Hier nur mal ein Artikel, um zu zeigen, dass man durchaus nicht fanatisch sein muss, um die Wenungen unseres designierten Bundespräsidenten etwas merkwürdig zu finden:
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Der Bundespräsident
Einklappen
X
-
Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
Klickt für Bananen!
Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch
-
Mal in Reinform, so lang ist dieses, dieser Gedingengs ja nicht.
PRÄSIDIALE VORSTELLUNG
Gott als Motor für lahme Wirtschaft
Offenbar haben die Washingtoner Jahre Horst Köhlers als Präsident des IWF auf seine politische Rhetorik abgefärbt. Wie sonst wäre es erklärlich, dass das "God bless America", mit dem George W. Bush seine patriotischen Reden abzuschließen pflegt, so umstandslos seinen Weg in die erste Ansprache des neuen Bundespräsidenten gefunden hat?
KOMMENTAR
VON CHRISTIAN SEMLER
Allerdings hat Köhler bei seinem Übertragungsversuch statt der eindeutigen staatlichen Fixierung des Gottessegens mittels "Gott segne Deutschland" zu der weniger exklusiven, aber dennoch territorial eingegrenzten Formel "Gott segne unser Land" gegriffen. In den USA, wo es vielen Bürgern noch selbstverständlich ist, dass gerade auf ihrem Land Gottes Segen ruht, erscheinen solche Segensformeln als Bestätigung des sowieso Selbstverständlichen - als Bestandteil der Alltagskultur.
Aber will Köhlers Segenswunsch fernab allen amerikanischen Auserwähltheitsglaubens nicht einfach ausdrücken: "Am Ende meiner kleinen Ansprache wünsche ich Ihnen allen alles Gute"? Und könnte man es nicht dabei belassen, sich über seine pastoral-altväterliche Ausdrucksweise zu mokieren? Nein. Denn es bleibt die Frage, wieso Gottes Segen "unserem Land" gelten und nicht einfach nur "uns", das heißt allen, die sich von dem Segenswunsch angesprochen fühlen.
Man könnte nun einwenden, dass Köhler eben deutscher Bundespräsident ist und er daher kraft Amtes - wie alle anderen Staatsoberhäupter - aufgerufen ist, auch auf sein Land Gottes Segen herabzuflehen, ohne dass dadurch konkurrierende Segenswünsche anderer Länder beeinträchtigt würden. Liest man sich Köhlers Rede durch, so zeigt sich, dass er Gott hauptsächlich als Motor für den beschleunigten Weg der Bundesrepublik Deutschland in die "Wissensgesellschaft" in Anspruch nehmen möchte. Gottes Segen, theologisch gesprochen die belebende Kraft des Heiligen Geistes, soll sich im beispiellosen Aufschwung deutscher Ideenproduktion zeigen. Nur so, kraft solcher segensreichen göttlichen Inspiration, ist der "Standort Deutschland" zu retten. Amen.
Aber vielleicht hatte Köhler auch nur den göttlichen Segen im Auge, wie er im ersten Buch Mose mehrfach ausgesprochen wird: "Seid fruchtbar und mehret euch!" Angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland ein berechtigter Wunsch - wenngleich nur ein frommer.
brennpunkt SEITE 3
taz Nr. 7366 vom 25.5.2004, Seite 1, 84 Zeilen (Kommentar), CHRISTIAN SEMLER,
no commentLeiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!
Kommentar
-
Geht mir genauso ... ich weiß ehrlich nicht, was denn an so einer Wendung so schlimm ist. Wenn man nicht an Gott glaubt, kann man solche Floskeln (viel mehr ist das nicht, denk ich mal, ich weiß net, wie tiefgläubig der Herr Köhler ist) doch getrost ignorieren. Oder nicht?
Und ich finde diesen Artikel überhaupt jämmerlich ... wie kann man sich denn über so einen Satz nur so viele Gedanken machen? Und DIESES Zitat, in dem Köhler Deutschland über Gottes Segen retten will, zeige man mir mal.He gleams like a star and the sound of his horn's /
like a raging storm
Kommentar
-
Und ich finde diesen Artikel überhaupt jämmerlich
Das traurige ist bloß, das, wenn man sich die Postings von einigen der Leute hier anguckt, so ein Quatsch immer noch Gehör findet.
Kommentar
-
Zitat von XionEs ging massgeblich nur um die Äusserungen Köhlers die durch das nun verstärkte Medieninteresse in den letzten Tagen der Öffentlichkeit zugänglich sind.
