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Autobahnmaut oder Autobahnverkauf?

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    #46
    Zitat von maestro
    Ich hab neulich noch gelernt, dass es gerade bei solchen 'Netzindustrien' (Autobahn, Gas-, Wasser usw.) vorkommen kann, dass ein Anbieter (Monopol) das Gut billiger bereitstellen kann, als mehrere Anbieter. Also ist die Gesamtwohlfahrt durch dieses (kontrollierte) Monopol höher, als bei mehreren Anbietern. Wie passt denn da die (komplette) Privatisierung der Bahn hinein?
    Das gilt für die eigentlichen Infrastrukturnetze. Ich für meinen Teil will die auch nicht privatisieren, sondern in staatlicher Hand behalten. Denn sonst ersetze ich ein staatliches Monopol durch ein privates und das geht selten gut, wie beispielsweise die Gasversorgung zeigt. Aber auf diesen Netzen ist Wettbewerb möglich und nötig.

    @ Kay
    Energie und Gas sind genau die Beispiele wo man ebend falsch gemacht hat, denn man hat private Monopole geschaffen, anstatt Infrastruktur und deren Nutzer zu trennen. In sofern sehe ich da keinen Widerspruch. Da wurde leider auf kurzfristige Erlöse geschaut, anstatt Wettbwerbs- und ordnungspolitisch zu denken. das haben auch viele Ökonomen vorhergesagt, nur irgendwie hat die Regierung nicht drauf gehört. den Unterschied kann man ja zB beim Telefonieren sehen, da herrscht Wettbewerb.

    Also der Fall der Post fällt nicht in meinen Bereich, aber für die Bahn kenne ich die Zahlen ziemlich gut. Vor der Bahnreform wurde anhand der Geschäftspläne etc. versucht zu extrapolieren, was die Bundesbahn in den nächsten 10 Jahren kosten würde. gegenüber diesem Kostenansatz wurden gut 100 Mrd. Euro gespart. Steuergelder wohlgemerkt, die der Bürger nicht zu zahlen braucht
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      #47
      Zitat von Direwolf
      Also der Fall der Post fällt nicht in meinen Bereich, aber für die Bahn kenne ich die Zahlen ziemlich gut. Vor der Bahnreform wurde anhand der Geschäftspläne etc. versucht zu extrapolieren, was die Bundesbahn in den nächsten 10 Jahren kosten würde. gegenüber diesem Kostenansatz wurden gut 100 Mrd. Euro gespart. Steuergelder wohlgemerkt, die der Bürger nicht zu zahlen braucht
      Die Einsparungen wurden mit Einschränkungen des Netzes, Verteuerungen der Fahrpreise und der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Strasse bezahlt.

      Es kann keinen Wettbewerb auf der Schiene geben. Wie soll das aussehen? Fahren zwei Gesellschaften auf der gleichen Strecke (alles andere wäre KEIN Wettbewerb)? Wenn es um die Infrastruktur geht - und da gehört der Verkehr dazu - sind Privatisierungen nur nachteilhaft.

      Der Vergleich mit der alten Situation, wo diese Bereiche durch Sparpolitik immer mehr schlechter gemacht wurden, ist nun wirklich kein Argument.
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        #48
        Ich denke mal, dass eine grundlegende Ablehnung jedweder Privatisierung sich doch nun hinreichend als obsolet dargstellt hat.
        Der Unterschied, von einem Beamten, der seinen D.n.V. schiebt oder einem Angestellten, der dem Kunden eine Serviceleistung verkaufen will, sollte doch nun wirklich jedem schon einmal begegnet sein.

        Trotzdem muss der Staat natürlich gewisse Rahmenbedingungen setzen. Die komplette Infrastruktur einem Privatmonopolisten ala Bahn oder Telekom zu überlassen, ist selbstverständlich völliger Quark. Hier kann ich Daishi, äh Direwolf nur zustimmen.
        Auch der bedingungslose Glaube, dass Privatisierungen unbedingt vorteilhaft sind, ist nicht haltbar, genauso der Weg, gemeinnützige Vereine zu gründen.
        Man muss halt in jedem Einzelfall eine tragbare Lösung suchen und finden.
        So könnte man zB die Bahnhöfe in öffentlicher Hand halten, die Strecken aber privatisieren. Das würde einerseits fairen Wettbewerb auch auf lokalen Verbindungen erlauben, andererseits aber unfaire Limitierungen durch einen Mitbewerber verhindern.
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          #49
          SPOILEREs ist ja nicht so, dass der Staat erstmal die Teilstücke verhökert, die am besten erhalten sind. Zuerst gehen mal die Teilstücke raus, die dringend ausgebaut oder ausgebessert werden müssen, aber ihr habt das alle hier nicht gelesen, ja?
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            #50
            Also ich kenn den Artikel schon, aber ich glaube nich an echte Verkaufsabsichten Also Mauthäuschen sind derzeit ja nur für Brücken, Tunnel und Gebirgspäße zulässig und ich sehe nicht, dass das ausgeweitet wird. Immerhin gibt es das dazu gehörende Gesetz schon seit 10 Jahren. Der Verkauf wird nicht kommen, da würde ich jede Summe drauf wetten, denn alle relevanten Stakeholder sind dagegen. ADAC, VDA, BUND zusammen kann keine Regierung ignorieren. Das war aus meiner Sicht ein Testballon um zu zeigen, wie marode der Haushalt ist. Wenn sich überhaupt was an den Besitzverhältnissen ändert, dann vielleicht nach dem Pällmannmodell. Das hat zumindest bei den Mitgliedern im verkehrsausschuß im privaten gespräch immer großen Rückhalt gehabt.

