Revolution in Venezuela

[Skymarshal]

zwar Off-Topic

Das dürfte wohl nur begrenzt möglich sein - für Kokain kannst du schlecht "andere Märkte erschliessen": wie willst du das tun? Fernsehwerbung?

Ähm, die schmuggeln doch jetzt schon von Südamerika über Afrika Drogen nach Europa.

Das die Kontakte und Abnehmer finden, dürfte wohl für solche Leute kein Problem sein.

[Bynaus]

Ähm, die schmuggeln doch jetzt schon von Südamerika über Afrika Drogen nach Europa.

Ja schon, bloss wie willst du da den Markt "erobern"? Günstigere Preise? Vielleicht. Aber die Europäer sind ja wahrscheinlich schon zur Genüge "eingedeckt" - wenn wirklich der ganze US-Markt wegfallen würde, könnte das kaum durch zusätzliche Verkäufe in Europa gedeckt werden. Auf jeden Fall würde das einen starken Druck auf den Preis bewirken.

[Mr.Viola]

So, der Gipfel zwischen der EU und Lateinamerika ist nun zu Ende. Viel neues ist dabei wohl nicht rausgekommen.

http://orf.at/060513-99464/index.html

Ja Hugo Chavez war sicher der "Star" des Gipfel. Ich finde ihn als Politiker sicherlich sehr gut, er hat schon viel für sein Land getan, aber mal sehen wie er weiterhin sich verhalten wird.
Ich finde sein Auftreten gar nicht mal so schlecht wie es hingestellt wird, kann ihn schon gut verstehen, wenn er nicht viel mit den alten Schnöseln seitens der EU zu tun haben will, die kritisieren sowieso nur seine Politik.
Aber irgendwie scheint er sich doch einen gewissen Personenkult aufzubauen, damit ist doch vorsichtig umzugehen.
Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass er weiterhin gegegn die Armut in Venezuela ankämpft und seine Versprechen auch einhält. Er ist sicherlich auf einen guten Weg.

[Leandertaler]

Anlässlich der Wahl wärme ich diesen Thread mal wieder auf, nachdem Chavez nun endlich die Abwahl zu drohen scheint: Wahl in Venezuela: Chávez droht Niederlage gegen Capriles - SPIEGEL ONLINE

Realsozialismus eben...

[Mr.Viola]

Wird sicher ein enges Ergebnis.
Aber bei Chavez ist es ja auch wieder dieselbe Geschichte, bei uns hier wird er von den Mainstreammedien verteufelt, da gibt es keine objektive Berichterstattung. Liest man aber linksgerichtete Zeitungen, wird er vergöttert. Ebenfalls keine objektive Berichterstattung.
Er hat sicher viel für Venezuela getan, der armen Bevölkerung hat seine Politik geholfen. Aber leider bekam er die Korruption und Kriminalität nicht in den Griff. Und auch sein außenpolitisches Auftreten ist nicht immer ganz korrekt, eigentlich hat er ja Recht mit dem was er sagt, aber ab und zu wäre es wohl gescheiter, wenn er nicht so laut in die Welt hinausschreit.
Aber sicher bin ich mir, dass es nicht lange dauern wird, bis die ersten Betrugsvorwürfe kommen, wenn sich der Sieg einer Partei abzeichnet.
Trotz alledem hoffe ich doch dass er die Wahl wieder gewinnt.

[Dannyboy]

Wird sicher ein enges Ergebnis.
Aber bei Chavez ist es ja auch wieder dieselbe Geschichte, bei uns hier wird er von den Mainstreammedien verteufelt, da gibt es keine objektive Berichterstattung. Liest man aber linksgerichtete Zeitungen, wird er vergöttert. Ebenfalls keine objektive Berichterstattung.
Er hat sicher viel für Venezuela getan, der armen Bevölkerung hat seine Politik geholfen.

Zum Teil. Aber er hat dabei ungeheure Geldsummen verpulvert, ohne irgendwelche nachhaltigen Nutzen zu erzeugen.
Langfristige Investitionen tätigt da kaum noch jemand. Die Elite macht saftige Gewinne, aber wer befürchten muss, demnächst enteignet zu werden, investiert nicht.
Und die Staatsbetriebe verkommen zu Melkkühe und Sinekuren. Das Land wird immer abhängiger von Importen.

Aber leider bekam er die Korruption und Kriminalität nicht in den Griff.

Klar, seine Familie ist ja selbst mittendrin.

Aber sicher bin ich mir, dass es nicht lange dauern wird, bis die ersten Betrugsvorwürfe kommen, wenn sich der Sieg einer Partei abzeichnet.
Trotz alledem hoffe ich doch dass er die Wahl wieder gewinnt.

Natürlich. Warum werden wohl keine Wahlbeobachter zugelassen?

[Leandertaler]

Wenn die Ölfördermengen, trotz riesiger Vorkommen, aufgrung nicht vorhandener Investitionen nicht aufrechterhalten werden können und Benzin importiert werden muss, weil aus dem gleichen Grund Raffinerien abbrennen, dann ist das in einem Land, das einzig und allein von Öl lebt, aber schlicht eine Katastrophe. Da wird dann sozialismustypisch einfach wieder von der Substanz gelebt und eigentlich nicht vorhandenes Geld verteilt, bis die Substanz schließlich soweit herabgewirtshaftet ist, dass alles zusammenbricht.

