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Ist es so schlimm, in Deutschland Patriot zu sein?

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    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Wobei sich an Landschaft, Menschen und kultureller Geschichte nichts ändern würde, wenn wir morgen von Frankreich überfallen würden und von morgen an Paris die neue Hauptstadt wäre.
    Wenn sich sonst nichts ändert, dann ändert sich sonst nichts. In der Praxis haben die Franzosen den Elsässern aber verboten, weiter deutsch zu reden, und Goethe wurde an den Schulen auch nicht mehr gelesen.

    Und was die politische Komponente des Patriotismus angeht, die würde ich nicht überbewerten: Ich kann Patriot sein und die Regierung trotzdem zum Kotzen finden. Wenn ich darüber nachdenke wird das sogar der Normalzustand für (deutsche) Patrioten sein.

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      Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
      Noch mal zu "suum cuique":
      Da der preußische schwarze Adlerorden das Zeichen der deutschen Feldjäger seit der Grundung des Feldjägerkorps 1740 ist, ist "suum cuique" das Motto der Feldjäger.
      Der Spruch am KZ-Tor wurde von einem Häftling, einem Bauhaus-Künstler, im von den Nazis abgelehnten Bauhausstil angefertigt.
      Das Design des Spruches ist also ironischerweise sogar ein Zeichen des Widerstandes gegen die Nazis!

      Das Prinzip der Verteilungsgerechtigkeit wurde übrigens schon von Platon in der Politeia formuliert.
      Wer mehr wissen will, ist ja sicher nicht damit überfordert, 2 Worte mit insgesamt 10 Buchstaben zu googeln.
      Das alles ist richtig auch der Widerstand durch das Design, der Spruch sollte jedoch die Insassen vehöhnen deutete er doch an, dass sie zurecht einsäßen.
      Nun zur Herkunft von Nazisprüchen.
      Wäre ich der Vorsitzende des Bette Midler Fan Clubs von Deutschland würde ich sie sicher nicht mit Heil Midler begrüßen egal wie lange sich Römer schon mit Ave begrüßten und egal wie sehr ich Frau Midler Heil wünsche, der Spruch hätte einfach ne neue Bedeutung, eine historischen Rezeption. Es genügt nicht, das Lied der Deutschen oder auch "jedem das seine" einfach durch einen Hinweis auf seine demokratische bzw. republikanische Vergangenheit zu rechtfertigen.

      ,Der Literaturwissenschaftler Jost Hermand betonte schon 1979 die Unmöglichkeit der Trennung des Deutschlandliedes an sich von seiner historischen Rezeption. „Dieses Gedicht hat nun einmal nicht nur eine Intention, sondern auch eine Rezeption. Und die ist eindeutig negativ. Schließlich hat man es seit 1914 so stark mit falschen Gehalten aufgeladen und angeheizt, daß seine Herkunft allmählich immer unwichtiger wurde.“


      .
      EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

      Tibo schrieb nach 2 Minuten und 47 Sekunden:

      Zitat von Dunkelwolf Beitrag anzeigen
      Zu welchem Zweck? Findest du dass in Deutschland diesbezüglich zu wenig getan wird?
      Ja
      Zuletzt geändert von Tibo; 25.06.2012, 16:39. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        ,Der Literaturwissenschaftler Jost Hermand betonte schon 1979 die Unmöglichkeit der Trennung des Deutschlandliedes an sich von seiner historischen Rezeption. „Dieses Gedicht hat nun einmal nicht nur eine Intention, sondern auch eine Rezeption. Und die ist eindeutig negativ. Schließlich hat man es seit 1914 so stark mit falschen Gehalten aufgeladen und angeheizt, daß seine Herkunft allmählich immer unwichtiger wurde.“
        Das "Lied der Deutschen" wurde durch alle Zeiten hindurch, seit es veröffentlicht wurde bis heute, auch immer von aufrechten, freiheitsliebenden Demokraten gesungen. Hitler hat das Lied gehasst, deshalb wurde nur noch die erste Strophe gesungen (die sich leicht in seinem Sinne umdeuten ließ) und gleich im Anschluß das Horst-Wessel-Lied.
        Nein, so einfach, wie Jost Hermand sich die Sache macht, so einfach ist sie nicht.

