Iran: Generelle und tagespolitische Entwicklungen - SciFi-Forum

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Iran: Generelle und tagespolitische Entwicklungen

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    Oh, oh, hier geht´s ja ganz schön ab. Habe leider nicht die Zeit alles zu lesen, möchte aber dennoch meinen Senf dazu geben.
    • Nur der, der noch keinen Krieg selbst erlebt hat, geht leichtfertig mit dem Thema Krieg um und läßt marschieren.
    • Wie will man solche Kriege um Rohstoffe bezahlen? Der Irakkrieg kostet schließlich schon unsummen
    • Und ja, wir müssen versuchen von diesem Mistöl wegzukommen, nur leider hat auch dieses wieder einen Haken, denn Phothovoltaikanlagen z.B. funktionieren auch wieder wunderbar (hoher Wirkungsgrad) in Wüsten, also ist auch dort wieder eine Abhängigkeit von anderen vorhanden


    Wie abhängig man schon ist zeigten ja die letzen beiden Tage, als der Russe mal eben so mir nicht dir nicht den Hahn zudrehte und aus die Maus. Schlechte Verträge wenn die soetwas einfach machen können, aber Steinmeier will ja nun zum Russen "kriechen" und den Vertrag etwas ummodeln.
    Gruß,

    vanR

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      Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
      Was soll denn bitte der Sch...?
      Warum sollen wir denn bitte miese Heuchler sein, nur weil wir uns nicht an den Kriegen von Bush beteiligen? Ich finds gut dass Europa seinen eigenen Kurs verfolgt, wir haben eh schon genug Regierungen (GB, Polen, Tschechien) die darum wetteifern, wer tiefer in Bush Hintern kriecht. Zum Glück gibt es in Europa noch anständige Regierungen, die sich klar von diesen Kriegen distanzieren.
      Wir sind deshalb miese Heuchler, weil wir es schlichtwegs nicht besser machen. Wir intervenieren nicht. Wir würden nicht einmal intervenieren, wenn Frauen wie Vieh misshandelt werden, man ihnen die Hände abhackt und ihnen verbietet, lesen und schreiben zu lernen.

      So eben wie in Afghanistan. Und davon wussten wir seit Jahren, bevor mal die Amerikaner aus völlig eigenntützigen Gründen dort einmarschiert sind.

      Und zum Thema Afganistan, ich würde mich als ziviler Helfer auch nicht da runtertrauen, um das Land aufzubauen. Weil eben durch die Ereignisse der letzten Jahre ein Großteil der Bevölkerung nichts mehr mit dem Westen zu tun haben will. Sollen doch die Amis allein schauen wie sie die Lage in den Griff bekommen, immerhin haben sie den Krieg angezettelt.
      Genau das ist die Mentalität, die ich zum Teil noch verwerflicher finde als die unsinnige Bush-Taktik, der ganzen Welt die dümmsten und offensichtlichen Lügen zu erzählen, und damit sogar durchzukommen.

      Niemand, weder die USA, noch Europa, zeigen wirklich Mühe in den Wiederaufbau Afghanistans. Von der USA war das klar zu erwarten, aber von Europa ist das echt nur beschämend.

      Es beweist tatsächlich nur, dass wir höchstens bei westlichen Kulturkreisen vielleicht wirklich intervenieren würden, wie im Bosnien-Konflikt, weil das so schön nahe liegt.

      Auf keinen Fall aber für Afrikaner, Araber oder Muslime. Dafür gibts ein Trostpflästerchen und ein paar nette Sprüche.

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        Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
        Wir sind deshalb miese Heuchler, weil wir es schlichtwegs nicht besser machen. Wir intervenieren nicht. Wir würden nicht einmal intervenieren, wenn Frauen wie Vieh misshandelt werden, man ihnen die Hände abhackt und ihnen verbietet, lesen und schreiben zu lernen.
        Dann muss man sich aber wirklich im Klaren darüber sein, dass man auf Dauer die Weltpolizei spielen muss. Vor allem muss man dann in Kauf nehmen, dass man Arroganz vorgeworfen bekommt, wenn man souveränen Staaten das eigene Werteschema mit Gewalt (anders dürfte es oft kaum möglich sein) überstülpt. Ob das allerdings mit diesem Kanon noch in Einklang steht, wäre ernsthaft zu überlegen.

