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Bald Krieg zwischen China und Taiwan?

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    Zitat von phillo
    Hallo!

    Ich glaube es wär viel besser,wenn die Insel Taiwan selbstständig wird genau wie Zypern.Die Türken und die Griechen haben sich wegen Zypern gestritten, und jetzt ist die Insel ein eigenes Land.
    Zypern ist seit 1960 unabhängige Republik, davor war es britische Kolonie - ist also nicht "jetzt" ein eigenes Land. Und wie max schon sagte ist Zypern immernoch zwischen Türken und Griechen geteilt, die letzte UN/EU-Initiative zur Wiedervereinigung wurde vom griechischen Teil per Volksabstimmung abgelehnt.
    Mit Taiwan ist da nix zu vergleichen.

    Zitat von phillo
    Du hast Recht!Ein Krieg wollen "wir" überhaupt gar nicht haben.
    Der Problem in China,ist ein Platzmangel genau so in Japan.
    China streitet mit Taiwan und Japan mit China um die Mandschurei.
    Es wird kein Frieden in Ostasien geben,außer.Außer die USA gibt beide Länder;die eroberten kleinen Inseln im Pazifik.
    Das ist meine Meinung,vielleicht habe ich unrecht.Ich höre gerne deine Meinung max
    Nun ja, der Hauptgrund für Chinas Bestehen auf Taiwan ist sicher nicht daß sie ihren Platzmangel durch Umsiedlungen dahin lösen wollen . Und die Mandschurei ist Teil Chinas, er war nur im 2. Weltkrieg von Japan besetzt. Der momentane Streit geht oberflächlich um das Geschichtsbild daß nun in Japan vermittelt wird, in dem die eigenen Verbrechen stark heruntergespielt werden.

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      Zitat von phillo
      Der Problem in China,ist ein Platzmangel genau so in Japan.
      Die Bevölkerungsdichte in China ist eher gering. Platzmangel ist sicher nicht die Ursache für die Konflikte, sondern es handelt sich um klassische Konflikte zwischen imperialistischen Konkurrenten. Es geht im wesentlichen um Kontrolle von Märkten und Rohstoffen und in diesem Fall besonders um die Kontrolle von Erdölvorräten in Gebieten, auf die China, Südkorea, Vietnam und Japan Anspruch erheben. Dies ist verbunden mit der politischen Hegemonie in Südostasien, die für die jeweiligen Grosskonzerne wichtig ist. Hier sind die Konkurrenten China, Japan und die USA.

      Noch ein Artikel über den chinesischen Nationalismus, der von den Herrschenden bewusst gefördert wird:
      Zitat von John Chan
      Das Motiv der jüngsten Proteste war nicht Feindschaft gegen den Imperialismus, gegen Unterdrückung und soziale Ungleichheit, sondern ein chinesischer Nationalismus, der von der stalinistischen Bürokratie, die in Peking immer noch die Macht in de Händen hält, gefördert und ermutigt wird. Seitdem sie alle sozialistischen Ansprüche aufgegeben hat, stützt sich die chinesische Führung immer stärker auf den Nationalismus, um sich eine neue gesellschaftliche Basis für ihre Herrschaft zu verschaffen.
      [...]
      Pekings Nationalismus findet in einer definitiven Schicht Widerhall: einer jungen, relativ wohlhabenden Schicht, die direkt von dem enormen Zufluss an ausländischem Kapital nach China in den neunziger Jahren profitiert hat, sowie bei denen, die hoffen, bald dazu zu gehören. Ihre soziale Position hat sich auf Kosten von Dutzenden Millionen Arbeitern verbessert, die unter fürchterlichen Bedingungen schuften müssen oder auf der Straße gelandet sind, weil Staatsbetriebe verkauft oder geschlossen wurden.

      Diese aufstrebenden Mittelschichten interessieren sich entweder nicht für die verarmten städtischen und ländlichen Massen, oder verachten sie, und sehen ihre Zukunft mit der weiteren Ausdehnung des chinesischen Kapitalismus verbunden. Sie unterstützen die Kommunistische Partei Chinas, gerade weil diese nichts mit Sozialismus zu tun hat und nur darauf aus ist, die ökonomische und politische Position Chinas gegenüber seinen Rivalen zu stärken.
      [...]
      Gleichzeitig verhält sich Peking äußerst ablehnend, wenn sich Arbeiter an den Protesten beteiligen. Am 16. April streikten 2.000 Arbeiter bei der japanischen Elektronikfirma Taiyo Yuden in Dongguan gegen niedrige Löhne, verbrannten japanische Fahnen und warfen Fenster ein. Sofort wurde die Polizei gerufen, die mit gepanzerten Fahrzeugen auffuhr, um den Protest zu unterdrücken. Am nächsten Tag nahmen 3.000 Polizisten in der nahen Sonderwirtschaftszone von Schenzen 1.000 antijapanische Demonstranten fest - auch sie waren Arbeiter und nicht Studenten.