            Ach ja eine Ausweitung des A Modells könnte ich mir auch noch vorstellen.
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              #51
              Zitat von Direwolf
              [...] Infrastrukturnetze. Ich für meinen Teil will die auch nicht privatisieren, sondern in staatlicher Hand behalten.
              Zitat von blueflash
              So könnte man zB die Bahnhöfe in öffentlicher Hand halten, die Strecken aber privatisieren. Das würde einerseits fairen Wettbewerb auch auf lokalen Verbindungen erlauben, andererseits aber unfaire Limitierungen durch einen Mitbewerber verhindern.
              Hö? Wie soll das denn aussehen? Fahren die dann nur, wenn es sich lohnt (zu Stoßzeiten) und befahren manche Strecken gar nicht? Von 'fairem' Wettbewerb dabei zu reden, ist geradezu lachhaft.
              Forum verlassen.

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                #52
                SPOILER@ Direwolf: Wette lieber nicht. Das ganze sieht nichts so aus, dass dann extra Mauthäuschen aufgestellt werden, sondern die privaten Betreiber bekommen dann die LKW-Maut, die auf ihrem Teilstück fällig wird und dafür brauchts ja keine Häuschen.
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                  #53
                  Hö? Wie soll das denn aussehen? Fahren die dann nur, wenn es sich lohnt (zu Stoßzeiten) und befahren manche Strecken gar nicht? Von 'fairem' Wettbewerb dabei zu reden, ist geradezu lachhaft.
                  Komm mal runter, bitte. Warum sollten denn sich bestimmte Betreiber nicht auf Pendlerstrecken spezialisieren können? Andere würden mit kleineren, billigeren Zügen den Regionalverkehr erobern?
                  Was ist denn daran auszusetzen, wenn einige Betreiber nur zu Stoßzeiten fahren?
                  Was bitte ist daran lächerlich? Wenn ich auf der Arbeit ein Paket bei UPS aufgeben lasse, dann ist das innerhalb von 18h vor Ort. Die DP hätte das niemals hinbekommen. Warum sollte es nicht auch im öffentlichen Verkehr einen gewissen Konkurrenzdruck geben?
                  können wir nicht?

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                    #54
                    @ blueflash

                    Wann hast du das letzte Paket bei DHL aufgegeben? Im Normalfall brauchen die auch nur ein Tag, aber nur ohne Brückenzoll! Private Autobahnen fördern nur ein Stark-Verkehr auf den Nebenstraßen und eine Preiserhöhung für uns als Endverbraucher.
                    ! Planet Thüringia ein Besuch lohnt sich !
                    " Die Götter sind Außerirdische!"
                    Mache das Beste aus deiner Vergangenheit!
                    Thüringen das Grüne Herz Deutschlands.

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                      #55
                      Und seit wann ist das so?
                      Wenn ich Serviceanforderungen stelle, dafür einen gewissen Preis bezahle kann ich auf einem privatisierten Markt i.d.R. auch erwarten, dass diese erfüllt werden.

                      Ich habe mich übrigens klar gegen die Privatisierung von Autobahnen ausgesprochen.
                      Sollte jemand eine bauen wollen, wird sich ihm auch heute niemand prinzipiell entgegenstellen, aber die Hindernisse und Kosten sind so groß, dass wohl niemand ernstlich einen derartigen Versuch wagen wird.
                      Bei kleinen spezialisierten Dienstleistern, die das alte Staatsmonopol an einzelnen Punkten angreifen, sieht die Sache schon ganz anders aus.
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                        #56
                        Boah tschuldigt, dass is jetzt n bissel egoistisch von mir aber:

                        Wenn ich das alles so höre, hab ich so überhaupt keine lust mehr noch arbeiten zu gehen und Geld zu verdienen. Noch nie zuvor hatte ich so einen dermaßen ausgeprägten Frust, da ich das Gefühl habe zu Leben um zu arbeiten und nich anders rum. Ernsthaft, ich bekomm echt Lust n Aussteiger zu werden und nach sonstwo inne Höhle zu ziehen! Naja oder auzuwandern, aber woanders siehts ja auch nich besser aus!

                        Immer dreht sich alles überall nur um Geld und Finanzierung und Steuern und Geld und Abgaben und Geld und Geld und Monopole und Privatisierung und Geld und um Konsum und Geld und Arbeit und die faulen Säcke die nich genug Geld haben und Maut !!!

