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Fragen zum WTO beschluss

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    #16
    hm..also wenn ich das richtig verstehe, ist die nahrungsmittelproduktion kein profitables geschäft ohne die subventionen...

    wenn ich mal nen ne theorie/vorschlag machen dürfte:

    wäre es durchführbar wenn man sozusagen den gesamten welthandel für grundlegendes wie nahrung, wasser, kleidung und ähnliches liberalisiert und weder exportsubventionen noch importzölle oder sonstiges gestattet.. auf der gesamten welt??? ich meine ohne das jetzt eben die preise so extrem steigen wie oben genannt...

    dann könnte auch sicher ein staat mit nahrungsmittelproduktion aufblühen, da wenn jeder sich aus der landwirtschaft zurück ziehen würde die kosten für nahrungsmittel deutlich steigen würden und dann findet sich sicher jemand... oder einen weltweite nahrungs-subvention... halt irgendwas, damit das halbwegs profitabel ist...

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      #17
      Zitat von matrix089
      Was den freien Handel angeht wäre es sicher eine interessante Lösung das sich einzelne Regionen auf Dinge spezialisieren, so dass man sich Weltweit nicht im Weg steht. Allerdings gibt es da Probleme. Die Leute wollen z.B. bestimmt nicht nur H-Milch aus Amerika, sondern auch mal frische (auch bei Butter, Joghurt usw.), ist in den Regionen genug Platz zum Anbau - kann Asien den Weltbedarf an Reis decken, wachsen die gewünschten Sorten auch dort?, können andere Länder den Qualitätsstandards der Zielmärkte standhalten?
      Was mich wiederum auf die SU bringt. Wenn ich nicht gänzlich irre war die SU und eigentlich der ganze ehemalige Ostblock nicht unähnlich aufgebaut. SU lieferte Rohstoffe, Ukraine (bzw ukrainische SSR) liefert Schwermetalle bzw Schwerindustrielle Güter, 'Belarus' Züge usw, DDR Chips bzw Elektrogüter uswusf.
      Wie dem auch, unproblematisch ist so eine Monokultur nicht. Wenn wirklich alles reibungslos funktionieren würde, wäre das ne interessante Idee. Aber es stellt sie die Frage nach Abhängigkeiten und wiederum Interessenskonflikte und daraus resultierend imperiale Probleme...
      Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
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        #18
        Zitat von La-Forge
        hm..also wenn ich das richtig verstehe, ist die nahrungsmittelproduktion kein profitables geschäft ohne die subventionen...
        Das verstehst du falsch, ohne die Subventionen und Zölle würde sich ein Marktpreis bilden und der würde höher liegen, als die heutigen Preise, aber unterhalb der Summe von Ladenpreis plus Subvention/Zoll. Die These das ausgerechnet bei Nahruzngsmitteln kein Markt entstehen würde ist eher lächerlich, denn wie lange kann man denn ohne Nahrungsmittel auskommen ? Mit dem Hunger steigt die Zahlungsbereitschaft um es mal überspitzt zu formulieren. Verlierer wären die heutigen Subventionsempfänger, Gewinner der Rest. Allerdings wird der Markt hier immer beschränkt bleiben aufgrund von Versorgungssicherheitsüberlegungen.

        Die SU und der RGW waren ein ganz anderer Fall, da die Spezialisierung im RGW nicht aufgrund von komparativen Vorteilen entstanden sind, sondern von oben verordnet wurden. Außerdem war der Preismechanismus eliminiert. Das System muß ineffizient sein und ist folgerichtigerweise zusammengebrochen.
        LANG LEBE DER ARCHON

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          #19
          Mir ging es um regionenspezifische Herstellung und Produktion. Ich hatte mich weder über Preise, noch Konkurrenz und dergleichen geäussert.
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            #20
            also das mit der abhängigkeit seh ich eigentlich nicht so als problem...

            da jeder staat von sich behauptet das er zivilisiert ist, wird er beispielsweise wohl kaum die nahrungslieferungen zu einem land einstellen, was ihm nicht ganz koscha ist... und selbst wenn, dann zieht es nicht nur den unmut dieses landes sondern der ganzen welt auf sich... weiterhin hoffe ich in dem fall auf den geiz und den egoismus der nahrungsmittelproduzenten, denn wenn das geschäft profitabel ist, wird es dem produzenten egal sind an wen er verkauft, zu mal man mit lebensmittel nicht wirklich einen krieg führen kann oder jemanden drohen kann...

