwängen. Ihm fehlte politisches wie militärisches Gespür für die Konflikte. Obendrein wurde er zum einen mitunter falsch beraten, zum anderen ging er zwischen verschiedenen politischen Ansätzen in seiner Regierungskoalition unter.
        In der neuen Regierung Netanjahu dürfte dies ein wenig anders aussehen.
        Dieser hat ein ganz anderes politisches Format als Olmert. Das seleb gilt für seine Regierung wenn Mofaz Verteidigungs- und Livni Außenminister wird.

        Es ist demenstprechend schon enttäuschent das Israel unfähig war eine vernünftige Regelung in Gaza zu erreichen. Es gibt nur einen Lichtblick, Shalit wird wohl im Zuge des Waffenstillstands freikommen.

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          Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
          Ich persönlich halte Armeeführungen, die die Strategie "no dead" umsetzen, also keine eigenen Toten, wie man diese Luftstrategien anpreist, nicht für besonders fähig.
          Das ist mit Sicherheit auch eine politische Überlegung: Soldaten, die lebendig aus einem Einsatz zurückkommen, sorgen für vergleichsweise gute Stimmung in der Bevölkerung. Soldaten, die mit den Füßen zuerst nach hause kommen, lassen die Unterstützung für eine militärische Aktion ins Bondelose fallen...
          Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
          -Peter Ustinov

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            Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
            Das ist mit Sicherheit auch eine politische Überlegung: Soldaten, die lebendig aus einem Einsatz zurückkommen, sorgen für vergleichsweise gute Stimmung in der Bevölkerung. Soldaten, die mit den Füßen zuerst nach hause kommen, lassen die Unterstützung für eine militärische Aktion ins Bondelose fallen...
            Das glaube ich weniger. Diese Strategie feierte während des WWII-Pazifikkrieges sehr große Erfolge und die Seemacht USA zog daraus ihre Lehren. Das diese Strategie schon in Korea nicht mehr so recht funktionierte tat ihrer Verbreitung seltsamerweise keinen Abbruch. Inzwischen sind alle westlichen Streitkräfte so aufgestellt, das sie genau so eine Luftkriegsstrategie umsetzen können. Sogar die Russen machten das eine zeitlang nach, bis Tschetschenien ihnen lehrte das es halt heutzutage nicht so richtig funktioniert.

            Politisch wird diese Strategie als "no dead" Strategie beworben bzw dem Volk schmackhaft gemacht. Und das funktioniert auch, denn wir will schon fürs Vaterland sterben, wenn der Obergeneral sagt, es geht auch anders? Aber ich glaube nicht das diese Strategie wegen der vermeintlich geringen Verlustzahlen bevorzugt wurde. Ich halte die Völker des Westens auch nicht für so feige, das sie ihre Regierungen stürzen, wenn es ein paar Tote geben würde.

            Die Konzentration auf die Luftwaffe, mit gleichzeitiger Vernachlässigung der Infanterie, hat meiner Meinung nach eher mit unfähigen Militärs und Politikern zu tun als mit irgendwelchen bewussten Entscheidungen oder gar polit. Zwängen.
            "Vittoria agli Assassini!"

            - Caterina Sforza, Rom, 1503

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              Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
              Ich halte die Völker des Westens auch nicht für so feige, das sie ihre Regierungen stürzen, wenn es ein paar Tote geben würde.
              So weit muss es ja gar nicht kommen. Es genügt ja schon, wenn die Stimmung - wie in den USA - zuletzt so mies war, dass ein politischer Wechsel bei der nächsten Wahl kommt. Kein Politiker wird sich abwählen lassen wollen. Letzens schrieb irgendwer, dass Obama ohne Bush nie möglich gewesen wäre.

