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Was passiert, wenn das Erdöl ausgeht?

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    Was passiert, wenn das Erdöl ausgeht? Dem Fortschritt wird endlich eine Pforte geöffnet durch die er durchpasst. So war der Übergang vom Holz zur Kohle (wegen Holzmangel) Bedingung für die 1. industrielle Revolution, der Übergang von der Kohle zum Erdöl stand in Verbindung mit der 2. industriellen Revolution und der Übergang vom Öl zum Wasserstoff ( oder zur Biomasse oder zu was auch immer) wird ein ebenso einschneidendes Ereignis in der Menschheitsgeschichte sein.

    Nur leider gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten das fossile Zeitalter künstlich zu verlängern; sei es durch die Verflüssigung von Kohle; sei es durch die Exploitation abgelegener Regionen wie dem Nordpol, der Tiefsee oder den Regenwäldern; sei es durch den Abbau von Methanhydraten oder Ölsanden. Es ist da nur zu hoffen, dass das klassische Bonmot eines saudischen Ölministers, dass das Erdölzeitalter so wenig wegen Ölmangel enden würde, wie das Steinzeitalter durch den Mangel an Steinen, sich am Ende bewahrheiten wird.

    Interessant ist, dass nicht nur die Erdölimportnationen einen zunehmend höheren Preis für ihre Abhängigkeit bezahlen müssen- auch die Erdölexporteure haben oft wenig von ihrem Ressourcenreichtum. Gut die Hälfte aller Erdöl exportierenden Länder ist heute wirtschaftlich schlechter dran als vor 30 Jahren. Die glückliche andere Hälfte betreibt Rentenökonomie, baut nutzlose Hoteltürme und exportiert Terrroristen.

    In der Zukunft wird man sich lustig über die Torheit machen, sich derartig von der Ressource Öl abhängig gemacht zu haben.
    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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      Zitat von konti Beitrag anzeigen
      1. Erdgas(erschöpfung absehbar)
      Erdgas wäre eigentlich kein Problem, da der Hauptbestandteil Methan problemlos in Form von Biogas, wo es ebenfalls, wenn auch im geringeren Masse, der Hauptbestandteil ist, produziert werden kann.

      Zitat von konti Beitrag anzeigen
      4.Kernkraft(teuer, gefährlich und treibstoff beschränkt)
      5.Fusion(im moment teuer aber treibstoff kaum beschränkt, kaum gefährlich)
      Fusion ist nur eine andere Variante von Kernkraft. Die andere heute gebräuchliche ist Kernfission; Kernspaltung, bei welcher der Brennmaterialvorrat je nach Typ sehr unterschiedlich sein kann.

      Zitat von konti Beitrag anzeigen
      7.Kohle(viel vorhanden, aber ungleich verteilt, schwer zu transportieren, wenig gehandelt)
      Es ist heutzutage weder "wenig gehandelt" noch ungleicher verteilt als andere fossile Brennstoffe.

      Zitat von McWire Beitrag anzeigen
      Kernfusion ist eine Alternative, die m.E. jedoch erst in 50 Jahren zur Verfügung stehen wird und selbst dann nicht großflächig betrieben werden kann, da uns einfach die Fusionsmaterialien wie z.B. He-3 in industriellen Maßstab fehlen.
      Die gebräuchliche Deuterium-Tritium-Variante hätte mit Sicherheit kein Problem bei der Brennstoffversorgung, da Tritium relativ leicht aus dem reichlichen Lithium hergestellt werden kann und Deuterium in geringer Konzentration überall im Wasser zu finden ist.

      Zusatz:

      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
      In der Zukunft wird man sich lustig über die Torheit machen, sich derartig von der Ressource Öl abhängig gemacht zu haben.
      Falls man sich daran überhaupt noch erinnern wird.
      Heutzutage wissen nur wenige das Galizien, die heutige Westukraine bis in die 30er Jahren eins der wichtigsten Ölfördergebiete der Welt war und Österreich-Ungarn zeitweilig zum drittgrößten Ölproduzenten der Welt machte.
      Zuletzt geändert von Großfürst Pavel II.; 22.07.2008, 19:53. Grund: Zusatz

