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Die Linkspartei und die Stasi

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    #46
    Zitat von max
    Es ist aber unverantwortlich, wenn man Leute, die für das Terrorregime verantwortlich waren, dort nicht nur einfache Polizisten oder Militärs, sondern Offiziere und andere höhere Verantwortliche (wie Richter) waren, in führende Positionen von Justiz, Armee, Geheimdienst etc. bringt.
    Nein, nicht unbedingt. Das kommt sehr auf den Einzelfall an. Es ist z.B. absolut kein Verbrechen in der Wehrmacht Offizier gewesen zu sein. Wenn man da nichts angestellt hat ist es IMO kein Problem das später auch in die Bundeswehr überzuwechseln (wobei es militärisch auch kaum andere Lösungen gibt). Und zu den Richtern: Was willst du mit jemanden machen der z.B. schon vor 1933 (oder um den Dreh rum) mit dem Richterdasein angefangen hat? Willst du ihn rausschmeißen, nur weil er das Pech hatte unter einem diktatorischen Regime richten zu müssen? Solange er keine großen Fehler gemacht hat, kann man so jemanden ruhig auch in der Bundesrepublik in einem öffentlichen Amt dulden.
    Wie schon oft: Man kann nicht alles über Nacht umkrempeln. Für eine Bundeswehr kann man nur schwer Kriegsdienstverweigerer und Pazifisten rekrutieren. Es ist nur sinnvoll auf "Wehrmachtsbestände" zurückzugreifen.
    Weil’s kaum anderes, brauchbares Personal gibt. Ähnliches gilt auch für Geheimdienst und Justiz (da natürlich mit abstrichen).
    Freilich muss man immer zuerst mal die Person genauer anschauen. Ein höherer Posten muss nicht zwangsläufig heißen mit den Nazis sehr konform gewesen zu sein. Klar man musste sich anpassen, aber wenn derjenige keine größeren Verbrechen begangen hat, ist es IMO okay.

    Zitat von max
    Und genau dies hat die CDU gemacht.
    Schön hat sie. Und die SPD hätte ähnliches getan. Weil es des öfteren kaum anderes Personal gab. Freilich war natürlich nicht jede Besetzung passend.

    Zitat von max
    Der Inlandsgeheimdienst wurde bis in die 60er von ehemaligen SS und Gestapo-Leuten geführt - und war damals dafür verantwortlich, dass Spitzel angeworben wurden, die wahrscheinlich bis heute in der Führung der NPD sind. Man kann gut sagen, dass diese Nazis die NPD mit Hilfe ihrer Position im Verfassungsschutz mitaufgebaut haben.
    Naja, du wirst nicht wissen, wehr genau von der NPD-Führung ein V-Mann ist. Es bleibt daher eine Vermutung inwieweit die NPD von BND und Verfassungsschutz "aufgebaut" wurde.

    Zitat von max
    Die Folterungen der irakischen Polizei sind ebenso kein Zufall, wenn alte Funktionäre des Hussein-Regimes von der US-Armee befehligt werden.
    Hm, klar, wäre natürlich besser alle Polizisten in die Arme der Aufständischen treiben. So wie man es teilweise mit der Armee gemacht hat. Ist auch keine Lösung. Natürlich besteht die Gefahr, das alte Sitten einreisen und eigentlich sollte die US-Armee da besser aufpassen. Das tut (tat) sie nicht und das halt ich für einen Fehler. Aber das in keinesfalls ein Automatismus. Jede Situation in diesem Bereich ist andersartig.


    Zitat von max
    Aber Behauptungen wie "Nazis waren die Deutschen einmal so ziemlich alle" sind Unsinn und lenken nur von den Verantwortlichen ab.
    Die wenigsten Deutschen warne wohl so ab 1936 nicht begeistert "von dem großen Führer". Er hat nunmal auch einiges geleistet. Natürlich mit falschen Hintergedanken.

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      #47
      Was ich bei der ganzen Geschichte vor allem schlecht finde, ist, dass das erst jetzt rauskommt, nachdem die Leute gewählt sind und im Bundestag sitzen. Sowas hätte eigentlich klargestellt sein müssen, bevor die Leute die Wahl haben. Viele haben bestimmt nicht gewusst, dass sie da einem ehemaligen Mitarbeiter der Stasi ihre Stimme gegeben haben und hätten sich sonst vielleicht anders entschieden.