              Das alles gilt umso mehr, wenn man in den Militäraktionen wirklich einen gewissen Ablenkungsfaktor sehen will. Dann war nämlich alles umsonst: Man hat von den nicht bewältigten innenpolitischen Problemen zwar kurzfristig abgelenkt, wurde aber trotzdem (oder mittelbar doch deswegen) abgewählt.
              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
              -Peter Ustinov

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                Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                Das ist mit Sicherheit auch eine politische Überlegung: Soldaten, die lebendig aus einem Einsatz zurückkommen, sorgen für vergleichsweise gute Stimmung in der Bevölkerung. Soldaten, die mit den Füßen zuerst nach hause kommen, lassen die Unterstützung für eine militärische Aktion ins Bondelose fallen...
                Das ist richtig, allerdings negiert es die sowohl für Gaza als auch für Libanon vorhandene Kriegsbegeisterung der Israelis.
                Man war für den Waffengang, man war auch bereit Opfer zu bringen (aber nur wenn man dadurch auch etwas erreichte).
                Olmert dagegen hatte immer fast panische Angst vor Verlusten. Er traute sich nicht die IDF voll und mit allen Konsequenzen einzusetzen.
                Dementsprechend gelang es ihm nie die gesetzten Ziele zu erfüllen.
                Und eben das haben ihm die Menschen in Israel auch angekreidet.
                Viele wünschen sich die Vernichtung von Hamas und Hisbollah und sind auch bereit das nötige Opfer im Form gefallener Soldaten zu bringen.
                Aber im Libanon fehlte die große Bodenoffensive (von Halutz nachdrücklich verlangt als Luftangriffe nicht ausreichten, von Olmert angelehnt) und in Gaza die 3. Stufe der Operation (von der IDF vorbereitet, von der Regierung nicht durchgezogen).

                Kommentar


                  Einen Obama hätten wir auch ohne Bush bekommen. Ein solcher Mann von solchem Format drängt nun einmal an die Spitze und bei dem Angebot an "Konkurrenten" musste er ja zwangsläufig irgendwann Präsident werden.

                  Was aber Kriege und die damit verbundenen Verluste betrifft: Kein Volk ist über den siegreichen Ausgang eines kurzen Krieges betrübt. Wenn die Kriege aber jahrelang dauern und x-Jahre nach Beginn immer noch kein Ende absehbar ist, dann verschlechtert sich die Stimmung natürlich.

                  Im Falle Israel ist es natürlich ziemlich einfach Olmert alle Schuld zu geben, ein bisschen zu einfach. Die nicht zum Ziele führende Luftkriegsstrategie hat sich nicht Olmert ausgedacht und die Umstellung der IDF auf diese Strategie ist auch nicht Olmerts Werk gewesen. Der israel. Generalstab und die führenden Militärs sind genauso blind gewesen und bei ihnen, da sie milit. Fachleute sein wollen, wiegt das schwerer als bei Olmert.
                  "Vittoria agli Assassini!"

                  - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                    Im Falle Israel ist es natürlich ziemlich einfach Olmert alle Schuld zu geben, ein bisschen zu einfach. Die nicht zum Ziele führende Luftkriegsstrategie hat sich nicht Olmert ausgedacht und die Umstellung der IDF auf diese Strategie ist auch nicht Olmerts Werk gewesen.
                    Jein. Zum Teil ist das richtig. Der ehemalige Generalstabschef Halutz (IAF) richtete die israelischen Streitkräfte sehr nach der Luftkomponente aus.
                    Und er versprach Olmert 2006 auch die Hisbollah mit Luftangriffen und beschränkte Vorstößen schlagen zu können.
                    Deswegen entschied Olmert 2006 den ursprünglichen Plan der IDF für einen Krieg mit der Hisbollah abzuändern. Dieser sah eine umfassende Bodenoffensive vor (wie man es 1982 gemacht hat).
                    Olmert wurde hier falsch beraten (sagte ich oben schon).
                    Der springende Punkt ist jetzt aber das Halutz relativ schnell erkannt hat das seine Luftkriegsstrategie nicht so wirklich funktioniert. Er empfahl Olmert dann doch lieber die große Bodenoffensive durchzuführen. Olmert tat dies aber entgegen dem Rat der Militärs und entgegen dem Willen der Bevölkerung nicht mehr. Dementsprechend versandete der Krieg im Libanon.
                    Nach dem Krieg nahm man in Israel die Ausrichtung der IDF auf die Luftkomponente aufs Korn. Auch weil die Leistung der Bodentruppen zum Teil nicht so toll war.
                    Der neue Generalstabschef (Ashkenazi; Heer) richtete die IDF wieder voll auf den Bodenkrieg aus und stärkte die Schlagkraft des Heeres beträchtlich. Experten sehen in den Operationen der israelischen Armee in Gaza das Ashkenazi damit großen Erfolg hatte.
                    Der Gazakrieg war in drei Stufen geplant. Die erste Stufe sah umfassende Luft- und Artillerieangriffe vor. Dies geschah, die Resultate waren erheblich besser als man gehofft hatte. Die zweite Stufe sah den Vorstoß israelischer Bodentruppen in den Gazastreifen vor. Man besetzte vor allem unbebautes Gelände und strategisch wichtige Ortschaften.
                    Die dritte Stufe wäre dann der Häuserkampf gegen die Hamas in Gaza Stadt und in diversen Flüchtlingslagern gewesen. Mit zehntausenden von Soldaten und hohen Opferzahlen. Dies hatte die IDF vorbereitet, die Regierung Olmert verzichtete aber darauf den Krieg mit der 3. Stufe noch weiter auszuweiten.
                    Dies ist weniger Olmert anzulasten (nach allem was man weiß wollte er das sogar machen), Livni und vor allem Barak waren aber dagegen. Die Beiden wollte nicht den Sturz der Hamas sondern die Wiederherstellung der Abschreckung, eine Schwächung des Gegners und irgendeinen Deal.
                    Dementsprechend wurde auf die 3. Phase verzichtet.
                    Das ist weniger ein Versagen der Armee sondern einfach eine politische Entscheidung die man für richtig oder falsch halten kann.
                    ME war es nicht so furchtbar unlklug, allerdings hätte Livni die Aufgabe gehabt einen erheblich besseren Deal herauszuschlagen. Hier hat sie klar versagt, egal ob jetzt Shalit frei kommt oder nicht.

