Schwarz auf Weiss! Der Generationenvertrag gilt nicht mehr. - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Schwarz auf Weiss! Der Generationenvertrag gilt nicht mehr.

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #46
    Zitat von matrix089
    2. Die Frau bringt mich zum 2ten Punkt. Das Kinderbekommen muss anders "gehandhabt" werden. Zum einen muss es bessere Möglichkeiten geben das Frauen wieder zurück können in den Job. Ergo man benötigt mehr Kindertagesstätten. Allerdings muss die Frau auch zurückgehen in den Job und das nicht erst nach 3 Jahren (derzeitiger Mutterschutz). Ich finde ein Jahr Mutterschutz sollte ausreichen. Danach sollte eine Mutter zumindest wieder halbtags arbeiten. Dies hat auch einen praktischen Grund. Sie bleiben weiter aktuell und sammeln Erfahrung. Eine Frau die fertigstudiert hat und dann mit 25 zwei Kinder bekommt fängt dann ca. mit 32 das Arbeiten an, hat aber keinerlei Erfahrung, weil sie 6 Jahre im Mutterschutz war.
    Ich finde diese Modelle immer ein wenig seltsam. Zum einen glaube ich nicht, dass es einen Automatismus gibt, dass durch mehr Kinderbetreuungsplätze plötzlich mehr Kinder geboren werden. Auf der anderen Seite denke ich, dass es für viele Mütter sicher schwierig sein dürfte, ihr Kind bereits nach einem Jahr in die Obhut einer Tagesstätte zu geben und wieder ihren alten Job anzutreten. Das Kind verbringt dann schon ab einem Alter von einem Jahr fast soviel Zeit in der Tagesstätte wie bei seinen Eltern. Meiner Meinung nach wird dies immer übersehen und fälschlicherweise als selbstverständlich für die Eltern vorausgesetzt, dabei halte ich es für ein nicht unwesentliches Problem.
    Ausserdem erfolgt hier in meinen Augen eine Reduzierung der Frau auf die "Geburtenmaschine": Sie soll viele Kinder kriegen, aber ansonsten immer voll einsatzbereit sein, die Kinder also quasi in der Freizeit wie eine Art Hobby laufen lassen.

    Ich stimme hier auch (ausnahmsweise mal ) eher max zu, eine höhere Geburtenrate löst das Problem der Sozialsysteme nicht zwangsläufig. In der Theorie ist es sicher richtig, dass es mehr junge Arbeitnehmer geben muss, die Beiträge in die Rentenkasse zahlen, um den Generationenvertrag aufrecht zu erhalten. Aber dies erreicht man nicht automatisch durch eine höhere Geburtenrate, denn man muss auch sehen, dass schon bei unser heutigen - sehr niedrigen - Geburtenrate die Jugendarbeitslosigkeit so hoch ist wie nie. Woher sollen denn all die Jobs kommen, die benötigt werden würden, um soviele Junge in Arbeit zu bringen, dass genug Beiträge in die Rentenkasse fließen ? Einen Automatismus "Mehr Kinder = Mehr Rentenbeiträge" gibt es auch hier nicht, das ist zu einfach gedacht.
    "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

    Kommentar


      #47
      Das sich Mütter nicht wohl fühlen wenn sie nicht viel Zeit mit ihrem Kind verbringen können ist normal. Es ist finde ich auch nicht notwendig das sie sofort wieder vollzeit arbeiten gehen. Halbtags würde vollkommen reichen, damit sie nicht ganz aus dem Arbeitsleben verschwinden. Wenn dies zu viel verlangt ist braucht man sich nicht wundern wenn es heist "Kind oder Karierre". Und viele entscheiden sich dann eben für die Karriere.

      Das mehr Kinder nicht das Problem lösen, hatte ich glaube ich mit #3 angedeutet. Bei der Zahl von Arbeitslosen ist es schwierig dann sein Kind noch unterzubringen.
      Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
      Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
      Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

      Kommentar


        #48
        Was die Kinder angeht, ist es doch etwas kurzsichtig gedacht JETZT keine Kinder zu wollen. Ob die dann in 18 Jahren wirklich keinen Job kriegen, kann kein Mensch sagen, wirklich keiner. Innerhalb von 18 Jahren kann sich die Welt so radikal umkrempeln, dass ich dieses ganze Pessimisten-Geschwätz "Ich will keine Kinder, weil sie ja eh keine Zukunft" haben für totale Selbst- und Zukunftsaufgabe halte.

        Ich sagte ja auch nicht, dass jetzt jeder 3 oder mehr Kinder großziehen sollten, aber rein rechnerisch finde ich, dass pro Ehepaar schon im Durchschnitt 2 Kinder drin sein sollten, einfach um unsere Bevölkerungszahl halbwegs zu halten. Und in Deutschland ist die Bevölkerung ja wirklich nicht zu hoch... natürlich könnte man das Arbeitslosenproblem "lösen" indem man einfach weniger Einwohner hat, aber es ist doch irgendwo der falsche Weg die Einwohnerzahl, der Zahl an zur Verfügung stehenden Arbeitsplätzen anzugleichen, als umgekehrt.