        Aber ich gebe Dir recht: Man müsste vieles viel deutlicher kritisieren. Vor allem sollte man nicht aus falsch verstandener kultureller Toleranz und diplomatischer Rücksichtnahme einfach alles dulden.
        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
        -Peter Ustinov

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          Und genau das macht die USA. Sie sieht sich als die Weltpolizei, und auch der Rest der Welt tut dies.

          Rein theoretisch haben wir aber dafür die UNO, nur ist das ein Krorks seit mehr als 40 Jahren. Das ganz traurige ist, niemand von den wirklich mächtigen und wichtigen Mitgliedern wird eine Reformation durchlassen. Weder China, noch Russland, die USA, Frankreich oder Grossbritannien.

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            Ja, aber gerade das Beispiel USA zeigt ja, dass ein einzelner Staat diesem Anspruch kaum gerecht werden dürfte. Zum einen verquicken die USA diese "moralische" Rolle mit deftigen eigenen Interessen, zum anderen scheitern sie auch an den eigenen Idealen, s. Abu Ghureib und Guantanamo.

            Daher habe ich ja schon des öfteren geschrieben, dass die UNO tatsächlich die Anlaufstelle für solche Problemfälle wäre. Aber, und da hast Du recht, da wäre einiges an Reformen und Bereitschaft notwendig.
            Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
            -Peter Ustinov

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              Zitat von Cmdr. Ch`ReI Beitrag anzeigen
              Anders sieht es freilich aus, wenn sich der Iran entschließt überhaupt kein Öl mehr zu exportieren oder China das Öl zusätzlich zu seinen momentanen Importen einramscht. Letztlich wäre das eine künstliche, massivste Verknappung des Ölangebots.
              Ab diesen Punkt spüren wir im gesamten Westen massivste Auswirkungen (vorausgesetzt man könnte es nicht durch Fördererhöhungen temporär ausgleichen). Die Ölkrisen der Vergangenheit stünden sehr schnell im Schatten. Ohne ausreichend Öl ist unsere Wirtschaft binnen weniger Jahre komplett erledigt und unsere Lebensqualität sinkt ins Bodenlose.
              Ich möchte hier mal allgemein die Frage in den Raum werfen – was wollen wir da machen? Unsere Wirtschaft bricht zusammen, unser Wohlstand lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten, haben wir überhaupt eine Alternative zur militärischen Intervention (vorausgesetzt die Iraner werden nicht wieder normal)? Wer ist bitte ernsthaft bereit über freiheitlichen Grundsätzen derartig Selbstmord zu begehen?
              Kann man eine globale Wirtschaftskrise ohne gleichen hinnehmen, nur weil das ein Land so gewollt hat?
              Meiner Meinung nach tritt an diesen Punkt die Selbstbestimmung eines Volkes / einer Führung zurück.
              Ich sehe das Problem eher darin, dass sich die westliche Welt durch den Ölbedarf viel zu abhängig von der arabischen Welt gemacht hat und derzeit zu wenig tut, um dieser Abhängigkeit entgegen zu wirken. Früher oder später kann und wird das nach hinten losgehen.

              Der Fehler, den die USA hier imho begehen, besteht darin, dass sie viel zu wenig in den Klimaschutz und alternative Energien (also auch alternative Brenn- und Kunststoffe) investieren, was sie von den arabischen Ländern unabhängiger machen würde, sondern extremst zuviel Geld in die Rüstung pumpen, um sich das Öl früher oder später mit Waffengewalt zu sichern.
              Die nötigen Mittel, Techniken weiterzuentwickeln um den Ölbedarf drastisch zu senken, haben die Vereinigten Staaten ohne Zweifel, aber natürlich sind es wieder die ganzen Öllobbyisten, die diese Verteilung der Gelder und Dringlichkeiten verhindern, was auch kein Wunder ist mit Cheney und Bush an der Spitze des Staates. Die alle wissen, dass wir uns unseren Lebensstandard auch ohne Öl erhalten können (in einigen Jahren sogar müssen), aber wenn die grünen Scheinchen winken, werden auch sie schwach.
              Da opfert man lieber mal ein paar unschuldige Menschen (deren Leben ja lediglich durch ein paar Paragraphen auf Papier genehmigt wird und durch ebensolche Paragraphen ganz einfach und ohne Bedenken beendet werden darf), als die eigene Ölraffinerie.

