Schwarz auf Weiss! Der Generationenvertrag gilt nicht mehr. - SciFi-Forum

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    #31
    Zitat von max
    Du vergisst, dass z.B. die importierten Teile dieser Autos eben zum Import gerechnet werden und somit in der Aussenhandelsbilanz auftauchen.
    Aber ein Motor und ein Getriebe kosten nicht soviel wie ein komplettes Auto.

    Der Dienstleistungssenktor ist sowieso von der Wertschöpfung in der Industrie abhängig. Eine Wirtschaft, die nur auf Dienstleistungen beruht, ist abhängig und wohl stark verschuldet.
    Ich habe darauf angespielt, dass Großkonzerne im Ausland produzieren, aber hierzulande kaufmännische Aktivitäten stattfinden (Marketing usw.).

    Sicher und was willst du damit sagen? Die Absatzmärkte in der BRD sind doch für Grosskonzerne viel zu klein, weshalb diese ins Ausland expandieren müssen.
    Und hier hab ich auf die schwache Binnennachfrage angespielt.
    @max
    Also mittlerweile blick ich gar nicht mehr durch, in welchem Thread ich bin und was eigentlich Thema war. Ich hab auch nicht vor, dir irgendwie an den Karren zu fahren, deswegen sind Anspielungen auf meine "ideologischen Phrasen" und sonstige Sticheleien eigentlich überflüssig. Was hälts du davon, wenn wir beide einen eigenen Thread aufmachen?
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      #32
      Zitat von max
      Zitat von matrix089
      Ich weis nicht. Irgendwie entwickelt sich dieses Thema in eine Richtung, wie wir sie schon so häufig hatten.

      Hat denn keiner Ideen wie man das Rentensystem reformieren kann, so dass am Ende jeder fair seinen Beitrag leistet ohne benachteilligt zu werden (dabei meine ich reich und arm). Das der Umbau nicht fair sein kann ist klar, dafür wurde zu lange gewartet.
      Es ist ganz einfach. Die Anhänger des Kapitalismus halten jede Lösung für unrealistisch, die eine Finanzierung angesichts des vorhandenen Kapitalüberfluss ermöglichen würde. Als Alternativvorschläge kommen nur Ansätze, die Lohnabhängige immer stärker belasten und die Finanzierung nicht sichern.
      Hatte ich was von unrealistisch gesagt? Ich habe von fair geredet. Es muss doch eine Möglichkeit geben, ohne dass die Besserverdiener "enteignet" und ihr Geld in Anteilen verteilt wird.

      Wenn ich in Deutschland nicht mal mehr mein hart erarbeites Vermögen genießen kann sondern es unter den Leuten verteilen muss, dann gehe ich ebens ins Ausland - So viel zum Thema Kapitalflucht. Den das wichtigste Kapital hat Max nämlich vergessen. Der Mensch zählt in der wirtschaft auch als Kapital und der kann sehr wohl weggehen wenn seine Leistungen auch noch "bestraft" werden.

      Wir leben doch nicht in einer Märchenwelt ala "Sheerwood Forest" Also wirklich Max ich halte dich hier im Forum als einer der Intelligentesten, aber nun muss ich das Wort "Realismus" in den Mund nehmen. Mit deiner fixen Idee allen Reichtum Deutschlands in einen Topf zu schmeissen und es dann in gleichen Anteilen zu verteilen bist Du eben ziemlich neben der Realität. Ich meine wenn wenigstens machbare Vorschläge kommen würden, wie sie z.B. in Schweden realisiert worden sind, dann könnte man diese durchaus in ein Konzept für Deutschland umwandeln.
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        #33
        Zitat von matrix089
        Hatte ich was von unrealistisch gesagt? Ich habe von fair geredet. Es muss doch eine Möglichkeit geben, ohne dass die Besserverdiener "enteignet" und ihr Geld in Anteilen verteilt wird.
        Hier argumentieren doch alle Pro-Kapitalisten schon gegen eine progressive Besteuerung, die die Reichen wieder strärker belasten und eine Umverteilung zu ihren Gunsten beenden würde. Selbst bei einer sehr starken Besteuerung von Reichen haben diese immer noch deutlich mehr als der Durchschnitt. Wenn man so etwas als unrealistisch bezeichnet - was alle Anhänger des Kapitalismus hier eigentlich machen - dann besagt man doch ganz einfach, dass es im Kapitalismus keine Lösung gibt. Eben nur die Möglichkeit die Probleme auf die ärmeren Schichten abzuwälzen und diese immer stärker zu belasten.