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        #48
        Zitat von Cmdr. Ch`ReI
        Es ist z.B. absolut kein Verbrechen in der Wehrmacht Offizier gewesen zu sein. Wenn man da nichts angestellt hat ist es IMO kein Problem das später auch in die Bundeswehr überzuwechseln (wobei es militärisch auch kaum andere Lösungen gibt). Und zu den Richtern: Was willst du mit jemanden machen der z.B. schon vor 1933 (oder um den Dreh rum) mit dem Richterdasein angefangen hat? Willst du ihn rausschmeißen, nur weil er das Pech hatte unter einem diktatorischen Regime richten zu müssen? Solange er keine großen Fehler gemacht hat, kann man so jemanden ruhig auch in der Bundesrepublik in einem öffentlichen Amt dulden.
        Was bitte meinst du mit größeren Fehlern?!? Hat er nur einmal einen Menschen der Deportation preisgegeben oder hunderte Male; willst du da wirklich einen Unterschied machen?!? Und ich finde schon, dass du jemanden rausschmeissen kannst, der sich nicht geweigert hat, in einem diktatorischen Regime Unrecht zu sprechen; einen Offizier, der sich nicht geweigert hat, Zivilisten zu erschießen; armer Aufseher in Ausschwitz, die ja gar keine andere Wahl hatten. Das sind doch nur Ausreden...
        Es ist nur sinnvoll auf "Wehrmachtsbestände" zurückzugreifen.
        Klar, warum auch auf Kriegsverbrechen und solche Kleinigkeiten Rücksicht nehmen...
        Ein höherer Posten muss nicht zwangsläufig heißen mit den Nazis sehr konform gewesen zu sein. Klar man musste sich anpassen, aber wenn derjenige keine größeren Verbrechen begangen hat, ist es IMO okay.
        Es könnte Haarspalter geben, die sagen, es wäre bereits Verbrechen gewsen, sich anzupassen und nicht gegen dieses Unrecht zu kämpfen...
        Die wenigsten Deutschen warne wohl so ab 1936 nicht begeistert "von dem großen Führer". Er hat nunmal auch einiges geleistet. Natürlich mit falschen Hintergedanken.
        Wieder Einspruch; niemand hat etwas gegen diese Kerle unternommen, obwohl die meisten Leute über die großen Vernichtungslager Bescheid wussten. Und geleistet wurde nur deswegen was, weil Krieg herrschte.

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          #49
          Zitat von Sina B.
          einen Offizier, der sich nicht geweigert hat, Zivilisten zu erschießen;
          Offiziere, die Zivilisten haben erschießen lassen, gelten auch als Kriegsverbrecher, nicht mehr als normale Wehrmachtsangehörige. Da gab es bestimmt schwarze Schafe, aber es ist unfair, alle über einen Kamm zu scheren.

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            #50
            1. Nicht jeder Offizier, der einen Zivilisten erschossen hat, oder erschiessen hat lassen, ist automatisch ein Kriegsverbrecher. Es gibt genügend Tatbestände, die nach Kriegsrecht ein Todesurteil verlangen. Obendrein waren nur sehr wenige Offiziere direkt an derartigen Handlungen beteiligt. Es gibt auch genügend Berichte über Offiziere, die Erschiessungen verhinderten und sich damit selbst in Gefahr brachten. Hier ein Pauschalurteil auszusprechen ist Quatsch.

            2.
            Es könnte Haarspalter geben, die sagen, es wäre bereits Verbrechen gewsen, sich anzupassen und nicht gegen dieses Unrecht zu kämpfen...
            So eine Art kollektive unterlassene Hilfeleistung, hm?
            Nur vergisst du dabie eins: Bei Hilfeleistung kann man niemandem einen Vorwurf machen, dass er seine eigene Gesundheit nicht riskieren will (ausser natürlich, er ist zB Soldat der Bundeswehr). Das es genug Opportunisten gab, steht auf einem anderen Blatt.
            können wir nicht?

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              #51
              Ich muss sagen, dass ich ein bißchen enttäuscht bin. Warum verharmlosen wir denn hier alle das dritte Reich?!? Unterlassene Hilfeleistung??? Ich denke, der Begriff ist ein wenig deplatziert, wenn man bedenkt, dass auf Grund der aggresiven Handlungen unseres Landes zig Millionen Menschen gestorben sind, ob durch den Krieg oder unsere perfiden Vernichtungslager. Ausserdem gab es genug Offiziere und Soldaten, die sich einen Scheiß um das Leben von Zivilisten gekümmert haben. Und nach meiner Definition von Krieg ist es in jedem Fall moralisch nicht haltbar, einen Zivilisten hinzurichten.