        Auch möchte ich mal für meine persönliche Argumentation anmerken, dass ich nicht gesagt habe, dass Kinder das Renteproblem lösen, sondern einfach generell es in Deutschland einfach zu wenig gibt, als das wir uns eine gesunde Gesellschaft nennen könnten.
        Ich persönlich muss ja sagen, dass dieses ganze Karriere-Gedöns bei Kinder völlig fehl am Platz ist und die man sollte niemanden zwingen zwischen Kindern und Karriere zu entscheiden.
        Wenn man seine Kinder ordentlich, gesund und liebevoll großziehen will, dann führt kein Weg dran vorbei, dass man einen Großteil seiner Zeit mit ihnen verbringt, bis sie in die Schule kommen. Es gibt immer mehr wissenschaftliche Studien, die belegen, dass es sehr zum Nachteil der Entwicklung des Kindes ist, wenn Mutti und Vati (und ich nenne hier mit Absicht beide, da ich finde, dass es Vater UND Mutter sich um die Kinder kümmern sollten) schon nach einem Jahr wieder fröhlich malochen gehen.
        Im Allgemeinen finde ich ja hier, dass das Problem "Familie" damit am einfachsten lösen kann bzw. Familien am ehesten dadurch unterstützt, indem die Arbeitnehmer insgesamt weniger arbeiten. Dann muss man sein Kind nicht irgendwo abgeben, sondern hat wirklich Zeit für es und es würden auch gleichzeitig jede Menge Arbeitsplätze frei, wenn "alle" halbtags arbeiten. IMO hat der Job einen viel zu hohen Zeitanteil in unserem Leben, ein ungesunden Zeitanteil.

        Und bzgl. der Rente denke ich, dass hier eine Steuerfinanzierung schon am sinnvollsten wäre bzw. Ziel sollte es sein, dass man über die staatliche Grundrente mindestens das Lebensniveau einer Mittelschicht-Familie in der Rente bekommt. Hat ja ehrlich gesagt keinen Sinn, wenn man von der "Staatsrente" nur minimal besser lebt, als ein Obdachloser.
        Und wie gesagt ich denke, dass man einfach Milliarden von Euro für solch ein Vorhaben durch eine radikale Umkremplung und Vereinfachung des Steuersystems erreichen kann. Eine Einkommenssteuer für alle - gnadenlos. Eine Vermögenssteuer ebenfalls gnadenlos und ohne Abschreibmöglichkeiten und sonstige Steuervorteile. Auf diesen ganzen "Kleinkram" wie Ökosteuer und sonstige "Wir holen uns die Kohle hintenrum"-Steuern könnte man dann verzichten.
        Ich hab natürlich keine Zahlen im Kopf, aber wenn man sich so die Bilanzen der großen Firmen in Deutschland und das gesamte Lohnaufkommen überlegt, dann dürfte der deutsche Haushalt wirklich saniert sein, wenn man das so durchsetzt.
        Mit dem Geld dann eine Mindestrente... und wer dann im Alter sich doch noch die Yacht leisten will, der marschiert halt zur nächsten Versicherung und spart.
        Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
        Makes perfect sense.

        Kommentar


          #49
          Zitat von Harmakhis
          Ich persönlich muss ja sagen, dass dieses ganze Karriere-Gedöns bei Kinder völlig fehl am Platz ist und die man sollte niemanden zwingen zwischen Kindern und Karriere zu entscheiden.
          Wenn man seine Kinder ordentlich, gesund und liebevoll großziehen will, dann führt kein Weg dran vorbei, dass man einen Großteil seiner Zeit mit ihnen verbringt, bis sie in die Schule kommen.
          Natürlich zwingt man niemanden sich zwischen Karriere und Kind zu entscheiden, es passiert einfach. Auf das Beispiel von mir zurückzukommen. Eine 25 jährige Frau, hat gerade ihr Studium fertig. Sehr gute Noten + Auslandsaufenthalt usw. Wird schwanger und bekommt ein Kind. Nach 2,5 Jahren, also mit ca. 27 wird sie nochmal schwanger und bleibt dann die vollen drei Jahre zu Hause. Das bedeutet sie würde mit 30 das arbeiten anfangen.
          Kein Personaler wird sie dann einstellen, weil sie keine Erfahrung hat.
          Ähnlich würde es laufen, wenn eine Frau sich mit sagen wir 35-36 entscheidet Kinder zu bekommen. Hier kann es passieren, dass wenn man einen Job hat, der auf aktuelles Wissen setzt (Bankberater oder so), das Wissen veraltet ist.

          So kann es eben passieren, dass sich die Frau frägt, ob sie weiter in ihrem Job arbeiten will oder nicht bzw. ob sie damit anfängt oder nicht.

          Was deinen Vorschlag zu den Steuern betrifft, stimme ich dir teilweise zu. Der Staat würde gut daran tun diese "ehrlichen" Steuern als Standard einzuführen. Er würde sich denke ich damit auch selbst Geld sparen, weil die Steuerprüfung nicht mehr so kompliziert wäre Aber ob dann jeder mit der Rente einer Mittelstandsfamilie in Rente gehen kann ist fraglich. Was ist wenn er sein ganzes Leben lang nie so viel eingezahlt hat? Was ist, wenn die Person ihr ganzes Leben ca. 1000 Euro im Monat verdient hat und nun soll sie in der Rente auf einmal 1200 Euro bekommen? Verstehst du was ich meine?
          Helfen würde es auf jeden Fall wenn alle, dh. Selbstständige und Beamte und Rest in eine große Kasse einzahlen würden. Generell würde ich die Kassenanzahl in Deutschland reduzieren, wer braucht denn schon z.B. über 150 Krankenkassen? 5-10 würden reichen.
          Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
          Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
          Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

          Kommentar


            #50
            Zitat von max

            P.S. @Skymarshall: der grössten Teil der Arbeitsplätze wird nicht in der Folge von Verlegung von Werken vernichtet, sondern wird durch die gestiegende Produktivität wegrationalisiert. Der Grossteil des Kapitalexports geht in Hochlohnländern und dient dort der Expansion deutscher Firmen.
            Und die gestiegende Produktivität kommt wodurch zu Stande? Modernisierung.