        Deshalb bin ich eben dafür, dass es eine andere Gesellschaft braucht, in der die Produktionsmittel und der produzierte Reichtum demokratisch kontrolliert wird. Wobei man vielleicht mal wieder daran erinnern muss, wer den Reichtum produziert: dieser wird von den Arbeiter produziert und die Kapitalisten eigenen sich ihn nur an, wozu wegen ihres Besitzes der Produktionsmittel in der Lage sind.
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          #34
          Zitat von max
          Im übrigen würde ich mal vorschlagen darüber nachzudenken, was Kapitalflucht ist. Was ist, wenn ein Kapitalist abhaut? Es ist doch im Endeffekt vollkommen egal, wenn er umzieht und dabei seinen Mercedes mitnimmt. Der entscheidende Punkt sind die Produktionsmittel. Kannst du dir vorstellen, dass ein Kapitalist anfängt die Maschinen und Rohstoffe auf die Bermudas zu schleppen und hier seine gesamte Infrastruktur - die Basis seines Reichtums - aufzugeben? Eine offensichtliche lächerliche Annahme. Nur weil überschüssiges Kapital sehr schnell transferiert wird, können doch nicht einfach Produktionsmittel genauso mobil sein. "Das Kapital ist ein scheues Reh" ist ein unsinniger Spruch, weil Fabriken eben alles andere als mobil sind. Es braucht Zugang zu entsprechend ausgebildeten Arbeitern, Rohstoffliferanten, Zulieferer, ausgebaute Verkehrssysteme, Zugang zu Energie, politischer Schutz etc. etc. etc. etc.
          Das ist keine lächerliche Annahme sondern schon Realität. Es werden Werke in teuren Lohngebieten wegrationailisert oder gar ganz geschlossen und woanders wieder aufgemacht.

          Auch ist in vielen Ländern die Steuerpolitik einfacher so das die Unternehmer es viel leichter haben dort neue Werke aufzumachen oder neue Unternehmen zu gründen.

          Das hängt davon ab, wie viele Menschen diesen Zustand tolerieren, also nichts dagegen machen, dass sie sie immer mehr für die Reichen opfern sollen.
          Das System ist leider so konzipiert das "die Katze sich in den Schwanz beisst".

          Wie gesagt kann man ja versuchen ein neues System einzuführen. Nur ob das gelingt ist doch die andere Frage.

          Weil nochmal: Wer gibt schon freiwillig seine wohlhabende und machtfüllende Position auf?

          Denkst du die lassen sich das einfach nehmen?

          Es ist ganz einfach. Die Anhänger des Kapitalismus halten jede Lösung für unrealistisch, die eine Finanzierung angesichts des vorhandenen Kapitalüberfluss ermöglichen würde. Als Alternativvorschläge kommen nur Ansätze, die Lohnabhängige immer stärker belasten und die Finanzierung nicht sichern.
          Das ist eine blöde Pauschalisierung und mehr nicht. Ich habe ja mehrmals gesagt das ich den Kapitalismus so wie er ist auch nicht gerecht finde.

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            #35
            Zitat von Cor
            Zitat von max
            Wenn man dies als unrealistisch empfindet, sollte man darüber nachdenken, warum dies unrealistisch sein soll.
            [...]Und die Sozialistische Weltrepublik in sein Rentensystem einzuplanen ist wohl kaum ein Ansatz mit der das Rentenproblem gelöst werden kann. Mit Utopien hat man vielleicht gute Todschlagsargumente für Diskussionen, aber in der Realität helfen sie nicht weiter..
            In dem Teil des Quotes muss ich Cor zustimmen. Diese ewige Debatte um eine sozialistische Grunderneuerung wird der von Matrix089 hier gestellten Feststellung im Thread auch keine Lösungsvorschläge bringen, zumindest keine realistischen.