              Die Unterstellung ich würde Hitler oder Mao verehren ist im übrigen eine Frechheit und eines Moderators nicht würdig.
              Ich habe dir nicht unterstellt, Hitler und Mao zu verehren, sondern deren Typ als skrupellose und menschenverachtende Massenmörder, in deren Reihe sich auch Bush und McArthur gesellen.
              "Mai visto un compagno uscire dal campo senza aver dato tutto e anche di più. Siamo la squadra più straniera d’Italia, dicono. Faccio però fatica a trovare in giro per il mondo un gruppo più attaccato alla maglia del nostro." - Javier Zanetti
              ¡Pueblo no bueno! ¡Pueblo es muy mal!

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                Ich sehe das Problem eher darin, dass sich die westliche Welt durch den Ölbedarf viel zu abhängig von der arabischen Welt gemacht hat und derzeit zu wenig tut, um dieser Abhängigkeit entgegen zu wirken. Früher oder später kann und wird das nach hinten losgehen.
                Es wird zweifelsohne nach hinten losgehen, wenn wir nicht zweigleisig fahren. Zum einen einen Transformationsprozess in Richtung einer weniger abhängigeren Wirtschaft einleiten und zum anderen bis zur Beendigung dieses Prozesses letztlich auch mit militärischer Gewalt dafür sorgen, dass uns die Rohstoffe nicht ausgehen.
                Es funktioniert nur mit beidem. Militärische Gewalt allein reicht genauso wenig wie das Einleiten der Transformation.

                Der Fehler, den die USA hier imho begehen, besteht darin, dass sie viel zu wenig in den Klimaschutz und alternative Energien (also auch alternative Brenn- und Kunststoffe) investieren, was sie von den arabischen Ländern unabhängiger machen würde, sondern extremst zuviel Geld in die Rüstung pumpen, um sich das Öl früher oder später mit Waffengewalt zu sichern.
                Nicht „sondern“. Es ist beides notwendig, beides richtig und für beides wären die finanziellen Mittel durchaus vorhanden. Es stimmt, die USA tun auf diesem Gebiet zu wenig. Aber es ist keine Lösung zu sagen, statt den Geldern fürs Militär alles in die Transformation in Richtung einer Ölunabhängigen Wirtschaft. Ich hab es schon geschrieben. Diese ohne jeden Zweifel notwendige Entwicklung kann unter keinen Umständen von heute auf morgen erfolgen. Es werden Jahrzehnte benötigt, wenn wir es überhaupt schaffen. Bis wir aber mal so weit sind müssen wir dafür sorgen, dass die westliche Wirtschaft über die Runden kommt. Das kann letzten Endes und im Zweifelsfall nur militärischer Gewalt erreicht werden. Wir können nicht für die Zukunft nach dem Öl denken sondern müssen uns für den davor stattfindenden Verteilungskampf wappnen. Diesem können wir nicht ausweichen. Und für den brauchen wir das Militär, brauchen wir die horrenden Summen im US-Haushalt. Ob man da jetzt die eine oder andere Milliarde rauskürzen oder umverteilen könnte ist ein anderes Thema.