      Die chinesische Führung fürchtet, dass Arbeiter, die in japanischen Firmen gegen die unterdrückerischen Bedingungen protestieren, auch in anderen Firmen - ausländischen und chinesischen - zum Anziehungspunkt für Streiks und Demonstrationen gegen die Arbeitsbedingungen werden könnten und andere gesellschaftliche Schichten wie die Armen in den Städten, die Arbeitslosen und die Massen auf dem Land in den Kampf hineinziehen. Aus Furcht vor "sozialer Instabilität" ging Peking erst gegen Arbeiterproteste vor, um dann den Demonstrationen insgesamt ein Ende zu setzen.
      Aus Anti-japanische Proteste und der reaktionäre Charakter des chine-sischen Nationalismus
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        Zitat von max
        Die Bevölkerungsdichte in China ist eher gering. Platzmangel ist sicher nicht die Ursache für die Konflikte...
        Das ist richtig!


        Aber phillo hat auch recht damit, dass es in China eine Art von platzmangel gibt. Denn große Teile des Landes sind Bergland, nahezu ohne Infrastruktur. Die besser erschlossenen Gebiete sind überfüllt.

        Ein Krieg gegen Japan würde daran nichts ändern. (Ausser etwas Ausdünnung durch die eigenen Verluste - aber so denken wohl nichtmal die Chinesen!)
        Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch den Irrtum!
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          Zitat von MRM
          Glaub ich nicht so recht, das es funktionieren wird, es gibt immer zu unterschiedliche vorstellungen, die sich nicht unter einen hut bringen lassen. Seh ich aber auch nicht prinzipiell ein Problem drin, weil eine "McDonaldisierung" der Welt ist nun auch nicht gerade ein Ideal .... ( zumindest nicht für mich )
          "McDonaldisierung" der Welt klingt ein wenig polemisch. In der Globalisierung (nicht nur Amerikanisierung) sehe ich ein konstruktives Ideal.

          Zitat von MRM
          Naja, wenn du meinst, die USA würden nicht eingreifen. Und das im Kontext wo im Thred darüber diskutiert wurde ob die USA eingreifen werden, falls China Taiwan angreift, bzw ob eine besetzung Taiwans durch die VR CHina zu einer ausweitung des konfliktes führt. Daraufhin meintest du es werde keine Einmischung ( der USA ) geben falls es nicht zu menschrechtsverletzungen kommt. Wie soll man deine aussage den sonst verstehen ???
          Neenee, so einfach geht es nicht; ich hatte meine Meinung und Auffassung zu dem Thema klargemacht, ohne mich dabei in den Fluss des (damals noch jüngeren) Threads pressen zu lassen.

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            Zitat von Marvek
            "McDonaldisierung" der Welt klingt ein wenig polemisch. In der Globalisierung (nicht nur Amerikanisierung) sehe ich ein konstruktives Ideal.[...]
            Das mag stimmen, es klingt ein weig polemisch. Aber es trifft auch zu, was MRM damit meint.

            Die US-Regierung versucht ganz eindeurig ihren Stempel auf die Globalisierung zu drücken. Und damit sei nun nicht die Kultur allein gemeint odert die Frage des Eßverhaltens a la McDoof.
            China als Konkurenten zu haben passt den Machthabern in Washington nicht ins Bild. Nach der Auflösung der UDSSR solltes es das wohl nicht mehr geben.
            Die Chinesen haben aber nun einmal enen großen Anteil an der Weltwirtschaft oder zumindest bauen sie sich den gerade auf.
            Vielleicht erleben wir in 10 Jahren ja die erste chinesische Fast Food Kette.
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              Der amerikanische Stempel der Globalisierung wird meiner Ansicht nach durch den linguistischen Vorteil bestärkt - China gut und schön, aber die Sprache ? Englisch können die meisten Menschen, aber chinesisch ? Nur viele Fragezeichen ... Durch diesen Umstand alleine wird der amerikanische Charakter der Globalisierung seitens der Weltbevölkerung unterstrichen.

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                Zitat von Marvek
                Der amerikanische Stempel der Globalisierung wird meiner Ansicht nach durch den linguistischen Vorteil bestärkt - China gut und schön, aber die Sprache ? Englisch können die meisten Menschen, aber chinesisch ? Nur viele Fragezeichen ... Durch diesen Umstand alleine wird der amerikanische Charakter der Globalisierung seitens der Weltbevölkerung unterstrichen.
                Es geht nicht nur um die Sprache, auch und vor allem um ein Wirtschaftssystem, das via welthandelsorganisationen allen Staaten mehr oder wenigerübergestülpt wird, welches zu einem wettlauf um die niedrigsten Löhne und den niedrigsten Umweltstandards Weltweit führt. Kulturelle Verarmung kommt dann noch oben drauf.

