Iran: Generelle und tagespolitische Entwicklungen - SciFi-Forum

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Iran: Generelle und tagespolitische Entwicklungen

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    Direkte Quellen sind immer schwierig da ich das allermeiste seit Jahren aus praktisch der Tagespresse hole und mir so eben mein Bild aufbaue.
    Die wenigsten Berichte speichere ich dabei dann irgendwie elektronisch ab.
    Die Zusammenfassung des Status des Landes gibt es da einfach nicht.
    Und da der Konflikt noch höchst aktuell ist wurde das wenigste schon irgendwie wissenschaftlich von Historikern aufgearbeitet.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Also soweit ich weiß, gibt es Isaf, weil die vereinten Nationen dem Ersuchen der provisorischen Afghanischen Regierung stattgegeben haben.
    Das ist der rechtliche Aspekt des Ganzen.
    Heutzutage.
    Als ISAF am 20.12.01 vom SR ins Leben gerufen wurde gab es die Afghanische Regierung in der Form noch garnicht.
    ISAF war anfangs dafür da die erste Übergangsregierung unter Karzai zu schützen (Mandat beschränkt auf Kabul und Umgebung). Kein Wiederaufbau.
    Der kam dann erst später mit Resolution 1510. Oktober 2003. Der politische Tribut Europas an die USA nicht im Irak mitzumischen. Deutschland ging als erste Nation unter ISAF Mandat in eine Provinz außerhalb Kabuls.
    Alles mit dem schönen Detail das die Mission vollständig von der Terrorbekämpfung unter OEF getrennt ist. Militärisch schwachsinnig aber eben ein ganz klares politisches Manöver. ISAF (= das alte/gute Europa) hilft, OEF (=der Ami) bombt.
    Worüber die Amerikaner natürlich alles andere als erbaut sind. Sie wollen die Zusammenlegung der beiden Missionen was letztlich darauf hinausläuft die ISAF-Truppen in stärkeren Umfang im Kampf einzusetzen.
    Das wollen aber viele Europäische Nationen nicht (allen voran Deutschland) weil ja die Amis bitteschön den schmutzigen Teil machen sollen während wir ja so viel besser sind.
    Und dann ist man ja im Süden damit wunderbar auf die Nase gefallen. Die Niederländer, Großbritannien und Kanada übernahmen die dortigen PRTs mit zunächst leichten Kräften mit dem ergebnis das ihnen die Taliban auf der Nase herumtanzten. Und jetzt setzt man die deutschge PzH2000 und Leos ein.
    Die weniger enthusiastischen Teilnehmer sitzen unterdessen in dem strategisch Wertlosen Gebieten des Landes rum. Was wollen wir im Norden? Das ist das Territorium von Warlords der Nordallianz die schon 2001 mit den Amis bis nach Kabul und weiter marschiert sind, die halten zu uns egal ob wir dort Brücken oder sonstwas bauen.
    Das einzige was wir da oben erreichen ist die Aufmerksamkeit von Talibankräften erregen. Wären wir nicht da oben gäbe es abgesehen von ein paar Reibereien zwischen den dortigen Warlords nichts weiter. Wir stören dort. Bevor ISAF bis dorthin ausgeweitet wurde gab es da keine Talibanaktivität. Warum auch, man hat besseres zu tun als sich mit den dortigen Warlords anzulegen. Aber dann kamen wir und bieten Zielscheiben.
    Selbiges gilt für den Westen wo sich Italiener, Spanier und Norweger breit gemacht haben. Mal abgesehen von der Grenze zum Iran (die man mit den paar Mann eh nicht überwachen kann) ist das Gebiet strategisch wertlos.
    Die Entscheidung fällt im Süden und im Osten, dort wo das Land an Pakistan grenzt. ISAF Ost wird von den Amis dominiert - schließlich kann man es nicht zulassen das die Taliban auf kurzen Weg ins Machtgebiet der Zentralregierung um Kabul herum einsickern.
    Im Süden dann eben noch OEF-Truppen zusammen mit den drei Nationen die den Einsaz ernst nehmen, Großbritannien, Niederlande und Kanada.


    Auch hier würde mich eine Quelle interessieren. Alles was ich so mitbekomme, ist, dass das Land langsam aber sicher den Bach runtergeht.
    Zu den afghanischen Streitkräften:
    Official Website of the Afghan National Army
    The Afghan National Army: nothing without NATO - Jane's Security News


    Was unseren glorreichen Aufbau der Polizei angeht zum Beispiel:
    Germany and the United States Failed to Train Afghanistan's Police - Atlantic Review - Analysis of Transatlantic Relations and U.S. Foreign Policy
    Polizeiausbildung in Afghanistan: Bundeswehrverband wirft Deutschland und EU Versagen vor - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

    Wenn man solche Nachrichten halt täglich ließt bekommt man schon einen Eindruck was in Afghanistan abseits dessen was in den Tageschau so gezeigt wird passiert.

    Kommentar


      Warum hat der Chomeini darmals seine Schamhaare rasieren lassen ?

      Damit die Ayatollah aussehen !



      Rudi Carell, 1984
      They thought that we would never ...return from forever !

      Kommentar


        Zitat von jHenosch Beitrag anzeigen
        Warum hat der Chomeini darmals seine Schamhaare rasieren lassen ?

        Damit die Ayatollah aussehen !



        Rudi Carell, 1984
        WOW!! Dein 6. Beitrag in diesem Forum und es zeichnet sich schon ein gewisser "Tiefgang" ab. Toll! Du wirst sicherlich viele "Fans" deiner Thesen hier bekommen.
        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
        DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
        ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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          Mal wieder ein Zwischenstand:
          Mehr Zentrifugen Iran baut Uran-Programm aus - n-tv.de

          Einmal mehr scheinen die israelischen Prognosen um einiges zutreffender zu sein als das NIE...

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            Zitat von n-tv.de
            Diplomaten in Wien wiesen darauf hin, dass der Iran bereits früher angekündigt habe, es sollten bis zu 54.000 Zentrifugen gebaut werden.
            Na, da bleibt ja noch viel Spielraum für ähnliches Kriegsgeschrei...
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            Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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              Alles zu seiner Zeit...
              Wobei man Uran ja eben auch schon mit wesentlich weniger Zentrifugen Waffenfähig bekommt. Dauert halt länger.
              Aber das weißt du ja.

              Kommentar


                Wobei man Uran ja eben auch schon mit wesentlich weniger Zentrifugen Waffenfähig bekommt.
                Sicher, bei gegebener Zuverlässigkeit der Zentrifugen. Wenn man denn überhaupt will.
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                  Würden sie nicht wollen hätten sie schon längst eines der lukrativen Verhandlungsangebote angenommen.