                Die nötigen Mittel, Techniken weiterzuentwickeln um den Ölbedarf drastisch zu senken, haben die Vereinigten Staaten ohne Zweifel, aber natürlich sind es wieder die ganzen Öllobbyisten, die diese Verteilung der Gelder und Dringlichkeiten verhindern, was auch kein Wunder ist mit Cheney und Bush an der Spitze des Staates. Die alle wissen, dass wir uns unseren Lebensstandard auch ohne Öl erhalten können (in einigen Jahren sogar müssen), aber wenn die grünen Scheinchen winken, werden auch sie schwach.
                Sicher. Bezweifle ich nicht. Das ist ein Problem des Systems. Kriegen wir das nicht in den Griff sind wir erledigt, gleich wie gut wir uns im Verteilungskampf schlagen. Wie schon gesagt, es gibt dabei aber kein entweder oder. Wir brauchen beides. Umstellung und Sicherung der Ressourcen bis die Transformation beendet ist.
                Ich habe dir nicht unterstellt, Hitler und Mao zu verehren, sondern deren Typ als skrupellose und menschenverachtende Massenmörder, in deren Reihe sich auch Bush und McArthur gesellen.
                Hilter & Mao gleich Bush und McArthur? Biserl arg platt. Naja, jedem das seine.

                Kommentar


                  Hi, vielleicht interessiert es ja den ein oder andern, um 22:15 Uhr auf Phoenix kommen interessante Dokus, wie z.B. "Poker um das schwarze Gold".
                  Gruß,

                  vanR

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                    Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                    Wir sind deshalb miese Heuchler, weil wir es schlichtwegs nicht besser machen. Wir intervenieren nicht. Wir würden nicht einmal intervenieren, wenn Frauen wie Vieh misshandelt werden, man ihnen die Hände abhackt und ihnen verbietet, lesen und schreiben zu lernen.

                    So eben wie in Afghanistan. Und davon wussten wir seit Jahren, bevor mal die Amerikaner aus völlig eigenntützigen Gründen dort einmarschiert sind.
                    Ja klar haben die Taliban schlimme Verbrechen gegangen, aber man muss auch beachten, dass sich diese afghanische Kultur extrem von unserer unterscheidet, da kann man nicht einfach einmarschieren und eine uns angenehme Regierung einsetzen, sieht man jetzt ja eh wieviel Rückhalt diese Regierung hat.

                    Und die Amis wären auch niemals einmarschiert, wenn es diese Anschläge nicht gegeben hätte. Die verdienten ja eh durch den Opiumhandel mit den Taliban gutes Geld.

                    Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                    Genau das ist die Mentalität, die ich zum Teil noch verwerflicher finde als die unsinnige Bush-Taktik, der ganzen Welt die dümmsten und offensichtlichen Lügen zu erzählen, und damit sogar durchzukommen.

                    Niemand, weder die USA, noch Europa, zeigen wirklich Mühe in den Wiederaufbau Afghanistans. Von der USA war das klar zu erwarten, aber von Europa ist das echt nur beschämend.

                    Es beweist tatsächlich nur, dass wir höchstens bei westlichen Kulturkreisen vielleicht wirklich intervenieren würden, wie im Bosnien-Konflikt, weil das so schön nahe liegt.

                    Auf keinen Fall aber für Afrikaner, Araber oder Muslime. Dafür gibts ein Trostpflästerchen und ein paar nette Sprüche.
                    Wenn du da jetzt so große Sprüche klopst, warum bist du noch hier in Europa? Warum gehst nicht in eine der Krisenregionen und versuchst dort den Menschen zu helfen?

                    Und ich finds doch etwas komisch deine Meinung, dass Europa dass durch US-Bomben zerbombte Afganistan wieder aufbauen soll?
                    Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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                      Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
                      Ja klar haben die Taliban schlimme Verbrechen gegangen, aber man muss auch beachten, dass sich diese afghanische Kultur extrem von unserer unterscheidet, da kann man nicht einfach einmarschieren und eine uns angenehme Regierung einsetzen, sieht man jetzt ja eh wieviel Rückhalt diese Regierung hat.
                      Afghanistan war und ist immer noch das Land, dass die meisten Emigranten hatte, die aus der Land komplett geflohen sind. Das war ein jahrelanger Bürgerkrieg (der jetzt noch anhält), und die Taliban war nur die stärkste, aber leider auch berüchtigste Fraktion, die sich quasi zur offiziellen Regierung selbsternannt hatte, obwohl es dort gar keine Regierung gab.
                      Ihre Macht beziehen sie nicht vom Volk oder durch deren Unterstützung, sondern durch die Anwerbung der lokalen Kriegsherren und ihre Söldnerbanden, die mal für die Nordallianz, mal wieder für die Taliban kämpften, je nachdem, wer mehr zahlte. Und das war sehr lange Zeit die Taliban. Der durchschnittliche Zivilisten-Afghane ist ein Spielball und der Willkür all dieser Gruppierungen ausgesetzt und kann nichts anderes tun, ausser zu hoffen, dass er nicht erschossen wird oder dass seine Frau und seine Töchter vergewaltigt werden.