            Es steht für mich außer Frage, dass die Vermögenden mit in die Verantwortung genommen werden müssen und auch das die Fairness dabei eine erhebliche Rolle zu spielen hat.
            Mit Gesetzen die Reichen aber nun zu Abgaben zu zwingen, wird nur eine Flucht der Reichen und des Geldes bedeuten.

            Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rentenfrage mit idealistischen Weltanschauungsbildern a la Marx zu lösen ist, so sehr auch ich deine Ansichten verstehen kann max. Sie sind halt nicht realistisch und lassen sich nicht von einem Tag zum nächsten umsetzen.
            Viel mehr geht es doch um eine Änderung in Grundhaltungen derer, die das Geld besitzen und wenn man nun wieder mit dem Zeigefinger auf diese zeigt, werden die halt nicht bleiben und dabei helfen dieses Problem zu lösen.

            Man sollte doch eher an die moralische Instanz apellieren. Auf Kosten der nächsten und übernächsten Generation zu leben ist unredlich und auch Reiche haben Kinder deren Zukunft dann evtl. nicht mehr so rosig ausschaut.

            Ich bin auch für eine Art Grundeinzahlung in einer bestimmten Prozenthöhe in die Rentenkassen. Konzerne, die freiwillig z.B. mehr einzahlen als diesen Grundbetrag könnte man entgegen kommen, indem man ihnen auf anderen Gebieten Vorteile verschafft. Warum z.B. nicht eine Art "sozialen Engel" einführen, mit dem sich dann ein solcher Konzern schmücken darf und wo der Verbraucher schnell an den Waren erkennen kann, welcher Konzern Interesse zeigt und welcher nicht.
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              #36
              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Es steht für mich außer Frage, dass die Vermögenden mit in die Verantwortung genommen werden müssen und auch das die Fairness dabei eine erhebliche Rolle zu spielen hat.
              Die Antwort auf diesen Ansatz ist aber folgender:
              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Mit Gesetzen die Reichen aber nun zu Abgaben zu zwingen, wird nur eine Flucht der Reichen und des Geldes bedeuten.
              Damit sagen also alle Pro-Kapitalisten hier, dass diese Lösung nicht umsetzbar wäre.

              Dein Ansatz durch idealistische Appelle die reichen zu freiwilligen Abgaben zu bringen, ist doch offensichtlich keine Lösung. Sich von der Mildtätigkeit abhängig zu machen, ist eine Sackgasse.
              Zitat von EREIGNISHORIZONT
              Sie sind halt nicht realistisch und lassen sich nicht von einem Tag zum nächsten umsetzen.
              Du erwartest offensichtlich einfache Lösungen, die sich schnell umsetzen lassen. Aber die gibt es offensichtlich nicht. Es gab hier zwei Lösungsansätze innerhalb des Systems:

              a) die Mehrbelastung der Arbeiterklasse durch private Versicherungen, eine "verteilungsneutrale" Lösung, die wie bisher die gesamte Last für die Sozial-, Gesundheits- und Rentensysteme der Arbeiterklasse aufhalst. Diese Lösung scheitert immer mehr, weil die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zur Gesamtbevölkerung nicht entsprechend zunimmt und deshalb die Ausgaben immer stärker wachsen, während die Einnahmen damit nicht Schritt halten. Es sind Versuche den status quo zu erhalten, der aber nicht funktioniert.

              b) die Finanzierung der Sozial-, Gesundheits- und Rentensysteme durch alle unter Einbeziehung aller Formen von Einnahmen. Also im Klartext eine deutliche Mehrbelastung der Reichen. Diese Finanzierung würde - wenn man sie durchsetzen kann - eine nachhaltige finanzielle Basis für diese Systeme darstellen, sozial gerecht sein und Armut verhindern. Aber genau diese Lösung wird von allen Pro-Kapitalisten hier abgelehnt, wobei auf die Kapitalflucht hingewiesen wird.

              Was bedeutet dieses Argument im Klartext: die Reichen herrschen und man kann angeblich nichts gegen sie machen. Das Argument bedeutet, dass es hier eine Oligarchie und keine Demokratie gibt und man nichts machen könne, ausser den Reichen in der Arsch kriechen.