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        Zitat von SNIPER[ISA] Beitrag anzeigen
        Kernkraft ist auch keine Alternative, denn die Uranreserven sind auch bald aufgebraucht...
        Sicher? Ich habe da nämlich neulich mal ein bischen gegoogelt, und soweit ich das überblickt habe, gibt es da in der Wissenschaft äußerst unterschiedliche Auffassungen, wonach die Uranvorräte durchaus noch locker bis ins 22. Jahrhundert reichen könnten. Vielleicht kann mal einer unserer Naturwissenschaftler etwas dazu sagen (Wo ist Bynaus, wenn man ihn braucht. )


        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
        Nur leider gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten das fossile Zeitalter künstlich zu verlängern; sei es durch die Verflüssigung von Kohle;
        Ja, das ist leider das große Problem. Sieht man ja auch hier im Forum immer wieder wie Leute irgendwelche dollen Möglichkeiten lobpreisen, wie man noch möglichst lang mit fossilen Brennstoffen (zu denen für mich auch Uran und Plutonium gehören, auch wenn sie nicht verbrannt werden) auskömmen könnte bzw. diese künstlich herstellt. Es wesentlich einfacher, wenn die Leute endlich mal die Tatsache akzeptieren würden, dass das fossile Zeitalter vorbei ist und wir unsere vorhandenen Ressourcen, solange wir sie uns zumindest noch halbwegs leisten können am besten dazu nutzen sollten, die nächste Ära einzuleiten, anstatt die alte künstlich zu verlängern.

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          sowas hier:
          heise online - General Motors holt Stromerzeuger für E-Car-Strategie an Bord

          dürfte die Lösung für die Mittelstrecke und Kurzstrecke sein (d.h. <100km, und das mit derzeitiger Akkutechnik, wenn die in letzten Monaten angekündigten Inovationen funktionieren sind wir hier auch schnell bei wesentlich größeren Reichweiten). Für längere Strecken gibts den Zug (wobei hier natürlich die Bahnprivatisierung ein schwerer Fehler ist.) oder das Flugzeug.
          "Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht ist zu Recht ein Sklave"
          (Aristoteles 384 v.Chr. - 322 v.Chr.)

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            Zitat von max Beitrag anzeigen
            Ich würde eher fragen, was der Nutzen davon sein sollte. Da wäre es doch sehr viel sinnvoller, gleich für Fernreisen nicht auf Autos, sondern auf die Bahn zu setzen? Dann hätte man auch nicht das Problem des recht ungünstigen Leistung/Nutzlastverhältnisses von Autos, in denen in der Regel ja gerade mal eine Person bewegt wird.
            Logischer wäre es in vielen (nicht allen) Fällen sicher, aber die Menschen denken im Regelfall nun mal nicht logisch sondern rein emotionell und wollen daher nicht völlig auf das Auto verzichten. Aber das Autofahren wird sicherlich auch mit solchen oer ähnlichen Lösungen noch deutlich teurer werden, als heute, insofern dürfte sich der PKW-Verkehr auf jeden Fall deutlich reduzieren.
            Wesentlich problematischer ist das Thema LKW. Auch hier ist sicherlich noch viel Einsparpotential drinne, aber komplett ohne Individuellen Güterverkehr ist ein industrialisiertes Land nicht lebensfähig, das dürfte wohl jedem einleuchten.

            Zitat von McWire Beitrag anzeigen
            Die Elektrifizierung von Straßen ausserhalb von Großstädten wird in der Praxis scheitern...
            Und woran genau? Am Geld? Ob die Leute nun 200 Euro im Monat für Sprit oder für den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur ist letzlich egal, die meisten werden bereit sein, es auszugeben, Hauptsache sie können weiter Autofahren.

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              Zitat von KennerderEpisoden
              In der Zukunft wird man sich lustig über die Torheit machen, sich derartig von der Ressource Öl abhängig gemacht zu haben.
              Das hat nichts mit Torheit zu tun, sondern mit Ökonomie. Solange es billiger ist, Öl aus dem Boden zu holen als erneuerbare Energien zu nutzen, solange wird man es weiter tun. Sobald es teuerer ist, wird man damit aufhören und alles mit Solarzellen oder was weiß ich was zupflastern.
              "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
              -Cpt. Jean-Luc Picard

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                Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                Sicher? Ich habe da nämlich neulich mal ein bischen gegoogelt, und soweit ich das überblickt habe, gibt es da in der Wissenschaft äußerst unterschiedliche Auffassungen, wonach die Uranvorräte durchaus noch locker bis ins 22. Jahrhundert reichen könnten. Vielleicht kann mal einer unserer Naturwissenschaftler etwas dazu sagen (Wo ist Bynaus, wenn man ihn braucht. )
                Ich hab irgendwo mal was von 90 Jahren gelesen...


