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Angriffskrieg - Ja oder Nein?

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    #76
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Oder erstmal im Bereich Aufklärung verbessert arbeiten. Mit all dem Aufwand, den man zur Überwachung der friedlichen Bevölkerung im eigenen Land betreibt, sollte es bei offiziellen Staatschefs einer Diktatur ohne weiteres möglich sein, "passende" Termine im voraus zu ermitteln. Und was die Terrorgruppen angeht: in Punkto Effizienz schlägt da immer noch Maulwurf die digitale Rasterfahndung; nur wollen die Geheimdienste ihre Leute nicht mehr in die Schlangengruben schicken.

    Und wenn ich von chirurgisch spreche, meine ich eben keine Marschflugkörper, sondern Kommandoeinheiten, die beim Ausschalten eines oben angeführten Diktators zum "passenden" Termin so klein sein können wie zwei Sniperteams (Plan A und Plan B) - just one single bullet into the right head.
    Wenn man dadurch einen Krieg verhindert, wären die Kollateralschäden durch den Einsatz von Marschflugkörpern wohl immer noch vernachlässigbar. Außerdem ist das Risiko beim Einsatz von Kommandoeinheiten sehr viel größer und das nicht nur was deren Leib und Leben angeht, sondern auch das Scheitern der Mission. Wenn man aus irgendwelchen Gründen keine Marschflugkörper will, wäre es daher vermutlich das effektivste, lokale Oragnisationen bei einem entsprechenden Attentat zu unterstützen. Die kennen sich vor Ort besser aus und fallen deutlich weniger auf. Die Mittel würden dann im Wesentlichen von der Sicherheitslage bzw. der Aussicht auf Erfolg bestimmt.

    Außerdem hat man durchaus schon versucht Staatschefs zu töten. 86 hat man das Haus von Gaddafi bombardiert, er wurde aber kurz vorher gewarnt und ist entkommen. Beim Versuch Castro umzubringen ist man über Jahre unzählige Male gescheitert und bei Terror-Führern aller Art versucht man es noch heute. Und wenn man einen erwischt, hat das idR praktisch keine Folgen. Und auch bei Staatschefs würde ich nicht auf eine abschreckende Wirkung hoffen, Saddam Hussein muss gewusst haben, was ihm blüht und hätte auch einfach nachgeben können, genauso wie Milosevic und andere.

    Und politisch ist das natürlich sowieso schwierig. Wenn man anfängt Staatschefs präventiv umzubringen, begibt man sich auf ganz dünnes Eis. Dazu hatten gerade die Kriege in Afghanistan und im Irak natürlich noch sehr viel weitergehende und politische Ziele, nämlich die Schaffung demokratischer Staaten, von denen dann auch langfristig keine Gefahr mehr ausgehen sollte.
    if in doubt, throw the first punch

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      #77
      Zitat von Machina Antarctica Beitrag anzeigen
      Wenn man dadurch einen Krieg verhindert, wären die Kollateralschäden durch den Einsatz von Marschflugkörpern wohl immer noch vernachlässigbar.
      Das Problem ist, dass du nicht in die Zukunft schauen kannst, und somit keine einfache "Rechnung" aufstellen kannst. Daher ist es tatsächlich in der Tat das klügste, immer das Mittel zu nehmen, wo am wenigsten Schaden angerichtet wird. Und das sind nun mal Kommandounternehmen (ich mein, die kennen ihr Berufsrisiko, willst du die Soldaten schonen, und dafür hunderte Zivilisten draufgehen lassen, die gar nichts mit der Sache zu tun haben und sich nicht zur Teilhabe am Konflikt entschlossen haben?) oder eben die Unterstützung von lokalen Gruppen. Dass letzteres aber regelmäßig in die Hose geht ist dir aber auch klar, oder?

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        #78
        Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
        Das Problem ist, dass du nicht in die Zukunft schauen kannst, und somit keine einfache "Rechnung" aufstellen kannst. Daher ist es tatsächlich in der Tat das klügste, immer das Mittel zu nehmen, wo am wenigsten Schaden angerichtet wird. Und das sind nun mal Kommandounternehmen (ich mein, die kennen ihr Berufsrisiko, willst du die Soldaten schonen, und dafür hunderte Zivilisten draufgehen lassen, die gar nichts mit der Sache zu tun haben und sich nicht zur Teilhabe am Konflikt entschlossen haben?) oder eben die Unterstützung von lokalen Gruppen. Dass letzteres aber regelmäßig in die Hose geht ist dir aber auch klar, oder?
        Dass die Erfolgsaussichten mit eigenen Leuten größer sind, glaube ich nicht. Die können eventuell ein wenig besser schießen, haben ansonsten aber keine Vorteile, fallen dafür aber deutlich leichter auf.
        Auch glaube ich nicht, dass es wirklich sinnvoll ist, mit einer Erschießung zu planen, da man dazu nicht oft die Gelegenheit hat und die Sicherheitsvorkerungen bei solchen Veranstaltungen idR doch ziemlich aufwändig sind, auch weil solche Diktatoren immer mit Gruppen aus der eigenen Bevölkerung rechnen müssen. Da dürften Autobomben oder ähnliches effektiver sein.
        Dass es einen großen Unterschied macht, wenn man ein paar zusätzliche Leute erwischt, glaube ich aber immer noch nicht. Mit eine Patriotismus-Welle und einem jetzt-erst-recht-Nachfolger muss man so oder so rechnen.

