Es geht nicht um diese Regelungen, sondern um deine Auslegung dieser Regelungen. Du verdrehst Gesetze, die die Zivilbevölkerung schützen sollen so, dass du mit ihnen Angriffe auf die Zivilbevölkerung rechtfertigen kannst. Ein Tipp: hier geht es um [...]
„Der gezielte Angriff auf Zivilisten und zivile Objekte ist sehr wohl ein Kriegsverbrechen, was auch spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg Allgemeingut sein sollte.“
Das ist und bleibt schlicht sachlich falsch. Das kannst du drehen und wenden wie du willst. Die Genfer Konventionen enthalten Ausnahmeregelungen die es verbieten von einer generellen Einstufung als Kriegsverbrechen zu sprechen. Freilich ist dies auch eine Möglichkeit. Nur in welche Richtung es geht müssen wir im Einzelfall entscheiden. Eine pauschale Verurteilung ist hier nicht tragbar.
Schauen wir es uns also mal an:
die Bombardierungen von Wohnvierteln, von Strassen und Brücken ohne jeglicher Bedeutung für den Nachschub im frontnahen Gebiet, die Vernichtung von Kraftwerken, der Wasserversorgung, von Fabriken und Läden, die offensichtlich nicht geeignet waren, den Raketenbeschuss der Hisbollah auch nur zu beeinträchtigen.
Bombardierung von Wohnviertel: Es wurden präzise die Häuser attackiert aus denen die Hisbollah ihre Raketen abgeschossen, sonst welche Einrichtungen unterhalten oder aus ihnen heraus IDF-Soldaten attackiert hat. Völkerrechtlich ist die Zerstörung kein Problem.
Zerstörung von Straßen und Brücken: Behindert den Nachschub (zB Katjuschas) Völkerrechtlich ist das völlig unumstritten. Es ist dabei völlig wurscht wie nahe die Ziele an der Front lagen. Denn jeder der Ahnung hat weiß woher diese Waffen kommen. Nicht aus Beirut sondern eben aus Damaskus...
Vernichtung von Kraftwerken & Wasserversorgung: Es gilt im wesentlichen das selbe. Es ist lediglich drauf zu achten das die Zivilbevölkerung nicht verhungert oder verdurstet (was offensichtlich nicht der Fall war). Der Hisbollah die Stromversorgung zu nehmen ist ein legitimes militärisches Ziel...
Fabriken & Läden: Kommt drauf an was dort hergestellt wurde bzw. inwieweit sie sonst mit der Hisbollah in Verbindung standen. Kommt auf den Einzelfall an.
Die Behauptung, dass die Hisbollah "Zivilisten als Schutzschild" missbraucht hätte, ist nur die absurde Rechtfertigung von Leuten, die Zivilisten gezielt angegriffen haben. Es ist selbst dann falsch, anzugreifen, wenn man genau weiss, dass man auch Zivilisten umbringt. Selbst wenn die Hisbollah Zivilisten als Schutzschilde missbraucht hätte, wäre dies noch lange keine Rechtfertigung dafür, diese Zivilisten umzubringen.
Man darf angreifen solange der Entstehende militärische Vorteil im Verhältnis zu den Zivilen Verlusten steht...
Streubomben sind Waffen, die man nicht gezielt einsetzen kann.
1000 kg-Bombe ist auch nicht explizit verboten. Der gezielte Abwurf einer solchen Bombe auf Zivilisten ist dagegen sehr wohl ein Kriegsverbrechen.
Wenn die Hamas oder die Hisbollah einen Bombenanschlag auf Zivilisten durchführt, dass verstehen ja offensichtlich alle, dass es ein Verbrechen ist, dass es Terrorismus ist. Wenn ein Angestellter eines "guten Staats" mit einer F-16 das gleiche macht, dann soll es plötzlich was anderes sein!?
Problematisch ist es nur wenn nur Kollateralschaden entsteht. Selbiges gilt genauso für die Gegenseite. Wobei man beachten muss, das der Selbstmordattentäter sehr genau sieht was er in die Luft sprengt, ein Kampfpilot dagegen nur in Bezug auf irgendwelche Zielinformationen handeln kann...
Wenn die Radikalen aber so real geschwächt werden, kann es einem scheiss egal sein, ob sie es als "Schwäche" auslegen.
Das gilt auch für das Ausnutzen. Es ist doch ganz einfach: sie verlieren vollkommen ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie Leute angreifen, die TATSÄCHLICH der Mehrheit der Palästinenser helfen.
Die Glaubwürdigkeit von Gruppen wie der Hamas beruht doch gerade darauf, dass jeder Palästinenser die Aktionen des israelischen Militärs schon erlebt hat, d.h. die Unterdrückung, Schikanen, Kollektivstrafen, Armut etc. nicht nur aus den Reden der Hamas kennt, sondern diese real sind. Das einzige, was die Hamas nach einem politischen Kurswechsel noch machen kann, ist auf die Vergangenheit zu verweisen und den Kurswechsel zu eine Täuschung zu erklären. Das funktioniert aber nicht sehr lange.
Das Problem ist wohl, dass DU nur eine Politik der Stärke akzeptierst.
Selbst wenn du darauf verweist, dass die Hamas hier so wie du denkst, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Hamas auf ewig ihre Finanzierung und Unterstützung aufrecht erhalten kann.
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