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Was passiert, wenn das Erdöl ausgeht?

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    #91
    Zitat von blueflash
    @MRM: Ups, tatsächlich, wie kam ich auf Tonnen?? Hab ich wohl nicht ganz mitgedacht.
    Folgende Zahlen hat der Mineralölwirtschaftsverband dazu veröffentlicht:
    -35Mrd l Diesel werden pro Jahr in Deutschland verbraucht
    -89% der gesamten Ackerlandfläche wären dazu nötig, diesen Bedarf zu decken.
    -8% könnten durch Nutzung landwirtschaftlicher Brachflächen gewonnen werden

    Es scheint also tatsächlich so, dass man den Diesel Verbrauch in Deutschland ,verbunden mit der Umrüstung einiger Fahrzeuge auf Erdgas, langfristig vom Erdöl loskoppeln kann.
    Deine Angaben könnten hinkommen, ( nehm ich mal so an ), aber wie du zu der Einschätzung kommst ist mir schleierhaft. das heißt doch im Grunde nur, man müßte fast die gesamte Landwirtschaftlich genutzte Fläche dafür verwenden, Diesel herzustellen. Und was essen wir dann ? hinzu kommt, dann hast du immer noch nur den Diesel Verbrauch ersetzt... was ist mit Benzin, Kerosin, Heizöl, Kunststoffe, Düngemitteln, ...... Ohne drakonische Einsparungen werden wir nicht davon kommen

    Zitat von Skymarshall
    Naja, ich habe doch nicht gesagt das alle Welt komplett auf Erdgas umstellen soll. Sondern das er vielfältige Formen der Treibstoff und Energienutzungen geben wird. Sie werden kombiniert.
    Sicher wird es eine kombination geben, aber auch ein deutlich erhöhter Erdgasverbrauch, auch wenn nicht alle auf Erdgas umsteigen ( was eh nicht gehen wird, weil die Leitungen in vielen Teilen der Welt fehlen ) wird das Erdgas recht schnell erschöpfen. In den USA haben sie schon jetzt Probleme mit der Erdgasversorgung.

    http://ogj.pennnet.com/articles/article_display.cfm?Section=ONART&C=GenIn&ARTICLE_ID=226441&p=7

    Zitat von Skymarshall
    Das mit dem Konsumverhalten habe ich übrigends auch angesprochen (Falls du auch mal liest was andere schreiben ).
    Ich lese schon was andere schreiben , keine sorge. Aber das Konsumverhalten der von dir angesprochenen ist nur die Spitze des Eisberges. Wir verbrauchen allesamt zu viel, selbst die, die kein Auto haben ( nur eben indirekt ). Ihr seht immer nur die Tankfüllung der Privatautos, aber die sind noch der kleinste Teil des Problems ( weil man auf die noch am ehesten verzichten kann )

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      #92
      @max: kannst du das belegen? du folgst in deiner argumentation nämlich unterstem bild-niveau, nur weil der endpreis beim verbraucher überall (fast) gleich ist, heisst das noch lange nicht, das man das erdöl viel billiger kaufen könnte, wenn die konzerne nur netter wären.

      @mrm: soweit ich weiss, hat das landwirtschaftsministerium indirekt gesagt, dass unsere lebensmittel versorgung auch bei der nutzung eines großen teils der flächen für energiegewinnung nicht gefährdet sei. ausserdem ist eine produktion von ergiepflanzen in dünn besiedelten ländern wie rumänien wahrscheinlich deutlich effizienter.
      und zu thema andere energien: die menge von 3000l/ha kommt quasi als abfallprodukt bei der gewinnung von strom durch biogas zusammen, das heisst, man könnte durchaus parallel dazu noch haushalte mit strom versorgen. wohnungen kann man auch mit biogas heizen, oder eben mit diesel, der ja nichts anderes ist als erdöl.
      können wir nicht?

      macht nix! wir tun einfach so als ob!