                      Und die Amis wären auch niemals einmarschiert, wenn es diese Anschläge nicht gegeben hätte. Die verdienten ja eh durch den Opiumhandel mit den Taliban gutes Geld.
                      Das die Amerikaner niemals einmarschiert wären, habe ich auch schon (allzu-)oft erwähnt. Was die Drogengeschäfte anbelangt, ne, die US-Regierung hat keinen Cent aus dem Opiumhandel gekriegt. Die Taliban haben das in erster Linie an russische Mafiosis verkauft, die das dann wiederum auf die ganze Welt verteilt hatten. Noch dazu wurde mit dem Geld eben die Al Kaida mitunterstützt, die zu dem Zeitpunkt bereits schon ein arger Feind der USA waren. Die sind nicht mit Flugzeugen dort hinuntergeflogen und haben Drogen gekauft.

                      Wenn du da jetzt so große Sprüche klopst, warum bist du noch hier in Europa? Warum gehst nicht in eine der Krisenregionen und versuchst dort den Menschen zu helfen?
                      Das würde ich auch am liebsten machen, wenn es mehr als nur Alibi-Funktion hätte. Und Afghanistan braucht keine unwirksamen Placebos in Form von Freiwilligen und ein paar läppischen Millionen. Das Land dort braucht Milliarden und nochmals Milliarden an Knete und die komplette Hilfe der Weltgemeinschaft.

                      Und ich finds doch etwas komisch deine Meinung, dass Europa dass durch US-Bomben zerbombte Afganistan wieder aufbauen soll?
                      Afghanistan war schon lange vorher in Schutt und Asche, noch bevor Amerika und Europa überhaupt die allerersten Reportagen über die Terror-Herrschaft der Taliban machten, Jahre vor den Anschlägen des 11. Septembers 2001. Du verwechselst das mit dem Irak, wo es wirklich noch eine Infrastruktur hatte, die die Amerikaner zum Teil arg beschädigten.
                      Europa sollte, wenn es sich wirklich für die Gutmenschen-Nationen hält, von sich aus Initiative ergreifen und die Welt aktiv verbessern. Die Alternative, welches Europa auch ständig macht, ist einfach nur brav der USA hinterherhecheln, und ab und zu jaulen, dass man das doch nicht machen soll.

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                        Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                        Europa sollte, wenn es sich wirklich für die Gutmenschen-Nationen hält, von sich aus Initiative ergreifen und die Welt aktiv verbessern. Die Alternative, welches Europa auch ständig macht, ist einfach nur brav der USA hinterherhecheln, und ab und zu jaulen, dass man das doch nicht machen soll.
                        Naja, das ist schon eine sehr vereinfachte Darstellung, die einige Gesichtspunkte ausser acht lässt.

                        Dass Europa sicher auch nich immer seinen eigenen, heheren Ansprüchen gerecht wird, steht ausser Frage. Aber wenn Du schon sagst, Europa solle die Welt "aktiv" verbessern, dann müsste man schon fragen, wie das aussehen soll. Rein militärische Interventionen bringen da jedenfalls nichts, das sieht man am Beispiel Irak. Ansonsten setzt Europa durchaus einiges an Mitteln ein, um in Krisenregionen Stabilität zu gewährleisten. Dass auch da nicht alles perfekt läuft - zugegeben.

                        Ein anderes Problem ist, dass Europa eben keine "Nation", sondern ein Staatenbündnis ist. Daher ist die Beschlussfassung ja auch so schwierig. Es wird immer wieder verlangt, dass Europa mit einer Stimme sprechen soll, was es faktisch aber nicht tut. Bestes Beispiel ist wiederum die Beteiligung einzelner Mitgliestaaten der EU am Irakfeldzug. Daher ist es meiner Meinung nach schon falsch, von einem "Hinterherhecheln Europas" zu sprechen.

