Ich sehe es vollkommen anders: du rechtfertigst von deinem scheinbar sicheren Schreibtisch massive Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen der Freiheit.
Du machst es sogar, ohne auch nur ansatzweise in einer Extremsituation zu sein. In einer Extremsituation kann man vielleicht verstehen, wie jemand zu verbrecherischen Methoden greift. Was aber nichts daran ändert, dass er sich auch danach dafür verantworten muss.
Du dagegen propagierst und rechtfertigst verbrecherische Methoden ohne jede Not.
Diese Aussage beruht auf der absurden Annahme, dass man mittels Folter wahrheitsgemäße Aussagen erhalten würde. Mal abgesehen davon, dürfte man in der Regel dürfte der, der meint mit Folter jemand retten zu können, nicht einmal ansatzweise wissen, ob er dies tatsächlich machen kann oder ob er überhaupt den tatsächlichen Täter vor sich hat Man erinnere an den letzten Fall in der BRD, wo selbst übelste Folterungen das Opfer nicht gerettet hätten - weil es schon lange zuvor tot war.
Was mir vorschwebt ist eine Sonderklausel die es dem jeweiligen Innenminister erlaubt in sehr bestimmten und eindeutigen Situationen (an der Täterschaft darf kein Zweifel bestehen) härtere Verhörmethoden durch speziell ausgebildete Beamte anzuordnen. Kein generelles Aufheben des Folterverbots oder so was in die Richtung, nur das Schaffen einer Möglichkeit für Fälle die nur alle paar Jahre auftreten.
Das ist wieder so eine Spekulation, die Wissen voraussetzt, die in der realen Situation einfach nicht vorhanden sein dürfte. Woher will man wissen, ob es nur eine Flugzeugentführung ist oder eine Passagierflugzeug vor sich hat, was zur Bombe umgebaut wurde.
Mein Vorschlag dazu: In einer entsprechenden Situation (sprich dem Tower wird mitgeteilt das man entführt wurde oder das Flugzeug antwortet nicht mehr) steigen Abfangjäger auf. Das übliche Prozedere beginnt. Den Abschussbefehl gibt es nur in zwei Szenarien: a) es wurden bereits Flugzeuge als fliegende Bomben verwendet; b) die Entführer kündigen an das Flugzeug in eine Bombe verwandeln zu wollen. Abgeschossen werden darf nur über nicht urbanen Gebiet, auf direktem Befehl des Verteidigungsministers. Ich sehe keine Gefahr für staatliche Willkür.
Ich finde es vollkommen absurd, anzunehmen, dass man mit einer Vernichtung der Freiheit und der Demokratie, eine freie, demokratische Gesellschaft retten könne.
Waren ballistische Raketen in Beirut?!
Also, halten wir fest, Beirut war eine verteidigte Stadt. Oder willst du das ernsthaft in Zweifel ziehen?
Der Artikel des Völkerrechts wonach unverteidigte Städte nicht angegriffen werden dürfen gilt somit für den Fall Beirut 2006 nicht. Das kannst du drehen und wenden wie du willst.
Du bist nicht einmal ansatzweise bereit, einen Schutz der Zivilbevölkerung auch nur in Betracht zu ziehen oder auch nur eine Kriegsführung, die dies nicht macht auch nur zu kritisieren.
Du kannst auch offen sagen: du bist für gezielte Angriffe auf die Zivilbevölkerung, wenn du solche Angriffe für nützlich hältst.
Sei doch ehrlich: das was du forderst, ist nicht Realismus, sondern eine Forderung nach einer Form von Gesellschaft, die mit Freiheit, Menschenrechten und Demokratie nicht einmal auch nur ansatzweise etwas zu tun hat. Sie doch ehrlich: du willst diese nicht verteidigen, schliesslich bist du nicht bereit diese zu verteidigen, sondern nur bereit, diese anzugreifen.
Was für eine dumme Einstellung. Ich sag dir mal was ich will: Eine Gesellschaft die nach innen so frei wie irgend möglich ist, der Bevölkerung ein Leben in Wohlhabenheit und Glücklichkeit ermöglicht. Eine Gesellschaft die sich gegenüber Bedrohungen von innen wie auch außen zu Wehr setzen kann. Die es aushält, das man hier und da Freiheiten einschränkt um die breiten Massen zu schützen. Eine Gesellschaft deren Obrigkeit diese Einschränkungen nicht ausnutzen wird. Eine Gesellschaft die ihren Way of Life offensiv gegenüber allen Feinden verteidigt.
Wenn man für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte ist, muss man diese schon verteidigen.
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