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        #93
        Zitat von blueflash
        kannst du das belegen? du folgst in deiner argumentation nämlich unterstem bild-niveau, nur weil der endpreis beim verbraucher überall (fast) gleich ist, heisst das noch lange nicht, das man das erdöl viel billiger kaufen könnte, wenn die konzerne nur netter wären.
        Es geht nicht darum, dass heute irgend jemand Öl billiger kaufen könnte, wenn irgend jemand netter wäre.
        Resistance is fertile
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          #94
          Zitat von blueflash
          @mrm: soweit ich weiss, hat das landwirtschaftsministerium indirekt gesagt, dass unsere lebensmittel versorgung auch bei der nutzung eines großen teils der flächen für energiegewinnung nicht gefährdet sei.
          Was verstehen die unter einem "großteil" ? Doch sicher nicht fast 90 %.

          Zitat von blueflash
          ausserdem ist eine produktion von ergiepflanzen in dünn besiedelten ländern wie rumänien wahrscheinlich deutlich effizienter.
          Und die Pflanzen sicher alle nur für Deutschland an... es gibt ja auch noch andere Länder die dichter besiedelt sind. Zudem veringert sich die Netto ausbeute, wenn du es von weiter weg heranschaffen mußt, und wie gesagt, bislang ist ja uch nur die Dieselfraktion berücksichtigt. Sollen die anderen Erdölfraktionen auch noch ersetzt werden, benötigen wir ein vielfaches der Menge, da wird Rumänien nicht reichen.

          Zitat von blueflash
          und zu thema andere energien: die menge von 3000l/ha kommt quasi als abfallprodukt bei der gewinnung von strom durch biogas zusammen, das heisst, man könnte durchaus parallel dazu noch haushalte mit strom versorgen. wohnungen kann man auch mit biogas heizen, oder eben mit diesel, der ja nichts anderes ist als erdöl.
          Wenn du die Wohnungen mit deinem Diesel heizt, dann kannst du damit aber auch keinen LKW mehr betreiben, du kannst ein und den selben Liter nun einmal nur einmal verbrennen. Und in deiner Kalkulation wurde ja mit fast der gesamten Landwirtschaftlichen fläche nur der heutige Dieselverbrauch berücksichtigt, wenn du dann noch den Heizölvebrauch dazu rechnest, bist da ganz schnell jenseits der 100 %. Gleiches gilt für das Gas, du kannst nur entweder damit heizen, ODER strom erzeugen. Hinzu kommt, daß dann immer noch nicht Schiffs und Flugverkehr berücksichtigt wurden, ebenso wenig wie die Kunsstoffe, Dünger etc. Ich seh jedenfalls nicht, wie die gesamte Energieversorgung auf heutigem Niveau so sichergestellt sein soll. Bei einem deutlich niedrigerem viellicht ( wenigstens zum Teil ).

          Und zum Abfallprodukt, ich hab das mit den 3000 Litern so verstanden, daß man hierfür gezielt schnell wachsende Pflanzen anbaut, wenn man nur Landwirtschaftliche Abfälle heranziehrt, dürften es also deutlich weniger als 3000 Liter/ha werden.

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            #95
            Also: die Biogasanlage, die ich zitiert habe, produziert aus 30ha genug Biogas, um damit 200 Einfamilienhäuser zu versorgen.
            Zusätzlich würden pro ha 3000l SunDiesel gewonnen werden können, da die Komponenten der Energiepflanzen, die für SunDiesel benötigt werden, nicht für BioGas gebraucht werden können und umgekehrt. Das würde pro Jahr also alleine auf diesem Versuchsbauernhof 90 000 l SunDiesel ergeben. Offensichtlich nicht genug, um jedem dieser Einfamilienhäuser auch den privaten Spritverbrauch zu ersetzen, aber für ca. die Hälfte wirds reichen.

            Es ist mir schon klar, dass damit nicht die Energieprobleme auf einen Schlag gelöst würden, wenn man aber bedenkt, dass alleine Deutschland aus seinen Brachflächen quasi aus dem Stand 8% seines Dieselbedarfs selber decken könnte.

            Also gehe ich davon aus, dass Firmen wie Choren in den nächsten Jahren einen gewaltigen Boom erleben werden, man denke nur an die gewaltigen Landwirtschaftlichen Flächen in den USA, jede Art von Stroh kann ja verwandt werden.
            können wir nicht?

            macht nix! wir tun einfach so als ob!