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          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
          Ja
          sorry...dazu fällt mir nur eins ein: lol

          Wenn nicht Deutschland, welches Land dann? Deutschland macht diesbezüglich schon fast zu viel des Guten ^^ Hohe Ansprüche hm?
          »Ich bin Hunger! Ich bin Durst!
          Ich kann hundert Jahre fasten, ohne zu sterben.
          Ich kann hundert Nächte auf dem Eis liegen, ohne zu erfrieren.
          Ich kann einen Strom von Blut trinken, ohne zu bersten. Sagt mir, wer Eure Feinde sind!«

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            Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
            Wenn sich sonst nichts ändert, dann ändert sich sonst nichts. In der Praxis haben die Franzosen den Elsässern aber verboten, weiter deutsch zu reden, und Goethe wurde an den Schulen auch nicht mehr gelesen.
            Heute dürfte es in einem westlichen Land schwer sein irgendeine Form von Information zu verbieten (Internet) und das Verbieten von Sprachen wird schon alleine durch den Arbeitsmarkt in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft verhindert. Aber genausogut könnte morgen ein deutsches Parlament etwas verbieten, das ich mag. Das kann der Deutsche genausogut wie der Franzose. Meinen Geschmack kenne sowieso nur ich.

            Und was die politische Komponente des Patriotismus angeht, die würde ich nicht überbewerten: Ich kann Patriot sein und die Regierung trotzdem zum Kotzen finden. Wenn ich darüber nachdenke wird das sogar der Normalzustand für (deutsche) Patrioten sein.
            Was unterscheidet den patriotisch Unzufriedenen dann noch vom unpatriotisch Unzufriedenen?

            Wir müssen doch mal ganz ehrlich sein:
            Ich will, dass deutsche Politik gut ist, nicht weil ich mein Vaterland so suuuper liebe sondern weil ich Geld zum Essen kaufen brauche, Straßen und ein gutes Verkehrsnetz zum Reisen und weil ich das auch für evtl. Kinder, Verwandte und Freunde haben möchte. Wer mir das bietet, ist mir so was von schnurz egal. Politik wird nicht gut oder schlecht, weil sie von einem deutschen Politiker unter deutscher Flagge innerhalb der deutschen Grenzen gemacht wird, sondern weil die Maßnahmen an sich entweder tauglich oder untauglich sind die Interessen des Volks zu befriedigen.

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              Ich denke Politik und Nationalstolz sind nur bedingt voneinander abhängig. Vielmehr ist Nationalstolz davon abhängig wie sich das Land nach aussen hin präsentiert, und infolgedessen kann man aufgrund dieses Verhaltens Stolz auf sein Land sein. Dies kann natürlich auf politischem Wege der Fall sein, aber auch durch sportliche Leistungen, oder besondere Leistungen einzelner Individuen, wie Künstler, Wissenschaftler oder Schriftsteller...Eben durch Kunst, Kultur und nationalem/sozialem Wohlbefinden...

              Insofern kann man schon stolz darauf sein ein Deutscher/Österreicher/Schweizer zu sein, wenn man im Großen und Ganzen mit dem Land in dem man lebt und dem Großteil der Mitmenschen zufrieden ist...

              Natürlich kann man auch stolz auf sein Land sein wenn es Massenvernichtungen an Zivilisten begeht oder alles und jeden zensiert...solange man nur diselbe Auffassung vertritt
              »Ich bin Hunger! Ich bin Durst!
              Ich kann hundert Jahre fasten, ohne zu sterben.
              Ich kann hundert Nächte auf dem Eis liegen, ohne zu erfrieren.
              Ich kann einen Strom von Blut trinken, ohne zu bersten. Sagt mir, wer Eure Feinde sind!«

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                Zitat von Dunkelwolf Beitrag anzeigen
                Natürlich kann man auch stolz auf sein Land sein wenn es Massenvernichtungen an Zivilisten begeht oder alles und jeden zensiert...solange man nur diselbe Auffassung vertritt
                Und daran hängt es am Ende doch...letztlich bin ich nicht stolz auf "mein" Land sondern ich bin glücklich darüber, wenn die politische Auffassung,die ich vertrete, sich politisch durchgesetzt hat oder traurig,wenn sie es nicht tut. Und im Idealfall darum bemüht, dass sie es tut.