                Thema Kernfusion:
                Ist noch keine Alternative, eher Zukunftsmusik.
                Das Problem dabei ist noch, dass man, um zwei Wasserstoffkerne zum Fusionieren zu bringen, wobei dann ziemlich viel Energie frei wird (So machts die Sonne), ca. 15 000 000 000 °C braucht. Erst wenn das Zeug so heiß ist, fusionierts.
                Allerdings hält kein Material das wir kennen eine solche Temperatur aus, darum muss der Wasserstoff mit Magnetfeldern gehalten werden, und das benötigt meineswissens noch mehr Energie als die Kernfusion bringt...

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                  Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                  Sieht man ja auch hier im Forum immer wieder wie Leute irgendwelche dollen Möglichkeiten lobpreisen, wie man noch möglichst lang mit fossilen Brennstoffen (zu denen für mich auch Uran und Plutonium gehören, auch wenn sie nicht verbrannt werden) auskömmen könnte bzw. diese künstlich herstellt.
                  Uran und Plutonium sind keine fossilen Brennstoffe.

                  Fossile Brennstoffe sollte man theoretisch herstellen können, am leichtesten wäre es beim Erdgas der Fall.

                  Zitat von SNIPER[ISA] Beitrag anzeigen
                  Das Problem dabei ist noch, dass man, um zwei Wasserstoffkerne zum Fusionieren zu bringen, wobei dann ziemlich viel Energie frei wird (So machts die Sonne), ca. 15 000 000 000 °C braucht. Erst wenn das Zeug so heiß ist, fusionierts.
                  Für Kernfusionsreaktoren auf der Erde muss die Temperatur für einen Fusionsprozess um ein vielfaches höher; nämlich bei ca. 100.000.000 °C, sein.

                  Zitat von SNIPER[ISA] Beitrag anzeigen
                  und das benötigt meineswissens noch mehr Energie als die Kernfusion bringt...
                  Das galt für bisherige Kernfusionsreaktoren.
                  Der nun gebaute ITER-Forschungsreaktor in Südfrankreich soll verwendet werden, um erstmals eine positive Energiebalanz zu erreichen.

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                    Zitat von SNIPER[ISA] Beitrag anzeigen
                    Ich hab irgendwo mal was von 90 Jahren gelesen...
                    naja, die Zahl wird schon seit Jahren immer weiter verschoben. Ich glaube genau wissen wir's erst, wenn's wirklich soweit ist. Aber im Moment bin ich ganz optimistisch, dass es nicht mehr allzu lange dauert.

                    Zitat von SNIPER[ISA] Beitrag anzeigen
                    Thema Kernfusion:
                    Ist noch keine Alternative, eher Zukunftsmusik.
                    Das Problem dabei ist noch, dass man, um zwei Wasserstoffkerne zum Fusionieren zu bringen, wobei dann ziemlich viel Energie frei wird (So machts die Sonne), ca. 15 000 000 000 °C braucht. Erst wenn das Zeug so heiß ist, fusionierts.
                    Allerdings hält kein Material das wir kennen eine solche Temperatur aus, darum muss der Wasserstoff mit Magnetfeldern gehalten werden, und das benötigt meineswissens noch mehr Energie als die Kernfusion bringt...
                    Nun, der ITER wird uns Aufschluss geben, ob die ganze Sache auch Energie bringt oder nur verbraucht. Ich denke aber, dass zumindest theoretisch mehr Energie erzeugt wird als aufgewendet werden muss, da man sich den Bau des ITERs sonst gleich ganz hätte sparen können.
                    "Imagine there's no heaven - It's easy if you try
                    No hell below us - Above us only sky
                    Imagine all the people Living for today...
                    "

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                      Weder Kernfusion noch Kernspaltung sind die jetzt benötigten Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Zu wenig der notwendigen Ressourcen, ganz zu schweigen von riesigen technischen Problemen. Momentan gibt es einfach keine. Man wird sich daher hauptsächlich mit der Erschließung noch unzugänglicher, dafür aber großer Vorkommen von fossilen Brennstoffen beschäftigen.