              Die, die so argumentieren, sollten sich doch mal lieber überlegen, ob es ein Lösungsansatz ist, an solchen Bedingungen festzuhalten. Noch mal: es gibt keine einfachen schnellen Lösungen und wenn die Kapitalflucht-Argumente nimmt, gibt es im Kapitalismus überhaupt keine Lösung.

              Ich bin der Meinung, dass man für Lösung b) kämpfen sollte und sich für eine Ausweitung der Demokratie einsetzen sollte.



              P.S. @Skymarshall: der grössten Teil der Arbeitsplätze wird nicht in der Folge von Verlegung von Werken vernichtet, sondern wird durch die gestiegende Produktivität wegrationalisiert. Der Grossteil des Kapitalexports geht in Hochlohnländern und dient dort der Expansion deutscher Firmen.
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                #37
                Zitat von EREIGNISHORIZONT
                Ich bin auch für eine Art Grundeinzahlung in einer bestimmten Prozenthöhe in die Rentenkassen. Konzerne, die freiwillig z.B. mehr einzahlen als diesen Grundbetrag könnte man entgegen kommen, indem man ihnen auf anderen Gebieten Vorteile verschafft. Warum z.B. nicht eine Art "sozialen Engel" einführen, mit dem sich dann ein solcher Konzern schmücken darf und wo der Verbraucher schnell an den Waren erkennen kann, welcher Konzern Interesse zeigt und welcher nicht.
                Das was Ereignishorizont hier geschrieben hat, halte ich z.B. für eine sehr gute Idee. Konzerne auf eine Art miteinzubeziehen das die "Stake-Holder" "mächtiger" werden. Aber nicht auf eine Art wie es die Gewerkschaft macht. Die vernichtet eher Arbeitsplätze und hat noch kaum welche geschaffen. Aber wenn man als Kunde sagt Produkt XY kaufe ich nicht weil die Firma so agiert, dann kann dies schnell zu einem Wettbewerbsfaktor werden. Erinnert euch an die Bohrinsel von Shell (Brent Spa). Es hat Shell Milliarden gekostet, weil es die Kunden nicht beachtet hat.

                Ein weg dem Kapitalismus zu begegnen, ist z.B. ihn auch für sich selbst zu nutzen. Leider merkt der einzelne Bürger nicht was für eine Macht er haben könnte.

                @Max: Warum denkst du denn das eine progressive Steuer fair wäre? Leute die z.B. 50.000 Euro verdienen sollen z.B. 10% Steuern zahlen und Leute mit 25.000 sollen dann nur 5% Steuern zahlen?
                Also die Definition von Fair ist finde ich mehr wie "Eins für Dich eins für mich" - 1 % Steuer für dich 1 % Steuer für mich. Das was Du vorschlägst klingt mehr nach "5 für dich und 1 für mich".
                Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, denn das was du da vorschlägst finde ich kommt einer Diskriminierung gleich. "Nur weil ich anders bin, werde ich unterschiedlich behandelt".

                Vielleicht hilft es, wenn Du deinen Wunsch erstmal auf einzelne Gebiete herunterbrichst und es nicht global siehst?
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                  #38
                  Also, dass die Steuersätze höher werde je mehr man verdient ist ja nichts neues, oder? Das ist ja shcon so und nicht auf max' Mist gewachsen. Wobei ich das auch überlesen haben muss, wo er das fordert.

                  Solche Steuersätze machen aber irgendwo schon sinn. Denn wenn man nur 20 000 € im Jahr verdient ist es um einiges schwerer durchzukommen, wenn man noch 30 % Abgaben zu leisten hat.

                  Wenn allerdings jemand mit einem Jahresverdienst von 200 000 € im Jahr 30 % zahlen muss, ist das zwar eine größere Summe, die er abgeben muss, aber ihm bleibt ja immernoch sehr viel mehr, als die erste Person überhaupt verdient. Und teurer wird die Luft zu atmen ja auch nicht plötzlich.