                Was dagegen Stolz auf die Leistungen Fremder bringt, habe ich nie so ganz verstanden. Klar fiebert man mit Sportlern mit. Aber das ist ja kein Ernst sondern nur ein Spiel. Genauso wie die Rivalitäten nur Spaß sind, um sich gegenseitig etwas aufzuziehen. Aber abends gehts dann nach dem Spiel trotzdem gemeinsam mit dem italienischen Kumpel in eine Kneipe, wo dann die Freundschaft zum Kumpel wichtiger ist als der Stolz auf die deutsche Mannschaft oder die Rivalität zum Gegner.
                Und mir ist es eigentlich auch schnurz, dass Bill Gates ein Ami war. Von mir aus kann der aus Tumbuktu kommen, wenn ich dafür einen vernünftigen PC besitze. Einem Menschen steht sowieso keine Verehrung zu und solange ich nicht weiß wie er als Privatperson ist, würde ich sie ihm auch nicht geben. Könnte ja in seinem Keller sonst was treiben.


                Nochmal zu Pyromancers Beitrag:
                Meine Antwort zielt darauf ab, dass die Möglichkeit eine Sprache zu sprechen und sich unzensierte Bildung anzueignen nicht im geringsten irgendetwas damit zu tun hat wie patriotisch ich bin oder ob die Hauptstadt Berlin oder Paris lautet sondern alleine damit, ob ich in einer freien Gesellschaft lebe oder in einer unfreien Gesellschaft. Ich muss darum bestrebt sein, dass die Gesellschaft frei ist. Obwohl dann auch der Anti-Patriot frei ist. Patriotismus ist irrelevant. Freiheit und Gerechtigkeit sind die tragenden Pfeiler unserer Gesellschaft!!

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                  Mein Problem mit dem Patriotismus ist, dass der gute alte Patriotismus die... intellektuell eher unbegabten Mitbürger immer stärker anspricht als den Rest.

                  Selbst wenn ich mal mit der Idee liebäugle, einen kleinen Patrioten in mir auszugraben, sobald ich etwas mehr von den überladenen Patrioten mitbekomme - ganz egal ob der Herr Deutsch nach dem verlorenen WM-Finale anfängt zu weinen, oder unabhängig von seiner eigenen mittleren Reife mitstolzt auf die elitäre deutsche Forschung und Ingenieurskunst - dann möchte ich nicht weiter buddeln. Es geht ja gerade um das Gefühl der Gemeinschaft...

                  Ich vergleiche das jetzt mal.. mit einem warmen Sommertag im Freibad, erweitert um die sichere Information, dass über 70% der Gäste bei Bedarf ins Wasser pinkeln.

                  Kommentar


                    Ich finde, Patriotismus ist eine nur allzu angebrachte Form, Danke zu sagen. Ich bin dankbar hier in Deutschland aufgewachsen und geboren zu sein und weiterhin hier leben zu dürfen. Man hätte es fast nur schlechter treffen können. Ich bin dankbar für den Rundumschutz, den mir Deutschland gewährt. Krankenversicherung, beste Ärzte (war erst kürzlich bei meiner Frau sehr wichtig), Infrastruktur, Stabilität, kontrollierte Nahrungsmittel, Trinkwasser und und und. All das sind Sachen, die wir verwöhnten Kinder einer nie Hunger leidenden Gesellschaft leider viel zu selbstverständlich hinnehmen.

                    Ich für meinen Teil bin verdammt dankbar, ja verdammt dankbar, hier sein zu dürfen und hier meine Kinder aufziehen zu können. Ich habe dieses Land nicht begründet und auch nicht aufgebaut, drum darf ich wohl nicht "stolz" drauf sein, weil es ja nicht meine Leistung war. Aber ich bin dankbar. Und das Mindeste was ich dafür zurückgeben kann ist Zuneigung für dieses Land. Und ehrlich gesagt schmerzt es mich irgendwie schon, hier von manchen zu lesen, wie selbstverständlich sie diese Vorzüge offenbar zu nehmen scheinen, ohne überhaupt nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ebenfalls dankbar zu sein.

                    Was anderes ist Patriotismus nach meiner Definition nämlich nicht. Dieses Land gibt mir und meiner Familie sehr viel. Euch auch. Wir alle schulden ihm was für all die Vorzüge.
                    Zuletzt geändert von Sinclair_; 25.06.2012, 21:53.