                      Orbitale Solarenergiestationen wären eine technisch machbare aber mit immensem Ressourcenaufwand verbundene Alternative.

                      Wir bewegen uns momentan einfach in einer Sackgasse.
                      Ever danced with the devil in the pale moonlight?
                      -- Thug --

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                        Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
                        Weder Kernfusion noch Kernspaltung sind die jetzt benötigten Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Zu wenig der notwendigen Ressourcen, ganz zu schweigen von riesigen technischen Problemen. Momentan gibt es einfach keine.
                        Was sind den die "zu wenig notwendige Ressourcen" und "riesigen technischen Probleme", die sie als Alternative verhindern?

                        Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
                        Orbitale Solarenergiestationen wären eine technisch machbare aber mit immensem Ressourcenaufwand verbundene Alternative.
                        Angesichts des immer noch wachsenden Problems des Weltraummülls habe ich große Zweifel an dem Sinn solch einer Anlage.

                        Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
                        Wir bewegen uns momentan einfach in einer Sackgasse.
                        Immer diese Pessimisten.

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                          Zitat von HiroP
                          Wir bewegen uns momentan einfach in einer Sackgasse.
                          Ganz im Gegenteil. Sobald die Preise für fossile Brennstoffe so stark gestiegen sind, dass sich erneuerbare Energien ohne Förderung und Subventionen lohnen (was vermutlich nicht mehr so weit weg ist) wird das einen gigantischen Boom in den erneuerbaren Energien auslösen, der den jetzigen Boom wie ein kleines Vorgeplänkel aussehen lassen wird. Von einer Sackgasse kann da keine Rede sein.
                          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                          -Cpt. Jean-Luc Picard

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                            Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
                            Sicher? Ich habe da nämlich neulich mal ein bischen gegoogelt, und soweit ich das überblickt habe, gibt es da in der Wissenschaft äußerst unterschiedliche Auffassungen, wonach die Uranvorräte durchaus noch locker bis ins 22. Jahrhundert reichen könnten. Vielleicht kann mal einer unserer Naturwissenschaftler etwas dazu sagen (Wo ist Bynaus, wenn man ihn braucht. )
                            Zitat von SNIPER[ISA] Beitrag anzeigen
                            Ich hab irgendwo mal was von 90 Jahren gelesen...
                            Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
                            naja, die Zahl wird schon seit Jahren immer weiter verschoben. Ich glaube genau wissen wir's erst, wenn's wirklich soweit ist. Aber im Moment bin ich ganz optimistisch, dass es nicht mehr allzu lange dauert.
                            Das hängt davon ab, von welcher Ausgangslage man ausgeht. Wenn man die aktuelle Zahl der Kernkraftwerke nimmt dann sind die 200 Jahre durchaus realistisch. Rechnet man die ca. 1000 zusätzlichen Atomkraftwerke weltweit dazu, die ja einige Befürworter gerne bauen würden, dann kommt man auf ca. 40 Jahre. Und nimmt man einen realistischen Wert (einige zusätzliche Kraftwerke werden gebaut) - nun, dann erhält man entsprechend einen Wert dazwischen, z.B. 90 Jahre. Dazu kommt noch eine gewisse Unsicherheit, falls doch noch überraschend zusätzliches Uran gefunden wird oder die Technik deutlich effektiver werden sollte, ist aber beides nicht mehr so wahrscheinlich, das da noch viel passiert.
                            Für einen Euro durch die Spree, nächstes Jahr am Wiener See. - Treffen der Generationen 2013

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                              Zitat von HiroP Beitrag anzeigen
                              Orbitale Solarenergiestationen wären eine technisch machbare aber mit immensem Ressourcenaufwand verbundene Alternative.

                              Ähm, kurze Frage:
                              Wie kriegt man den Strom denn zurück zur Erde, wo er gebraucht wird?
                              Hängt da dann ein Kabel runter?
                              Batterieen?
                              Energiestrahlen?

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                                Zitat von SNIPER[ISA] Beitrag anzeigen
                                Ähm, kurze Frage:
                                Wie kriegt man den Strom denn zurück zur Erde, wo er gebraucht wird?
                                Mit einem gebündelten Mikrowellen-Strahl.
                                Aber "technisch machbar" darf man da auch nur im allerweitesten Sinne dazu sagen.

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