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Revolution in Venezuela

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    #31
    Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
    Es spricht ja nichts dagegen die Öl-Gewinne in soziale Projekte zu stecken, aber man darf eben nicht mehr Geld aus dem Konzern ziehen als da ist und wenn es bei der PDVSA nicht mehr für Investitionen reicht, dann wird ganz einfach zu viel Geld abgezogen. Dann brechen die Einnahmen früher oder später einfach ein und damit haben sich dann auch die mit diesen Einnahmen finanzierten sozialen Projekte erledigt.
    Auch glaube ich nicht, dass die grundlegenden Probleme der PDVSA in irgendwelchen Sabotageaktionen während des Putschversuches bestehen. Während der Zeit hat sich schlciht ein großer Teil der Mitarbeiter verabschiedet und das dürften vor allem die gewesen sein, die was konnten. Dazu wird der Konzern heute einfach schrecklich geführt, weil eben ausschließlich nach Kriterien der kurzfristigen Nützlichkeit für Chavez.
    Man hat damals beim Putsch die Erdölproduktion komplett lahmgelegt, in der Hoffnung damit Chavez zu ruinieren (Durch das Erdöl werden 50% des Haushalts erwirtschaftet, entsprechend groß ist die Tragweite dieser Sabotage), aber in einer riesigen Kraftanstrengung ist es damals gelungen die Produktion wieder ins Laufen zu bringen. Als Folge dieses Sabotageakts wurden sehr viele hochqualifizierte Arbeiter entlassen, eine Lücke, welche man kann stopfen kann, weil die meisten Fachkräfte lieber in andere Länder mit besserer Bezahlung gehen. Tatsächlich ist die PDVSA auch nicht so stark zerrüttet wie oft behauptet wird, trotz aller Probleme, wurden auch große Summen investiert.

    Trotzdem sind alle Sozialprogramme immer noch an den Erdölpreis gekoppelt, weil es bisher nicht im Ansatz gelungen ist die Wirtschaft zu diversifizieren.

    Man kann auch nur immer wieder betonen, dass vor Chavez von den Erdöleinnahmen quasi nichts angekommen ist und das ganze Geld entweder in den Norden oder in die Taschen der Oberschicht geflossen ist.

    Zum Thema Südamerika und Spiegel muss ich immer wieder an die Berichterstattung über die damalige Wahl in Bolivien denken, wo damals laut dem Autor alle Indigenen Morales absolut verabscheuten und er haushoch verlieren würde. Am Ende hat Morales die Wahl haushoch gewinnen, besonders weil die Indigenen in ihm einen Hoffnungsträger sehen. Seitdem wird Bolivien vom Spiegel völlig ignoriert und ich habe sehr viel Vertrauen in deren Berichterstattung verloren. Der Spiegel berichtet anscheinend entweder negativ über die linken Regierungen oder gar nicht.
    “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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      #32
      Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
      Man hat damals beim Putsch die Erdölproduktion komplett lahmgelegt, in der Hoffnung damit Chavez zu ruinieren (Durch das Erdöl werden 50% des Haushalts erwirtschaftet, entsprechend groß ist die Tragweite dieser Sabotage), aber in einer riesigen Kraftanstrengung ist es damals gelungen die Produktion wieder ins Laufen zu bringen. Als Folge dieses Sabotageakts wurden sehr viele hochqualifizierte Arbeiter entlassen, eine Lücke, welche man kann stopfen kann, weil die meisten Fachkräfte lieber in andere Länder mit besserer Bezahlung gehen. Tatsächlich ist die PDVSA auch nicht so stark zerrüttet wie oft behauptet wird, trotz aller Probleme, wurden auch große Summen investiert.
      Ja, dann ist doch aber der Mangel an Fachkräften das eigentliche Problem und nicht physische Sabotage. Und dieses Problem liese sich ja ganz einfach und schnell lösen, indem man einfach entsprechende Leute zu marktüblichen Löhnen einstellt. Wenn man das nicht tut, ist man am aktuellen Zustand schlicht selbst schuld.

      Trotzdem sind alle Sozialprogramme immer noch an den Erdölpreis gekoppelt, weil es bisher nicht im Ansatz gelungen ist die Wirtschaft zu diversifizieren.
      Was wohl damit zu tun haben dürfte, dass das Klima für Investoren nicht gerade das beste ist.