            Das ist ein Nebenfaktor. Tatsache ist doch das Produktionsarbeit in Deutschland flächendeckend abgebaut wird. Manche ziehen noch nach Ostdeutschland andere ganz weg.

            Und die Firmen expandieren doch in Niedriglohnländer. Zumindest werden dort die Produktionsstätten errichtet.

            Das Privatkapital usw ist in der Schweiz oder Monaco.


            Außerdem vermischt du nationale Demographie mit internationaler. Das ist aber unzulässig weil wir ein geschlossenes Sozialsystem haben. Und du spielst (wiedermal) gleichzeitg damit unser Demographieproblem welches wir in Deutschland haben runter.


            @Solina Sara: Ich gebe dir Recht. Die Gesellschaft ist nicht kinderfreundlich genug. Immer längere Arbeitszeiten und vermehrtes Emanzipationsbewußtsein der Frauen wirken dem Kinderkriegen entgegen.

            Es müßte mehr Ganztagseinrichtungen(und günstigere) geben. In Frankreich funktioniert das System.

            Außerdem hast du Recht das Bildung wichtig ist. Weil Deutschland wie oben schon gesagt ein Know-How und Dienstleistungsland wird. Besonders wegen den Auslagerungen und Rationalisierungen von Produktionsarbeit.


            Irgendwann gibt es hier tatsächlich nur noch eine Dienstleistungsgesellschaft wenn das so weitergeht.

            Kommentar


              #51
              Zitat von Skymarshall
              Und die gestiegende Produktivität kommt wodurch zu Stande? Modernisierung.

              Das ist ein Nebenfaktor. Tatsache ist doch das Produktionsarbeit in Deutschland flächendeckend abgebaut wird. Manche ziehen noch nach Ostdeutschland andere ganz weg.

              Und die Firmen expandieren doch in Niedriglohnländer. Zumindest werden dort die Produktionsstätten errichtet.
              Ich kann nicht sehen, dass die Produktion abgebaut wird. Es ist nur so, dass es immer wenige Menschen dafür braucht, weil die Produktivität viel stärker steigt, als das Wachstum. Man kann heute eben mit einem Bruchteil des Arbeitsaufwands früherer Zeiten mehr und bessere Produkte herstellen. Nur kommt dieser technische Fortschritt, der eigentlich nur zu begrüssen ist, nicht der Mehrheit der Menschen zugute. Es wird eben nicht entsprechend die Arbeitszeit verkürzt, sondern immer mehr entlassen, was natürlich die Profite der Konzerne steigert, aber die Belastung der Gesellschaft (z.B. der Rentensysteme) immer mehr erhöht, da die Zahl der Beitragszahler schrumpft.

              Und noch mal: der Kapitalexport geht überwiegend in Hochlohnländer und nicht nur Steuerparadiese oder Niedriglohnländern. In Niedriglohnländern ist kaum was zu holen, deshalb expandiert auch niemand in diese. Dort werden für einzelne Teile der Produktion, die arbeitsintensiv sind, Fabriken verlagert, aber dies ist ein begrenztes Phänomen in einzelnen Bereichen.
              Zitat von Skymarshall
              Außerdem vermischt du nationale Demographie mit internationaler. Das ist aber unzulässig weil wir ein geschlossenes Sozialsystem haben. Und du spielst (wiedermal) gleichzeitg damit unser Demographieproblem welches wir in Deutschland haben runter.
              Ich vermische überhaupt nichts. Ich finde es nur vollkommen sinnlos, wenn man hier über zu wenig Bevölkerungswachstum jammert und gleichzeitig global das Bevölkerungswachstum zu stark ist.

              Ich spiele auch nicht die demographische Entwicklung herunter. Nur ist diese heute nicht die Ursache für die Probleme, sondern die Massenarbeitslosigkeit. Die demographische Entwicklung kann ein Problem werden, wenn die heutige Finanzierung der Sozialsysteme beibehalten wird und/oder die demographische Entwicklung nicht durch Einwanderung kompensiert wird.
              Resistance is fertile
              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
              The only general I like is called strike

              Kommentar


                #52
                Zitat von max
                [...]Ich finde eigentlich überhaupt diesen Vorschlag, die Verantwortung auf die Konsumenten zu schieben seltsam. Kosumenten sind keine homogene Gruppe, sie sind im Endeffekt atomisiert, d.h. jeder auf sich gestellt. Unter diesen Bedingungen ist kaum eine Kampagnenfähigkeit gegeben.

                Ich finde einen Vorschlag, der die Finanzierung auf freiwillige Regelungen stützt - egal ob hier Zugeständnisse/Mildtätigkeit durch idealistische Appelle oder Konsumentenkampagnen erreicht wird - einfach weltfremd.
                Konsumenten sind sicherlich keine homogene Gruppe. Anstelle dessen denkt beim Konsum jeder wieder an sich selbst und nicht für eine evtl. Sache, für die es Flagge zu zeigen gilt.
                Mich wundert es, dass gerade du max diese egomansiche Handlungsweise nicht verurteilst und es nicht begrüßen würdest, täten die Konsumenten sich in diesen Dingen mal einigen. Das wäre doch wirklich ein Druckmittel, ausgedrückt durch das Volk.