                  Es ist doch Fakt, dass wer mehr hat auch mehr abgeben kann. Und ob das fair ist, kommt drauf an wie man "fair" definiert. Fair ist IMO mehr als reine Gleichbehandlung. Fair bedeutet auch, dass die Starken den Schwachen unter die Arme greifen.

                  Allerdings glaube ich jetzt mal rein vom finanziellen Aspekt her, dass Deutschland schon saniert wäre, wenn wirklich jeder ohne Ausnahmen, Abschreibungen und Subventionen 15 % seines Einkommensversteuern müsste und bei Vermögen über einer gewissen Grenze - also im Millionenbereich - auch eine Vermögenssteuer zahlen müssen. Wenn Gräfin Uschi von Entenhausen soviel Kohle hat, dass sie einer Kompanie Pudel jeden Woche die Hundmaniküre zahlen kann, dann braucht sie das nicht alles. Selbst wenn sie dann von ihren Vermögen auch wieder 15 % - um bei der Zahl zu bleiben - abgeben muss, dann hat sie immernoch genug um sich mehrere Porsche in die Garage zu stellen und ihren afrikanischen Butler durchs Haus zu hetzen.
                  Aber dem Staat und den Sozialsystem wäre enorm geholfen.

                  Das größte Problem ist IMO zurzeit wirklich das Steuersystem. Wenn man hier schnell eine einfache Lösung will, dann würde ich einen allgemeingültigen Steuersatz einführen und alle Möglichkeiten zur Abschreibung, usw. abschaffen. Jeder der hier in Deutschland Geld verdient - auch wenn seine Firmenzentrale auf den Bahama Insel sitzt - zahlt dann den selben Steuersatz, egal was kommt.
                  Und das Geld sollte man dann mal in neue Schulen, Kindergärten, Ganztagesbetreuungen, die Unis, den Schienen- und Nahverkehr, Arbeitslosen- und Obdachtlosenhilfe investieren, sowie die Renten- und Gesundheitskassen sanieren und nicht immer neue Autobahnen bauen oder veraltete Kampfflugzeuge anschaffen oder die Subventionen für Firmen erhöhen, die eh schon Einnahmen im dreistelligen Millionen Bereich haben.
                  Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
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                    #39
                    Zitat von Harmakhis
                    Also, dass die Steuersätze höher werde je mehr man verdient ist ja nichts neues, oder?
                    Bei der Lohnsteuer nicht. Dort ist es irgendwo noch zu verstehen, aus deinen genannten Gründen.

                    Die Sozialversicherungen haben haben keinen Grund nochmehr von den Besserverdienenden zu holen. Wenn es eine Grundversicherung für jeden gibt, dann erhält auch jeder die gleiche Leistung. Wenn die Besserverdienenden mehr Leistung haben wollen, zahlen sie auch mehr.

                    Das war ja mein Ausgangsthema. Die Sozialversicherung bzw. Rentenversicherung im Genauen. Nicht die Steuerpolitik.
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                      #40
                      Ich glaube das Gerede um die Rente ist irrsinn, solange in Deutschland Familien unerwünscht sind und Kinder nur ein Stöhrfaktor , wird sich nichts ändern. Machen wir es doch so wie es früher einmal bei uns und heute noch in anderen Ländern üblich ist : heute finanzieren wir die Ausbildung unserer Kinder und morgen finanzieren sie unsere Rente. Das war es ja auch , was mit dem Generationenvertrag gemeint war. Dumm nur , das die Menschen das vergessen haben und denekn , dass irgend jemand schon ein Kind haben wird , welches seine Rente bezahlt.
                      Mein Mann und ich haben zwei Kinder , also wenn man es so nimmt , unsere Rente ist bezahlt und was die Höhe angeht , nun , jemehr wir in die Ausbildung unserer Kinder stecken , umso besser wird deren Verdienstmöglichkeit und so später unsere Rente .
                      Mein kleiner Vorschlag , andere können es ja anders machen.
                      die Feder ist mächtiger als das Schwert
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                      Lyrik´s von Solina Sara