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                    Jetzt fang nicht wieder damit an. Diese "lukrativen Verhandlungsangebote" haben alle ein zentrales Problem: Abhängigkeit vom Ausland (man würde sogar die Energieunabhängigkeit von heute gegen eine Energieabhängigkeit tauschen). Aus Sicht des Irans ist damit jedes Verhandlungsangebot, das diese Bedingung enthält, nicht "lukrativ", sondern inakzeptabel. Der Iran würde wohl ein ernsthaftes Angebot, welches ihm Energieunabhängigkeit garantiert, akzeptieren (auch wenn es strenge Kontrollen bedeutet - wurde auch immer wieder so gesagt).

                    Mit dem Willen zur Bombe hat das also nichts zu tun.
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                      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                      Jetzt fang nicht wieder damit an.
                      Du bist doch auch nicht besser.

                      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                      Diese "lukrativen Verhandlungsangebote" haben alle ein zentrales Problem: Abhängigkeit vom Ausland
                      Oh Graus. Ein sehr geringes Opfer wenn man dadurch Sanktionen und gar Bombadierungen verhindern kann.
                      Versüßt wird das dann einem noch durch jede Menge Wirtschaftshilfen.
                      Man sollte sich auch nicht der Illusion hingeben der Iran sei irgendwie ansatzweise autark. Nicht mal auf dem Energiesektor. Wie war das? Man Exppotiert Rohöl muss aber Benzin impotieren?
                      Wegen einer auf dem Papier gegebenen Abhängigkeit Verhandlungen scheitern zu lassen ist absurd.

                      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                      Der Iran würde wohl ein ernsthaftes Angebot, welches ihm Energieunabhängigkeit garantiert, akzeptieren (auch wenn es strenge Kontrollen bedeutet - wurde auch immer wieder so gesagt).
                      Tja, wir haben ja schon sehr oft durcgekaut das es wirksame Kontrollen letztlich nicht geben kann.

                      Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                      Mit dem Willen zur Bombe hat das also nichts zu tun.
                      Sicherlich habe von iranische seite vorgeschobene Schutzbehauptungen und verhandlungstechnische Nebelkerzen nichts mit der Bombe zu tun. Wer darauf reinfallen will...

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                        Oh Graus. Ein sehr geringes Opfer wenn man dadurch Sanktionen und gar Bombadierungen verhindern kann.
                        Versüßt wird das dann einem noch durch jede Menge Wirtschaftshilfen.
                        Du würdest also dieses Angebot, wenn Europa in der Lage wäre, annehmen und dich in Abhängigkeit von, sagen wir, Russland begeben? Da hab ich aber schon anderes von dir gehört...

                        Dass z.B. stattdessen Bombardierungen folgen ist eben überhaupt nicht gesagt und zur Zeit sieht es auch nicht danach aus.

                        Man sollte sich auch nicht der Illusion hingeben der Iran sei irgendwie ansatzweise autark. Nicht mal auf dem Energiesektor. Wie war das? Man Exppotiert Rohöl muss aber Benzin impotieren?
                        Der Iran ist - gerade wegen der langjährigen internationalen Isolation - in vielen Bereichen autarker als andere Staaten, und muss es auch sein. So gibt es etwa eine Rüstungsindustrie, die in der Region sonst keinen Vergleich findet. Und im Energiesektor ist der Iran im Allgemeinen autark. Das angesprochene Problem des Benzins ist allenfalls eine Frage der Zeit, bis genügend Raffinerien gebaut sind. Hätte man Atomkraftwerke, könnte man eben auf Benzinimporte verzichten...

                        Wegen einer auf dem Papier gegebenen Abhängigkeit Verhandlungen scheitern zu lassen ist absurd.
                        Nein, Realpolitik. Abwägung von Interessen und Einschätzung der Motivationen und Einschränkungen des Gegners. Hätte der Iran das Gefühl, dass bei einer Ablehnung eines Angebots tatsächlich und unausweichlich Bomben fallen, würde er sich fügen. Aber weil Bombardierungen aus anderen realpolitischen Abwägungen (seitens der USA) zur Zeit nicht durchführbar (im politischen, nicht militärischen Sinn) sind, ist dieser Fall nicht gegeben und der Iran fügt sich eben nicht. Im Übrigen verhalten sich alle Staaten so.

                        Tja, wir haben ja schon sehr oft durcgekaut das es wirksame Kontrollen letztlich nicht geben kann
                        Sagen wir es so: Du hast das schon oft behauptet. Und ich habe das verneint. Natürlich kann man nicht absolute Gewissheit haben. Aber man kann die Latte sehr hoch legen, den Aufwand, ein geheimes militärisches Programm durchzuführen so sehr in die Höhe treiben, dass der Iran diesen Aufwand nicht treiben kann, ohne dass es sonstwie auffallen würde.

                        Am Ende wäre es aber auch gar nicht so tragisch wenn der Iran Atomwaffen hätte (nicht, dass ich glaube, dass er dieses Ziel im Moment anstrebt). Israel hat schliesslich auch welche. Das ist zwar gegen jede Bemühung der atomaren Abrüstung, aber anderseits nur fair.

                        Wer darauf reinfallen will...
                        Genau. Und der Irak hat Uran im Niger gekauft. Alles klar.
                        Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
                        Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

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                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Du würdest also dieses Angebot, wenn Europa in der Lage wäre, annehmen und dich in Abhängigkeit von, sagen wir, Russland begeben? Da hab ich aber schon anderes von dir gehört...

                          Dass z.B. stattdessen Bombardierungen folgen ist eben überhaupt nicht gesagt und zur Zeit sieht es auch nicht danach aus.
                          1. Der vergleich ist absurd.
                          Russland ist für Europa nicht das was es für den Iran ist. Eine Analogie mit den Vereinigten Staaten wäre passender. Und hier hätte ich überhaupt kein Problem damit, das wir uns in einer Energiepolitischen Abhängigkeit zu den Vereinigten Staaten begeben würden.
                          Mal davon abgesehen das man genausowenig Europa und den Iran vergleichen kann und das die allermeisten Staaten ihren Atombrennstoff nicht selbst zusammenmixen...
                          2. Bombardierungen liegen nach wie vor im Bereich des Möglichen. Vor Jahren (als die Angebote eben auf dem Tisch lagen) waren sie sogar noch wahrscheinlicher. Und der Iran ging nicht drauf ein.