Horst Köhler: Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten
Ein Auszug:
Als Geschäftführender Direktor des Internationalen Währungsfonds hat er sich verbal für Armutsbekämpfung und Schuldenreduzierung eingesetzt, gleichzeitig aber die Politik der Strukturanpassung fortgesetzt. Diese zwingt die verschuldeten Ländern des Südens regelmäßig zur:
* Erheblichen Kürzung der öffentlichen Ausgaben, insbesondere der oft nur rudimentär vorhandenen staatlichen Gesundheits- und Bildungsprogramme. Zweck ist die Umlenkung der Staatseinnahmen von Sozialleistungen in den Schuldendienst.
* Privatisierung von Wasser und Stromversorgung mit drastisch steigenden Preisen, welche die Armen nicht bezahlen können.
* Aufhebung von Preiskontrollen für Grundnahrungsmittel. Anschließend steigt die Zahl der Hungernden noch weiter an.
* völligen Öffnung der heimischen Märkte für ausländische Importe. Diese verdrängen heimische Waren und ruinieren Kleinbauern und lokale Unternehmen.
* umfassenden Liberalisierung des Kapitalverkehrs. In der Folge werden profitable einheimische Unternehmen von Transnationalen Konzernen übernommen und die Gewinne ins Ausland transferiert. Zudem wird die Steuerflucht der einheimischen Eliten begünstigt.
Diese Maßnahmen führen in den betroffenen Ländern zur Vergrößerung des herrschenden Elends. Analphabetismus nimmt zu. Kinder sterben an einfachsten Krankheiten. Unzählige Menschen werden Opfer von Hungerepidemien.
Die unbekannte Wahrheit über Horst Köhler – Die Politik des IWF während seiner Amtszeit
Wofür steht Horst Köhler?Resistance is fertile
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
The only general I like is called strike
Kommentar
-
Zitat von KorpenikusHast du von diesem linksradikalen Hetzblatt irgendwas anderes erwartet? Etwa genauso informativ wie es früher "Der Stürmer" oder "Der völkische Beobachter" gewesen sind....
Leider sind Artikel aus dem Archiv der TAZ nicht online erhältlich, sonst könnte ich da noch ein paar mehr Links zu der Vergangenheit Köhlers posten.Resistance is fertile
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
The only general I like is called strike
Kommentar
-
Meinst du nicht, dass du dich damit selbst vollkommen disqualifizierst? Was liest du? Die Welt oder ein anderes rechtes Blatt?
Abgesehen davon bevorzuge ich übrigens die FAZ, aber das dürfte dürfte aus deiner Perspektive heraus wohl keinen großen Unterschied machen.
@Kopernikus
Amen
Kommentar
-
Zitat von KopernikusNein meine ich nicht. Ausserdem muss für jemanden, der sich am äußersten linken Rand des politischen Spektrum bewegt, sowieso alles irgenwie "rechts" wirken, insofern werde ich auf diese albere Äußerung jetzt nicht weiter eingehen.
Abgesehen davon bevorzuge ich übrigens die FAZ, aber das dürfte dürfte aus deiner Perspektive heraus wohl keinen großen Unterschied machen.
Ich sehe schon noch einen Unterschied zwischen der Welt und der FAZ. In letzterer sind wenigstens Artikel, die einen gewissen Informationsgehalt haben, während man der Welt schon deutlich anmerkt, dass sie aus dem gleichen Haus wie die Bild stammt.Resistance is fertile
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
The only general I like is called strike
Kommentar
-
Naja, was Max da so alles über Köhler gepostet hat, ist ja schon etwas, das ihn mir nicht gerade sympathischer gemacht hat. Bisher habe ich mich in Bezug auf Köhler immer nur darauf beschränkt mich in kurzen Berichten der Tagesschau, Spiegel Online, Videotext und Tageszeitung ein Bild zu machen.
Jedoch habe ich mich auch schon mal mit dem Thema Globalisierung beschäftigt und dabei ist mir z.B. dieses Problem auch schon aufgefallen:
* Privatisierung von Wasser und Stromversorgung mit drastisch steigenden Preisen, welche die Armen nicht bezahlen können.
Naja, als Bundespräsident würde ich mir aber wohl trotzdem deshalb keine Sorgen machen, denn diese Art von Macht kann er da jetzt ja nicht mehr ausüben. Da würde ich mir eher wie Spocky sorgen um sein Standpunkt zur Religiösität sorgen machen, aber ansonsten, hätten wir Schwan oder Köhler direkt wählen können, wäre das vielleicht ein weiterer Grund gewesen, Schwan als Präsidentin Köhler vorzuziehen.