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                #52
                Zitat von blueflash
                1. Nicht jeder Offizier, der einen Zivilisten erschossen hat, oder erschiessen hat lassen, ist automatisch ein Kriegsverbrecher. Es gibt genügend Tatbestände, die nach Kriegsrecht ein Todesurteil verlangen. Obendrein waren nur sehr wenige Offiziere direkt an derartigen Handlungen beteiligt.
                Die Wehrmacht war eine verbrecherische Organisation, die entscheidend beteiligt war Hitler an die Regierung zu bringen, aktiv (schon vor Hitler im Kaiserreich) antisemitisch gehandelt hat und aktiv an dem Vernichtungskrieg und dem Holocaust beteiligt war. Alle Offiziere der Wehrmacht unterstützten alleine dadurch, dass sie weiter als Offizier aktiv blieben, Kriegsverbrechen. Der Widerstand von Offizieren gegen Verbrechen war äusserst gering und nur eine Ausnahmeerscheinung. Natürlich kann man pauschal nicht alle Angehörige des Offizierskorps der Wehrmacht verurteilen, aber die Beteiligung und Unterstützung von Verbrechen war die Regel.
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                  #53
                  Tut mir leid, aber das ist mir jetzt wesentlich zu allgemein.

                  Nicht jeder Offizier war Antisemit und eine ganze Menge von ihnen waren bereits während der Weimarer Republik in den Dienst der Wehrmacht getreten. Auch sollte man nicht so tun, als wäre es mal so einfach, sich aus dem Militärdienst, für den man sich einmal verpflichtet hat, zurückzuziehen, schon gar nicht, wenn erstmal ein Krieg herrscht. Da kann man nämlich nicht einfach sagen: Ich kündige. Alle anderen Varianten haben, besonders im 3. Reich als Konsequenz die Todesstrafe, die auch sehr häufig vollstreckt wurde. Gar nicht zu reden von den Konsequenzen, die dies auch für die Familie des Beteiligten gehabt hätte, die nämlich nur zu gern in eine Art Sippenhaftung für den Handelnden genommen wurde.
                  Vielleicht ist es nicht gerade tapfer, wenn man sich nicht dazu entschießen kann, gegen Hitler zu rebellieren, aber es ist menschlich und ich bin mir bei weitem nicht sicher, ob all die Leute, die hier so auf diese Offiziere herabsehen in der gleichen Situation wirklich den Mut gehabt hätten, für diese Überzeugung zu sterben. Es sagt sich so leicht, wenn man nie vor die gleiche Entscheidung gestellt werden wird.

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                    #54
                    Zitat von max
                    Noch mal: warum kann sich die Union in der Nachkriegszeit auf die Ausrede "besondere Bedingungen" berufen, aber Stasi-Leute heute nicht auf die Ausrede "besondere Bedingungen"? Was soll anders gewesen sein? Es war falsch von der CDU keine Entnazifizierung vorzunehmen und lauter Nazis in den Staatsapparat zu bringen und es ist falsch heute DDR-Funktionäre in Positionen des Staatsapparats zu bringen.
                    Ich denke mal das man schon überprüft hat was diejenigen gemacht haben. Wie die anderen es sagten ist nicht jeder Offizier ein Verbrecher gewesen. Damit macht man es sich zu einfach.

                    Und zu Merkels Vergangenheit kann ich nichts sagen. Hätte sie gewaltig "Dreck am stecken" dann würde sie bestimmt von ihrer männlichen Konkurrenz in der eigenen Partei abgesägt worden. Sie hat ja einige Mißgönner innerhalb der CDU/CSU die sie gerne nicht so weit aufsteigen hätten lassen.

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                      #55
                      Es ist sehr interessant, zu beobachten, wie die Linke hier diesen Thread von "Die Linkspartei und die Stasi" zu "Die bürgerlichen Parteien und die Wehrmacht" umgeformt hat. Dieses Ausweichen spricht doch Bände.