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              #96
              Zitat von MRM
              Sicher wird es eine kombination geben, aber auch ein deutlich erhöhter Erdgasverbrauch, auch wenn nicht alle auf Erdgas umsteigen ( was eh nicht gehen wird, weil die Leitungen in vielen Teilen der Welt fehlen ) wird das Erdgas recht schnell erschöpfen.
              Naja, wie ihr schon sagtet wird das Erdöl nicht von heute auf morgen ausgehen. Außerdem werden andere Energieerschließungen mit der Zeit auch billiger.

              In den USA haben sie schon jetzt Probleme mit der Erdgasversorgung.

              http://ogj.pennnet.com/articles/article_display.cfm?Section=ONART&C=GenIn&ARTICLE_ID=226441&p=7
              Oh Mann. Hast du solche Seiten nicht in Deutsch? Das muß ich mich ja anstrengen das zu übersetzen.

              Soweit ich verstanden liegt das Problem im ineffizienten Netz und nicht daran dass das Erdgas weniger wird. Aber Irrtümer inbegriffen.

              Ich lese schon was andere schreiben , keine sorge.
              Achso. Dann gehts ja!

              Aber das Konsumverhalten der von dir angesprochenen ist nur die Spitze des Eisberges. Wir verbrauchen allesamt zu viel, selbst die, die kein Auto haben ( nur eben indirekt ). Ihr seht immer nur die Tankfüllung der Privatautos, aber die sind noch der kleinste Teil des Problems ( weil man auf die noch am ehesten verzichten kann )
              Was heisst hier ihr?

              Unterschätzt mal die Autos im Straßenverkehr nicht. 50 Millionen Autos und Nutzfahrzeuge sind nicht wenig. Auch wenn der durchschnittliche Verbrauch wegen anderen Antrieben abnimmt.

              Die andere Energieverschwendungen kommen in den Haushalten natürlich noch dazu. Das fängt beim Strom schon an. Wobei Strom sich nicht so negativ auf die Umwelt auswirkt und anders hergestellt wird.

              Flugzeuge verbrauchen auch sehr viel. Diese großen Linienmaschinen.

              Die Industrie könnte bestimmt auch sparsamer sein.

              Allerdings soll wohl zuviel Wasser gespart werden. Da sind die Deutschen Weltmeister. Das führt zu steigenden Grundwasserspiegel(Nasse Keller), schnelleren Verschleiß der Abflüsse durch Fäkalien, Geruchsbildungen(in Großstädten) und Keimbildungen bei stehendem Wasser in den Leitungen.

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                #97
                So, da bin ich wieder, war für ne weile an einem Ort ohne Internetnaschluß abgetaucht ...



                Zitat von Skymarshall
                Naja, wie ihr schon sagtet wird das Erdöl nicht von heute auf morgen ausgehen. Außerdem werden andere Energieerschließungen mit der Zeit auch billiger.
                Welche Energieerschließungen werden billiger ? Erdgas bestimmt nicht, da ist ja auch das Problem, das zukünftig immer mehr und immer kleinere und entlegende Felder erschlossen werden müssen, das wird eher teurer als billiger. Erdöl ist sicher nicht von heute auf Morgen alle, aber wenn schon nach 3 - 5 Jahren 10 % fehlen, dann ist das nicht so einfach zu ersetzen, für jeden anderen Energieträger muß ja auch erst einmal die Infrastruktur aufgebaut werden, das kostet halt Zeit.

                Zitat von Skymarshall
                Oh Mann. Hast du solche Seiten nicht in Deutsch? Das muß ich mich ja anstrengen das zu übersetzen.
                Das meiste ist nun mal auf englisch, da zum einen anderswo das Problem mehr thematisiert wird als in Deutschland, zumal die Erdgasversorgung der USA ja hier nicht wirklich ein Thema ist ...


                Zitat von Skymarshall
                Soweit ich verstanden liegt das Problem im ineffizienten Netz und nicht daran dass das Erdgas weniger wird. Aber Irrtümer inbegriffen.
                Naja, was heißt ineffizienz des netzes ? Es steht ja dort, daß immer mehr Bohrlöcher für immer kleinere Felder in immer schwierigeren Gelände gebohrt werden ( wird man wohl kaum tun, wenn man anderswo noch genug hätte ) , in Kanada immer mehr für Ölsande benötigt wird ( angeblich ja die Ölquelle der Zukunft ) und dann wird da noch üer Probleme mit LNGs bereichtet, das heißt es sollen Terminals gebaut werden, mit denen verflüssigtes Erdgas via Schiff von Übersee importiert werden kann ... würde man wohl kaum machen, wenn man noch genug auf dem eigenen Kontinent hat...