@max habe eben im ZDF ein Wahlwerbespot zur Europawahl von der Partei PSG gesehen. Dabei wurde diese Internetseite wsws.org eingeblendet. Von den Ansichten klang die Partei sehr nach denen, die du auch öfters äußerst.
Hast du mit denen was zu tun? Frag nur aus Interesse, will keinen hier bloßstellen oder beleidigen.
Kommentar
-
Zitat von GeordieNaja, als Bundespräsident würde ich mir aber wohl trotzdem deshalb keine Sorgen machen, denn diese Art von Macht kann er da jetzt ja nicht mehr ausüben.
Zitat von Geordie@max habe eben im ZDF ein Wahlwerbespot zur Europawahl von der Partei PSG gesehen. Dabei wurde diese Internetseite wsws.org eingeblendet. Von den Ansichten klang die Partei sehr nach denen, die du auch öfters äußerst.Resistance is fertile
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
The only general I like is called strike
Kommentar
-
@max
danke ich bin begeistert.
Auch wenn ich die attack- Artikel für unseriöse halte, enthielten sie doch wertvolle Informationen, die ich bis dato noch nicht kannte. Und nimmt man den linkspolemischen Mist weg, erscheint Köhlers Politik als P. des IWF nicht sonderlich rühmlich, gerade was den Bezug auf die Politik gegenüber den Entwicklungsländer betrifft.
Allerdings kann ich den Meinungen nicht uneingeschränkt folgen, da ich gerade am Beispiel Mosambiks ein umfassenderes Bild habe, welches durch den IWF schon seit 20 Jahren sehr stark unter Druck steht. DAs Köhler als Präsident hier Auflagen zu vertreten hat, die selbst einem wohlgeneigten nicht mehr als als ein Kopfschütteln abverlangt, kann ich aber dennoch bestätigen. In Bezug auf die Bundesrepublik mit Hinblick auf eine relativ finanzstarke und wirtschaftsstabile Nation ist seine Politik aber eine Betrachtung wert. Wir sind kein Entwicklungsland wie Brasilien oder Argentinien, dem eine solche Politik schaden würde. Wir sind das Land das eine solche Restriktion verlangt, um eine solche Position zu erhalten. Wir haben endlich ein Kompetenz an der Spitze, der man über Wirtschaftszusammenhänge nichts mehr zu belehren brauch. Und die Wirtschaft ist nunmal das, woran Deutschland schwächelt. ISt es denn wirklich so schwer ihn als eine Chance zu verstehen? Herzog und Rau in allen Ehren als Vorgänger, aber denen konnte man, so erscheint es, was die wirtschaftliche Lage angeht, einen Bären aufbinden. Dies ist bei Köhler nicht der Fall. Und gerade für eine wirtschaftlich starke Nation, trotz Stagnation, gilt Köhler als Mann der den Politiker ins Gewissen reden könnte. Und hier denke ich hat Köhler bereits deutliche Worte geäussert, wenn er meint, dass unternehmensbedingte Innovation nicht auf Personalabbau beruhen darf. Gerade diese Äusserung sollte doch gerade jemandem wie dir Hoffnung geben.Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!
Kommentar
-
Und vor allen Dingen ist der Herr Köhler auch so dynamisch in seinem Auftreten. Ganz anders als die doch etwas behäbig wirkenden Vorgänger Herzog und Rau. Der Herr Rau hat ja, bei aller Achtung vor dem Amte des Bundespräsidenten, eher die Ausstrahlung eines Räuber Hotzenplotz und der Herr Herzog, naja, der war halt eben etwas behäbig.
Ganz anders kommt hier der Herr Köhler, dessen bubenhafter Charme und sportives Auftreten ja allein schon ausreichen sollten, um Deutschland in Schwung zu versetzen und uns so dem Aufschwung endlich näher zu bringen.
Ich bin beigeistert und von Freude durchströmt.Republicans hate ducklings!
Kommentar
-
Zitat von EdainGeht mir genauso ... ich weiß ehrlich nicht, was denn an so einer Wendung so schlimm ist. Wenn man nicht an Gott glaubt, kann man solche Floskeln (viel mehr ist das nicht, denk ich mal, ich weiß net, wie tiefgläubig der Herr Köhler ist) doch getrost ignorieren. Oder nicht?Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
Klickt für Bananen!
Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch
Kommentar
Kommentar