                      Und zur Wehrmacht: Die war vor (und auch während) der Hitler Zeit nicht antisemitscher als der Rest der Bevölkerung. Es gab genug jüdische Offiziere in ihren Reihen, bevor mit dem Holocaust begonnen wurde. Während des Holocausts war die Wehrmacht ein Volksheer, es ging ja gar nicht anders. Oder kannst du etwa belegen, dass es einen "Antisemitismus" Test gab?
                      Es gab, das kann man gar nicht leugnen, in den Reihen der Wehrmacht eine ganze Reihe von Verbrechern und Naziverehrern. Aber es gab auch ein starkes Korps Offiziere alter Schule, die derartige Machenschaften ablehnten. Hier sei nur Manstein genannt, der zB die Teilnahme am militärischen Widerstand ablehnte, weil er glaubte, seinen Männern damit eine noch viel größere Katastrophe aufzubürden.
                      Aber es ist bezeichnend, dass jemand, der im Umgang mit der Linkspartei ein "objektives" Vorgehen fordert, pauschal jeden Wehrmachtsangehörigen verurteilt und auch noch das Zwangskonstrukt der "verbrecherischen Organisation" mitträgt, die nur dazu diente, das Völkerrecht zu umgehen.
                      können wir nicht?

                      macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                        #56
                        Zitat von blueflash
                        Und zur Wehrmacht: Die war vor (und auch während) der Hitler Zeit nicht antisemitscher als der Rest der Bevölkerung. Es gab genug jüdische Offiziere in ihren Reihen, bevor mit dem Holocaust begonnen wurde. Während des Holocausts war die Wehrmacht ein Volksheer, es ging ja gar nicht anders. Oder kannst du etwa belegen, dass es einen "Antisemitismus" Test gab?
                        Es gab, das kann man gar nicht leugnen, in den Reihen der Wehrmacht eine ganze Reihe von Verbrechern und Naziverehrern. Aber es gab auch ein starkes Korps Offiziere alter Schule, die derartige Machenschaften ablehnten. Hier sei nur Manstein genannt, der zB die Teilnahme am militärischen Widerstand ablehnte, weil er glaubte, seinen Männern damit eine noch viel größere Katastrophe aufzubürden.
                        Schon im preussischen Militär im Kaiserreich gab es einen weitverbreiteten Antisemitismus, der sich anfangs nur in der starken Diskriminierung von Juden äusserte (viele Juden gingen damals nach Bayern, dessen Militär damals viel liberaler war). Im Ersten Weltkrieg setze sich im Militär dann zusätzlich ein starker Rassismus durch, der sich gegen Slawen richtete. Die starke Verbreitung des Antisemitismus und des anti-slawischen Rassismus waren eben auch die Grundlage dafür, dass die Wehrmacht selbst aktiv und auf eigene Initiative einen Vernichtungskrieg führte.

                        Die Reichswehr war in der Weimarer Republik eine Bastion der äussersten Rechten und war bekannt dafür, dass sie rechtsextreme Terroristen in ihren Reihen hatte und diese deckte. Die Wehrmacht rechnete dann auch die "Dienstzeit" von Angehörige der rechten terroristischen Organisation Consul auf Berechnungen von Sold etc. an. Diese Organisation war für die Morde u.a. an Walther Rathenau, Carl Gareis, (Fraktionvorsitzender der USPD in Bayern) und Matthias Erzberger verantwortlich. Später war die Reichswehr einer der Kräfte, die dafür sorgten, dass Hitler, obwohl er nie eine parlamentarische Mehrheit erzielen konnte, an die Regierung kam.

                        Dem Vernichtungskrieg der Nazis leistete die Wehrmacht nicht etwa Widerstand, sondern sie ergriff selbst Initiative und war z.B. selbst für die Ermordung der Juden in Serbien verantwortlich.

                        Das bedeute nicht, dass jeder einzelne Offizier der Wehrmacht ein Verbrecher war, aber die Wehrmacht als ganzes war eine verbrecherische Organisation.
                        Zitat von blueflash
                        Aber es ist bezeichnend, dass jemand, der im Umgang mit der Linkspartei ein "objektives" Vorgehen fordert, pauschal jeden Wehrmachtsangehörigen verurteilt und auch noch das Zwangskonstrukt der "verbrecherischen Organisation" mitträgt, die nur dazu diente, das Völkerrecht zu umgehen.
                        Bla bla. Die Bezeichnung der Wehrmacht als verbrecherische Organisation ist angesichts der Verbrechen gerechtfertigt, die eben nicht nur von den Nazis und ihren Organisationen wie der SS ausgingen. Man sollte eigentlich angesichts der Vielzahl von Erkenntnisse der letzen Jahre und der Debatte um die Wehrmachtsaustellung weiter sein und anerkennen, dass die Wehrmacht eben keine ehrenvolle Organsiation war und die Verbrecher nur die Nazis waren. Aber die Bundeswehr hat ja genügend Probleme mit der "Traditionspflege" und es ist meist schon sehr viel Aufwand notwendig, um die Bundeswehr davon abzubringen Kriegsverbrecher zu ehren. Eine Aufarbeitung der Vergangenheit von Seiten der Bundeswehr ist sowieso mangelhaft.