      Man kann auch nur immer wieder betonen, dass vor Chavez von den Erdöleinnahmen quasi nichts angekommen ist und das ganze Geld entweder in den Norden oder in die Taschen der Oberschicht geflossen ist.
      Ein schlechter Zustand wird aber leider nicht dadurch besser, dass es auch noch schlechter geht.
      I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

      - George Lucas

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        #33
        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        Ja, dann ist doch aber der Mangel an Fachkräften das eigentliche Problem und nicht physische Sabotage. Und dieses Problem liese sich ja ganz einfach und schnell lösen, indem man einfach entsprechende Leute zu marktüblichen Löhnen einstellt. Wenn man das nicht tut, ist man am aktuellen Zustand schlicht selbst schuld.
        Die Folgen der Sabotage haben den Fachkräftemangel erst ausgelöst, also besteht natürlich auch eine Verbindung.

        Man versucht mit allen Mitteln Fachkräfte anzuwerben, aber es ist sehr schwer gegen die großen Konzerne anzukommen, aber mittlerweile beginnt sich die Situation wohl langsam wieder zu bessern.

        Was wohl damit zu tun haben dürfte, dass das Klima für Investoren nicht gerade das beste ist.
        Und das ein solches Unterfangen äußerst schwierig ist, schließlich sind auch die vorherigen Regierungen daran gescheitert.

        Ein schlechter Zustand wird aber leider nicht dadurch besser, dass es auch noch schlechter geht.
        Die Wahl zwischen zwei Übeln ist doch das "Schöne" an der Demokratie. In den USA haben die Leute auch nur die Wahl zwischen Not und Elend bzw. dem linken und rechten Flügel der Businesspartei.

        Und die Wahl zwischen Steinbrück und Merkel ist jetzt auch nicht gerade sonderlich prickelnd.

        Solange es die Opposition nicht schafft glaubwürdig zu vermitteln, dass sie die Sozialprogramme bewahren wird und gleichzeitig mit den derzeitigen Übeln aufräumen will wird sie Chavez niemals schlagen.
        “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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          #34
          Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
          Die Folgen der Sabotage haben den Fachkräftemangel erst ausgelöst, also besteht natürlich auch eine Verbindung.
          Wieso das?

          Solange es die Opposition nicht schafft glaubwürdig zu vermitteln, dass sie die Sozialprogramme bewahren wird und gleichzeitig mit den derzeitigen Übeln aufräumen will wird sie Chavez niemals schlagen.
          Chavez wird man sowieso nicht schlagen. Die Wahl ist abgekartert. Seine Klientel ist vom Machterhalt abhängig. Neutrale Wahlbeobachter wurden nicht zugelassen.

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            #35
            Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
            Wieso das?
            Die Saboteure wurden entlassen und konnten nicht sofort ersetzt werden.


            Chavez wird man sowieso nicht schlagen. Die Wahl ist abgekartert. Seine Klientel ist vom Machterhalt abhängig. Neutrale Wahlbeobachter wurden nicht zugelassen.
            Blödsinn. Tut mir leid, aber mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen.

            Es sind internationale Wahlbeobachter dabei und auch die Opposition entsendet tausende von Beobachtern.

            Auch der Spiegel schreibt: "Betrug ist zwar unwahrscheinlich, das Wahlsystem ist gegen Fälschungen weitgehend gefeit. Chávez und seine Gegner haben bei früheren Abstimmungen alle Ergebnisse respektiert."

            Die Opposition hat mittlerweile anerkannt, dass das Wahlsystem fair und fälschungssicher ist: »In den technischen Kontrollen, die in jedem Wahlprozeß durchgeführt wurden, konnte niemals belegt werden, daß das Wahlgeheimnis irgendeines Wählers verletzt worden wäre.«

            Bisher wurde jede vorherige Wahl als fair anerkannt, zum Beispiel 2006: "Die von der Europäischen Union entsandten Beobachter gingen von einer reibungslosen Wahl aus." - Wikipedia


            Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Dario Azzellini: http://amerika21.de/analyse/62165/er...-ressentiments

            Einige sehr interessante Aussagen dabei:

            "Hinsichtlich der sozialen Situation der Mehrheitsbevölkerung sind nicht zu übersehende Fortschritte erreicht worden. Zahlreiche Berichte der UNO und anderer internationaler Organisationen sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache. Venezuela verzeichnet in ganz Lateinamerika die größten Erfolge bei der Verbesserung der sozialen Lage seiner Bevölkerung.