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              #21
              Das ganze mit den Subventionen auf dem einen und der Marktliberalisierung auf der anderen ist doch irgendwie alles völlig verrückt. Bei der ganzen Situation ist es so, dass die Entwicklungsländer doch immer mehr verlieren.
              Der IWF zwingt die EL, dass sie ihre Märkte liberalisieren und die IL haben ihr System von Exportsubventionen und Zöllen so weit perfektioniert, dass man ja wirklich von Planwirtschaft sprechen kann.
              Die Wirtschaft hatte in den EL früher ganz anders funktioniert. Damals war es so, dass die Einwohner alle Nahrung nicht nur für den Export produziert haben, sondern im großen Maße erstmal für sich selbst und was übrig blieb, wurde dann eben verkauft. Doch durch die IL wurden die EL gezwungen alles zu privatisieren und nun müssen sie im internationalen Handel mit den IL mithalten. Wenn alle Subventionen und Schutzzolle wirklich abgeschaft würden und wir alles dem Spiel des freien Marktes überlassen würden, dann würden vermutlich auch nicht alle davon profitieren.
              Brasilien könnte sich beim Zucker vermutlich durchsetzen, doch den Arbeitern dort werden dann wohl auch nicht bessere Löhne und Arbeitsbedingungen garantiert. Afrikanische Länder sind vermutlich im Nachteil, weil sie noch eine produktive Agrarwirtschaft aufbauen müssten. Dann gingen sie vielleicht sogar leer aus und bei dem ganzen müsste man sich fragen, ob man das überhaupt will, wenn aller Zucker, alles Getreide und andere Produkte jeweils nur in einem oder zwei Ländern der Welt hergestellt werden, denn es gibt ja auch unterschiedliche Ansprüche an die Qualität der Produkte und die Produkte müssten zum Teil auch lange durch die Welt geschickt werden, bis sie bei den Verbrauchern ankommen. Wenn es zu einer Infektion der Saat von z.B. Weizen kommt, dann würde die fast die gesamte Weltproduktion von Weizen ausfallen. Wenn jedoch überall Weizen angebaut wird, dann würde ein Ausfall von einer bestimmten Menge des Getreides leicht zu kompensieren sein.
              Man sieht das doch bei denn ganzen Lebensmittelskandalen der letzten Zeit. Es gibt immer weniger Firmen, die immer mehr produzieren und wenn etwas passiert, sind doch gleich viel mehr Menschen betroffen.
              Also irgendwie ist das doch alles zu verrückt geworden. Insgesamt sollte wohl alles etwas mehr dezentralisiert werden und dafür Sorge getragen werden, dass in jedem Land genug Nahrung aus eigenen Beständen da ist. Also, müsste man da wohl protektionistisch eingreifen.

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                #22
                Zitat von Direwolf
                Das verstehst du falsch, ohne die Subventionen und Zölle würde sich ein Marktpreis bilden und der würde höher liegen, als die heutigen Preise, aber unterhalb der Summe von Ladenpreis plus Subvention/Zoll.
                Die Preise für die Produzenten würde deutlich sinken, weil die Nahrungsmittelkonzerne noch mehr Möglichkeiten Bauern gegeneinander auszuspielen. Wir haben hier ja viele Produzenten, aber nur wenige Grosskorne die die Produktion aufkaufen. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass die Preise für den Verbraucher sinken. Die können im Gegenteil steigen, weil in diesem Bereich ist eine starke Abnahme der Konkurrenz geben wird, da sich die Anzahl der Konkurrenten gerade sehr schnell reduziert. Sowohl die Lebensmittelproduktion, als auch der Lebensmittelhandel befindet sich zunehmend unter der Kontrolle von immer weniger Konzernen. Was man z.B. gut an dem Verschwinden von Metzgern und Tante-Emma-Laden sieht.

                Wenn aber die Einkommen der Produzenten sinken, werden viele davon aufgeben. Und wir haben die Situation, dass die Produktion eines notwendigen Gutes nicht rentabel ist. So etwas gibt es z.B. bei Wohnungen genauso, wobei nur staatlicher Wohnungsbau ein totales Desaster etwas abgeschwächt hat.
                Zitat von Direwolf
                Die These das ausgerechnet bei Nahruzngsmitteln kein Markt entstehen würde ist eher lächerlich, denn wie lange kann man denn ohne Nahrungsmittel auskommen ?
                Hunger ist weit verbreitet - obwohl es einen Lebensmittelüberschuss gibt. Entscheidend ist das Einkommen. Bei einem zu geringen Einkommen hat man keinen Zugang zum Markt. Und da regelt "die unsichtbare Hand des Marktes" eben nichts. Um so krasser ist es eben, wenn arme Staaten gezwungen werden Preiskontrollen für Lebensmittel aufzugeben und so Lebensmittel zu teuer werden.
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