                Zitat von Skymarshall
                Was heisst hier ihr?

                Unterschätzt mal die Autos im Straßenverkehr nicht. 50 Millionen Autos und Nutzfahrzeuge sind nicht wenig. Auch wenn der durchschnittliche Verbrauch wegen anderen Antrieben abnimmt.
                War auch etwas anders gemeint ... ich denk mal wenn wegen Ölmangels künftig weniger Privatautos fahren wird nicht gleich die Wirtschaft zusammenbrechen, beim Güterverkehr etc sieht das schon anders aus.

                Zitat von Skymarshall
                Die andere Energieverschwendungen kommen in den Haushalten natürlich noch dazu. Das fängt beim Strom schon an. Wobei Strom sich nicht so negativ auf die Umwelt auswirkt und anders hergestellt wird.
                Wobei die Stromerzeugung primär noch nicht gleich betroffen sein wird, es sei denn das Öl wird so knapp das zB weniger Kohle importiert werden kann, die ja zT vom anderen Ende der Welt hergeschippert wird.


                Zitat von Skymarshall
                Flugzeuge verbrauchen auch sehr viel. Diese großen Linienmaschinen.
                Naja, wobei die großen denk ich mal pro Kopf weniger verbrauchen als die kleinen .. aber ich denk mal wenns das Öl zurück geht, wirds auch weniger Flugvekehr geben, weil sich immer weniger Leute ein Flugticket werden leisten können.

                Zitat von Skymarshall
                Die Industrie könnte bestimmt auch sparsamer sein.
                Hier wird die interessante Frage sein, wieviel sparsamer sie sein kann, ohne die Produktion zurück fahren zu müssen ... es erwarten ja einige von denen die sich mit diesem Thema befassen mit einer Deindustrialiserung in einer Nachöl Zeit

                Zitat von Blueflash
                Also: die Biogasanlage, die ich zitiert habe, produziert aus 30ha genug Biogas, um damit 200 Einfamilienhäuser zu versorgen.
                Zusätzlich würden pro ha 3000l SunDiesel gewonnen werden können, da die Komponenten der Energiepflanzen, die für SunDiesel benötigt werden, nicht für BioGas gebraucht werden können und umgekehrt. Das würde pro Jahr also alleine auf diesem Versuchsbauernhof 90 000 l SunDiesel ergeben. Offensichtlich nicht genug, um jedem dieser Einfamilienhäuser auch den privaten Spritverbrauch zu ersetzen, aber für ca. die Hälfte wirds reichen.
                Wobei ich hier mal stark vermute, daß es sich um Bruttoenergie handelt, also es ist noch nicht der Diesel abgezogen worden, den die Maschinen benötigen um die Felder zu beackern.

                Zitat von Blueflash
                Es ist mir schon klar, dass damit nicht die Energieprobleme auf einen Schlag gelöst würden, wenn man aber bedenkt, dass alleine Deutschland aus seinen Brachflächen quasi aus dem Stand 8% seines Dieselbedarfs selber decken könnte.
                Aus dem Stand sicher nicht ... dazu müßten erst einmal die Felder erschlossen werden, Anlagen zur Dieselherstellung gebaut werden etc, da werden sicher einige jahre ins Land gehen, zudem sind die 8 % nicht wirklich beeindruckend. 8% des Dieselverbrauchs. Es wurden 2001 ca 28 Mio Tonnen Diesel in Deutschland verbraucht, insgesamt jedoch 150 Mio Tonnen Erdöl, dh Diesel macht nur knapp 20 % des gesamten Erdölverbrauchs aus. Somit ließen sich auch nur knapp 2 % des Erdölverbrauchs mit diesen Flächen ersetzen ... nach dem Peak müssen wir aber vermutlich 3-7 % ersetzen, und zwar jedes Jahr ....