        Bevor man sich zu sehr in die Details der Ausführung verstrickt, sollte man sich aber noch mal über die Erfolgsaussichten Gedanken machen. Saddam Hussein muss 2003 doch gewusst haben, dass der Krieg für ihn kein gutes Ende nehmen würde, trotzdem hat er nicht nachgegeben. Hätte die Aussicht auf irgendwelche Attentatspläne, die nicht mal sonderlich einfach umzusetzen sind, also überhaupt etwas geändert?
        if in doubt, throw the first punch

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          #79
          Zitat von Machina Antarctica Beitrag anzeigen
          Dass die Erfolgsaussichten mit eigenen Leuten größer sind, glaube ich nicht. Die können eventuell ein wenig besser schießen, haben ansonsten aber keine Vorteile, fallen dafür aber deutlich leichter auf.
          Auch glaube ich nicht, dass es wirklich sinnvoll ist, mit einer Erschießung zu planen, da man dazu nicht oft die Gelegenheit hat und die Sicherheitsvorkerungen bei solchen Veranstaltungen idR doch ziemlich aufwändig sind, auch weil solche Diktatoren immer mit Gruppen aus der eigenen Bevölkerung rechnen müssen. Da dürften Autobomben oder ähnliches effektiver sein.
          Dass es einen großen Unterschied macht, wenn man ein paar zusätzliche Leute erwischt, glaube ich aber immer noch nicht. Mit eine Patriotismus-Welle und einem jetzt-erst-recht-Nachfolger muss man so oder so rechnen.

          Bevor man sich zu sehr in die Details der Ausführung verstrickt, sollte man sich aber noch mal über die Erfolgsaussichten Gedanken machen. Saddam Hussein muss 2003 doch gewusst haben, dass der Krieg für ihn kein gutes Ende nehmen würde, trotzdem hat er nicht nachgegeben. Hätte die Aussicht auf irgendwelche Attentatspläne, die nicht mal sonderlich einfach umzusetzen sind, also überhaupt etwas geändert?
          Hussein ist ein schlechtes Beispiel. Der CIA hatte bis 2003 da zahllose halbgare Operationen inklusive Nutzung lokaler Gruppen (mal googeln, ist recht "witzig" - die beschwerten sich später, daß die nicht den vereinbarten Preis pro Autobombe bekommen haben....) versucht. Hussein wußte durch die Summe der vorhergehenden Versuche sehr genau, daß die USA ihn egal wie aus dem Leben befördern würden. Ich meine auch, Hussein hätte eine Säuberungsaktion gegen einen großen Teil seiner Topmilitärs befehligt, weil er einen Tip bekommen hatte, diese stünden im Bund mit der CIA - da sind die Berichterstattungen inzwischen aber auch schon ein Weilchen her.

          Die Entscheidung, daß solche Operationen also poltisch vertretbar sind, ist längst gefallen. Nur sind die Umsetzungen in der Vergangenheit halt häufig suboptimal verlaufen, auch schon in der Planungsphase, und seltenst wirklich von den eigenen Kommandoeinheiten ausgeführt worden. In den Fällen, in denen aber der Krieg als Wahl der Mittel aufgefallen ist, standen immer andere politische Interessen im Hintergrund, während das vordergründig als "zum Wohl der Zivil-Bevölkerung" verkauft wurde.
          Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

          "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

          Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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            #80
            Zitat von [OTG]Guy de Lusignan Beitrag anzeigen
            Die Amis wissen vielleicht, wie man 3. Welt-Staaten oder Staaten mit miesem Militär besiegt.(dank erstklassiger Militärtechnologie), wenn es offenes Gelände ist, wo man den Gegner schon von weitem ehen kann.
            Aber sie wissen nicht, wie man auf diesen Siegen aufbaut. Und sie haben auch keine Ahnung davon, wie man die Zivilbevölkerung NICHT gegen sich aufbringt. Und von einer vernünftigen Regierungsbildung, siehe Irak/Afgahnistan, haben die auch keinerlei Ahnung, sieht man ja.
            Von Lybien, reden wir mal garnicht erst.

            Imwegbomben, sind die Spitze... aber dananch sollte man doch bitte inteligentere leute ran lassen, als deren Politiker(Präsidenten inbegriffen), wenn man etwas vernünftiges und dauerhaftes haben möchte.
            Dem möchte ich widersprechen, oder etwas anfügen, je nach dem wie du es gemeint hast. Wissen tun sie es auf jeden Fall, nicht umsonst gehört das sogar zur Ausbildung einiger Einheiten. Vielmehr ist es aber so, dass die Politiker und/oder Militärkader gar kein Interesse daran haben die Fähigkeiten ihrer Einheiten auch einzusetzen, was wirklich traurig ist, wenn man bedenkt, was dafür für Geld ausgegeben wird.
            »If you can dream it, you can do it.« - Walt Disney
            »There is no doubt that creativity is the most important human resource of all. Without creativity, there would be no progress, and we would be forever repeating the same patterns.« - Edward de Bono

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              #81
              Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
              Dem möchte ich widersprechen, oder etwas anfügen, je nach dem wie du es gemeint hast. Wissen tun sie es auf jeden Fall, nicht umsonst gehört das sogar zur Ausbildung einiger Einheiten. Vielmehr ist es aber so, dass die Politiker und/oder Militärkader gar kein Interesse daran haben die Fähigkeiten ihrer Einheiten auch einzusetzen, was wirklich traurig ist, wenn man bedenkt, was dafür für Geld ausgegeben wird.
              Ich meine hauptsächlich,dasssie,sofern das wissen vorhanden ist, dieses jedenfalls nicht anzuwenden wissen. WasamEndeauf das selbe hinaus kommt.
              >ACHTUNG, freilaufender "Linker Gutmensch"! VORSICHT BISSIG!<

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