            Aber auch im internationalen Vergleich ist seine Entwicklung vorbildlich. Venezuela ist heute z.B. eines der zehn Länder mit dem höchsten Anteil von Studierenden an der erwachsenen Bevölkerung. Ebenso beeindruckend sind die Erfolge bei der Verbesserung der medizinischen Versorgung."
            Zuletzt geändert von HerrHorst; 07.10.2012, 16:09.
            “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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              #36
              Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
              Die Saboteure wurden entlassen und konnten nicht sofort ersetzt werden.
              Wobei die "Sabotage" in den meisten Fällen in einem Streik bestanden haben dürfte, dazu würde ich erwarten, dass sich das komplette Führungspersonal auch freiwillig verabschiedet hätte, wenn sie nicht mehr führen dürfen, sondern mit ansehen müssen, wie politische Vorgaben die Firma ruinieren. Das waren immerhin 20.000 Leute, die da gegangen sind/wurden.

              Chavez hat wohl wieder mal gewonnen: Chavez gewinnt Präsidentenwahl in Venezuela - SPIEGEL ONLINE
              I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

              - George Lucas

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                #37
                Chavez bleibt Prsident - news.ORF.at

                Ziemlich deutlicher Wahlsieg also.
                Gratulation!
                Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                  #38
                  Wie überraschend. Naja, kann er halt weiter sein Land ruinieren. Die Eliten wollen eben an der Macht bleiben.

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                    #39
                    Ganz unabhängig von Chavez' Politik ist dieses Ergebnis nicht zu begrüßen. Es ist das Wesen einer Demokratie, dass Machthaber ausgewechselt werden. Zwanzig Jahre ein- und denselben Fritzen an der Macht zu haben ist insofern nichts gutes.

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                      #40
                      Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                      Ganz unabhängig von Chavez' Politik ist dieses Ergebnis nicht zu begrüßen. Es ist das Wesen einer Demokratie, dass Machthaber ausgewechselt werden. Zwanzig Jahre ein- und denselben Fritzen an der Macht zu haben ist insofern nichts gutes.
                      Willkommen in der Realität. Viele Menschen bevorzugen teilweise Stabilität und langsamen Wachstum als Ungewissheit.
                      Mehr Meinungsfreiheit für die Welt!

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                        #41
                        Natürlich. Die Bonzen und Kleptokraten profitieren davon. Oligarchen mögen keine wechselnden Mehrheiten.

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                          #42
                          Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                          Ganz unabhängig von Chavez' Politik ist dieses Ergebnis nicht zu begrüßen. Es ist das Wesen einer Demokratie, dass Machthaber ausgewechselt werden. Zwanzig Jahre ein- und denselben Fritzen an der Macht zu haben ist insofern nichts gutes.
                          Immer noch besser als in Bayern die schlagen sich nun scheit 40 (?) Jahren mit der CSU rum.

                          Es stimmt allerdings, dass Chavez bzw. die sozialistische Partei in Venezuela dringend einer Erneuerung bedarf, nicht umsonst ist der Vorsprung auf die Opposition deutlich geschrumpft.

                          Natürlich. Die Bonzen und Kleptokraten profitieren davon. Oligarchen mögen keine wechselnden Mehrheiten.
                          Ich bin mir sicher die reiche Oberschicht ist über weitere Jahre mit Chavez ähnlich begeistert wie über Fußpilz und Durchfall.
                          “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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                            #43
                            Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen

                            Ich bin mir sicher die reiche Oberschicht ist über weitere Jahre mit Chavez ähnlich begeistert wie über Fußpilz und Durchfall.
                            Die gewöhnliche Oberschicht ist sicher nicht glücklich. Aber die Kleptokraten, die sich im Regime gemütlich gemacht haben, werden nicht weinen. DIe machen tolle Gewinne.

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                              #44
                              Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
                              Immer noch besser als in Bayern die schlagen sich nun scheit 40 (?) Jahren mit der CSU rum.
                              Wenn du es genau wissen willst, sind es bereits 55 Jahre. Aber das musst du mir nicht erzählen, ich bin bestimmt der letzte, der zu weinen beginnt, wenn dieser Verein mal in der Opposition verschwinden würde. Leider werden wir es so bald nicht erleben.

                              Ich habe mich ja seelisch auch schon auf 20 Jahre Mutti eingestellt.

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                                #45
                                Ich frage mich ja manchmal, wie die bundesdeutsche Geschichte ausgegangen wäre, hätte sich in Bayern eine sozial(istisch)e Partei als "Landespartei" etabliert. Uuuh. g

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