                Mir gehts wirklich nicht darum deinen Sundiesel schlecht zu machen. Wir werden solche Lösungen brauchen, um zB künftig auch noch so etwas wi Baumaschinen und ähnliches betreiben zu können, mir gehts nur darum darauf hin zu weisen, das wir uns mit solchen Lösungen nicht den Kopf aus der Schlinge werden ziehen können, solange wir nicht bereit sind, die Wirtschaft auf ein Zeitalter mit wenig Energie vorzubereiten. Andernfalls wird eine gewaltige Weltwirtschaftskrise, gegen die die 20/30 Jahre oder die 70er Jahre wie die gute alte Zeit aussehen, das Problem "lösen".

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                  #98
                  In der Le Monde diplomatique vom Januar war ein Dossier über Energie:

                  Der gefällt sicher MRM:
                  Technologische Utopien

                  Der Albtraum vom endlichen Öl

                  Sonne im Aufwind Ein Auszug:
                  Bei den gegenwärtigen Wachstumsraten verdoppelt sich der Weltenergieverbrauch knapp alle 50 Jahre. Wie lange stehen uns noch welche Energiereserven zur Verfügung? Wir können die geschätzten Vorräte einer Ressource mit dem gegenwärtigen Jahresverbrauch vergleichen. Die Berechnung ergibt, in wie viel Jahren die fragliche Ressource spätestens erschöpft sein wird - spätestens, denn wir nehmen implizit an, dass der Verbrauch konstant bleibt. Je nachdem ob die nachgewiesenen oder die nicht nachgewiesenen Reserven zugrunde liegen, werden Erdöl, Erdgas und Uran in 40 bis 120 Jahren verbraucht sein. Günstiger sieht es bei Kohle aus, deren Haltbarkeitsdauer zwischen 220 und 850 Jahren variiert.Was die fossilen Brennstoffe betrifft, ist es also bereits kurz vor zwölf.
                  Das große Kilometerfressen Ein Auszug, der zeigt, wie problematisch die Nutzung von PKWs und LKWs ist:
                  DIE verschiedenen Verkehrsmittel unterscheiden sich stark nach ihrer Energieeffizienz, und die "Straße" schneidet im Hinblick auf Energieverbrauch eher schlecht ab. Je Energieeinheit und unter Berücksichtigung der Fahrzeugauslastung kann ein Reisender mit einem Hochgeschwindigkeitszug 4,5-mal so weit fahren wie mit dem Auto und 9,5-mal so weit wie mit dem Flugzeug. Im städtischen Nahverkehr kann per Straßenbahn eine 11-mal, per Bus eine 2,5-mal so lange Strecke wie mit dem Pkw zurückgelegt werden.

                  Mit ebenso hohem Energieverbrauch lässt sich eine Tonne Frachtgut auf dem Seeweg fünfmal so weit transportieren wie mit dem Lkw, auf der Schiene viermal so weit, in der Binnenschifffahrt zweimal so weit. Gegenüber dem inländischen Luftfrachtverkehr ist der Lkw-Transport aber immerhin zwanzigmal so sauber. Im Personen- wie im Frachtverkehr sind inländische Kurzstreckenflüge ein energie- und umweltpolitischer Unsinn, der freilich immer mehr Schule macht.

                  Der Einbau von Klimaanlagen in Pkws und das insgesamt wachsende Fahrzeuggewicht - Resultat der gestiegenen Ansprüche an Komfort und Sicherheit -, aber auch die Allrad-Mode heben die bedeutenden Fortschritte, die im Motorenbau der letzten zwanzig Jahre hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen erzielt werden konnten, mehr als auf. Im Europa der Fünfundzwanzig nahm der Personen- und Güterverkehr auf der Straße zwischen 1990 und 2002 um 20 beziehungsweise 30 Prozent zu, wodurch die Emission von Treibhausgasen in der EU um mehr als ein Fünftel stieg.
                  Autoland

                  Treibstoff und Treibhaus

                  Und ein Artikel von Jules Vernes von 1863, der zeigt wie lächerlich der technische Fortschritt im Verkehr in den letzten 100 Jahren war:
                  S-Bahn mit Pressluftantrieb
                  Resistance is fertile
                  Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                  The only general I like is called strike

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                    #99
                    So viele Artikel auf einmal, da weiß man ja gar nicht wo man mit dem kommentieren anfangen soll ...


