Der Bundespräsident

[Gast]

*buddel*

Dramatischer Appell des Bundespräsidenten an Deutschlands Führungskräfte: Horst Köhler erklärt, die immensen Einkommensunterschiede zwischen Managern und Normalverdienern gefährdeten den sozialen Frieden im Land.

Unglaublich aber wahr: Ein deutscher Politiker kritisiert die Vorstandsbonzen. Wo soll das noch hinführen?

[Leto]

*buddel*

Dramatischer Appell des Bundespräsidenten an Deutschlands Führungskräfte: Horst Köhler erklärt, die immensen Einkommensunterschiede zwischen Managern und Normalverdienern gefährdeten den sozialen Frieden im Land.

Unglaublich aber wahr: Ein deutscher Politiker kritisiert die Vorstandsbonzen. Wo soll das noch hinführen?

Die Bonzen machen weiter wie bisher. Überweisen ein bisschen Schwarzgeld und Köhler ist dann nach der nächsten Wahl ein Altbundespräsident.

[Geordie]

Über was regt ihr euch jetzt eigentlich auf? Geht es jetzt um die Managergehälter, oder dass hochrangige Politiker mal ihre Meinung sagen können?

In diesem Fall ist es vielleicht ungewöhnlich, dass gerade Horst Köhler so etwas sagt, da er ja selbst mal so eine Führungskraft war und viele ihn zu Beginn seiner Präsidentschaft eher für einen Neoliberalen hielten. Ich glaube nicht, dass falls Köhler keine zweite Amtszeit bekommen sollte, es nicht an seiner Managerkritik liegen sollte.
Es könnte aber auch sein, dass das System mich so vereinnahmt hat, dass ich nicht mehr klar genug sehen kann, was "die" wirklich mit uns vor haben.

[Sandswind]

Ich glaube nicht, dass falls Köhler keine zweite Amtszeit bekommen sollte, es nicht an seiner Managerkritik liegen sollte.

Vielleicht ist ja genau diese Form der Kritik bereits der Abgesang auf eine mögliche zweite Amtszeit. Mit solchen Äußerungen nimmt er jedenfalls nicht unbedingt Rücksicht auf die Klientel, von der man eigentlich eine Unterstützung für einen Mann wie ihn hätte erwarten dürfen.

[Geordie]

Vielleicht ist ja genau diese Form der Kritik bereits der Abgesang auf eine mögliche zweite Amtszeit. Mit solchen Äußerungen nimmt er jedenfalls nicht unbedingt Rücksicht auf die Klientel, von der man eigentlich eine Unterstützung für einen Mann wie ihn hätte erwarten dürfen.

OK, schon möglich. Ich denke aber, dass wenn 2009 die Machtverhältnisse in der Bundesversammlung stimmen, Köhler eine zweite Amtszeit will und er weiterhin so beliebt in der Bevölkerung ist wie jetzt, kann ich mir gut vorstellen, dass er eine zweite Amtszeit bekommen würde.

Er ist ja auch nicht der erste Präsident, der mal etwas kritisches zur Wirtschaft oder zur Politik gesagt hat.

[Marine-Corporal]

OK, schon möglich. Ich denke aber, dass wenn 2009 die Machtverhältnisse in der Bundesversammlung stimmen, Köhler eine zweite Amtszeit will und er weiterhin so beliebt in der Bevölkerung ist wie jetzt, kann ich mir gut vorstellen, dass er eine zweite Amtszeit bekommen würde.

ähm der Bundespräsident wird nicht vom Volk gewählt, das ist übelstes Postengeschachere, und nachdem er sowohl CDU und SPD jetzt schon bei diversen Gesetzen in die Suppe gespuckt hat, ist es nahezu ausgeschlossen dass er deren Stimmen bekommt. Oder glaubst du ernsthaft Deutschland vollzieht in den kommenden anderthalb Jahren einen dermaßen großen Politruck dass die CDU und SPD bei allen noch ausstehenden Bundes- und Landtagswahlen an der 5% Hürde scheitern und damit keine Macht mehr in der Bundesversammlung besitzen?

[Geordie]

ähm der Bundespräsident wird nicht vom Volk gewählt, das ist übelstes Postengeschachere, und nachdem er sowohl CDU und SPD jetzt schon bei diversen Gesetzen in die Suppe gespuckt hat, ist es nahezu ausgeschlossen dass er deren Stimmen bekommt. Oder glaubst du ernsthaft Deutschland vollzieht in den kommenden anderthalb Jahren einen dermaßen großen Politruck dass die CDU und SPD bei allen noch ausstehenden Bundes- und Landtagswahlen an der 5% Hürde scheitern und damit keine Macht mehr in der Bundesversammlung besitzen?

Ich habe gar nicht behauptet, dass der Bundespräsident vom Volk gewählt wird, aber die Beliebtheit eines Präsidentschaftskandidaten könnte aber trotzdem für die Parteien wichtig sein. Besonders wenn man überlegt, dass 2009 nicht nur "Präsidentschaftswahlen" anstehen, sondern die in Deutschland viel wichtigere Bundestagswahl.

Was die Machtverhältnisse in der Wahlversammlung angeht, meinte ich auch weniger, ob CDU/CSU und die SPD eine Mehrheit haben, sondern die Parteien, mit denen sich die Union verbünden möchte, um ihren Kandidaten durch zubringen.
Eigentlich stellen doch alle Regierungsparteien klar, dass sie nach der Bundestagswahl 2009 keine weitere Große Koalition haben wollen und dann muss eben ein neuer Partner umworben werden und Köhler daher falle gelassen. Vielleicht überlegt sich ja die Union, Claudia Roth als Kandidatin aufstellen () zu lassen, damit sie mehr Sympathien bei den Grünen bekommt und dann nach der BT-Wahl Schwarz-Grün oder Jamaika möglich wäre.