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                  Zitat von Marvek
                  Der amerikanische Stempel der Globalisierung wird meiner Ansicht nach durch den linguistischen Vorteil bestärkt
                  Und hat nichts mit militärischer und wirtschaftlicher Stärke zu tun? Globalisierung ist doch im Klartext die Herrschaft der Grossmächte - also ein anderes Wort für Imperialismus. Wobei es hier nicht um die Herrschaft eines Staates geht, sondern um die Konkurrenz zwischen verschiedenen Grossmächten: USA, EU, Japan, China etc.

                  Die Globalisierung hat schliesslich eben nicht zu einer Angleichung und Verbesserung der Lebensbedingungen geführt, sondern zur Stärkung von wenigen Grosskonzernen und den Staaten, in denen diese angesiedelt sind.
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                    Die Staaten haben wohl gar nicht so viel davon.
                    Die Herkunfsstaaten der Konzerne haben durch aussiedlung weniger Arbeitsplätze und Steuerverluste.
                    Die Staaten in denen Produktionsanlagen gebaut werden haben zwar dadurch mehr Arbeitsplätze, allerdings erinnern die manchmal eher an Sklavenarbeit. Und um die dortigen Steuern kann sich ein Großkonzern wohl auch problemlos drücken. => Ich denke diese Anlagen sind nur Scheinvorteile!

                    Natürlich ist die Globalisierung nicht durchgehend schlecht, aber sie wird halt einfach ausgenutzt!

                    Hatten wir dazu nicht mal ein eigenes Thema? Weil eigentlich sind wir schon wieder reichlich Off Topic
                    Planung ist die Ersetzung des Zufalls durch den Irrtum!
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                      Zitat von noulder
                      Die Staaten haben wohl gar nicht so viel davon.
                      Diese Aussage stimmt natürlich, wenn man sie in Bezug auf die Mehrheit der Einwohner sieht. Aber tatsächlich wird die Rolle des Staates in der Globalisierung nur deutlicher. Der Staat ist nicht neutral, sondern funktioniert primär für die Kapitalisten.

                      Ist dies offtopic? Eigentlich nicht, da es ja auch um die Hintergründe in Südostasien geht. Die ökonomische Konkurrenz zwischen den Konzernen überträgt sich eben auf eine politische Konkurrenz, die wiederum die Form einer militärischen Konkurrenz annehmen kann. Der Konflikt zwischen Japan und China geht ja vordergründig um ein japanisches Geschichtsbuch. Tatsächlich geht es aber um die Kontrolle von Erdölquellen und die Führungsrolle in Südostasien.
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                        Ok, wir sind aber kurz davor abzuschweifen.

                        Sorry für den vorangegangenen Einzeiler, aber irgendwie muss man sich ja rechtfertigen.
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                          Um zurückzukommen auf das Thema dieses Threads, ich halte einen Krieg nicht für sehr wahrscheinlich. Mit dem Status Quo sind eigentlich beide Seiten gut bedient, Taiwan hat praktisch die Unabhängigkeit, nur eben nicht auf dem Papier. Solange Taiwan nicht offiziel unabhängig ist, ist man auch in Peking zufrieden, solange gibt es keinen Grund zu handeln. Falls aber in Taiwan jetzt die Nationalisten an die Macht kommen und es wirklich wagen würden sich von China loszusagen, muss Peking reagieren, zuerst wohl mal mit ner Blockade der Insel. Das weitere Verhalten Pekings ist dann schwer zu sagen. Aber wenn sich die USA wiedermal einmischen könnte diese Krise schnell zu einem Krieg werden, denn China duldet sicher keine Einmischung der USA. Im Falle eines Krieges wird Taiwan wohl von den Chinesen zerstört werden, aber sicher nicht mit nuklearen Waffen. Und ich denke die USA werden auch keinen totalen Krieg mit China riskieren, weil das wohl sehr schwere Verluste für beide Seiten bedeuten würde.

                          Die kürzlich erfolgte Annäherung zwischen Peking und Moskau zeigt wiedermal deutlich dass es die USA mit dem Imperialismus übertrieben haben, denn dieses neue Bündnis weist die USA deutlich in ihre Schranken. Ich persönlich finde es gut dass Hu und Putin dieses Abkommen geschlossen haben, so ist jetzt ein wirklicher Machtblock entstanden zwischen den beiden Ländern, und somit wurde ein klares Zeichen an die USA gesetzt, dass man sich nicht überall in der Welt nach belieben einmischen kann.
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