                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Der Iran ist - gerade wegen der langjährigen internationalen Isolation - in vielen Bereichen autarker als andere Staaten, und muss es auch sein. So gibt es etwa eine Rüstungsindustrie, die in der Region sonst keinen Vergleich findet.
                          Israel...
                          Der Iran mag durchaus ein wenig autarker sein, faktisch ist es aber nun mal so, das dieses Land nicht komplett autark ist. Kein Land der Welt ist das, wozu auch. Das Argument der Iran würde sich in Abhängigkeiten begeben zieht da einfach nicht. Er ist auf vielen Gebieten vom Ausland abhängig. Die Anreicherung im Ausland ist das nur ein weiterer Punkt der unterm Strich nicht am Endergebnis ändern würde. Russland und Iran sind verlässliche (Handels)partner, der Iran ginge da überhaupt kein Risiko ein.
                          Natürlich nur wenn er sich vernünftig aufführt und die Bombe nicht bauen will.

                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Hätte man Atomkraftwerke, könnte man eben auf Benzinimporte verzichten...
                          Die wenigsten Kraftwerke im Iran werden Benzin zur Stromerzeugung nutzen
                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Nein, Realpolitik. Abwägung von Interessen und Einschätzung der Motivationen und Einschränkungen des Gegners. Hätte der Iran das Gefühl, dass bei einer Ablehnung eines Angebots tatsächlich und unausweichlich Bomben fallen, würde er sich fügen. Aber weil Bombardierungen aus anderen realpolitischen Abwägungen (seitens der USA) zur Zeit nicht durchführbar (im politischen, nicht militärischen Sinn) sind, ist dieser Fall nicht gegeben und der Iran fügt sich eben nicht.
                          Der Springende Punkt ist doch, das die Drohkullisse vor allem 2004/2005 sehr wohl sehr glaubwürdig war. Aber selbst da bewegten sich die Iraner keinen Millimeter. Sie spielten nur auf Zeit und werden das auch weiter tun, egal ob sich jetzt ein Obama an sie ranschmeißt oder sie sich einem McCain gegenübersehen. Sie sind an einem Verhandlungsergebnis nicht interessiert sondern verfolgen trotz Sanktionen einen Kurs der sie schnurstracks zur Bombe führt.
                          Gab es da nicht mal ne Berechnung die besagte die geplanten 54.000 Zentrifugen seien für die geplanten Kraftwerke viel zu viele?

                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Sagen wir es so: Du hast das schon oft behauptet. Und ich habe das verneint. Natürlich kann man nicht absolute Gewissheit haben. Aber man kann die Latte sehr hoch legen, den Aufwand, ein geheimes militärisches Programm durchzuführen so sehr in die Höhe treiben, dass der Iran diesen Aufwand nicht treiben kann, ohne dass es sonstwie auffallen würde.
                          Es ist doch einfach so: Stehen die 54.000 Zentrifugen erstmal können sämtliche Komponenten einen Sprengkopfes abseits des angereicherten Urans ohne größere Probleme im geheimen durchgeführt werden. Der technische Aufwand dazu ist minimal, das Wissen ist vorhanden und der bau alles andere als kompliziert. Dieser Teil des Programms kann von der IAEA unmöglich überwacht werden - kann ein Sprengkopf doch praktisch schon in jeder besseren Schlosserei zusammengebastelt werden. Die kritische Komponente ist das angereicherte Uran. Ihre 54.000 Zentrifugen kann die IAEA sicherlich einigermaßen lückenlos überwachen. Nur hat es schon Nordkorea vorgemacht wie leicht es ist im geeigneten politischen Klima die IAEA einfach hochkannt rauszuwerfen. Bis dann der ganze diplomatische Schwachsinn überhaupt in Gang gekommen ist ist das benötigte Material schon längst vorhanden um die erste Bombe zu bauen. Alternativ kann man natürlich auch eine zweite Anreicherungsanlage im Iran aufbauen und darauf hoffen das die IAEA davon nichts mitbekommt. So furchtbar unwahrscheinlich ist das nicht, die jetzigen Atomanlagen hat man auch erst nach Tipps von Exiliraner entdeckt.
                          Lange Rede kurzer Sinn, es ist mE sehr wohl möglich Atombomben trotz einer IAEA Präsenz zu bauen.
                          Entscheidender Faktor ist hier erst mal das Wissen hinsichtlich des Anreicherungsprozesses. Stehen dann noch die Zentrifugen zu Verfügung kann das sehr schnell sehr zügig gehen.

                          Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                          Am Ende wäre es aber auch gar nicht so tragisch wenn der Iran Atomwaffen hätte
                          Und das ist doch das Grundproblem unserer Diskussion hier. Letztenendes wäre es dir egal ob der Iran Atomwaffen bekommt oder nicht.
                          Und ich sehe das eben etwas anders und bin dementsprechend nicht bereit mit einem "Restrisiko" zu leben. Warum habe ich ja schon mehrmals dargelegt.

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                            Russland ist für Europa nicht das was es für den Iran ist. Eine Analogie mit den Vereinigten Staaten wäre passender.
                            Keinesfalls. Russland bzw. die Sowjetunion hat etwa Saddam Hussein im ersten Golfkrieg massiv unterstützt. Russland hat - aus naheliegenden Gründen - eine tiefe Ablehung gegen den islamischen Fundamentalismus, wie er nicht zuletzt in Qom bzw. Teheran gepflegt wird.
                            Die beiden haben eigentlich nur eines gemeinsam: die Ablehnung gegen die aggressive Politik des Westens, wie sie unter GW Bush offenbar salonfähig geworden ist.

                            Tatsache ist, dass sich niemand gern vom Ausland abhängig macht, besonders nicht in Energiefragen, und insbesondere nicht bei Atomenergie. Eine eigene Urananreicherung baust du nicht in den paar Monaten auf, die verstreichen, bis die Lagerbestände an Brennstäben aufgebraucht sind. Ein Land, das praktisch von Feinden umgeben ist und keine Grossmacht als wirklich verlässlichen Partner hat, kann es sich schlicht nicht leisten, sich vom Ausland abhängig zu machen.

                            (...) die allermeisten Staaten ihren Atombrennstoff nicht selbst zusammenmixen...
                            Das ist so, aber der Iran ist nicht "die allermeisten Staaten".

                            2. Bombardierungen liegen nach wie vor im Bereich des Möglichen. Vor Jahren (als die Angebote eben auf dem Tisch lagen) waren sie sogar noch wahrscheinlicher.
                            Träum weiter.

                            Israel...
                            Ja, okay. Mal abgesehen von Israel. Aber auch bei Israel: der Grund, warum es eine eigene Rüstungsindustrie hat, ist gar nicht mal so weit von dem Grund beim Iran entfernt. Man ist von Feinden umgeben und man will sich nicht vom Ausland abhängig machen. Nicht einmal von den USA.