                    Zitat von max
                    In der Le Monde diplomatique vom Januar war ein Dossier über Energie:

                    Der gefällt sicher MRM:
                    Technologische Utopien
                    Insbesondere dem Fazit stimme ich zu, wenn auch zur Zeit meine Hoffnung gering ist, daß es von den verantwortlichen gehört wird. Zumal ein wirklich tragfähiges gesamtkonzept auch einiges von den Wählern abverlangen würde, und da traut sich offenbar kein Politiker "hier" zu schreien. Die Probleme für ein heutiges nichthandeln treten ja ohnehin erst einige Jahre nach der jetzigen ( und wohl auch nächsten ) Wahlperiode auf ... .




                    Origienell fand ich hier auch die weitsichtigen , forschung betreibenden Bakterien ... Allerdings haben sie bei den Angaben zur Reichweite der Energieträger auch wieder die statistische Reichweite herangezogen, die nicht wie der Hubbert Peak die Verfügbarkeit berücksichtigt und daher ein wenig irreführend ist. Das Aufwindkraftwerk verfolge ich auch mit großem interesse, mal sehen wie es aussieht wenn es in Betrieb ist. Was hier IMO noch untersucht werden müßte ist allerdings die Klimawirkung eines solchen Kraftwerkes, da ja funktionsbedingt große Mengen Warmluft in Luftschichten transportiert wirddie normalerweise kalt sind. Könnte sich unter anderem auf Niederschläge und ähnliches auswirken ( falls sie mal tatsächlich in großer Anzahl gebaut werden sollten ) , aber das sieht man dann wenn es fertig ist. Aber es scheint ein interessantes Konzept für die Stromerzeugung in wärmen ländern mit viel brachfläche ( wie wüsten und steppen ) zu sein.

                    Das große Kilometerfressen Ein Auszug, der zeigt, wie problematisch die Nutzung von PKWs und LKWs ist:[/QUOTE]

                    Noch interessanter fand ich allerdings die Bemerkungen zu dem durch unser Wirtschaftssystem bedingten steigerungen des Verkehrsaufkommens

                    Moderne Logistikstrategien wie "Lean Production", "bedarfsorientierte Lieferung" oder "Just-in-time-Lagerhaltung" erhöhen das Verkehrsaufkommen durch eine Minimierung der Lagermengen. Die Kostensenkung in der Waren- und Beschaffungslogistik wird dadurch erkauft, dass riesige Gütermengen ständig "auf Achse" sind. Hier zeigt sich auch ein Nebenaspekt der so genannten Lokalisierung der Produktion: Die Produktionskette wird nach rein betriebswirtschaftlichen Kriterien in oft weit voneinander entfernte Kleinsteinheiten zerlegt, deren Standort sich danach richtet, wo die Sozialabgaben, Steuern und Umweltauflagen jeweils am günstigsten sind.

                    So errechnete das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie 1993, dass die diversen Roh- und Hilfsstoffe zur Herstellung eines Bechers Erdbeerjoghurt eine Gesamtstrecke von 3 500 Kilometern zurücklegen, bis sie am Produktionsort ankommen. Bekannt ist auch die Geschichte eines deutschen Industriellen, der seine Kartoffeln nach Italien karrt, dort waschen und in Stücke schneiden lässt, um sie anschließend auf den deutschen Markt zu bringen. Oder die von den dänischer Krabben, die per Lkw nach Marokko gelangen, dort kostengünstig geschält werden und dann zurück nach Dänemark und endlich an ihren Verkaufsort transportiert werden.
                    Derartiges verhalten ist langfristig nicht tragbar, und wird vermutlich nach dem Peak von allein wieder verschwinden. Für ein derartiges Verkehrsaufkommen werden alternative Energieträger noch für Jahrzehnte nicht reichen.

                    Zitat von max
                    Und ein Artikel von Jules Vernes von 1863, der zeigt wie lächerlich der technische Fortschritt im Verkehr in den letzten 100 Jahren war:
                    S-Bahn mit Pressluftantrieb
                    Wobei ich bei dem Konzept so auf anhieb aber nicht verstanden hab, wo da die Energie für den Luftdruck herkommt ? Naja, ist vielleicht auch nicht so wichtig. Jules Verne war ja in vielen Gebieten ein weitsichtiger Visionär, auch wenn sich nicht alle Ideen 1 zu 1 umsetzen lassen. btw schade eigentlich, daß aus den Druckluftautos nichts geworden ist, schien auch ein interessantes Antriebskonzept zu sein.