                Ich gebe dir Recht, dass meine Vorschläge im Angesicht heutiger Realitäten weltfremd wirken mögen, aber warum sollen sie deshalb nicht nützlich sein können?
                Es bedürfte einfach nur ein Umdenken im eigenen Lebenswandel oder bei den Konsumgewohnheiten.
                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

                Kommentar


                  #53
                  Zitat von EREIGNISHORIZONT
                  Mich wundert es, dass gerade du max diese egomansiche Handlungsweise nicht verurteilst und es nicht begrüßen würdest, täten die Konsumenten sich in diesen Dingen mal einigen. Das wäre doch wirklich ein Druckmittel, ausgedrückt durch das Volk.
                  Sicher würde ich es begrüssen. Nur finde ich es unrealistisch, dass dieser Zustand eintritt und ich finde es falsch, essentielle Einrichtungen wie den Sozialstaat auf eine Basis wie Mildtätigkeit zu stellen.

                  Ich bin sicher dafür, auch Kosumentenkampagnen zu organisieren, z.B. zur Unterstützung von Arbeitern in den Sweat-Shops oder von Beschäftigten, die unter krassen Ausbeutern wie Lidl oder Schlecker leiden. Nur ist dies alleine keine effektive Strategie, sondern nur eine Ergänzung zur anderen Strategien (z.B. gewerkschaftliche Organisation). Aber als Ergänzung sind sie durchaus sinnvoll.
                  Resistance is fertile
                  Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                  The only general I like is called strike

                  Kommentar


                    #54
                    Zitat von max
                    Ich kann nicht sehen, dass die Produktion abgebaut wird. Es ist nur so, dass es immer wenige Menschen dafür braucht, weil die Produktivität viel stärker steigt, als das Wachstum. Man kann heute eben mit einem Bruchteil des Arbeitsaufwands früherer Zeiten mehr und bessere Produkte herstellen. Nur kommt dieser technische Fortschritt, der eigentlich nur zu begrüssen ist, nicht der Mehrheit der Menschen zugute. Es wird eben nicht entsprechend die Arbeitszeit verkürzt, sondern immer mehr entlassen, was natürlich die Profite der Konzerne steigert, aber die Belastung der Gesellschaft (z.B. der Rentensysteme) immer mehr erhöht, da die Zahl der Beitragszahler schrumpft.
                    Also wenn du nicht mitbekommst das hier immer mehr entlassen werden dann weiß ich ja auch nicht....

                    Der technische Fortschritt der Automatisierung mach jetzt gar nicht mehr sooo große Sprünge wie sagen wir mal vor 20-30 Jahren.

                    Es wird entlassen weil die Arbeit woanders billiger ist.

                    Und noch mal: der Kapitalexport geht überwiegend in Hochlohnländer und nicht nur Steuerparadiese oder Niedriglohnländern. In Niedriglohnländern ist kaum was zu holen, deshalb expandiert auch niemand in diese.
                    Der Kapitalexport geht natürlich auch in Hochlohnländer um zu investieren. Z.B in Fonds usw.

                    Aber das Privatkapital geht in Steuerparadiese.

                    Dort werden für einzelne Teile der Produktion, die arbeitsintensiv sind, Fabriken verlagert, aber dies ist ein begrenztes Phänomen in einzelnen Bereichen.
                    Das was billig produziert wird, das wird aber wieder teuer reimportiert. Und eben in Hochlohnländer exportiert.

                    Davon sind ganze Branchen betroffen. Automobilkonzerne(VW ist schon Marktführer in Asien), Bekleidungsindustrie, Sportartikelhersteller(Trigema sind die einzigsten die nur hier herstellen) und Elektroindustrie.


                    Bei TRIGEMA gilt noch das Qualitätssiegel "Made in Germany" inzwischen eine Seltenheit
                    in der deutschen Textilindustrie.
                    Das Unternehmen kauft nur Garne ein, die ausschließlich in der
                    EU hergestellt werden. Rund um die Uhr werden im 3-Schicht-Betrieb die Baumwollstoffe in der
                    Strickerei produziert.
                    Das kannst du direkt bei denen nachlesen und da legen die Wert drauf:Trigema

                    Das ist kein bgrenztes Phänomen sondern da hängt die halbe Industrie dran. Ist auch Blödsinn sowas abzustreiten.

                    Ich vermische überhaupt nichts. Ich finde es nur vollkommen sinnlos, wenn man hier über zu wenig Bevölkerungswachstum jammert und gleichzeitig global das Bevölkerungswachstum zu stark ist.
                    Unser Demographieproblem hat aber mit der globalen Lage nichts zu tun. Das Sozialsystem auch nichts. Oder zahlt Mr. Usbeki aus Somalia in unsere Rentenkasse?

                    Ich spiele auch nicht die demographische Entwicklung herunter. Nur ist diese heute nicht die Ursache für die Probleme, sondern die Massenarbeitslosigkeit. Die demographische Entwicklung kann ein Problem werden, wenn die heutige Finanzierung der Sozialsysteme beibehalten wird und/oder die demographische Entwicklung nicht durch Einwanderung kompensiert wird.
                    Für die Rentenabsicherung ist die Demographie schon lange ein Problem. Schon als die Arbeitslosenzahlen gar nicht so hoch waren.