Andersherum könnte es natürlich auch sein, dass die SPD Köhler absichtlich nominiert, um CDU und CSU zu ärgern. Mittlerweile haben wohl viele SPD-Leute nicht mehr eine so schlechte Meinung vom Präsidenten wie damals, als er von Union und FDP nominiert worden war. Die SPD könnte also Köhler nominieren um ein Schwarz-Grün/ Gelbes Wahlbündnis zu stören. Denn gegen ein CDU-Mitglied zu stimmen, liegt bestimmt auch nicht im Interesse von Merkel und ihrer Partei.

[Gast]

Im Moment verdichten sich die Angaben, dass der Horst nochmal ran will: Bundespräsident Köhler will offenbar zweite Amtszeit | tagesschau.de

Die SPD soll sich zum Teufel scheren. Und der Beckstein gleich mit...

[Geordie]

Die SPD hat es zwar nicht sehr geschickt angestellt, aber ich fand auch damals 2004 die Schwan nicht schlecht. Damals hat sie zumindest mehr Stimmen geholt als rot-grün in der Bundesversammlung hatte.

Ich weiß nicht, ob ihre Chancen mittlerweile viel besser stehen.
Zwar hätte die Union nach der Bayernwahl zusammen mit der FDP wahrscheinlich in der Bundesversammlung keine eigene Mehrheit mehr, allerdings ist Köhler mittlerweile nicht mehr nur bei Anhängern von Union und FDP beliebt. Auch einige Sozialdemokraten sollen ihn ja nicht so schlecht finden.

Außerdem weiß ich auch nicht, wie es mit der Linken und den rechten Parteien aussieht, die ja auch Vertreter in die Bundesversammlung schicken. Die Linken sollen wohl eher für Schwan sein, aber welche Präferenz die Rechten haben, weiß ich nicht. Vielleicht stellen die ja auch einen eigenen Kandidaten auf.

Auf jeden Fall ist das wieder viel Taktiererei bei der es ja eigentlich gar nicht so sehr um die Persönlichkeit des Bundespräsidentenkandidaten geht, sondern darum, welche Parteienkonstelationen einen Kandidaten mit einem bestimmten Parteibuch durchkriegen, und sich davon versprechen, dass das ein Zeichen für einen möglichen Regierungswechsel zu ihren Gunsten nach der Bundestagswahl bedeutet.

2004 war das ja nur mäßig erfolgreich. Herrn Westerwelle hat es nicht viel gebracht.

[KennerderEpisoden]

Ach Gott, nicht schon wieder politische Winkelzüge für den überflüssigsten Posten der Welt. Schafft die Position des Bundespräsidenten doch einfach ab. Ohne königliche Tradition hat sie nicht den geringsten Flair.

Oder lasst wenigtens das Volk ran. Ein Wahlkampf wäre auch nichts Schlimmeres, als diese Taktiererei.

[Yoko]

Tja, eine gute Frage ob "Hotte" Köhler eine zweite Amtszeit bekommen soll.

Ich persönlich würde es gut finden, wenn das Volk darüber mitentscheiden sollte.

Ansonsten würde ich es jedenfalls begrüßen wenn Köhler weiter Präsident bleibt.

[Seether]

Ach Gott, nicht schon wieder politische Winkelzüge für den überflüssigsten Posten der Welt. Schafft die Position des Bundespräsidenten doch einfach ab. Ohne königliche Tradition hat sie nicht den geringsten Flair.

Oder lasst wenigtens das Volk ran. Ein Wahlkampf wäre auch nichts Schlimmeres, als diese Taktiererei.

Nein, bitte, unser Land braucht sehr viel im Moment, aber weiß Gott nicht noch mehr Wahlk(r)ampf...

[Souvreign]

Ich finde diese ganze Geschacherei um dieses Amt schon immer unerträglich. Auch jetzt wo viele in der SPD schon von einer Beratung und Absprache mit der Linkspartei liebäugeln mit dem Argument "dabei ginge es ja nicht um politische Inhalte".

Aber leider geht es bei dem Amt des Bundespräsidenten immer schon nur die kleinlichen Machtspiele zwischen den einzelnen Lagern und weniger um das Amt selber.

Btw:
Ich finde, dass Herr Köhler noch der besten Präsident seit langem ist. Vom Herzog habe ich eigentlich nichts in erinnerung und Herr Rau war für das Amt vielleicht schon zu alt. (es kann aber auch sein, dass ich mich vorher nicht so sehr für Politik interessiert habe)

[newman]

Gesine Swan ist doch als Antikommunistin bekannt, oder? Warum bekommt sie denn die Unterstützung der Linkspartei? Nur damit die hoffen kann so doch eigenen Machtinteressen zum Vorteil verhelfen zu können, sich im Auge des Wählers näher zur Mitte zu bewegen und die kommunistischen Randmitglieder verleugnen zu können - die werden sich freuen?
Oder geht man bei der SPD einfach davon aus, dass Links sowieso gegen Köhler stimmen wird und so indirekt eine Unterstützung besteht, ohne dass Links aktiv sich einmischt?

[Souvreign]

Oder geht man bei der SPD einfach davon aus, dass Links sowieso gegen Köhler stimmen wird und so indirekt eine Unterstützung besteht, ohne dass Links aktiv sich einmischt?

So ich etwas sehe ich das auch bzw. habe ich das verstanden. Es wird sich im Endeffekt zeigen, wie das ganze Sache ausgeht, aber wie ich schon sagte - mir gefällt dieses ganze Geschachere bei der Bundespräsidentenwahl schon lange nicht mehr. Bei Köhler war es damals ja eigentlich genau dieselbe Sache...