Nun ist es also bereits 20 Jahre her (ich war damals 5 Jahre alt), das es passierte aber noch heute leiden etliche Menschen an den Folgen, viele sind bereits gestorben.
Atomenergie - einerseits nützlich, doch ausser Kontrolle geraten sehr gefährlich. Eine Garantie für hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, finde ich, Tschernobyl sollte sicher sein, ein Irrtum.
Neulich habe ich im WDR in der Sendung "quarks & Co." etwas zum Thema gesehen. Es wird ja auch Katastrophentourismus betrieben, es werden Führungen durch das Kraftwerk und die Geisterstadt Pripjat gemacht. Muss schon ein bedrückendes Gefühl sein, da durch zu fahren.
Quelle: n-tv.de
Atomenergie - einerseits nützlich, doch ausser Kontrolle geraten sehr gefährlich. Eine Garantie für hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, finde ich, Tschernobyl sollte sicher sein, ein Irrtum.
Neulich habe ich im WDR in der Sendung "quarks & Co." etwas zum Thema gesehen. Es wird ja auch Katastrophentourismus betrieben, es werden Führungen durch das Kraftwerk und die Geisterstadt Pripjat gemacht. Muss schon ein bedrückendes Gefühl sein, da durch zu fahren.
Quelle: n-tv.de
Mittwoch, 26. April 2006
Gedenken an den GAU
20 Jahre Tschernobyl
Mit einer Schweigeminute hat die Ukraine an den 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erinnert. Hunderte Menschen zogen am Mittwochmorgen mit brennenden Kerzen und roten Nelken durch die Straßen von Slawutysch. Der Ort wurde für die Arbeiter des Atomkraftwerks gebaut, nachdem am 26. April 1986 der Reaktor des Blocks IV explodiert war. Im Laufe des Tages wurde Präsident Viktor Juschtschenko in der Sperrzone um Tschernobyl erwartet. Auch in Deutschland waren Gedenkveranstaltungen geplant.
Der Unfall ist der bislang schwerste weltweit. In nur 50 Sekunden löste überhitzter Dampf mehrere Explosionen aus, die den Reaktor in die Luft jagten. Tagelang gelangte radioaktives Material in die Luft und wurde nach ganz Europa geweht. Auslöser des Super-GAUs war eine fehlerhaft ausgeführte Notfallübung.
Um 01.23 Uhr Moskauer Zeit - dem Zeitpunkt der Explosion - läuteten Glocken. Sirenen heulten auf. In der Hauptstadt Kiew legte Juschtschenko Rosen an einem Denkmal für die Feuerwehrleute und Ingenieure nieder, die infolge ihres Einsatzes bei der Katastrophe gestorben waren. Viele von hatten lediglich Schaufeln und Gasmasken getragen, als sie den hoch radioaktiven Schutt beiseite räumten. Später will Juschtschenko überlebende "Liquidatoren" - die damaligen Einsatzkräfte - treffen. Das Gebiet mit einem Radius von 30 Kilometer um Tschernobyl ist bis heute gesperrt. Dort leben nur noch einige ältere Menschen, die sich weigern, ihre Häuser zu verlassen.
"Die heutigen Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Unfalls bedeuten leider nicht, dass wir uns von Tschernobyl verabschieden können", sagte Parlamentssprecher Wolodymyr Lytwyn während einer Sondersitzung des Gremiums. "Der Reaktorunfall wird die Menschen im Land noch mehr als eine Generation lang beschäftigen."
Unterschiedliche Schätzungen von Opferzahlen
Nach dem Unfall waren in weiten Teilen Europas erhöhte Strahlenwerte gemessen worden. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace schätzt, dass in der Folge der Katastrophe allein 93.000 Menschen an Krebs gestorben sind oder noch sterben werden. Die Ärzte-Organisation IPPNW geht von 50.000 bis 100.000 Liquidatoren aus, die bereits gestorben sind oder noch in diesem Jahr sterben werden. Die UN-Behörde IAEA erklärte dagegen 2005, weniger als 50 Tote könnten "direkt auf die Strahlung durch den Unfall zurückgeführt werden". Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht von 9.000 Toten in Zusammenhang mit der Explosion aus. Bis heute werden Missbildungen bei Neugeborenen als Folge der radioaktiven Belastung registriert.
Hunderttausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen und wurden umgesiedelt. Dennoch gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass immer noch sieben Millionen Menschen in Regionen mit erhöhtem Strahlenwert leben. Bestimmte Gebiete in Weißrussland und der Ukraine sind noch immer so stark verseucht, dass sie für Menschen noch immer nicht nutzbar sind. Der zerstörte Reaktor wurde mit westlicher Hilfe in einen Beton-Sarkophag eingeschlossen, der nun erneuert werden soll.
Greenpeace demonstriert
In Berlin waren für Mittwoch politische Diskussionen geplant, die Evangelische Kirche lud zu einem Gedenkgottesdienst. Anti-Atom-Proteste waren unter anderem in Münster, Lingen und Dortmund vorgesehen. Greenpeace will sich in 70 Städten Deutschlands mit Mahnveranstaltungen und Protestaktionen unter anderem vor dem Brandenburger Tor in Berlin für ein Ende der Atomkraft einsetzen.