                    Natürlich entstehen durch die Arbeitslosen Versicherungs u. Steuerausfälle aber das ist ein Tropfen auf dem heissen Stein. Außerdem wurde da ja durch Harz IV schon Einschnitte unternommen um zu entlasten.

                    Es sind zu viele Rentenempfänger für jüngere Einzahler. Darum geht es doch.


                    Kannst gerne auch mal hier reinschauen:Geo.de


                    Das Deutschland die zweitgrößte Zuwanderung nach den USA hat wußte ich auch noch nicht.

                    Demnach sind wir längst Einwanderungsland. Aber trotzdem werden es mehr Alte und weniger Einzahler sein....

                    Kommentar


                      #55
                      Dass immer mehr Leute entlassen werden, hat tatsächlich nichts damit zu tun, dass immer mehr Unternehmen ins Ausland abwandern. Tatsächlich nahm der Umzug in Billiglohnländer in den letzten Jahren entgegen einiger Behauptungen von z.B. einem Herr Steuber, der rein erfundene Zahlen vorlegt, nicht sonderlich zu. Viele der großen Unternehmen produzieren schon seit Jahrzehnten zum großen Teil im Ausland, da gab es nur gering steigende Tendenzen. Lediglich beim Mittelstand gab es einen Abfluß in Billiglohnländer. Allerdings, die Hälfte der Unternehmen die seit 2000 abgehauen sind, sind mittlerweile wieder da. Ich habe erst vor kurzem mit einem Unternehmer aus der Textilbranche gesprochen, der kurze Zeit in Südostasien produzieren wollte. Der Witz ist, dass er ins Ausland zog, weil gerade die Regierung und die Parteien immer wieder predigten wie schlecht in Deutschland alles ist und wie paradiesisch die Zustände in anderen Länder sind (Ein generelles Problem, dass alle Parteien krampfhaft versuchen Deutschland schlechter zu machen als es ist). Als er dort war, bemerkte er dass es noch sehr viele andere Faktoren als hohe Lohnkosten gibt. Denn niedrige Löhne bringen nichts, wenn die Arbeiter unzuverlässig und schlecht ausgebildet sind, wenn es über keinerlei brauchbare Logistik gibt, wenn eine Infrastruktur teilweise überhaupt nicht vorhanden ist und die Zivilgerichtsbarkeit sehr schlecht ist bzw. absolut korrupt ist und bei Streitigkeiten dem einheimischen Unternehmen grundsätzlich immer recht gibt. Die Zustände im ehemaligen Ostblock dürften kaum besser sein, vorallen da man sich da noch mit der Russenmafia rumschlagen muss, die fast überall ihre Finger drin hat. Deshalb kann man definitiv behaupten, dass der wichtige Mittelstand im großen und ganzen nicht abhauen wird. Und auch große Unternehmen wie VW, wie Siemens usw. werden niemals vollständig abhauen. Egal wie sehr man die Steuern erhöhen würden oder Löhne steigern würde. Tatsächlich ist es für die deutsche Volkswirtschaft sogar von Vorteil wenn Teile im Ausland produziert werden. Die weiter oben betätigte Aussage, dass man den Export nicht überbewerten sollte, ist völliger Quatsch. Letztlich wurden die ausländischen Standorte nur zu einer verlängerten Werkbank. Gewisse Teile werden im Ausland gefertigt. Andere Teile müssen weiterhin hier gefertigt werden, auch wenn es nur Module sind. Wenn aber durch billige Vorproduktion mehr Module geschaffen wurden, die im Inland zusammengeschraubt werden musste, so kann die Beschäftigung insgesamt sogar steigen und letztlich wesentlich mehr produziert werden. Und wenn letztlich mehr Exportiert als Importiert wird und vorallen ein Leistungsbilanzüberschuß erzielt wird (Und das ist ja gerade in Deutschland besonders der Fall), dann verdient die deutsche Volkswirtschaft dadurch enorm. Denn letztlich bedeutet das, dass sehr viel mehr Geld in Deutschland reinfließt als raus. Von einer Kapitalflucht kann überhaupt nicht die Rede sein. Das im Deutschland befindliche Kapital hat sich seit 1999 mehr als verdoppelt. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik, gab es mehr Geld in diesem Land. Und die großen Unternehmen gewinnen auch nachwievor in Deutschland. Die DAX Firmen konnten ihre Gewinne im Jahr 2004 um über 70% steigern. Firmen wie BASF erzielten ihr bestes Betriebsergebniss seit über 16 Jahren. Bis auf Firmen wie Daimler, die einfach katastrophal von völlig inkompetenten Personen gemanaged werden, haben die meisten Firmen recht gut profitiert. Das ist auch nicht schwierig, denn Deutschland gilt tatsächlich laut dem Forbes Magazin als drittbester Standort der Welt nach den USA und China. Und in deutsche AGs wird auch fleissig investiert. Um eine etwas ältere, aber dennoch aktuelle Meldung zu zitieren, die man in den Mainstream Nachrichten überhaupt nicht hörte, nur um mal eine andere Seite als die Axel Springer Publikationen oder den auf Bild Niveau gesunkenen Spiegel zu zeigen.
                      "Grenzüberschreitende Investitionen gingen im vergangenen Jahr weltweit um weitere 21 Prozent von 824 Milliarden auf 651 Milliarden US Dollar zurück, nachdem bereits im Vojahr ein Rückgang um 41 Prozent verzeichnet wurde. Dies geht aus dem aktuellen Foreign Direct Investment (FDI) Confidence Index hervor, den die Top Management-Beratung A.T. Keamey in jedem Jahr auf der Grundlage einer weltweiten Befragung und den Zahlen führender internationaler Organisationen erstellt. Während in den USA ein drastischer Investitionsrückgang um rund 80 Prozent zu verzeichnen war, konnten aufstrebende Volkswirtschaften wir China, Russland, Brasilien und auch die osteuropäischen Lander deutlich zulegen. Deutschland ist unter den EU-Ländern mit 38,1 Milliarden US-Dollar erstmals das attraktivste Ziel internationaler Investoren.“

                      "Trotz des insgesamt rückläufigen Trends konnte Deutschland seine Investitionen aus

                      dem Ausland von 33,9 Milliarden um zwölf Prozent auf 38,1 Milliarden US Dollar steigern und liegt nun im globalen Vergleich auf Rang fünf.