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                      Als in Deutschland lebender deutscher Jude erlaube ich mir auf Grund der Erlebnisse meiner Großeltern mütterlicherseits (auf die ich hier nicht eingehen werde) Deutschland die Dankbarkeit zu verweigern. Ich schulde diesem Land auch nichts. Ich zahle meine Steuern und beziehe die Leistungen, die mir per Gesetz zustehen nicht mehr.
                      Ich mag Vieles und Viele hier in Deutschland.
                      Ich kann allerdings vielleicht nicht abstrakt genug denken um ein Land, ein Planquadrat auf einer Karte, ein Wort in meinem Pass oder eine Volksgemeinschaft zu lieben.
                      Zuletzt geändert von Tibo; 25.06.2012, 22:52.

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                        Zitat von Chamäleon Beitrag anzeigen
                        Warum sollte man nicht Patriotisch sein. Ich finde es sehr befremdlich das man gleich als Nazi bezeichnet wird wenn man mal Patriotisch ist. Keine Gruppe sollte einer anderen vorschreiben wie sie sich zu verhalten hat, solange niemand mit dem Hakenkreuz rumrennt oder Nazi-Sprüche loslässt ist ja nichts schlimmes daran. Es ist halt leider Normalität geworden in Deutschland-Österreich das man schnell mit der Nazikeule zuschlägt weil man sonst keine Argumente hat.
                        Aber man sieht halt die Jahrzehntelange Ideologische Indoktrinierung schon von Schulbeginn an das es diese Diskussion in Deutschland-Österreich überhaupt gibt.
                        In anderen Ländern ist Patriotismus normal und niemand niemand stößt sich daran wenn mal jemand die Fahne seines Heimatlandes raushängt. Jedem das seine und wem es nicht passt soll halt nicht hinsehen.

                        Einigen wäre es wohl am liebsten man würde sich überall entschuldigen für die Nationalität der man angehört und am besten noch auf Knien rumrobbt.
                        Was soll das eigentlich immer mit der Nazikeule gegen Patriotismus? Sowas lese ich immer nur im Internet. Erstens, dass sich jemand wie du darüber aufregt. Zweitens auf youtube oder so kommen mal dumme Nazisprüche. Aber im echten Leben da draußen habe ich sowas noch nie mitbekommen. Ich bin kein Patriot, habe aber patriotische Freunde. Und mir ist da noch nie irgendeine Nazidiskussion aufgefallen. Ist also imho eher so ein Internetgerücht.

                        Btw. wir werden auch nicht als Nazis angesehen. Die Deutschen sind, warum auch immer, eines der beliebtesten Völker der Welt in vielerlei Hinsicht.
                        Zuletzt geändert von Adm.Hays; 25.06.2012, 22:41.

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                          Als Deutscher kann ich auf diese Dankbarkeit auch gut verzichten.
                          Sorgt lieber dafür einen Weg zu finden, dass die Krankenversicherung auch morgen noch bezahlbar ist und zwar nicht nur für eine kleine Elite. Mit Dankbarkeit ist das nicht getan, das geht nur mit einer durchdachten Finanzierungsstrategie. Gute Ideen alleine sichern unsere Zukunft.

                          Wir nehmen unseren Wohlstand für zu selbstverständlich hin. Das ist richtig. Und haben wir einmal erkannt, dass dieser Wohlstand nicht selbstverständlich ist... Und haben wir einmal erkannt, dass dieser Wohlstand nicht nur auf unsere eigene Leistung zurückgeht sondern eerbt worden ist mit dem Glück am richtigen Fleck der Erde geboren zu sein ... dann sehen wir vielleicht auch das Leid Derjenigen, denen es weniger gut erging, dann kümmern wir uns vielleicht nicht nur um die Mehrung unseres eigenen Glücks, dann ist unser Blick vielleicht nicht nur auf unser unbedeutend kleines Vaterland, diese kleine Oase in der Wüste, gerichtet sondern auch auf die vielen anderen...


                          Aus unverdientem Glück leite ich keine Verpflichtung gegenüber dem Vaterland ab sondern eine Verantwortung gegenüber den vielen unverdient Unglücklichen.