                            Das Argument der Iran würde sich in Abhängigkeiten begeben zieht da einfach nicht.
                            Kein Land ist autark, aber das Argument ist hier zentral. Wenn du das nicht einsiehst, kann ich dir auch nicht helfen. Der Wechsel von einer fossilen zu einer nuklearen Energiegewinnung (wie er laut NPT jedem Staat weltweit zusteht) würde, wenn der Iran auf die Forderungen des Westens bzw. dessen "Angebote" eingehen würde, faktisch die Verlagerung der Kontrolle über die eigene Energieerzeugung ins Ausland bedeuten. Der Iran würde sich dann zum Spielball der Mächte machen, die nichts anderes als einen "Regime Change" im Iran wollen (eine berechtigte Absicht, aber ich formuliere das hier zur Erklärung, warum der Iran so und nicht anders handelt). Und was wäre naheliegender als den Iran erst in eine vollständige Abhängigkeit schlittern zu lassen, um sie danach auszunutzen, um das verhasste Regime "auszuhungern"? Gerade der Gasstreit hat doch gezeigt, dass Russland im Zweifelsfall kein verlässlicher Partner ist. Iran ist nicht dumm und blind.

                            Die wenigsten Kraftwerke im Iran werden Benzin zur Stromerzeugung nutzen
                            Natürlich nicht. Aber wenn du mehr der eigenen Erdöl-Produktion verkaufen kannst, gibts auch mehr Geld, womit du Raffinerien bauen kannst. Ich dachte, das wäre klar.

                            Der Springende Punkt ist doch, das die Drohkullisse vor allem 2004/2005 sehr wohl sehr glaubwürdig war.
                            Aber eben nicht derart, dass klar war, wenn der Iran jetzt nicht einlenkt, wird er bombardiert - was ja in der Folge auch nicht geschehen ist. Da müsste erst ein glaubwürdiger Aufmarsch stattfinden, Manöver, Truppenverlegungen, unfreundliche Begegnungen an den Grenzen zu iranischen Gewässern - halt das ganze Spektrum der Aggression. Das findet aber nicht statt und deshalb gibt es - vereinfacht gesagt - auch keinen Grund für die Iraner, einzulenken.

                            Sie spielten nur auf Zeit und werden das auch weiter tun, egal ob sich jetzt ein Obama an sie ranschmeißt oder sie sich einem McCain gegenübersehen. Sie sind an einem Verhandlungsergebnis nicht interessiert sondern verfolgen trotz Sanktionen einen Kurs der sie schnurstracks zur Bombe führt.
                            Eine Behauptung, die - wie schon immer - noch nie belegt wurde. Hat man auch nur ein Gramm Uran gefunden, das über 5% angereichert war?

                            Es wäre tatsächlich toll, wenn sich Obama "ranschmeissen" würde. Es geht darum, eine vernünftige Lösung für diesen scheinheiligen Konflikt zu finden. Die Iraner brauchen dringend Ersatzteile aus dem Westen, und ein Ende der Sanktionen wäre aus ihrer Sicht ebenfalls wünschenswert. Lässt man ihnen die Anreicherung unter strengen Kontrollen, dann würden sie darauf eingehen. Mit positiven Folgen überall, auch im Irak.

                            Der technische Aufwand dazu ist minimal, das Wissen ist vorhanden und der bau alles andere als kompliziert.
                            Nein, das stimmt so natürlich nicht. Das Konzept ist einfach, ja, und "Pläne" gibt es überall, auch auf dem Internet. Die Schwierigkeit liegt im Detail.

                            kann ein Sprengkopf doch praktisch schon in jeder besseren Schlosserei zusammengebastelt werden.
                            Du bist lustig. Glaubst du im Ernst, Osama bin Laden oder andere, dem Westen nicht eben freundlich gesinnte böse Buben (von der es in der Geschichte bei weitem nicht mangelt) hätten das nicht schon längst gemerkt? Hoch angereichertes Uran oder Plutonium bekommst du (offenbar) auch auf dem russischen Schwarzmarkt. Hat da noch nie jemand 1+1 zusammengezählt? Warum haben wir nicht einmal einen einzigen Versuch erlebt?

                            Der Bau einer Atomwaffe ist tatsächlich sehr viel schwieriger als man sich vielleicht so gemeinhin denkt. Sicher, wie gesagt, das Konzept ist einfach. Aber es dann so zum Laufen zu bringen, dass dabei mehr als ein nuklearer Furz rauskommt, ist eine Herausforderung, an dem schon viele Staaten gescheitert sind.

                            Nur hat es schon Nordkorea vorgemacht wie leicht es ist im geeigneten politischen Klima die IAEA einfach hochkannt rauszuwerfen.
                            Wie schon oft erwähnt: Wenn es denn so wäre, wäre der Rauswurf ein eindeutiger Hinweis darauf, dass hier eine Bombe gebaut werden soll. Der "ganze diplomatische Schwachsinn" müsste schon gar nicht anlaufen, denn Israel und / oder die USA würden es in einem so klaren Fall gar nicht drauf ankommen lassen.

                            Und das ist doch das Grundproblem unserer Diskussion hier. Letztenendes wäre es dir egal ob der Iran Atomwaffen bekommt oder nicht.
                            Nein, eigentlich nicht. Mit deinen Worten: "in einer perfekten Welt..." Israel muss einfach seine Atomwaffen abrüsten, dann sieht die Sache wieder anders aus. Klar, dass es das nicht tun wird. Israel war ja schon immer der Meinung, dass für Israel andere Regeln zu gelten haben als für den Rest der Welt. Es ist dann bloss verständlich, wenn Staaten, die von Israel oder den USA ständig verbal bedroht werden (und umgekehrt auch diese bedrohen), auf diesem Gebiet gleichziehen möchten. Gegenwärtig können sie nicht. Aber sie würden vermutlich schon, wenn sie denn könnten.

                            Wenn der Iran dann Atomwaffen hätte - so what? Brauchen kann er sie eh nicht, ohne selbst drauf zu gehen. Schon die offensichtlichen Vorbereitungen zum Bau einer Bombe wären für Israel/USA Kriegsgrund genug.

                            Das ganze ist letztlich bloss ein grosser Kindergarten, eine Propagandaparty für alle involvierten Parteien. Es gäbe aber weitaus drängendere Probleme in der Welt, mit denen man sich dann dank Iran nicht wirklich auseinander setzen muss. Etwa die Ausbreitung des religiösen Fundamentalismus oder der Klimawandel.