                      "Among financial service investors Germany ranked the 3 rd most

                      attractive market in the world."

                      Entgegen dem herrschenden Eindruck zählt Deutschland nach wie vor zu den attraktivsten Standorten weltweit.“
                      Entnommen aus der Börsenzeitung vom 18.9. 2003, in der auch eine amerikanische Zeitung in Bezug auf das Ranking des Standorts zitiert wurde.

                      Bei einer anderen Quelle heißt es:

                      Deutschland bietet viele Vorteile als Wirtschaftsstandort: Deutschland hat eine vorzügliche Verkehrs* und Telekommunikationsinfrastruktur. Deutschland ist die ideale Basis für Wirtschaftsaktivitäten in ganz Europa, Das Etikett "Made in Germany" schafft für ein Produkt leichteren Marktzugang, weit über Europa hinaus Generell wird die deutsche Infrastruktur sowohl in Telekomunikation als auch in der Logistik weltweit als absolut Weltklasse bezeichnet (In England dagegen ist die Infastruktur nur noch ein Ödland). Auch aufgrund seiner dezentralen Struktur gilt Deutschland als guter Standort. Hinzu kommt, laut dem Global Information Technology Report ist Deutschland absolut spitze was den technischen Fortschritt angeht. Die meisten Patente aus dem europäischen Raum komm aus Deutschland. Deutschland führt mit Japan und den USA die Ranglisten an. Die Produktivität der deutschen Arbeitnehmer, war über 50 Jahre laut der OECD die höchste überhaupt und schneidet noch heute im inernationalen Vergleich gut ab.
                      Die Behauptung Deutschland wäre nicht Wettbewerbsfähig, ist nicht nur unhaltbar, sie ist eine Lüge wie sie dreister nicht sein könnte. Es gibt auf dem Weltmarkt keine anderen Produkte die dermaßen gefragt sind, wie die deutschen. Man kann sogar sagen, wenn jemand auf dem Weltmarkt Produkte nachfragt, schaut er erst nach ob Made in Germany draufsteht, bevor er es kauft. Der Preis ist ihm dabei egal. Das Hauptproblem das Deutschland hat liegt definitiv nicht an der Globalisierung. Im Gegenteil ist die internationale Verpflechtung alles was die deutsche Wirtschaft noch am Leben hält und unser jämmerliches Wachstum aufrecht erhält. Aber der internationale Handel ist eben nur eine kleine Einnahmequelle. Die Haupteinnahmequelle einer jeden Unternehmung ist und bleibt der Handel im eigenen Land. Und da hat Max vollkommend recht. Die Binnennachfrage muss gestärkt werden. Die Nachfrage ist in den 90ern eingebrochen, weil es in Deutschland trotzt starker Produktivitätszuwächse keine Lohnsteigerungen gab. Im Gegenteil war Deutschland das einzige Industrieland , indem die Löhne schrumpften. Überall verdienen deutsche Arbeiter nur noch den Tariflohn. Um wieder auf den Anfang des Postings zurückzukommen. Darin liegt auch der Grund, warum Stellen abgebaut werden. Sie wandern nicht ab. Sie müssen abbauen, weil sie nicht produzieren können und keine Aufträge bekommen und deswegen teilweise auch immer öfter Konkurs anmelden müssen. Was nutzt die beste Angebotssituation, wenn keiner die Produkte kauft. Ein Unternehmer produziert doch keine Produkte damit sie schön im Laden vergammeln. Da ist es egal wie billig er produzieren kann und wie niedrig die Löhne oder Steuern sind (wobei deutsche Unternehmen über die Steuern nicht jammern können, die deutsche Steuerquote ist neben Spanien die niedrigste aller westlichen EU Länder und der Einkommenssteuerspitzensatz wird ebenfalls nur noch durch die USA und GB unterboten). Generell hat eine rein angebotsorientierte Politik, wie sie in Deutschland von mittlerweile fast allen Ländern angestrebt wird, noch nie irgendwo in der Welt langfristige Erfolge erzielt, weder in den USA, noch GB noch hier, noch sonstwo. Im Gegenteil zeigten uns in den vergangenen Jahren gerade Länder wie Finnland, wie man durch eine Nachfragorientierte Politik einen hoffnungslosen Karren aus dem Dreck zieht. Diese haben die Steuern auf die hohen Einkommen erhöht, private Haushalte und Kleinunternehmer unterstützt, die Sozialsysteme ausgebaut. Über 50% des BIP alleine für Sozialausgaben, fast 60% des BIP werden vom Staat insgesamt im Jahr an öffentliche Investitionen aus dem Fenster geworfen und dennoch konnten die mit einer solchen Politik auch ihr Defizit erfolgreich bekämpfen. Alleine das sollte 2 Fehlschritte der aktuellen Politik aufzeigen. Es ist nämlich aus rein ökonomischer Sicht überhaupt nicht möglich Sozialleistungen finanzierbarer zu machen indem man Leistungen kürzt. Denn es ist gerade die Hauptaufgabe von Sozialsystemen dem Bürger Sicherheit zu gewähren, damit er auch in Krisenzeiten weiterhin konsumiert. Wenn man diese Sicherheiten einschränkt, muss das unweigerlich zu einer Erhöhung der Sparquote führen. Die Ausfälle durch den Wachstumsrückgang werden die Einspaarungen der Sozielleistungen immer übersteigen. Es führt unweigerlich zu einer Abwärtssprirale, die kein Ende nimmt. Ein anderer Irrtum ist die Tatsache, dass man als Staat durch Sparen spart (Hat ja bisher auch nicht sonderlich hingehauen obwohl Eichel den weltweiten Sparrekord erstellt hat). Eine Volkswirtschaft funktioniert nicht wie ein Privathaushalt, sondern wie eine Unternehmung. Um Geld zu verdienen, muss man es erst ausgeben und sich notfalls verschulden. Die Finnen und Schweden machen es vor. Wenn man durch öffentliche Investitionen (Die in Deutschland seit 1982 stetig abgenommen aber nie mehr, bis auf eine kleine Ausnahme, zugenommen haben) die Wirtschaft angekurbelt wird und Kettenreaktionen erzeugt werden, dann nmmt der Staat durch Steuereinnahmen durchaus mehr ein, als er ausgibt. Man sollte in der Tat auf die (ohnehin viel zu hart formulierten) Maastricht Kriterien pfeifen und die Schulden durchaus mal kurzfristig erhöhen. Kein anderes Land jammert dermaßen wegen seiner Staatsverschuldung, obwohl die meisten EU Länder die Kriterien nicht erfüllen und Belgien sogar eine Gesamtverschuldung von weit über 100% hat (Japan ebenfalls). Die meisten Unternehmen haben eine solche Verschuldungsquote und trotzdem spricht keiner von einem Sanierungsfall. Tatsächlich ist es sogar nicht unwahrscheinlich, dass Unternehmer und Anleger in einer wachsenden ausgeglichenen Wirtschaft, mit hohen Einkommen- und Kapitalsteuern sowie hohen und ständig wachsenden Löhnen, höhere Netto Gewinne erzielen würden, als sie es jetzt tun (und das ist das Hauptziel einer jeden Unternehmung). Die skandinavischen Ländern zeigen wie es geht. Deutschland zeigte es ebenfalls jahrelang wie es ging. Und der Grund warum es nicht mehr ging, liegt eben nicht am Strukturwandel oder dem niemals vorhandenen Reformstau, sondern vielmehr an den unzähligen und unsinnigen Reformen die Kohl und Lambsdorf in den 80ern vollzogen. Das alles sind Behauptungen, die von vielen Unternehmern und Ökonomen, die ich traf geteilt wurde, die man aber nie in den Mainstream Medien hören wird, wo Scharlatane wie Hans-Werner Sinn in den Himmerl gelobt werden, der von den meisten Ökonomen tatsächlich nur als Hans-Werner Unsinn bezeichnet wird und dessen IFO-Institut allgemein nur noch als CSU Wahlkampf Institut gilt, welches Berichte und Statistiken fäschlt, dass einem die Tränen in die Augen kommen.