                        Und das Dritte: Man begibt sich doch nicht seines Rechts zur Kritik, nur weil man selbst nicht alles mitmacht! Dann dürfte keiner, der nicht Parteimitglied ist und sich um irgendein Mandat bemüht, die Bundesregierung kritisieren. Der Vergleich hinkt, aber genauso liegen die Dinge doch hier: Wer nicht selbst die Weltpolizei spielen will, darf die gegenwärtige nicht kritisieren. Finde ich nicht zutreffend.
                        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                        -Peter Ustinov

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                          Es ist offen und weltbekannt, dass niemand in den Irak einmarschiert wäre, um den Diktator Saddam Hussein, der sein Volk hungern liess, während er selbst in goldenen Palästen mit Luxuswaren des Westens und für uns teilweise unvorstellbaren Luxus lebte, zu stürzen, um den Irak zu einem besseren Lebensplatz FÜR DIE IRAKER zu machen. Es weiss so ziemlich jeder, dass die USA nur hinter dem Öl her waren.

                          Aber dann wäre da noch Afghanistan. Niemand hat aktiv etwas gemacht, um Afghanistan zu einem besseren Land für die Abermillionen vertriebenen Afghanen und die unterdrückten Massen dort zu machen, die unter den Folgen des ewigen Bürgerkrieges dort leiden.

                          Und ich bin mir absolut sicher, dass irgendwo dort unten in Afrika und auch in Südamerika es noch andere Staaten gibt, die praktisch in Unterdrückung und Steinzeit-Niveau leben müssen, weil es andere Diktatoren und Unterdrücker gibt.

                          Kritisieren ist schön und gut, und hat einen netten psycho-hygienischen Effekt für uns. Mehr bringt es aber auch nicht. Hilft aber den Unterdrückten und Armen in diesen Regionen nicht viel.

                          Wegen der laschen Kritik von der alten Welt werden die USA garantiert nicht ihre Politik ändern, wie sie sich als Weltpolizei zu verhalten haben. Niemand macht es besser als sie, weil niemand überhaupt etwas ernsthaft unternimmt.

                          Den Kalten Krieg hat die USA für sich entschieden. Sie sind jetzt der Welthegemon. Wir können gar nicht anders als ihnen hinterher. Und wir würden es niemals ernsthaft wagen, wirklich anders vorzugehen.

                          Und die USA sind auch ein Staatenbündnis, genauso wie die EU. Beides sind Unionen.
                          Zuletzt geändert von Makaan; 13.01.2007, 04:24. Grund: IRANER statt IRAKER geschrieben... gahhh :p

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                            Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                            Und die USA sind auch ein Staatenbündnis, genauso wie die EU. Beides sind Unionen.
                            Hmm, wenn mich meine Geschichtskenntnisse jetzt nicht vollkommen im Stich lassen sind sie das aber schon etwas länger. In über 200 Jahren sollte man auch lernen in den meisten Fällen mit einer Stimme zu sprechen.
                            Die EU dagegen befindet sich erst im Aufbau. Gib ihr mal über 200 Jahre Zeit.
                            Mal davon abgesehen das wir es hier mit mehr als nur einem 2 Parteien System zu tun haben.

                            Zu Afghanistan:

                            Da muss ich wohl nicht noch extra betonen, das die Amerikaner seit Ende der 70er selber einen guten Teil zum Weiterbesetehen des Konfliktes und der Kampfhandlungen beigetragen haben.
                            "Not born. SHIT into existence." - Noman the Golgothan
                            "Man schicke dem Substantiv zwanzig Adjektive voraus, und niemand wird merken, daß man einen Haufen Kot beschreibt. Adjektive wirken wie eine Nebelbank."
                            Norman Mailer

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                              Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                              Niemand hat aktiv etwas gemacht, um Afghanistan zu einem besseren Land für die Abermillionen vertriebenen Afghanen und die unterdrückten Massen dort zu machen, die unter den Folgen des ewigen Bürgerkrieges dort leiden.