                    Kommentar


                      Ein Interview des Erdölspezialist Kenneth S. Deffeyes zum "World Oil Peak Day", also dem Tag, an dem der Höhepunkt der Ölproduktion erreicht wurde und nach seiner Aussage (und vieler anderer Spezialisten), geht die Produktion ab jetzt zurück:
                      "Nach Öl bohren bringt keinen Profit mehr"
                      Der Erdölspezialist Kenneth S. Deffeyes hat berechnet, dass die globale Ölförderung heute ihr Maximum erreicht hat. Von nun an wird der Ölfluss kontinuierlich zurückgehen. Da es an Alternativen fehlt, brauchen wir bald viele Karotten
                      Resistance is fertile
                      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                      The only general I like is called strike

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                        Zitat von max
                        Ein Interview des Erdölspezialist Kenneth S. Deffeyes zum "World Oil Peak Day", also dem Tag, an dem der Höhepunkt der Ölproduktion erreicht wurde und nach seiner Aussage (und vieler anderer Spezialisten), geht die Produktion ab jetzt zurück:
                        "Nach Öl bohren bringt keinen Profit mehr"
                        Der Erdölspezialist Kenneth S. Deffeyes hat berechnet, dass die globale Ölförderung heute ihr Maximum erreicht hat. Von nun an wird der Ölfluss kontinuierlich zurückgehen. Da es an Alternativen fehlt, brauchen wir bald viele Karotten
                        Naja - obs schon heut soweit ist werden wir sehen - die meisten gehen ja zZ noch vom nächsten Jahrzehnt aus - aber auch in diesem Fall bleibt nicht mehr wirklich viel Zeit. Im übrigen darf man nicht unterschätzen daß nur noch 90% Förderung schon ganz erhebliche Auswirkungen hat, zumal die Weltbevölkerung weiter steigt, und für ein immer weiter steigendes Wirtschaftswachstum ( auf daß das Weltwirtschaftssystem angewiesen ist ) ja auch immer mehr Erdöl benötigt, und somit die Schere zwischen Bedarf und Angebot recht schnell aufgehen wird.

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                          Es gibt wie bereits gesagt vier eigentliche Energiequellen (Solar,Geothermie,Kernspaltung,Kernfusion).
                          Eine fünfte, die wichtigste, "Quelle" ist die enorme Steigerung der Energieeffizienz im weitesten sinne: Leute arbeiten, wo sie wohnen, Dinge werden produziert, wo sie verbraucht werden, Menschliche Arbeitskraft wird besser genutzt (Körperlich Arbeiten statt joggen), Man geht nicht mit dem Fahrstuhl nach unten, um joggen zu gehen. Alle diese Dummheiten der Menschen müssen verschwinden. Ausserdem ist es nach heutigem Stand der Technik möglich, ein Haus so zu bauen, dass es nicht mehr beheizt werden muss. Durch die klug aussgerichteten Fensterscheiben, top Isolation und einem durchdachten Lüftungssystem. Warmwasser kommt von Solarthermischen Anlagen auf dem Dach. Das alles muss aber gebaut werden, bevor das Erdöl ausgeht.

                          Man kann auch ruhig mal einen Pullover anziehen.

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                            Die Sache mit der erhöhten Energieeffizienz ist nicht so einfach. Man muss bedenken, dass die Erhöhung der Effizienz dazu führt, dass der Bedarf nach Energie sinkt und diese damit billiger wird. Gleichzeitig sind Effizienzsteigerungen teuer, das heisst, Energie muss derart teuer sein, dass die Energieeinsparung die Kosten der Effizienzsteigerung wieder wettmacht. Die Nutzung von Effizienzsteigerung legt sich damit quasi selbst Steine in den Weg, denn je effektiver sie ist, desto weniger ist sie finanzierbar.

                            Energie wird aber in Zukunft immer teurer werden, und die Effizienzsteigerung wird sich dann beginnen zu lohnen, in kleinen, aufeinander aufbauenden Schritten. Aber als Grundlage für die Planung der Energieversorung der Zukunft taugt sich überhaupt nicht.