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                        #41
                        Zitat von Solina Sara
                        Ich glaube das Gerede um die Rente ist irrsinn, solange in Deutschland Familien unerwünscht sind
                        Es gibt sicher an den momentanen Bedingungen auch in Bezug auf Kinder einiges zu kritisieren (z.B. teuere und wenige Kinderkrippen), aber "unerwünscht" kann man angesichts der finanziellen Förderung nur wirklich nicht sagen. Ich sehe hier auch überhaupt keine Lösung: die Rentenprobleme sind heute primär durch die Massenarbeitslosigkeit verursacht und kein demographisches Problem. Dazu gibt es global gesehen ein Problem eher in der Richtung, dass es zu viele Kinder gibt. Man kann sich sicher streiten, bei welcher Bevölkerungszahl es eine problematische Überbevölkerung gibt, aber eine endlose Bevölkerungszunahme zur Finanzierung eines fehlerhaften Rentensystems ist offensichtlich keine Lösung.
                        Zitat von matrix089
                        Bei der Lohnsteuer nicht. Dort ist es irgendwo noch zu verstehen, aus deinen genannten Gründen.
                        Ich bin dafür, dass Sozial-, Gesundheits- und Rentensystem 100% durch Steuereinnahmen zu finanzieren Im übrigen hat es nichts mit fair zu tun, wenn man die unteren Einkommenstufen im Vergleich zur ihrer Kaufkraft stärker belastet, als die höheren Einkommensgruppen, die nur einen Bruchteil ihres Einkommens für ihren (sehr angenehmen) Lebensunterhalt brauchen. Bei einem Jahreseinkommen um die 12 000 Euro ist eine Steuer von 15% erheblich, während bei einem Jahreseinkommen von 120 000 Euro der absolute Betrag natürlich viel höher ist, aber trotzdem doch sehr viel mehr zum Leben bleibt. Wenn man jetzt dieses Beispiel nimmt wäre dies 10 200 € im Vergleich zu 102 000 €. Unter diesen Umständen kann der Steuersatz dann auch 50% sein und das Einkommen ist immer noch 60 000 € und damit deutlich höher. Im übrigen kann mir kein Mensch erzählen, dass die wirklich Reichen ihr Einkommen durch Leistung verdient haben. Allerdings finde ich die heutige Progression und das Steuerrecht falsch, da die Progression viel zu früh greift (z.B. schon, wenn man Weihnachtsgeld erhält, aber ansonsten einen eher geringen Lohn) und es dazu um so mehr Ausnahmemöglichkeiten gibt, um so höher das Einkommen ist. Ein Reicher, der heute den Spitzensteuersatz zahlt, ist entweder ein Idealist, der freiwillig so viel zahlt oder ein Idiot.
                        Zitat von matrix089
                        Das was Ereignishorizont hier geschrieben hat, halte ich z.B. für eine sehr gute Idee. Konzerne auf eine Art miteinzubeziehen das die "Stake-Holder" "mächtiger" werden. Aber nicht auf eine Art wie es die Gewerkschaft macht. Die vernichtet eher Arbeitsplätze und hat noch kaum welche geschaffen. Aber wenn man als Kunde sagt Produkt XY kaufe ich nicht weil die Firma so agiert, dann kann dies schnell zu einem Wettbewerbsfaktor werden. Erinnert euch an die Bohrinsel von Shell (Brent Spa). Es hat Shell Milliarden gekostet, weil es die Kunden nicht beachtet hat.
                        Wie man schon bei Umweltproblemem sieht (z.B. daran, dass die damalige Kampagne nur gegen Shell war, obwohl diese nur 50% Besitzer war und der andere Mitbesitzer (Exxon?) von diesem Boykott auch noch profitiert hat), sind Kosumentenkampagnen nicht sehr wirksam. Es wird schon seit Jahrzehnten versucht entsprechende Konsumentenkampagnen zu machen, z.B. gegen die Sweat-Shops in der Textilherstellung.

                        Man sollte eines bedenken: die, die tatsächlich wirklich Probleme haben, also geringe Einkommen haben, können sich eine solche Boykott-Politik überhaupt nicht leisten.

                        Ich finde eigentlich überhaupt diesen Vorschlag, die Verantwortung auf die Konsumenten zu schieben seltsam. Kosumenten sind keine homogene Gruppe, sie sind im Endeffekt atomisiert, d.h. jeder auf sich gestellt. Unter diesen Bedingungen ist kaum eine Kampagnenfähigkeit gegeben.