                        Wenn man dies jetzt mit der DDR vergleicht, muss man eben auch sagen, dass die DDR ein verbrecherisches Regime war und dies natürlich auch für deren Staatsorgane galt (im übrigen gab es in der NVA anfangs genauso viele Nazis wie in der Bundeswehr).

                        Jeder Angehörige einer vebrecherischen Organisation oder eines verbrecherischen Regime hat eben das Problem mit einer Mitschuld. Natürlich muss man diese Verantwortung für Verbrechen dann persönlich abwiegen, weil es halt ein Unterschied ist, ob jemand als einfacher Soldat Teil der Vernichtungsmaschinerie war oder an der Mauer stationiert war oder ob jemand für die Ermordung von Zivilisten, die Organistion des Vernichtungskriegs oder den Schiessbefehl verantwortlich war.

                        Entsprechend muss man auch im Umgang heute abwiegen, da z.B. einfache Soldaten eben in einer Zwangssituation waren, ihnen z.B. die Todestrafe drohte etc.

                        Diese Abwägung gilt aber für Angehöriger aller Parteien. Es kann eben nicht sein, dass man den einen wegen seiner Vergangenheit als Personenschützer anklagt, aber die andere trotz ihrer Funktionärstätigkeit toleriert. Es braucht eben gleiche Massstäbe die für alle gelten. Und keine Absolution für heute Angehörige bürgerlicher Parteien.

                        Wie ich bereits mehrfach geschrieben habe, bin ich dafür, dass sich auch Angehörige der Linkspartei für ihre Vergangenheit zu verantworten haben. Aber eben nicht nur Angehöriger der Linkspartei. Wobei eben auch zu berücksichtigen ist, dass die Linkspartei eben nicht nur aus ehemaligen Funktionären des DDR-Regimes besteht, sondern eben auch z.B. Sozialisten, die schon vor 1989 klar die stalinistischen Regime verurteilt haben.
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                          #57
                          "aber die Wehrmacht als ganzes war eine verbrecherische Organisation"

                          Da waren die Verantwortlichen bei den Nürnberger Prozessen aber anderer Meinung...

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                            #58
                            Ich denke auch, dass die Wehrmacht nicht wirklich eine Schuld trifft. In Ihr waren nur die gnazen "normalen" Soldaten. Die armen Schweine haben nur das getan, was Sie gesagt bekamen und das war zu kämpfen. Die die wirklich schlimm waren, dass waren SS, SA, SD, GESTAPO usw. und die sind ja auch zum größten Teil zur Verantwortung gezogen worden.

                            Ich denke wirklich, dass die Wehrmacht zwar sicher auch einiges getan hat was nicht so OK war, aber wenn man da an die anderen "Einrichtungen" denkt... Und Krieg ist nun mal nicht nett. Es wird immer was getan was nicht richtig ist.. Da kann man sich die anderen Kriege genauso ansehen. Also sind meiner Meinung nach entweder alle Soldaten Verbrecher, oder keine, mal von denen abgesehen, die halt wirklich Verbrecher sind, wie z.B. solche die Leute Gefangene misshandeln oder sowas wie SS und CO.
                            Liebe Grüße,

                            Ben

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                              #59
                              Also ist mein Opa daran schuld an die Verbrechen des dritten Reiches. (Er war in der KPD und später auch in der SED) Ich bin daran Schuld an der Politik der DDR. ( war kein IM oder ein andere Informant). Ich bin Schuld, bin Ossi werde schlechter bezahlt, muß mehr Energie bezahlen. Was soll´s , bin selber daran Schuld, meine Mutter hätte damals auch in den Westen gehen können. Sorry, bin Schuld, bin eben ein Ossi. (Kommunist, Stalinist, MI-Mitarbeiter, Ossi) Sorry, daß ich ICH lebe und den Wessi´s auf den Geist gehe.
                              ! Planet Thüringia ein Besuch lohnt sich !
                              " Die Götter sind Außerirdische!"
                              Mache das Beste aus deiner Vergangenheit!
                              Thüringen das Grüne Herz Deutschlands.

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                                #60
                                Was ist denn dir über die Leber gelaufen?

                                Kommentar

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