                    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                    Der israel. Generalstab und die führenden Militärs sind genauso blind gewesen und bei ihnen, da sie milit. Fachleute sein wollen, wiegt das schwerer als bei Olmert.
                    Waren sie blind? 2008 mE eindeutig nicht. Die IDF hatte einen Dreistufenplan und konnte alle Anweisungne der Politik ausführen. Die Operation war von der militärischen Seite so ziemlich fehlerlos geführt worden.
                    2006 hatte sich Halutz in seine Luftdoktrin verrannt, sah aber während des Krieges seinen Fehler ein. Trifft ihn Schuld, war der Chief of Staff blind? Sicherlich. Aber es war Olmert der nicht bereit war den Fehler zu korrigieren.

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                      Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                      Waren sie blind? 2008 mE eindeutig nicht. Die IDF hatte einen Dreistufenplan und konnte alle Anweisungne der Politik ausführen. Die Operation war von der militärischen Seite so ziemlich fehlerlos geführt worden.
                      Dieser Plan wurde ja umgesetzt und es gab die Bodenoffensive - wie übrigens auch im Libanon. In beiden Fällen hat aber auch die Bodenoffensive ihr Ziel nicht erreicht und wurde abgebrochen.

                      Das israelische Militär ist eben durchaus unfähig, mit der Bedrohung durch asymmetrische Kriegsführung umzugehen. Der Fehler von Olmert war nicht die Anwendung der falschen militärischen Strategie - in Bezug auf diese ist er sich mit Netanjahu & Co sowieso einig, die ja die gleiche Strategie eingesetzt hätten. Der Fehler von Olmert war, dass er spätestens im Krieg von 2006 hätte erkennen müssen, dass das Militär den Raketenbeschuss nicht stoppen kann - und zwar egal ob sie jetzt auf Luftkrieg oder auf Bodenoffensive setzen. Daraus hätte man die Schlussfolgerungen ziehen müssen, dass es eine andere politische Strategie braucht.

                      Im übrigen haben schon diverse Militärs keine Antworten gefunden und es nur geschafft, furchtbare Massaker anzurichten, z.B. Frankreich in Algerien und Vietnam, die USA in Vietnam und heute in Afghanistan, Russland in Afghanistan und Tschetschenien etc. Da wurde auf das Scheitern der Strategie reagiert, in dem man mehr von der gleichen Strategie gemacht hat. Genau das ist die Kritik von Netanjahu an Olmert. Das hätte aber auch dieses mal nicht funktioniert.