                        Ich finde einen Vorschlag, der die Finanzierung auf freiwillige Regelungen stützt - egal ob hier Zugeständnisse/Mildtätigkeit durch idealistische Appelle oder Konsumentenkampagnen erreicht wird - einfach weltfremd.
                        Zuletzt geändert von max; 10.07.2005, 11:16.
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                          #42
                          Was Kinder angeht, finde ich, dass du da völlig Unrecht hast. In Deutschland sind Kinder unerwünscht - nicht vom Staat, aber vom Großteil der Bevölkerung, die sie kriegen sollte.
                          Nebenbei ist es ja auch nicht so, dass nur karrieregeile Leute keine Kinder haben wollen oder sich von Kindern gestört fühlen, sondern insgesamt finde ich ja, dass Deutschland ein sehr Kinder-unfreundliches Land ist und Kinder alles andere als Gerne in der "freien Wildbahn" gesehen werden. Sie werden von den meisten Menschen als Störobjekte empfunden.

                          Und ich persönlich denke, dass man hier die Bevölkerungszunahme einfach lokal betrachten muss, klar gibt es z.B. in Afrika eine zu hohe Geburtenrate, aber in Deutschland haben wir ja unbestreitbar das Problem, dass ohne Zuwanderung und steigende Geburtenraten, dieses Land "ausstirbt".

                          Außerdem bruacht ein Land schlichtweg Kinder um gesund zu sein. Viele Kinder in den Straße, Parks und Spielplätzen haben IMO einfach eine positiven Einfluß auf die Gesamtbevölkerung. Und das fehlt dem "kalten" Deutschland schon ziemlich.
                          Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                          Makes perfect sense.

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                            #43
                            Zitat von Harmakhis
                            Außerdem bruacht ein Land schlichtweg Kinder um gesund zu sein. Viele Kinder in den Straße, Parks und Spielplätzen haben IMO einfach eine positiven Einfluß auf die Gesamtbevölkerung. Und das fehlt dem "kalten" Deutschland schon ziemlich.
                            Das das Land Kinder braucht ist unbestritten. Nur gibt es dabei 3 ganz große Probleme.

                            1. Ich hoffe die Frauen verstehen das nicht falsch, aber die Gleichberechtigung der Frau ist ein Grund dafür. Das eine Frau lieber Karierre macht, als mit 24 ihr erstes Kind bekommt ist ein normaler Wunsch. Später sind sie dann so tief drin, dass sie auch keine Kinder mehr haben möchten.
                            2. Die Frau bringt mich zum 2ten Punkt. Das Kinderbekommen muss anders "gehandhabt" werden. Zum einen muss es bessere Möglichkeiten geben das Frauen wieder zurück können in den Job. Ergo man benötigt mehr Kindertagesstätten. Allerdings muss die Frau auch zurückgehen in den Job und das nicht erst nach 3 Jahren (derzeitiger Mutterschutz). Ich finde ein Jahr Mutterschutz sollte ausreichen. Danach sollte eine Mutter zumindest wieder halbtags arbeiten. Dies hat auch einen praktischen Grund. Sie bleiben weiter aktuell und sammeln Erfahrung. Eine Frau die fertigstudiert hat und dann mit 25 zwei Kinder bekommt fängt dann ca. mit 32 das Arbeiten an, hat aber keinerlei Erfahrung, weil sie 6 Jahre im Mutterschutz war.
                            3. Hat jetzt nichts mit der Frau zu tun. Bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage überlegen es sich viele ob sie Kinder bekommen. Zum einen können sie sich es viele einfach nicht leisten, zum anderen wer will denn Kinder in die Welt setzen wenn sie später schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

