Angesichts der zahlreichen Dokumentationen, die momentan zu sehen sind und des Beitrags von Ragnar über den 20.7. (siehe hier), fehlt eigentlich nur noch ein Diskussionsthread über den 20.7.
Mal ein paar Anregungen:
a) In wie weit sind die Leute um Stauffenberg angesichts ihrer politischen Vorstellungen überhaupt zu würdigen? Ihre unmittelbaren Pläne nach einem Putsch waren bekanntlich eine Militärdiktatur.
b) Waren die Pläne für den Aufstand überhaupt realistisch? Die Plänen stützten sich ja alleine darauf, dass die militärische Befehlskette ausgenutzt wurde. Damit, dass ein bedeutender Teil der militärischen Führung loyal zu Hitler stand und sich deshalb auch gegen Befehle stellen würde, haben die Aufständischen um Stauffenberg offensichtlich nicht gerechnet. Es gab keinerlei ernsthaften Versuch die Bevölkerung gegen die Nazis zu mobilisieren, sondern die Offiziere gingen davon aus, dass sie auf sich alleine gestellt wären (wie heute noch in den Interviews zu hören ist). Sie verwechselten offensichtlich ihr eigenes soziales Umfeld, was mehrheitlich für Hitler war, mit der gesamten Bevölkerung.
c) War die Vorstellungen von Stauffenberg realistisch, einen Frieden mit den Westallierten schliessen zu können, während der Krieg gegen die UdSSR fortgesetzt worden wäre? Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die USA Friedensangebote Japans lange ausschlugen und diese erst nach dem Abwurf der Atombomben akzeptierten. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs begann eigentlich ja schon der Kalte Krieg zwischen den USA und der UdSSR und viele Aktionen zu Ende des Krieges müssen auch unter dem Aspekt gesehen werden, dass es um die Aufteilung von Einflusszonen ging.
d) Warum wird in der BRD immer noch der Widerstand aus der Arbeiterbewegung so wenig thematisiert? Der Widerstand der Arbeiterbewegung begann schon 1933, war zahlenmässig viel bedeutender als alle andere Widerstandsgruppen zusammen und hatte auch die meisten Opfer des deutschen Widerstands zu beklagen. Heute werden sogar Organisationen von Widerstandskämpfern, wie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), immer noch vom Inlandsgeheimdienst (Verfassungsschutz) verfolgt, während rechtsextreme Gruppen in der Union nicht einmal beobachtet werden. Im Gegensatz dazu wird eine kleine Gruppen von adeligen Offizieren heute verklärt, obwohl viele von den Verschwörern des 20.7. an Kriegsverbrechen beteiligt waren und die Militärs mehrheitlich die Machtübernahme Hitlers unterstützt hatten.
Mal ein paar Anregungen:
a) In wie weit sind die Leute um Stauffenberg angesichts ihrer politischen Vorstellungen überhaupt zu würdigen? Ihre unmittelbaren Pläne nach einem Putsch waren bekanntlich eine Militärdiktatur.
b) Waren die Pläne für den Aufstand überhaupt realistisch? Die Plänen stützten sich ja alleine darauf, dass die militärische Befehlskette ausgenutzt wurde. Damit, dass ein bedeutender Teil der militärischen Führung loyal zu Hitler stand und sich deshalb auch gegen Befehle stellen würde, haben die Aufständischen um Stauffenberg offensichtlich nicht gerechnet. Es gab keinerlei ernsthaften Versuch die Bevölkerung gegen die Nazis zu mobilisieren, sondern die Offiziere gingen davon aus, dass sie auf sich alleine gestellt wären (wie heute noch in den Interviews zu hören ist). Sie verwechselten offensichtlich ihr eigenes soziales Umfeld, was mehrheitlich für Hitler war, mit der gesamten Bevölkerung.
c) War die Vorstellungen von Stauffenberg realistisch, einen Frieden mit den Westallierten schliessen zu können, während der Krieg gegen die UdSSR fortgesetzt worden wäre? Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die USA Friedensangebote Japans lange ausschlugen und diese erst nach dem Abwurf der Atombomben akzeptierten. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs begann eigentlich ja schon der Kalte Krieg zwischen den USA und der UdSSR und viele Aktionen zu Ende des Krieges müssen auch unter dem Aspekt gesehen werden, dass es um die Aufteilung von Einflusszonen ging.
d) Warum wird in der BRD immer noch der Widerstand aus der Arbeiterbewegung so wenig thematisiert? Der Widerstand der Arbeiterbewegung begann schon 1933, war zahlenmässig viel bedeutender als alle andere Widerstandsgruppen zusammen und hatte auch die meisten Opfer des deutschen Widerstands zu beklagen. Heute werden sogar Organisationen von Widerstandskämpfern, wie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), immer noch vom Inlandsgeheimdienst (Verfassungsschutz) verfolgt, während rechtsextreme Gruppen in der Union nicht einmal beobachtet werden. Im Gegensatz dazu wird eine kleine Gruppen von adeligen Offizieren heute verklärt, obwohl viele von den Verschwörern des 20.7. an Kriegsverbrechen beteiligt waren und die Militärs mehrheitlich die Machtübernahme Hitlers unterstützt hatten.
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