"Atomar-fossiles Zeitalter geht zu Ende"
Der SPD-Umweltexperte Hermann Scheer bezeichnete Atomenergie bei n-tv als unzeitgemäß. "Das atomar-fossile Zeitalter ist jetzt schon am Röcheln. Man sieht es an allen Ecken und Enden."
"Eine Krise jagt die andere - von der Atomkrise bis zur fossilen Versorgungskrise", so Scheer weiter. "Das Argument, man brauche noch Zeit für die Mobilisierung erneuerbarer Energien, ist falsch. Nichts geht schneller zu mobilisieren als erneuerbare Energien." Scheer ist Vorsitzender des Weltrates für Erneuerbare Energien.
Gedenken an den GAU
20 Jahre Tschernobyl
Mit einer Schweigeminute hat die Ukraine an den 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erinnert. Hunderte Menschen zogen am Mittwochmorgen mit brennenden Kerzen und roten Nelken durch die Straßen von Slawutysch. Der Ort wurde für die Arbeiter des Atomkraftwerks gebaut, nachdem am 26. April 1986 der Reaktor des Blocks IV explodiert war. Im Laufe des Tages wurde Präsident Viktor Juschtschenko in der Sperrzone um Tschernobyl erwartet. Auch in Deutschland waren Gedenkveranstaltungen geplant.
Der Unfall ist der bislang schwerste weltweit. In nur 50 Sekunden löste überhitzter Dampf mehrere Explosionen aus, die den Reaktor in die Luft jagten. Tagelang gelangte radioaktives Material in die Luft und wurde nach ganz Europa geweht. Auslöser des Super-GAUs war eine fehlerhaft ausgeführte Notfallübung.
Um 01.23 Uhr Moskauer Zeit - dem Zeitpunkt der Explosion - läuteten Glocken. Sirenen heulten auf. In der Hauptstadt Kiew legte Juschtschenko Rosen an einem Denkmal für die Feuerwehrleute und Ingenieure nieder, die infolge ihres Einsatzes bei der Katastrophe gestorben waren. Viele von hatten lediglich Schaufeln und Gasmasken getragen, als sie den hoch radioaktiven Schutt beiseite räumten. Später will Juschtschenko überlebende "Liquidatoren" - die damaligen Einsatzkräfte - treffen. Das Gebiet mit einem Radius von 30 Kilometer um Tschernobyl ist bis heute gesperrt. Dort leben nur noch einige ältere Menschen, die sich weigern, ihre Häuser zu verlassen.
"Die heutigen Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Unfalls bedeuten leider nicht, dass wir uns von Tschernobyl verabschieden können", sagte Parlamentssprecher Wolodymyr Lytwyn während einer Sondersitzung des Gremiums. "Der Reaktorunfall wird die Menschen im Land noch mehr als eine Generation lang beschäftigen."
Unterschiedliche Schätzungen von Opferzahlen
Nach dem Unfall waren in weiten Teilen Europas erhöhte Strahlenwerte gemessen worden. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace schätzt, dass in der Folge der Katastrophe allein 93.000 Menschen an Krebs gestorben sind oder noch sterben werden. Die Ärzte-Organisation IPPNW geht von 50.000 bis 100.000 Liquidatoren aus, die bereits gestorben sind oder noch in diesem Jahr sterben werden. Die UN-Behörde IAEA erklärte dagegen 2005, weniger als 50 Tote könnten "direkt auf die Strahlung durch den Unfall zurückgeführt werden". Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht von 9.000 Toten in Zusammenhang mit der Explosion aus. Bis heute werden Missbildungen bei Neugeborenen als Folge der radioaktiven Belastung registriert.
Hunderttausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen und wurden umgesiedelt. Dennoch gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass immer noch sieben Millionen Menschen in Regionen mit erhöhtem Strahlenwert leben. Bestimmte Gebiete in Weißrussland und der Ukraine sind noch immer so stark verseucht, dass sie für Menschen noch immer nicht nutzbar sind. Der zerstörte Reaktor wurde mit westlicher Hilfe in einen Beton-Sarkophag eingeschlossen, der nun erneuert werden soll.
Greenpeace demonstriert
In Berlin waren für Mittwoch politische Diskussionen geplant, die Evangelische Kirche lud zu einem Gedenkgottesdienst. Anti-Atom-Proteste waren unter anderem in Münster, Lingen und Dortmund vorgesehen. Greenpeace will sich in 70 Städten Deutschlands mit Mahnveranstaltungen und Protestaktionen unter anderem vor dem Brandenburger Tor in Berlin für ein Ende der Atomkraft einsetzen.
"Atomar-fossiles Zeitalter geht zu Ende"
Der SPD-Umweltexperte Hermann Scheer bezeichnete Atomenergie bei n-tv als unzeitgemäß. "Das atomar-fossile Zeitalter ist jetzt schon am Röcheln. Man sieht es an allen Ecken und Enden."
"Eine Krise jagt die andere - von der Atomkrise bis zur fossilen Versorgungskrise", so Scheer weiter. "Das Argument, man brauche noch Zeit für die Mobilisierung erneuerbarer Energien, ist falsch. Nichts geht schneller zu mobilisieren als erneuerbare Energien." Scheer ist Vorsitzender des Weltrates für Erneuerbare Energien.
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