                            Eine mögliche Lösung des Konflikts könnte übrigens auch von einer ganz anderen Seite kommen. Der Westen könnte dem Iran anbieten, gemeinsam diese Idee Brennwellen fr ein revolutionres Reaktorkonzept ( NZZ Online) (auch in einem gerade aktiven Thread in T&W verlinkt) zur Marktreife zu bringen (alternativ könnte man es mit Thorium-Reaktoren versuchen, mit dem gleichen Effekt). Da dieser Reaktortyp keinerlei Anreicherung benötigt, und seine Entwicklung das ersehnte internationale Prestige bringen würde, wäre er so eine Art Lackmus-Test für die Absichten des Irans.
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                              Keinesfalls. Russland bzw. die Sowjetunion hat etwa Saddam Hussein im ersten Golfkrieg massiv unterstützt. Russland hat - aus naheliegenden Gründen - eine tiefe Ablehung gegen den islamischen Fundamentalismus, wie er nicht zuletzt in Qom bzw. Teheran gepflegt wird.
                              Das ist ja schön und gut, die geopolitischen Rahmenbedingungen haben sie aber nun mal geändert. Heute sind Russland und Iran Partner. Und so schnell wird sich daran nichts ändern wenn sie der Iran weiterhin vernünftig aufführt.
                              Hinsichtlich der Abhängigkeit - Tatsache ist, das jedes Land in irgendeiner Art und Weise nicht autark ist. Das gilt auch und insbesondere für die Energieversorgung. Und erst Recht für die Atomenergie. Probleme gibt es in diesem Bereich praktisch keine. Es ist irrational für den Iran die Sache wegen diesem Punkt eskalieren zu lassen. Gerade nach dem ganzen Streit gilt doch eines: Würde der Iran einlenken hätten alle beteiligte ein gesteigertes Interesse daran das der Deal hält.
                              Träum weiter.
                              Time will tell.
                              Ja, okay. Mal abgesehen von Israel. Aber auch bei Israel: der Grund, warum es eine eigene Rüstungsindustrie hat, ist gar nicht mal so weit von dem Grund beim Iran entfernt. Man ist von Feinden umgeben und man will sich nicht vom Ausland abhängig machen. Nicht einmal von den USA.
                              Nunja. Das führt hier vielleicht etwas zu weit aber ganz richtig isses nicht. In Israel gibt es eine derart große Rüstungsindustrie weil der Markt dafür vorhanden ist. Einmal natürlich im Inland, israelische Spitzeprodukte (insb. im elektronischen Bereich) verkaufen sich aber auch im Ausland hervorragend. Die Abhängigkeit ist hier ein sehr untergeordneter Punkt. Zumindest im Moment. Historisch betrachtet wurde die israelische Rüstungsindustrie freilich aus dem Mangel an Rüstungslieferanten geboren. Aber heute besteht nach wie vor eine Abhänigkeit von den Vereinigten Staaten. Die Israelische Rüstungsindustrie wäre nicht so einfach in der Lage die Waffenlieferungen aus den Staaten zu ersetzen. Das technische Knowhow ist zwar da, es fehlt aber an Infrastruktur und Geld. Natürlich ginge es theoretisch. Mit Bauchschmerzen. Aber deshalb existiert die hochgezüchtete Rüstungsindustrie dort nicht. Wäre dies der Fall wäre sie breiter auf eine Grundversorgung hin ausgerichtet. Stattdessen konzentriert man sich - ganz anders als der Iran - auf einige High Tech Sektoren.
                              Wenn du das nicht einsiehst, kann ich dir auch nicht helfen.
                              Das kannst du in der Tat nicht Nach meiner Auffassung ist dieses Argument halt irrational. Schlicht und einfach. Ginge es nur um Stromproduktion könnte der Iran auch Windräder und Solarzellen aufstellen. Das käme under Berücksichtigung aller Kosten (auch Sanktionen…) wahrscheinlich sogar billiger. Atomkraftwerke sind da wahrlich kein „muss“. Erst recht nicht bei deren fossilen Reserven.
                              Der Wechsel von einer fossilen zu einer nuklearen Energiegewinnung (wie er laut NPT jedem Staat weltweit zusteht) würde, wenn der Iran auf die Forderungen des Westens bzw. dessen "Angebote" eingehen würde, faktisch die Verlagerung der Kontrolle über die eigene Energieerzeugung ins Ausland bedeuten. Der Iran würde sich dann zum Spielball der Mächte machen, die nichts anderes als einen "Regime Change" im Iran wollen
                              Das ist doch unrealistisch. Faktisch fände die Anreicherung in Russland (oder meinetwegen gar China!) statt und da hat der Westen erst mal rein gar nichts zu sagen. Der Iran würde sich ein Stückweit weiter von Russland abhängig machen, ich kann dadurch jedoch keine Gefahr erkennen. Irgendwelche Restbedenken rechtfertigen es jedenfalls nicht es auf einen Krieg ankommen zu lassen.
                              Natürlich nicht. Aber wenn du mehr der eigenen Erdöl-Produktion verkaufen kannst, gibts auch mehr Geld, womit du Raffinerien bauen kannst. Ich dachte, das wäre klar.
                              Statt Unsummen für Atomkraftwerke auszugeben wäre es einfacher die Gelder in die Ölindustrie zu stecken. Gleicher Effekt bei weniger Aufwand.
                              Aber eben nicht derart, dass klar war, wenn der Iran jetzt nicht einlenkt, wird er bombardiert - was ja in der Folge auch nicht geschehen ist. Da müsste erst ein glaubwürdiger Aufmarsch stattfinden, Manöver, Truppenverlegungen, unfreundliche Begegnungen an den Grenzen zu iranischen Gewässern - halt das ganze Spektrum der Aggression.
                              Du hattest dich doch seinerzeit über die Trägerkonzentration im persischen Golf entrüstet…
                              Bis zu einem gewissen Grad hast du nicht Unrecht. Es braucht freilich eine glaubwürdige Drohkullisse die so nicht immer (und jetzt erst recht nicht) geben war. Ich sehe aber nicht das da 2004 noch viel mehr hätte drauflegen können. Bzw. hätte dies mE kaum noch einen Unterschied gemacht. Ob jetzt 3 oder 4 Träger im Golf rumschippern ist ziemlich egal. Genauso ist klar, das es vor dem Sicherheitsrat nie einen Blankoscheck für den Angriff gegeben hätte.
                              Sprich, der Iran musste 04/05 (und auch noch 06) durchaus damit rechnen angegriffen zu werden. Eine Zeitlang war die Militäraktion nicht nur auf dem Tisch sondern zum greifen nahe. Es gab keine weiteren Faktoren die zwingend hätten erfüllt werden müssen. Aber die Iraner haben sich trotz allem nicht bewegt. Und das hätten sich auch nicht wenn ihnen die USA ein Ultimatum gestellt hätten.
                              Eine Behauptung, die - wie schon immer - noch nie belegt wurde. Hat man auch nur ein Gramm Uran gefunden, das über 5% angereichert war?
                              Das ist doch wieder eine argumentative Nebelkerze Man hat zwar mal ein paar Gramm irgendwo gefunden aber die haben ihnen angeblich die Pakistaner aufgedrängt. Glaubt zumindest die IAEA. Aber wie auch immer, es ist doch vollkommen klar, das da noch nichts gefunden wurde. Als man ihr geheimes Waffenprogramm entdeckt hat liefen noch längst nicht genug Zentrifugen um das Zeugs höher anzureichern. Damals waren die technischen Mittel dazu nicht vorhanden, entsprechend ging es noch nicht, sehr wenn sie gewollt hätten. Heute sieht das anders aus. 6.000 Zentrifugen reichen theoretisch locker aus Waffenfähiges Uran anzureichern. Machen sie im Moment aber auch nicht da die IAEA aufpasst. Aber lass sie mal einige Zehntausend Zentrifugen basteln. Mal davon abgesehen das es dann nicht auffällt wenn mal tausend abgezweigt werden und woanders munter weiter anreichern - mit einer derartigen Masse gelingt es binnen weniger Wochen das Uran entsprechend anzureichern. Und das ist ein Problem, da die Welt so schnell nun mal gar nicht reagieren kann. Erst recht nicht wenn der falsche Mann im Oval Office sitzt.