                            Das alles heisst jetzt natürlich nicht, dass man z.B. nicht effiziente Häuser bauen soll: Je weniger billiges Erdöl wir heute verbrauchen, desto mehr bleibt davon für die Zukunft übrig, um die post-fossile Zivilisation aufzubauen.
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                              Also ich hab mir diesen, v.a. am Anfang doch sehr interessanten Thread mal durchgelesen.

                              Grundsätzlich könnte man den Spritverbrauch bei PKW's zumindest stark reduzieren. Sprich schlicht nur noch Autos verkaufen, die 5l und weniger verbrauchen.
                              Davon gibts genug. Das würde dann noch ein paar Jahre Puffer geben.
                              Nur machen da z.B. die amerikaner sicherlich nicht mit.

                              Was mir auch schon lange vorschwebt wäre ein großes Solarenergieprojekt in Afrika.
                              Statt lächerliche Millionchen zu "spenden" und nur diese Alibi-Entwicklungshilfen fortzuführen, könnte man doch mit einem Großprojekt in der Sahara den ärmsten Staaten der welt eine "ewige" Einnahmequelle errichten.
                              Wozu ist der größte Teil der sahara denn da?
                              genau, für nichts und wieder nichts. Kein Wasser fast kein Leben.

                              Wenn man in Deutschland zum Prestigegewinn eine Transrapidstrecke baut, warum kann man sich dann nicht bei den ärmsten Ländern der Welt auch etwas "ansehen" verschaffen?

                              Mir schwebt da schlicht eine Zusammenarbeit aller reicher Industriestaaten vor und dann werden wir schon sehen wie groß der Solarpark werden kann.
                              ich glaube er könnte rießig werden.

                              Abgesehen von der Möglichkeit des exports sichert man dadurch auch Teilen Afrikas sicheren Strom. ich bezweifle, dass es den da unten kontinuierlich überall gibt.
                              „Dass man diesen Arschlöchern immer die Welt erklären muss." (Helmut Schmidt)

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                                Zitat von Tobi Beitrag anzeigen
                                Also ich hab mir diesen, v.a. am Anfang doch sehr interessanten Thread mal durchgelesen.

                                Grundsätzlich könnte man den Spritverbrauch bei PKW's zumindest stark reduzieren. Sprich schlicht nur noch Autos verkaufen, die 5l und weniger verbrauchen.
                                Davon gibts genug. Das würde dann noch ein paar Jahre Puffer geben.
                                Nur machen da z.B. die amerikaner sicherlich nicht mit.

                                Was mir auch schon lange vorschwebt wäre ein großes Solarenergieprojekt in Afrika.
                                Statt lächerliche Millionchen zu "spenden" und nur diese Alibi-Entwicklungshilfen fortzuführen, könnte man doch mit einem Großprojekt in der Sahara den ärmsten Staaten der welt eine "ewige" Einnahmequelle errichten.
                                Wozu ist der größte Teil der sahara denn da?
                                genau, für nichts und wieder nichts. Kein Wasser fast kein Leben.
                                Das mit den Autos ist ganz richtig, nur sind die meisten Menschen in dem Fall nicht bereit bei sich selbst zu streichen...

                                Zur Solar-Energie: Soweit ich weiß ist das Verhältnis von Energieausbeute und Energie-Investition in die Produktion von Solarzellen noch nicht gut genug, sprich man muss wohl mehr Energie investieren, als hinterher bei rauskommt.

                                Wenn man in Deutschland zum Prestigegewinn eine Transrapidstrecke baut, warum kann man sich dann nicht bei den ärmsten Ländern der Welt auch etwas "ansehen" verschaffen?

                                Ich denke eher an Geothermie und Biogaßkraftwerke, klein und relativ einfach zu bedienen könnten sie in Entwicklungsländern in Dörfern gebaut werden, von der dortigen Bevölkerung in Genossenschaften bedient werden. In ruralen Gebieten könnte ein Biogaßkraftwerk auch einen wirtschaftlichen Faktor darstellen. So könnten örtliche Bauern ihren Dung und Kompost an die Kraftwerke verkaufen.
                                Möp!

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