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                            Zitat von newman Beitrag anzeigen
                            Als Deutscher kann ich auf diese Dankbarkeit auch gut verzichten.
                            Sorgt lieber dafür einen Weg zu finden, dass die Krankenversicherung auch morgen noch bezahlbar ist und zwar nicht nur für eine kleine Elite. Mit Dankbarkeit ist das nicht getan, das geht nur mit einer durchdachten Finanzierungsstrategie. Gute Ideen alleine sichern unsere Zukunft.

                            Wir nehmen unseren Wohlstand für zu selbstverständlich hin. Das ist richtig. Und haben wir einmal erkannt, dass dieser Wohlstand nicht selbstverständlich ist... Und haben wir einmal erkannt, dass dieser Wohlstand nicht nur auf unsere eigene Leistung zurückgeht sondern eerbt worden ist mit dem Glück am richtigen Fleck der Erde geboren zu sein ... dann sehen wir vielleicht auch das Leid Derjenigen, denen es weniger gut erging, dann kümmern wir uns vielleicht nicht nur um die Mehrung unseres eigenen Glücks, dann ist unser Blick vielleicht nicht nur auf unser unbedeutend kleines Vaterland, diese kleine Oase in der Wüste, gerichtet sondern auch auf die vielen anderen...


                            Aus unverdientem Glück leite ich keine Verpflichtung gegenüber dem Vaterland ab sondern eine Verantwortung gegenüber den vielen unverdient Unglücklichen.
                            Absolut richtig, Danke!

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                              Ich denke, dass es einen allgemeinen und allumfassenden Patriotismus eigentlich gar nicht geben darf. Nach meinem Verständnis besitzt Patriotismus immer eine Komponente, welche einen unreflektierten und unkritischen Umgang mit dem eigenen Land beinhalten zu haben scheint.

                              Es muss daher bei der Betrachtung auch immer darauf ankommen, in welchem Punkt man patriotisch ist und in welchen Punkten nicht und was das dann für mich oder die Gesellschaft bedeutet.

                              Bezogen auf Sportereignisse bin ich mit Sicherheit glühender Patriot. Ich freue mich immer mehr, wenn eine deutsche Mannschaft oder ein deutscher Sportler gewinnt und meistens ist es mir dann auch egal ob der Sieg auch wirklich verdient war. Das funktioniert auch, wenn mich das Sportereignis eigentlich gar nicht interessieren sollte. Das war schon seit meiner Kindheit so und daran wird sich wohl auch nichts mehr bei mir ändern. Ich bin da sicherlich sehr unkritisch und in diesem Punkt wahrscheinlich ein Patriot. Was nicht heißen soll, dass ich für Sportler oder andere Mannschaften aus anderen Nationen nichts übrig habe oder ich mich nicht auch für Mannschaften freuen kann, die gegen eine deutsche Mannschaft gewonnen haben.

                              In anderen Bereichen, die meiner Ansicht viel wichtiger und von größerer Tragweite sind, bin ich dann eher nicht patriotisch.

                              Es muss sich daher meiner Meinung jeder selbst fragen, in welchem Bereich wir überhaupt so etwas wie Patriotismus empfinden und evtl. sogar auch patriotisch handeln. Dann muss natürlich darüber gesprochen werden, ob das dann eher gut oder schlecht ist.
                              "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                              Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                                Zitat von newman Beitrag anzeigen
                                Aus unverdientem Glück leite ich keine Verpflichtung gegenüber dem Vaterland ab sondern eine Verantwortung gegenüber den vielen unverdient Unglücklichen.
                                Absolute Zustimmung meinerseits! Besser kann man es nicht in Worte fassen.

                                Probleme habe ich mit diesen Hurra Patriotismus oder diesen "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein"-Denken.
                                Wie soll stolz auf etwas sein, wo ich selbst gar nichts mit zu tun habe? Ich habe ja nicht für mich entschieden ein Deutscher zu sein.
                                Lieber sehe ich als ein Bürger/Mensch des Planeten Erde und versuche das Einheitliche darin zu suchen und zu finden.

                                Die politische und soziale Rolle Deutschlands in Europa betrachte ich eher als beschämend. Sich als Lehrmeister in Fragen der Moral aufzuspielen ist in meinen Augen eine Frechheit gegenüber allen anderen in Europa und zeugt von einer Ignoranz gegenüber anders Denkender sondersgleichen.

                                Patriotismus ist IMO ein Relikt aus Zeiten, die schon lange keine Gültigkeit mehr haben.
                                "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                                DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                                ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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