                              Es wäre tatsächlich toll, wenn sich Obama "ranschmeissen" würde. Es geht darum, eine vernünftige Lösung für diesen scheinheiligen Konflikt zu finden. Die Iraner brauchen dringend Ersatzteile aus dem Westen, und ein Ende der Sanktionen wäre aus ihrer Sicht ebenfalls wünschenswert. Lässt man ihnen die Anreicherung unter strengen Kontrollen, dann würden sie darauf eingehen. Mit positiven Folgen überall, auch im Irak.
                              Lässt man sie im eigenen Land anreichern kann man ihnen gleich die Bombe rüberschieben und die Wirtschaftszuckerchen sparen. Das wäre billiger - auf kurze Sicht. Es wäre alles andere als toll wenn Obama seine Ankündigung wahr machen würde und mit denen verhandelt. Allein der Prestigegewinn den der Iran dadurch einstreichen kann wäre katastrophal.
                              Nein, das stimmt so natürlich nicht. Das Konzept ist einfach, ja, und "Pläne" gibt es überall, auch auf dem Internet. Die Schwierigkeit liegt im Detail.
                              Aber natürlich…
                              Die Technischen Schwierigkeiten „im Detail“ sind doch ein Witz gegen die Schwierigkeiten die der ganze Anreicherungsprozess mitsichbringt. Die Iraner sind alles andere als dumm und haben sehr wohl die nötigen Kapazitäten das durchzuziehen. Die Israelis haben es vor Jahrzehnten geschafft, genauso wie die Pakistanis. Die technischen Details sind längst kein Geheimnis mehr und der Herstellungsprozess um einiges einfacher als vor Jahrzehnten.
                              Du bist lustig. Glaubst du im Ernst, Osama bin Laden oder andere, dem Westen nicht eben freundlich gesinnte böse Buben (von der es in der Geschichte bei weitem nicht mangelt) hätten das nicht schon längst gemerkt? Hoch angereichertes Uran oder Plutonium bekommst du (offenbar) auch auf dem russischen Schwarzmarkt. Hat da noch nie jemand 1+1 zusammengezählt? Warum haben wir nicht einmal einen einzigen Versuch erlebt?
                              Al Quaida unternahm durchaus Versuche an waffenfähiges Material heranzukommen, behauptet zumindest die CIA. Aber so einfach ist das dann nun doch nicht (der Kauf spaltbaren Materials). Es ist nämlich mitnichten so, das hochangereichertes Uran auf dem Schwarzmarkt leicht zu beschaffen wäre, ganz im Gegenteil. Der Westen (und in jüngerer Zeit auch Russland) hat nach Ende des Kalten Krieges große Anstrengungen unternommen derartigen Schwarzmarkthandel zu unterbinden. Im Zweifelsfall kauften es die Geheimdienste dann auch selbst auf. Mir ist nur ein Fall bekannt wo höher angereichertes Uran tatsächlich mal verkauft wurde. Das Uran wurde dann aber noch in Moskau sichergestellt.
                              Die Detonationsvorrichtung an sich ist dagegen sehr leicht zu bauen. Es gab mal ein entsprechendes CIA Programm dazu. Man versuchte eine Bombe mit sehr rudimentären Mitteln zu bauen. Es funktionierte.

                              Aber es dann so zum Laufen zu bringen, dass dabei mehr als ein nuklearer Furz rauskommt, ist eine Herausforderung, an dem schon viele Staaten gescheitert sind.
                              Und wer bitteschön? Das stimmt so einfach nicht wirklich. Es sieht vielmehr so aus: Das Problem ist das spaltbare Material. Wer da nicht rankommt scheitert (zB Lybien, Irak). Ansonsten ist der Rest kein wirkliches Problem. China, Indien, Pakistan, Israel - alle bauten ihre Atomwaffen ohne weitere Probleme. Selbst das komplett abgeschottete Nordkorea schaffte es eine Bombe zu bauen. Und obwohl beim Test wohl einiges schief läuft gibt es dabei einen oft wenig beachteten Aspekt: Wäre die Bombe richtig hochgegangen hätte sie eine Stärke von bestenfalls irgendetwas und 10kT TNT gehabt. Das ist die kleinste Atombombenexplosion die es je bei einem Erstlingstest gegeben hat. Sprich: Komplexere Atomwaffen (mit geringerer Stärke) zu bauen ist heute einfacher als früher.
                              Wie schon oft erwähnt:
                              Wie schon oft erwähnt: Die Aktion muss nur im gescheiten politischen Klima stattfinden, begleitet von Diplomatischen Offensiven und ein paar Ablenkugnsmanövern - schon ist die notwendige Zeit gewonnen. Und wenn eine Bombadierung der Atomanlagen erfolgt - ja und? Wenn sie einigermaßen auf Zack sind bauen sie die Zentrifugen aus Natanz einfach ab und machen an einem unbekannten Ort weiter.
                              Israel muss einfach seine Atomwaffen abrüsten, dann sieht die Sache wieder anders aus.
                              Das ist doch absurd. Das Streben nach Atomwaffen begründet sich längst nicht nur auf Israel. Ich würde sogar behaupten, das dies nur ein untergewichtiger Faktor ist. Der Iran baut die Bombe viel eher im Hinblick auf die USA und seine Position in der Region. Israel ist ein schöner propagandistischer Aufhänger. Selbst die Rivalität mit seinen Anrainern ist mindestens genauso bedeutsam. Was passiert also wenn Israel abrüstet? Es macht sich dadurch nur erpressbar.