[HerrHorst]

Wenn die Ölfördermengen, trotz riesiger Vorkommen, aufgrung nicht vorhandener Investitionen nicht aufrechterhalten werden können und Benzin importiert werden muss, weil aus dem gleichen Grund Raffinerien abbrennen, dann ist das in einem Land, das einzig und allein von Öl lebt, aber schlicht eine Katastrophe. Da wird dann sozialismustypisch einfach wieder von der Substanz gelebt und eigentlich nicht vorhandenes Geld verteilt, bis die Substanz schließlich soweit herabgewirtshaftet ist, dass alles zusammenbricht.

Venezuela ist vor allem sehr gespalten. Viele der Armen vergöttern Chavez für seine Programme und für seine sozialistische Rhetorik während ihn die Oberschicht und Teile der Mittelschicht am liebsten sofort aus dem Amt verjagen würden.

Zum Thema Erdölindustrie muss man sagen, dass diese nach den Sabotageakten der Opposition im Zusammenhang mit dem Putsch ganz von vorne aufgebaut werden musste und entsprechende Probleme unvermeidbar sind. Das Größte Problem von Chavez ist eher die hohe Kriminalität und Korruption, wenn er die nicht in den Griff bekommt, dann wird er scheitern.

Der Spieler-Artikel lässt auch einen wichtigen Aspekt im Wahlkampf außen vor, die privaten Medien sind alle gegen Chavez und hetzen jeden Tag gegen ihn.

[Dannyboy]

Zum Thema Erdölindustrie muss man sagen, dass diese nach den Sabotageakten der Opposition im Zusammenhang mit dem Putsch ganz von vorne aufgebaut werden musste und entsprechende Probleme unvermeidbar sind.

Wenn man die Einnahmen aber nur in populistische Wohlfahrtsprojekte und Wahlgeschenke an die Klientel steckt, dann kann auch nichts aufgebaut werden.
Da nützt es auch nichts, dass man sich immer mehr zum Sklaven der Chinesen macht. Chinesische Firmen bauen mit chinesischen Arbeiter Sozialsiedlungen, die dann bald darauf zusammenbrechen.

Das Größte Problem von Chavez ist eher die hohe Kriminalität und Korruption, wenn er die nicht in den Griff bekommt, dann wird er scheitern.

Chavez wird da nichts gegen unternehmen können, weil er selbst in dem Sumpf der Korruption steckt.

Der Spieler-Artikel lässt auch einen wichtigen Aspekt im Wahlkampf außen vor, die privaten Medien sind alle gegen Chavez und hetzen jeden Tag gegen ihn.

Zu recht. So eine narzistische Witzfigur kann kein Land führen.

[HerrHorst]

Wenn man die Einnahmen aber nur in populistische Wohlfahrtsprojekte und Wahlgeschenke an die Klientel steckt, dann kann auch nichts aufgebaut werden.
Da nützt es auch nichts, dass man sich immer mehr zum Sklaven der Chinesen macht. Chinesische Firmen bauen mit chinesischen Arbeiter Sozialsiedlungen, die dann bald darauf zusammenbrechen.

Diese "populistischen" Geschenke haben zwei Millionen Menschen aus der absoluten Armut geholt.

Dank Chavaz wurde der Analphabetismus in Venezuela komplett beseitigt und jeder hat die Möglichkeit ärztliche Versorgung in Anspruch zu nehmen.

Dazu hat der soziale Wohnungsbau große Fortschritte ermöglicht. Außerdem hat jetzt die breite Masse der Bevölkerung die Möglichkeit sich umfassen zu bilden.

Vor Chavez hatte die Bevölkerung nichts von den Öleinnahmen jetzt wird immerhin ein großer Teil in sinnvolle Projekte investiert.

Chavez wird da nichts gegen unternehmen können, weil er selbst in dem Sumpf der Korruption steckt.
Zu recht. So eine narzistische Witzfigur kann kein Land führen.

Die Oligarchen, welche das Land jahrzehntelang ausgeplündert haben werden sicherlich nichts besser machen, sondern wieder alle Öleinnahmen in ihre eigenen Taschen stecken.

Nicht ohne Grund hat Chavez, trotz aller Kritik, immer noch die Mehrheit der Menschen hinter sich.

[Dannyboy]

Diese "populistischen" Geschenke haben zwei Millionen Menschen aus der absoluten Armut geholt.

Dank Chavaz wurde der Analphabetismus in Venezuela komplett beseitigt und jeder hat die Möglichkeit ärztliche Versorgung in Anspruch zu nehmen.

Dazu hat der soziale Wohnungsbau große Fortschritte ermöglicht. Außerdem hat jetzt die breite Masse der Bevölkerung die Möglichkeit sich umfassen zu bilden.