                            @Max
                            Bei einer 100% Finanzierung per Steuern, denkst du hoffentlich daran, dass dies auch bedeuten wird das die MwSt auf min. 25% hochgehen und eine Automaut für jeden wird auch Pflicht. Auch wird die leistungshöhe der Versicherungen auf eine Minimalhöhe gesenkt werden. Dies wird dann jeden gleichermaßen belasten, auch wenn er nur 12.000 im Jahr verdient. Auch wenn man die reicheren stärker besteuert, kann man nie alles mit ihnen gegenfinanzieren.
                            Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                            Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                            Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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                              #44
                              Zitat von matrix089
                              Bei einer 100% Finanzierung per Steuern, denkst du hoffentlich daran, dass dies auch bedeuten wird das die MwSt auf min. 25% hochgehen und eine Automaut für jeden wird auch Pflicht. Auch wird die leistungshöhe der Versicherungen auf eine Minimalhöhe gesenkt werden. Dies wird dann jeden gleichermaßen belasten, auch wenn er nur 12.000 im Jahr verdient. Auch wenn man die reicheren stärker besteuert, kann man nie alles mit ihnen gegenfinanzieren.
                              Eine Mehrwertsteuererhöhung trifft die unteren Einkommensgruppen besonderes krass, da diese viel höheren Anteil ihres Einkommens für ihren Lebensunterhalt aufbringen müssen. Die Erhöhung der Verbrauchssteuern ist ein typisches Mittel der Umverteilung zu den Reichen, das die Neoliberalen in den letzten Jahrzehnten nutzen. Es war einer der Methoden, die dafür gesorgt haben, dass heute nur noch ein Bruchteil der Steuereinnahmen aus Gewinnsteuern stammen.

                              Die Gegenfinanzierung ist möglich, wenn jede Form von Einkommen besteuern wird und die stärker belastet werden, die mehr als genug zum Leben haben.
                              Zitat von Harmakhis
                              Was Kinder angeht, finde ich, dass du da völlig Unrecht hast.
                              Ich denke nicht, dass man diese Frage lokal betrachten sollte. Es ist doch aberwitzig sich über ein zu hohes Bevölkerungswachstum zu beschweren und dann selbst ein solches zu fordern. Das Ziel muss es sein, dass Bevölkerungswachstum zu beenden und einen halbwegs stabilen Zustand zu erreichen.

                              Es stimmt natürlich, dass es in Bezug auf Kinder Probleme gibt, eben z.B. fehlende und zu teuere Kinderbetreuung und auch fehlende Perspektiven und soziale Sicherheit. Warum sollte man Kinder bekommen, wenn man keine Ahnung hat, ob man ihnen in ein paar Jahren ein angenehmes Leben ermöglichen kann?

                              Aber noch einmal: ich finde es vollkommen falsch zu meinen, dass man durch eine erhöhte Geburtenrate die Probleme der Sozialsysteme lösen kann. Es ist unter den heutigen Umständen genau das Gegenteil der Fall. Eine erhöhte Geburtenrate wird einfach die Zahl der Menschen erhöhen, die sich nicht von eigenen Einkommen ernähren können, sondern auf andere angewiesen sind (Kinder, Renter, Arbeitslose, aus diversen Gründen nicht Arbeitsfähige). Dies würde die Probleme nicht lösen, sondern bei der heutigen gesellschaftlichen Organisation die Probleme verschärfen.
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

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                                #45
                                Zitat von max
                                Eine Mehrwertsteuererhöhung trifft die unteren Einkommensgruppen besonderes krass, da diese viel höheren Anteil ihres Einkommens für ihren Lebensunterhalt aufbringen müssen. Die Erhöhung der Verbrauchssteuern ist ein typisches Mittel der Umverteilung zu den Reichen, das die Neoliberalen in den letzten Jahrzehnten nutzen. Es war einer der Methoden, die dafür gesorgt haben, dass heute nur noch ein Bruchteil der Steuereinnahmen aus Gewinnsteuern stammen.
                                ich gebe dir zum Teil recht. Auf jeden Fall wollte ich andeuten, dass eine reine Steuerfinanzierung auch die Erhöhung der Mwst nach sich ziehen würde. Sie Dir Italien an. Damit dort jeder seine Steuern zahlt/zahlen muss haben die die Mwst angehoben und dafür andere Steuern zurückgefahren.

                                Zum Teil wird man es schon durch höhere Steuern von Reichen finanzieren können, aber eben nicht alles.
                                Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                                Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                                Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

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