                              Israel war ja schon immer der Meinung, dass für Israel andere Regeln zu gelten haben als für den Rest der Welt. Es ist dann bloss verständlich, wenn Staaten, die von Israel oder den USA ständig verbal bedroht werden (und umgekehrt auch diese bedrohen), auf diesem Gebiet gleichziehen möchten. Gegenwärtig können sie nicht. Aber sie würden vermutlich schon, wenn sie denn könnten.
                              Die Annahme, das auf der Welt für alle die selben Regeln gelten ist sowieso ein vollkommen naiver Wunschtraum. Das war noch nie so und wird nie so sein. Es ist dabei aber schon bezeichnend das es die Israelische Bombe seit gut 40 Jahren gibt und keiner der arabischen Anrainer groß ernst gemacht hat die Bombe zu bauen. Mit einer Ausnahme - Saddam Hussein. Und als die Israelis im sein Programm weggebombt haben waren die Arabischen Länder alles andere als verärgert. Denn die trauen sich untereinander nun mal genauso wenig.
                              Entsprechend dann auch das was sich dank einer iranische Bombe abzuzeichnen beginnt: Bauen die Iraner ihre Bombe ziehen die anderen Staaten im Nahen und Mittleren Osten nach. Saudi Arabien, Ägypten, Türkei, Syrien, Jordanien, die kleinen Golanrainer in Kooperation…
                              Eine iranische Bombe wird binnen weniger Jahre zu dem führen was die angeblich ach so schlimme israelische Atommacht nicht geschafft hat: Sie wird ein gigantisches nukleares Wettrüsten in Gang setzen. Und wahrscheinlich nicht nur in der Region. Wenn der Iran damit durchkommt, wer dann nicht?
                              Binnen weniger Jahre hätten wir dann ein wahre Albtraumszenario. Atomwaffen an jeder Ecke des instabilsten Gebietes der Welt. Es ist da dann doch nur noch eine Frage der statistischen Wahrscheinlichkeit bis da irgendeiner hohl dreht.
                              Und das ist nur ein Punkt warum es die iranische Atombombe unbedingt zu verhindern gilt. The Line must be drawn somewhere.

                              Wenn der Iran dann Atomwaffen hätte - so what? Brauchen kann er sie eh nicht, ohne selbst drauf zu gehen.
                              Tja, schon mal überlegt was passiert wenn das Mullahregime über kurz oder lang gestürzt wird? Kannst du dafür garantieren das die Mullahs alle einen kühlen Kopf behalten wenn ihr Paradies auf Erden eh schon im Zusammenbruch ist? Warum dann nicht gleich den Mahdi herbeibomben oder zumindest als Märthyrer sterben…
                              Und was passiert wenn die iranischen Atomwaffen in die falschen - fanatischen- Hände gelangen? Kannst du garantieren, das die Kommandeure Revolutionsgarden die Waffen sichern können und wollen? Kann die iranische Regierung garantieren das niemand aus ihrer Riege seinen fanatischen Koranauslegungen nicht mal wirklich in die Tat umsetzen will? Kannst du alles nicht. Und das ist das wirkliche Problem. Das einer wie Achmed tatsächlich mal auf den roten Knopf drückt ist zwar nicht ausgeschlossen aber letztlich das geringste Problem. Nur damit hört es nun mal nicht auf!

                              Schon die offensichtlichen Vorbereitungen zum Bau einer Bombe wären für Israel/USA Kriegsgrund genug.
                              Tja, „offensichtlich“. Ist das anlegen einer Atomteststätte nicht „offensichtlich“ genug? Offensichtlich nicht…

                              Das ganze ist letztlich bloss ein grosser Kindergarten, eine Propagandaparty für alle involvierten Parteien.
                              In Israel wird man für solche Sprüche nur ein sehr müdes Lächeln übrig haben. Nach 6 Millionen Toten hat man halt dann doch irgendwann erkannt was wesentlich ist und was nicht.

                              Eine mögliche Lösung des Konflikts könnte übrigens auch von einer ganz anderen Seite kommen. Der Westen könnte dem Iran anbieten,
                              Jede Wette, der Iran wird nicht darauf eingehen.

                              Kommentar


                                Das führt hier vielleicht etwas zu weit aber ganz richtig isses nicht.
                                Ja gut, was du da danach schreibst ist völlig richtig. Bloss, ich kann ja nicht alles bis ins letzte Detail ausführen.

                                Stattdessen konzentriert man sich - ganz anders als der Iran - auf einige High Tech Sektoren.
                                Das könnte allerdings vielleicht eventuell auch einfach damit zusammenhängen, dass man Israel - gerade durch die Kooperation mit den USA und das allgemein höhere technische Niveau - bessere Voraussetzungen für HighTech hat als im Iran. Der Iran ist schon froh, wenn er selber Torpedos und Raketen bauen kann...

                                Ginge es nur um Stromproduktion könnte der Iran auch Windräder und Solarzellen aufstellen.
                                Och. Und ich dachte, die wären so extrem ineffizient, dass man damit in Europa unmöglich allfällige Lieferausfälle aus Russland kompensieren könnte...

                                Atomkraftwerke sind da wahrlich kein „muss“. Erst recht nicht bei deren fossilen Reserven.
                                Die fossile Reserven will man verkaufen, weil sie Devisen bringen. Atomkraftwerke bieten nun mal die beste Energieausbeute pro Aufwand, mal abgesehen von fossilen Rohstoffen.

                                Statt Unsummen für Atomkraftwerke auszugeben wäre es einfacher die Gelder in die Ölindustrie zu stecken. Gleicher Effekt bei weniger Aufwand.
                                Das Problem ist, dass es dir letztlich gar nicht um Wirtschaftlichkeit geht, sondern darum, dass der Iran keine Atomtechnologie haben soll. Du würdest alles behaupten, so lange es scheinbar deine Sache stützt.

                                Ob jetzt 3 oder 4 Träger im Golf rumschippern ist ziemlich egal.
                                Es hilft, aber es ist nicht entscheidend. Wichtig ist, dass offensichtlich wird, dass dies das letzte Angebot ist und dass danach unweigerlich die Bombardierung folgt. Erinnerst du dich, wie Saddam ein paar Tage vor dem Einmarsch der "Koalition der Willigen" anbot, alles offenzulegen und Inspektoren überall im Land zuzulassen, ohne jede Einschränkung? Unter demselben Druck würde auch der Iran in die Knie gehen. Doch beim Iran kommt noch ein weiteres Problem hinzu: Er weiss, die USA würden niemals den Iran in einer grossen Bodenoffensive angreiffen und besetzen. Bombardierungen lassen sich in Luftschutzbunkern aushalten, da kennt sich der Iran damit mehr als zur Genüge aus.