                      Deshalb hätte man auch schon vor dem Krieg von 2006 wissen müssen, dass diese politische Strategie nicht funktioniert.
                      Resistance is fertile
                      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                        Zitat von max Beitrag anzeigen
                        Dieser Plan wurde ja umgesetzt und es gab die Bodenoffensive - wie übrigens auch im Libanon. In beiden Fällen hat aber auch die Bodenoffensive ihr Ziel nicht erreicht und wurde abgebrochen.
                        Nochmal lesen.
                        Es gab einen 3 Stufen Plan für Gaza. Nur die ersten beiden Stufen wurden umgesetzt. Eine politische Entscheidung.
                        Im Libanon gab es nur begrenzte Vorstöße und keine umfassende Bodenoffensive.
                        Resultierend aus der falschen Beratung durch Halutz und dann durch Olmerts Weigerung den Fehler zu korrigieren.

                        Zitat von max Beitrag anzeigen
                        Im übrigen haben schon diverse Militärs keine Antworten gefunden und es nur geschafft, furchtbare Massaker anzurichten, z.B. Frankreich in Algerien und Vietnam, die USA in Vietnam und heute in Afghanistan, Russland in Afghanistan und Tschetschenien etc. Da wurde auf das Scheitern der Strategie reagiert, in dem man mehr von der gleichen Strategie gemacht hat. Genau das ist die Kritik von Netanjahu an Olmert. Das hätte aber auch dieses mal nicht funktioniert.
                        Und im Irak hat die Surge funktioniert.
                        Hamas und Hisbollah sind nichts weiter als leichte Infanterie im teils urbanen Gelände.
                        Eine Armee kann diese Kräfte immer schlagen, die Gegend unter Kontrolle bringen und Waffen vernichten.
                        Dazu benötigt es aber eine große Offensive die es weder 2006 noch 2008 gegeben hat.

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                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Es gab einen 3 Stufen Plan für Gaza. Nur die ersten beiden Stufen wurden umgesetzt. Eine politische Entscheidung.
                          Im Libanon gab es nur begrenzte Vorstöße und keine umfassende Bodenoffensive.
                          Stufe 3 hatte natürlich schon begonnen, es gab eben nicht nur die Panzerverstösse zur Einkesselung, sondern sehr wohl schon Häuserkampf um das gesamte Gebiet zu besetzen.

                          Wie ich schon schrieb: die Kritik ist, dass nicht mehr von der gleichen Strategie gemacht wurde. Das war immer das Argument, wenn diese Strategie nicht funktioniert hat - und wenn dann mehr vom gleichen gemacht wurde, hat es immer noch nicht funktioniert, sondern nur mehr Tote bewirkt.
                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Und im Irak hat die Surge funktioniert.
                          Wohl kaum. Es gibt immer noch schwere Anschläge und sobald die Truppen wieder reduziert sind, wird klar, dass gar nichts erreicht wurde.
                          Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                          Hamas und Hisbollah sind nichts weiter als leichte Infanterie im teils urbanen Gelände.
                          Eine Armee kann diese Kräfte immer schlagen, die Gegend unter Kontrolle bringen und Waffen vernichten.
                          Das ist genau der krasse Irrtum. Das ist eben nicht leichte Infanterie, die man dadurch schlagen kann, dass die Gegend unter Kontrolle gebracht wird. Das wäre eine ganz normale konventionelle Kriegsführung - nur die eine Seite hätte der anderen militärisch im Endeffekt nichts entgegen zu setzen. Aber hier handelt es sich nicht um konventionelles Militär, was nur leicht bewaffnet ist, sondern um Guerilla. Diese kämpfen genau unter der Bedingung, dass die Gegend unter der Kontrolle einer konventionellen Armee steht, d.h. sie weichen primär direkten Konfrontation aus und versuchen eben nicht direkt, Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen - das machen sie (so lange ist strategisch vernünftig vorgehen) eben nur dann, wenn die konventionelle Armee aus politischen Gründen die Kontrolle nicht mehr aufrechterhalten kann. Z.B. weil die Opferzahlen bei der konventionellen Armee (und der Umfang des Leids und Elends, das durch diese Armee verursacht wird) im keinen Verhältnis zu dem erreichten steht und damit der innenpolitische Druck massiv wächst, die Armee zurück zu ziehen - wie es eben z.B. im Falle des Libanons, Vietnams oder Afghanistans passiert ist.