                      Kommentar


                        #56
                        Zitat von Skymarshall
                        Also wenn du nicht mitbekommst das hier immer mehr entlassen werden dann weiß ich ja auch nicht....
                        Bitte. Es ging um die Frage, warum es immer mehr Arbeitslose gibt und nicht ob es immer mehr gibt. Eben um die Frage, ob die Arbeitslosigkeit durch Verlagerung von Arbeitsplätzen oder die Vernichtung von Arbeitsplätzen bedingt ist. Die Textilindustrie ist hier wirklich kein gutes Beispiel, sondern eine Ausnahme. Lies dir mal Flash Beitrag durch. Da werden die Fakten sehr gut dargestellt und eben darauf hingewiesen, dass dieser "Standort" mehr als konkurrenzfähig ist.
                        Resistance is fertile
                        Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                        The only general I like is called strike

                        Kommentar


                          #57
                          @ Flash

                          WOW! Dein Name ist wahrlich Programm. Als ich deinen Beitrag las, "flashte" mir wirklich die eine oder andere Schlussfolgerung durch den Kopf.
                          Du vermittelst sehr gut und ich bin wirklich so richtig in´s Nachdenken gekommen.

                          Also was treibt denn nun die Parteien, egal ob nun CDU/CSU, SPD und selbst die Grünen, diese Illusion des "schlechten Standortes Deutschland" zu vermitteln? Welche Interessen werden da wie durch bedient?
                          Ist es eine Art "Selbsterhaltung" eines Zutandes, der willentlich akzeptiert wird aus reinem individuellen Eigennutz? Ein erschreckender Gedanke, den ich wohl auch schwer habe zu akzeptieren.

                          Irgendwie gingen mir solche Gedanken durch den Kopf, als ich bei der Debatte zur Misstrauensfrage Schröders am Ende Werner Schulz von den Grünen zuhörte, der ja als einer der wenigen Kläger gegen diese Posse Schröders ist und nach Karlsruhe gehen wird.