Vor Chavez hatte die Bevölkerung nichts von den Öleinnahmen jetzt wird immerhin ein großer Teil in sinnvolle Projekte investiert.

Sinnvolle Projekte? Wohl kaum.

Die Oligarchen, welche das Land jahrzehntelang ausgeplündert haben werden sicherlich nichts besser machen, sondern wieder alle Öleinnahmen in ihre eigenen Taschen stecken.

Das ist wahr. Allerdings machen das die Oligarchen zur Zeit immer noch, wo es nur geht. Keiner möchte irgendetwas langfristig investieren.

Nicht ohne Grund hat Chavez, trotz aller Kritik, immer noch die Mehrheit der Menschen hinter sich.

Ja, wer weiß. Welchen Medien soll man denn da trauen?

[HerrHorst]

Sinnvolle Projekte? Wohl kaum.

kostenlose Bildung (u.A. kostenloser Zugang zu Universitäten) für alle (Mit Hilfe Kubas wurde der Analphabetismus beseitigt), kostenlose medizinische Versorgung für jeden, verbilligte Nahrung für jeden

Dazu kommt, dass neue Arbeitsgesetz, welches den Arbeitern, endlich, umfangreiche rechtliche Absicherung bietet, auch wenn diese angesichts der weitverbreiteten Korruption zur Zeit nur auf dem Papier existieren dürfte.

Das ist wahr. Allerdings machen das die Oligarchen zur Zeit immer noch, wo es nur geht. Keiner möchte irgendetwas langfristig investieren.

Richtig, deswegen hat die Regierung auch immer wieder einzelne Teile der Industrie verstaatlicht mit äußerst gemischten Resultaten.

Wobei ich selbstverwaltete Fabriken für eine sehr gute Idee halte, wenn diese nicht vom staatlichen Bürokratismus erdrückt werden.

Ja, wer weiß. Welchen Medien soll man denn da trauen?

In Deutschland gibt es wohl überhaupt keine wertfreie Berichterstattung. Wie Viola schon schrieb findet man nur Vergöttlichung oder Verteufelung.

In Venezuela muss man halt die staatlichen und privaten Sender schauen und sich die Wahrheit dabei zusammensuchen.

[Dannyboy]

kostenlose Bildung für alle (Mit Hilfe Kubas wurde der Analphabetismus beseitigt), kostenlose medizinische Versorgung für jeden, verbilligte Nahrung für jeden

Auf Kosten der Substanz. All das bricht früher oder später zusammen.

Richtig, deswegen hat die Regierung auch immer wieder einzelne Teile der Industrie verstaatlicht mit äußerst gemischten Resultaten.

Wobei ich selbstverwaltete Fabriken für eine sehr gute Idee halte, wenn diese nicht vom staatlichen Bürokratismus erdrückt werden.

Das ist doch ein Teufelskreis. Irgendwann ist die letzte Melkkuh geschlachtet.
Die Investitionsbereitschaft wird nur noch weiter sinken, wenn jeder befürchten muss, demnächst enteignet zu werden.

[Leandertaler]

Es spricht ja nichts dagegen die Öl-Gewinne in soziale Projekte zu stecken, aber man darf eben nicht mehr Geld aus dem Konzern ziehen als da ist und wenn es bei der PDVSA nicht mehr für Investitionen reicht, dann wird ganz einfach zu viel Geld abgezogen. Dann brechen die Einnahmen früher oder später einfach ein und damit haben sich dann auch die mit diesen Einnahmen finanzierten sozialen Projekte erledigt.
Auch glaube ich nicht, dass die grundlegenden Probleme der PDVSA in irgendwelchen Sabotageaktionen während des Putschversuches bestehen. Während der Zeit hat sich schlciht ein großer Teil der Mitarbeiter verabschiedet und das dürften vor allem die gewesen sein, die was konnten. Dazu wird der Konzern heute einfach schrecklich geführt, weil eben ausschließlich nach Kriterien der kurzfristigen Nützlichkeit für Chavez.

[Mr.Viola]

Wenn man die Einnahmen aber nur in populistische Wohlfahrtsprojekte und Wahlgeschenke an die Klientel steckt, dann kann auch nichts aufgebaut werden.

Nein, wie Horst schon schrieb, es wurde viel getan für die arme Bevölkerung, die bisher immer vernachlässigt worden ist. Diese Investitionen waren überaus sinnvoll!!!!
Aber leider verschwand auch viel Geld im Korruptionssumpf.
Aber zB das Abkommen mit Kuba finde ich sinnvoll, Kuba schickt bestens ausgebildete Ärzte in die Slums!!! Dafür bekommen sie das Öl zu stark verbilligten Preisen!

So eine narzistische Witzfigur kann kein Land führen.

Das ist jetzt schon hart ausgedrückt, er war auf jeden Fall der richtige Mann für Venezuela, ohne ihn wäre die Lage für die Gesamtbevölkerung sicher noch schlechter. Aber ich bin auch der Meinung, diese Präsidentenwahl wäre ein guter Zeitpunkt für ihn gewesen abzutreten, und einen anderen Genossen ins Rennen zu schicken, der neue Impulse setzt.