                          Bekanntlich sind Hamas und Hisbollah in Gegenden entstehen, die unter israelische militärischer Besatzung standen - was alleine einem schon klar machen müsste, dass die Lösung nicht die erneute militärische Besetzung sein kann.
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                            Zitat von max Beitrag anzeigen
                            Stufe 3 hatte natürlich schon begonnen, es gab eben nicht nur die Panzerverstösse zur Einkesselung, sondern sehr wohl schon Häuserkampf um das gesamte Gebiet zu besetzen.
                            Nein hatte sie nicht.
                            Dieses Vorstöße waren eben die Stufe 2. Man besetzte unbebautes, strategisch wichtiges Gebiet und auch einige kleinere Ortschaften und testete die Entschlossenheit der Hamas Kämpfer im direkten Kampf.
                            Es kam zu keinen systematischen Haus zu Haus Kämpfen in Gaza Stadt und den Flüchtlingslagern. Das wäre Phase 3 gewesen.
                            Wer den Krieg genau verfolgt hat bekam mit das es ein Treffen des Kabinetts gab indem darüber entschieden wurde ob man die 3. Phase starten wollte oder nicht. Man entschied sich dagegen.

                            Zitat von max Beitrag anzeigen
                            Wie ich schon schrieb: die Kritik ist, dass nicht mehr von der gleichen Strategie gemacht wurde. Das war immer das Argument, wenn diese Strategie nicht funktioniert hat - und wenn dann mehr vom gleichen gemacht wurde, hat es immer noch nicht funktioniert, sondern nur mehr Tote bewirkt.
                            Das Ziel wäre es gewesen die militärische Schlagkraft der Hamas zu zerstören. Das wäre ohne weiteres Möglich gewesen. Verglichen mit etwa Vietnam, Algerien oder Irak ist der Gazastreifen winzig.

                            Zitat von max Beitrag anzeigen
                            Wohl kaum. Es gibt immer noch schwere Anschläge und sobald die Truppen wieder reduziert sind, wird klar, dass gar nichts erreicht wurde.
                            Absoltu falsch. Die Zahl von Anschlägen ist vollkommen eingebrochen und die irakische Armee kontrolliert mittlerweile den Großteil des Landes ohne US Unterstützung.

                            Zitat von max Beitrag anzeigen
                            Das ist genau der krasse Irrtum. Das ist eben nicht leichte Infanterie, die man dadurch schlagen kann, dass die Gegend unter Kontrolle gebracht wird. Das wäre eine ganz normale konventionelle Kriegsführung - nur die eine Seite hätte der anderen militärisch im Endeffekt nichts entgegen zu setzen. Aber hier handelt es sich nicht um konventionelles Militär, was nur leicht bewaffnet ist, sondern um Guerilla. Diese kämpfen genau unter der Bedingung, dass die Gegend unter der Kontrolle einer konventionellen Armee steht, d.h. sie weichen primär direkten Konfrontation aus und versuchen eben nicht direkt, Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen - das machen sie (so lange ist strategisch vernünftig vorgehen) eben nur dann, wenn die konventionelle Armee aus politischen Gründen die Kontrolle nicht mehr aufrechterhalten kann.
                            Vollkommen falscher Ansatz.
                            Es geht in Gaza und Libanon nicht darum ein Gebiet zu besetzen und zu befrieden.
                            Es geht dort darum die militärische Schlagkraft dieser irregulären Kräfte zu vernichten. Das macht man in dem man alle Kämpfer die sich zum Kampf stellen tötet (damit vernichtet man den harten Kern dieser Truppe) und ihre Waffenlager aushebt.
                            Was danach übrig bleibt stellt für Israel keine Bedrohung mehr da.
                            Würde sich die Hamas hier zurückziehen und versuchen einen Kleinkrieg zu führen hätte die IDF sehr leichtes Spiel.
                            Man würde von Haus zu Haus gehen, alle Waffenlager ausheben und alle Infrastruktur der Hamas vernichten.
                            Deine glorreiche Guerillataktik würde die Hamas soweit zurückwerfen das sie nicht mehr in der Lage ist Israel irgendwie zu gefährden.