                          Ich muss schon eníngestehen, dass es mir in letzter Zeit sehr schwer fällt, Joschka Fischer zu vertrauen in dem was er da von sich gibt. Seine Selbstbeweihräucherung und den Anschlag in London dazu auch noch zu nutzen, hat mich maßlos entsetzt.

                          Es wäre wirklich bedauerlich, sollten diese eigennützigen und egomanischen Selbstdarsteller am Ende das Gesicht des "Gier-Kapitalismus" sein.

                          max (nichts für ungut! ) hat es lange versucht, mich weiter nach links zu "ziehen".
                          Dir, Flash, ist es gelungen!
                          "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                          DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                          ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

                          Kommentar


                            #58
                            @Flash: Nette Darstellung. Aber ganz so ist es wohl nicht.


                            1.) Die niedrigen Lohnkosten in Ostdeutschland, Osteuropa und Asien sind ja keine Illusion sondern Realität. Und für ein Unternehmen kann das nur rentabel sein. Das hat auch nichts mit Standort-Schlechtmacherei zu tun. Ist doch klar das man dort höhere Gewinnspannen machen kann.


                            2.) Gerade bei Opel war es doch das beste Beispiel. Dort wollte man hier(im Westen) Werke schließen und in den Osten verlagern. Nur durch Streiks und Gewerkschaftsarbeit konnte das verhindert werden.


                            3.) Wie soll ein Unternehmen bei höheren Belastungen höhere Gewinne machen?

                            Dann muß schon ein extremer Wirtschaftsaufschwung da sein oder?


                            4.) Die Sozialleistungen kürzen ist eine Rasenmähermethode um den Ausgaben entgegenzuwirken. Hier greifen vor allem auch die hohen Arbeitslosenzahlen die von Max angesprochen wurden.

                            Natürlich führt das zu Kaufzurückhaltung. Wenn die Leute weniger zum ausgeben haben. Aber auch durch Sparen wegen Verunsicherungen.


                            5.) Bei den Staatsschulden gebe ich dir Recht. Kann man eh nicht mehr zurückzahlen. Allerdings sollte man sich mal vor Augen halten wer letztendlich den Staat in der Hand hat.


                            6.) Das Rentensystem hast du leider gar nicht angesprochen.



                            Zitat von Max
                            Bitte. Es ging um die Frage, warum es immer mehr Arbeitslose gibt und nicht ob es immer mehr gibt. Eben um die Frage, ob die Arbeitslosigkeit durch Verlagerung von Arbeitsplätzen oder die Vernichtung von Arbeitsplätzen bedingt ist.
                            Ich behaupte immer noch beides. Zumindest bei den größeren Unternehmen.

                            Die Textilindustrie ist hier wirklich kein gutes Beispiel, sondern eine Ausnahme.
                            Die Texttilindustrie ist keine Ausnahme. Es sind auch Großunternehmen aus anderen Branchen.

                            Lies dir mal Flash Beitrag durch. Da werden die Fakten sehr gut dargestellt und eben darauf hingewiesen, dass dieser "Standort" mehr als konkurrenzfähig ist.
                            Noch ist er konkurrenzfähig. Vor allem der Mittelstand muß entlastet werden. Und das Steuersystem vereinfacht.


                            Aber wir sind wieder abgeschweift. Es geht ja eigentlich um die Rente.


                            @EH: Laß dich nicht so schnell beinflussen.

                            Kommentar


                              #59
                              Zitat von Skymarshall
                              @EH: Laß dich nicht so schnell beinflussen.
                              Ich fühle mich nicht beeinflusst, eher inspiriert! Wenn Inspiration dann halt auch eine Beeinflussung ist, so nehme ich sie in diesem Fall gerne in Kauf.
                              "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                              DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                              ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

                              Kommentar


                                #60
                                Zitat von Skymarshall
                                Wie soll ein Unternehmen bei höheren Belastungen höhere Gewinne machen?
                                Die Steuern sind in der BRD vergleichsweise niedrig, da es sehr viele Möglichkeiten zu vermeiden, die nominellen Steuersätze zu zahlen. Die Produktionskosten sind hier sehr niedrig, was eben u.a. an der hohen Produktivität liegt. Bei einer typischen Industrieproduktion spielen die Lohnkosten eine untergeordenete Rolle. Dazu sind die Löhne in der BRD eben auch noch gesunken. Einerseits weil sie die Reallöhne absolut gesunken sind und andererseits, weil die Arbeitszeiten teilweise durch unbezahlte Überstünden erheblich gestiegen ist.
                                Zitat von Skymarshall
                                Noch ist er konkurrenzfähig. Vor allem der Mittelstand muß entlastet werden. Und das Steuersystem vereinfacht.
                                Der Mittelstand kann gar nicht so stark entlastet werden, dass er keine Probleme mehr hat. Eine Vereinfachung des Steuersystems würde im übrigen eine drastische Steuererhöhung für die Reichen und Konzerne bedeuten, da deren legalen Mittel die Steuerzahlung zu umgehen, dann wegfallen würden.
                                Zitat von EREIGNISHORIZONT
                                Also was treibt denn nun die Parteien, egal ob nun CDU/CSU, SPD und selbst die Grünen, diese Illusion des "schlechten Standortes Deutschland" zu vermitteln? Welche Interessen werden da wie durch bedient?
                                Welche Interessen werden bedient, wenn es um eine Erhöhung der Ausbeutungsrate geht? Rate doch mal
                                Resistance is fertile
                                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                                The only general I like is called strike

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X