                        Ich weiß, Autobahnen und Geld sind das Thema und mein Beitrag is total unqualifiziert, aber ich muss hier gerade mal meine Stimmung kundtun, schließlich gehts immer nur um Geld und nich um Menschen...
                        Lieber eine Kerze anzünden, als über die Finsternis klagen.
                        Schrimps und Krabben haben das Herz im Kopf.

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                          #57
                          Zitat von blueflash
                          Komm mal runter, bitte. Warum sollten denn sich bestimmte Betreiber nicht auf Pendlerstrecken spezialisieren können? Andere würden mit kleineren, billigeren Zügen den Regionalverkehr erobern?
                          Was ist denn daran auszusetzen, wenn einige Betreiber nur zu Stoßzeiten fahren?
                          Was bitte ist daran lächerlich? Wenn ich auf der Arbeit ein Paket bei UPS aufgeben lasse, dann ist das innerhalb von 18h vor Ort. Die DP hätte das niemals hinbekommen. Warum sollte es nicht auch im öffentlichen Verkehr einen gewissen Konkurrenzdruck geben?
                          Wie soll es bitte Konkurrenzdruck geben? Konkurrenz besteht nur dann, wenn das gleiche Produkt für einen unterschiedlichen Preis oder in unterschiedlicher Qualität angeboten wird. Wenn verschiedene Betreiber verschiedene Strecken bedienen, ist dies keine Wettbewerb, sondern es handelt sich um Monopole auf der jeweiligen Strecke. Schliesslich will man, wenn man von der Arbeit nach Hause fährt, nicht nach z.B. nach Hamburg fahren. Und Monopole, denen es um Profimaximierung geht, stellen keine optimale Qualität sicher, sondern NUR die optimale Rendite. Wie man in Grossbritannien gut sehen kann, ist die Folge ein Verfall der technischen Einrichtungen und eine entsprechende Zahl von schweren Unfällen.

                          Der Verkehr sollte eine gemeinschaftliche Aufgabe sein, also steuerlich zumindest teil finanziert, da es z.B. allen möglich sein sollte, sich frei zu bewegen - und nicht nur denen, die es sich leisten können.

                          Dazu kommt noch das Problem der dringend notwendigen Modernisierung des Verkehrssystems und zwar aus technischen, ökologischen, gesundheitlichen und klima-technischen Gründen. Diese Modernisierung können offensichtlich kapitalistische Konzerne nicht leisten, da sie es bisher ja versäumt haben irgendwelche Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Sie machen nur alles, dass der Verkehr von einem veraltetem, aber ökologisch besseren Verkehrssystem (Eisenbahn) auf ein anders veraltetes, in jeder Hinsich mangelhaftes Verkehrssystem (Strasse) verlagert werden. Es braucht offensichtlich hier eine staatliche Organisation (wie schon damals beim Bau der Eisenbahnen und beim Bau des Strassen), die diese notwendige Modernisierung einleitet. Nur wird dies im Kapitalismus wohl nicht kommen, da durch die Umverteilungspolitik (u.a. durch die dauernden Steuergeschenke an die Konzerne und die Reichen) der Staat finanziell dazu nicht fähig ist.
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                            #58
                            @Spocky
                            Was du da beschreibst ist das A-Modell, da werden die Trassen aber nicht verkauft, sondern konzessioniert. Der Investor hat die Auflage die Strecke in Schuß zu halten UND auf 6-Spuren auszubauen. Dafür die Mauteinnahmen (deren Höhe der Investor aber nicht festlegen kann), sowie eine Anschubfinanzierung für die Abnutzung durch Pkw. Wie oben geschrieben, die Ausweitung der A-Modelle kann ich mir vorstellen, aber das ist was ganz anderes als eine Privatisierung
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                              #59
                              Das ganze ist ja auch keine ewige Sache, sondern ist auf einige Jahre oder Jahrzehnte begrenzt.

                              Allerdings frage ich mich, ob sowas wirklich ein lohnendes Geschäft ist. Also für uns Geologen (oder auch Geoingenieure) schon, wir kriegen dadurch ja wieder mehr Aufträge
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                                #60
                                Naja die Bauindustrie schart da schon lange mit den Hufen, da sie ja noch immer Überkapazitäten aus dem Vereinigungsboom vor sich herschiebt. Ob es der Weisheit letzter Schluß ist bezweifle ich auch, da ein Geschäft wo man nur die Ausgaben aber nicht die Einnahmen steuern kann, doch sehr riskant ist. Probleme könnten auch auftreten, wenn eine neue Regierung kommt, welche die Konzessionen widerruft. Wäre zwar praktisch eine Enteignung, aber es gibt ja Parteien denen das zuzutrauen ist.
                                Das die Geoingenieure mehr Aufträge kriegen kann aber durchaus sein, denn mit dem A-Modell sollen ja Investitionen beschleunigt werden. Aller dings ist die Liste der geplanten Projekte nach dem A-Modell nicht sehr lang. Sind imho unter 600 Streckenkilometer und es handelt sich ja immer um Ausbau, nie um Neubau.
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