                              Und ich bin mir absolut sicher, dass irgendwo dort unten in Afrika und auch in Südamerika es noch andere Staaten gibt, die praktisch in Unterdrückung und Steinzeit-Niveau leben müssen, weil es andere Diktatoren und Unterdrücker gibt.
                              Ja sicher gibt es solche Staaten. Aber wo fängt man an, und wo hört man auf? Selbst die USA, die sich ja als Weltpolizist sehen, greifen nur dort ein, wo ihre eigenen Interessen berührt sind. Und selbst damit sind sie an der Grenze des finanziell und militärisch möglichen angekommen.

                              Im Übrigen beantwortet das immer noch nicht die Frage, wie denn faktisch vorgegangen werden soll. Kritik reicht nicht, rein militärische Interventionen sind kaum aussichtsreich.

                              Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                              Kritisieren ist schön und gut, und hat einen netten psycho-hygienischen Effekt für uns. Mehr bringt es aber auch nicht. Hilft aber den Unterdrückten und Armen in diesen Regionen nicht viel.
                              Mag man so sehen - aber wie gesagt: Was ist die Alternative?

                              Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                              Den Kalten Krieg hat die USA für sich entschieden. Sie sind jetzt der Welthegemon. Wir können gar nicht anders als ihnen hinterher. Und wir würden es niemals ernsthaft wagen, wirklich anders vorzugehen.
                              Naja, die Regierung Schröder hat doch gezeigt, dass sie zumindest den Irakfeldzug nicht mitmacht. Und an diese Vorlage hält sich (bisher) auch die Regierung Merkel. Das ist schon ein deutlich anderes Vorgehen, vor allem wenn man weiss, dass die USA sehr wohl deutsche Truppen im Irak haben wollen.

                              Zitat von Makaan Beitrag anzeigen
                              Und die USA sind auch ein Staatenbündnis, genauso wie die EU. Beides sind Unionen.
                              Nein, das stimmt nicht. Die USA sind ein Bundesstaat mit (bestenfalls teilsouveränen) Bundesstaaten. Die EU ist hingegen ein Staatenverbund mit souveränen Nationalstaaten. Das wird ja gerade an der Aussenpolitik deutlich: Während in den USA nicht die Gliedstaaten Kalifornien und Texas Aussenpolitik betreiben, sondern die Vertretungsmacht nach aussen beim Bund liegt, kann in der EU Deutschland eine gänzlich andere Aussenpolitik als Frankreich oder die EU-Organe fahren.
                              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                              -Peter Ustinov

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                                Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
                                Naja, die Regierung Schröder hat doch gezeigt, dass sie zumindest den Irakfeldzug nicht mitmacht. Und an diese Vorlage hält sich (bisher) auch die Regierung Merkel. Das ist schon ein deutlich anderes Vorgehen, vor allem wenn man weiss, dass die USA sehr wohl deutsche Truppen im Irak haben wollen.
                                Inzwischen ist eigentlich bekannt, dass die Regierung Schröder den Angriffskrieg auf den Irak unterstützt hat. Und zwar auf zahlreichen Ebenen, von geheimdienstlicher Unterstützung, über die Sicherung von US-Truppentransporten mit deutschen Kriegsschiffen, die Erlaubnis Stützpunkte in der BRD und den deutschen Luftraum für Kampfeinsätze zu nutzen etc. etc. Sie haben nur keine Kampftruppen selbst in den Irak geschickt - wie diverse andere EU-Staaten.

                                Dazu kommt, dass die Kritik der Regierungen Schröder und Merkel an den Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen der Regierung Bush genauso lahm ist, wie die Kritik an den Verbrechen anderer verbündeter Regierung. Angefangen mit Putin bis hin zu den Diktaturen in Saudi-Arabien, China oder Usbekistan.

                                Es wäre ja schon ein Anfang, wenn man wenigstens diese Verbrechen klar verurteilen würde und die Verantwortlichen nicht auch noch laufend unterstützen würde (z.B. im "Krieg gegen den Terror"). Der nächste Schritt wäre es dann, demokratische Gruppen global finanziell und politisch zu unterstützen.
                                Resistance is fertile
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