                            Zitat von max Beitrag anzeigen
                            Z.B. weil die Opferzahlen bei der konventionellen Armee (und der Umfang des Leids und Elends, das durch diese Armee verursacht wird) im keinen Verhältnis zu dem erreichten steht und damit der innenpolitische Druck massiv wächst, die Armee zurück zu ziehen - wie es eben z.B. im Falle des Libanons, Vietnams oder Afghanistans passiert ist.
                            Das israelische Volk war sowohl 2006 und 2008 bereit Opfer zu bringen. Das belegen Umfragen. Phase 3 des Krieges gegen die Hamas hätte im Höchstfall einen Monat gedauert und einige Hundert Soldaten gekostet. Danach hätte man alle Häuser in Gaza durch gehabt und die jeden kampfeswilligen Hamaskämpfer getötet.
                            Was übrig geblieben wäre wäre ein unterbewaffneter Haufen von Feiglingen gewesen. Womöglich ohne jede Führung.


                            Zitat von max Beitrag anzeigen
                            Bekanntlich sind Hamas und Hisbollah in Gegenden entstehen, die unter israelische militärischer Besatzung standen - was alleine einem schon klar machen müsste, dass die Lösung nicht die erneute militärische Besetzung sein kann.
                            Niemand forder eine militärische Besatzung. Du scheinst überhaupt nicht zu begreifen wie eine militärische Großoffensive ausgesehen hätte.

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                              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                              Das Ziel wäre es gewesen die militärische Schlagkraft der Hamas zu zerstören. Das wäre ohne weiteres Möglich gewesen.
                              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                              Es geht dort darum die militärische Schlagkraft dieser irregulären Kräfte zu vernichten. Das macht man in dem man alle Kämpfer die sich zum Kampf stellen tötet (damit vernichtet man den harten Kern dieser Truppe) und ihre Waffenlager aushebt.
                              Deinen Clausewitz kannst du in diesem Fall echt in die Tonne schmeissen, der zieht einfach nicht (mehr)! Clausewitz Zeit der Kriegsführung bzw Art der Kriege ist seit laaangem vorbei.
                              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                              Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                                Dieses Vorstöße waren eben die Stufe 2. Man besetzte unbebautes, strategisch wichtiges Gebiet und auch einige kleinere Ortschaften und testete die Entschlossenheit der Hamas Kämpfer im direkten Kampf.
                                Es kam zu keinen systematischen Haus zu Haus Kämpfen in Gaza Stadt und den Flüchtlingslagern. Das wäre Phase 3 gewesen.
                                Es gab sehr wohl schon Häuserkämpfe in den Städten selbst, es gab nur noch keine komplette Besatzung.
                                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                                Das Ziel wäre es gewesen die militärische Schlagkraft der Hamas zu zerstören.
                                Das wäre aber nur möglich gewesen, wenn die Hamas die direkte Konfrontation mit den entsprechenden Waffen gesucht hätte. Die hätten ja nur die Raketenwerfer ein paar Woche verstecken müssen und nach dem Rückzug wieder herausholen können. Dazu hätten sich sich ja auf dem gleichen Weg wie früher neue Raketenwerfer besorgen und die dann einsetzen können.

                                Deshalb hätten Leute wie du dann nach dem Rückzug gejammert, das man zu früh sich zurückgezogen hätte usw. Im Endeffekt genau das gleiche, was du jetzt bringst. Du forderst mehr von dem gleichen.
                                Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
                                Die Zahl von Anschlägen ist vollkommen eingebrochen und die irakische Armee kontrolliert mittlerweile den Großteil des Landes ohne US Unterstützung.
                                Man kann es auch anders formulieren: die US-Armee hat sich schon aus grossen Teilen zurück gezogen. Die britische Armee konnte im Süden die Anschläge auch dadurch reduzieren, dass sie einfach ihre Aktivität einschränkte - und schon gab es keine Anschläge mehr in Gegenden, in denen sie nicht mehr aktiv war. Die Anschläge richteten sich primär halt eben gegen die Besatzungsarmee - auch wenn der irakische Widerstand so gut wie keine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nahm.

                                Im Irak hat die USA im Endeffekt doch schon verloren. Es fällt nur noch das Eingeständnis.
                                Resistance is fertile
                                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                                The only general I like is called strike

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