                                Das ist doch wieder eine argumentative Nebelkerze
                                Nein, es ist die zentrale Frage. Angebliche Massenvernichtungswaffen, die ganz sicher existieren und ganz sicher jederzeit einsatzbereit sind, aber leider können wir die Beweise nicht zeigen, von wegen geheim und so - das kennen wir alles. In dem Fall gibts noch nicht einmal gefälschte Beweise, sondern schlicht gar nichts.

                                Man hat zwar mal ein paar Gramm irgendwo gefunden aber die haben ihnen angeblich die Pakistaner aufgedrängt. Glaubt zumindest die IAEA.
                                Ja, diese Version wurde auch belegt. Rückstände in gelieferten Zentrifugen. Und soweit ich mich erinnere weit weniger als ein paar Gramm, und zu einem Zeitpunkt, wo der Iran nicht in der Lage gewesen sein konnte, das angereicherte Uran herzustellen.

                                Mal davon abgesehen das es dann nicht auffällt wenn mal tausend abgezweigt werden und woanders munter weiter anreichern
                                Du hast offenbar keine Ahnung wie die IAEA arbeitet...

                                Es wäre alles andere als toll wenn Obama seine Ankündigung wahr machen würde und mit denen verhandelt.
                                Doch, ich fände es toll. Und viele andere auch. Aber ich weiss, wir sind alles Bio-Öko-Pazifi-Utopi-Illusio... äh, wo war ich? "Isten", auf jeden Fall.

                                Mir ist nur ein Fall bekannt wo höher angereichertes Uran tatsächlich mal verkauft wurde.
                                Na eben. Es "geht" also prinzipiell.

                                Es gab mal ein entsprechendes CIA Programm dazu. Man versuchte eine Bombe mit sehr rudimentären Mitteln zu bauen. Es funktionierte.
                                Ah ja? Bis zur erfolgreichen Zündung? Hast du mehr Infos dazu?

                                Wäre die Bombe richtig hochgegangen hätte sie eine Stärke von bestenfalls irgendetwas und 10kT TNT gehabt. Das ist die kleinste Atombombenexplosion die es je bei einem Erstlingstest gegeben hat. Sprich: Komplexere Atomwaffen (mit geringerer Stärke) zu bauen ist heute einfacher als früher.
                                Du weisst aber schon welche Sprengkraft Hiroshima und Nagasaki hatten, oder?

                                China, Indien, Pakistan, Israel - alle bauten ihre Atomwaffen ohne weitere Probleme.
                                Du vergisst, dass diese Nationen starke Verbündete mit Atomwaffen-KnowHow hatten und/oder die Möglichkeit hatten, sie zu testen. Beides trifft nicht auf den Iran zu.

                                Die Aktion muss nur im gescheiten politischen Klima stattfinden, begleitet von Diplomatischen Offensiven und ein paar Ablenkugnsmanövern
                                Du hast amüsante Vorstellungen von der internationalen Diplomatie. "Huch, wir zündeln hier im Golf ein bisschen rum und ach übrigens, wir werfen jetzt die IAEA-Inspektoren raus, das ist schon ok nicht wahr? Kleines Atombömbchentestchen hier und da? Kein Problem, Paris Hilton hat sich wieder die Haare geschnitten!"

                                Das ist doch absurd. Das Streben nach Atomwaffen begründet sich längst nicht nur auf Israel. Ich würde sogar behaupten, das dies nur ein untergewichtiger Faktor ist. Der Iran baut die Bombe viel eher im Hinblick auf die USA und seine Position in der Region. Israel ist ein schöner propagandistischer Aufhänger. Selbst die Rivalität mit seinen Anrainern ist mindestens genauso bedeutsam.
                                Gerade wegen der Rivalität mit den Anrainern ist die Atombombe keine Option. Eine iranische Atombombe würde wohl auch die saudische und die ägyptische Atombombe nach sich ziehen - mit der Folge, dass ausgezeichnete strategische Position, in der sich der Iran heute befindet, genauso wie seine konventionelle Überlegenheit, relativiert wären.

                                Was die USA und die Rolle der israelischen Atomwaffen angeht, hast du schon nicht ganz unrecht. Trotzdem: du kannst nicht gleichzeitig und glaubwürdig vom Iran den Verzicht auf Atomwaffen, ja sogar auf die grundlegenden Mittel dazu fordern, während Israel sich als andere grosse Macht in der Region Atomwaffen halten darf. Ich weiss, dir ist Glaubwürdigkeit egal - in der Politik und Diplomatie spielt sie aber eine wichtige Rolle. Dass GW Bush diese Rolle verkannt hat, hat den USA mehr geschadet als alles andere in den letzten 8 Jahren.

                                Israel und der Iran sind an sich keine "natürlichen Feinde": ihre Interessen sind sogar in weiten Strecken deckungsgleich. Beide mögen keine Araber, beide möchten keine arabische Vereinigung und keinen mächtigen Irak. Beide wollen Atomwaffen in arabischen Händen verhindern, weil es ihre strategische Handlungsfähigkeit stark einschränken würde. Kein Wunder, wurde der Iran im ersten Golfkrieg auch ziemlich stark von Israel unterstützt.

                                Was passiert also wenn Israel abrüstet? Es macht sich dadurch nur erpressbar.
                                Erpressbar durch wen? Dass die israelischen Atomwaffen nicht zur Abschreckung der arabischen Staaten taugen, dürfte wohl spätestens seit Jom Kippur klar sein.

                                Eine iranische Bombe wird binnen weniger Jahre zu dem führen was die angeblich ach so schlimme israelische Atommacht nicht geschafft hat: Sie wird ein gigantisches nukleares Wettrüsten in Gang setzen.
                                "Gigantisch" ist ein bisschen übertrieben, aber genau, so ist es. Und was meinst du, liegt das in den Interessen des Irans, dass dies geschieht?
                                Tja, „offensichtlich“. Ist das anlegen einer Atomteststätte nicht „offensichtlich“ genug? Offensichtlich nicht…
                                Eine Atomteststätte? Was meinst du damit?

                                In Israel wird man für solche Sprüche nur ein sehr müdes Lächeln übrig haben. Nach 6 Millionen Toten hat man halt dann doch irgendwann erkannt was wesentlich ist und was nicht.
                                Ach weisst du, irgendwann, nach der fünfhundertmillionsten Verwendung dieses "Arguments" kann ich auch nur noch müde lächeln.
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