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Hat jemand den TAZ-Artikel über Köhlers Geschichtsverständnis gelesen? Leider habe ich ihn nicht gelesen, aber nach der Überschrift ist eine rechte Ideologie zu erwarten.
Wenn du den meinst, wo es darum geht, daß Köhler sich nicht sonderlich um die Nazi-Zeit kümmert, den hab ich (als guter taz-Abonennt ) gelesen. Hauptaussage war eben, daß ihm trotz seines Hintergrundes (er und seine Eltern wurden "heim ins Reich" geholt und wohnten in einem Haus, aus dem zuvor die Einwohnr vertrieben worden waren) die Nazi-Vergangenheit keinerlei Anliegen ist, und er stattdessen lieber "nach vorn" blickt - dies unterscheidet ihn von allen bisherigen Bundespräsidenten.
Sehr schön fand ich auch eine Schlagzeile in der taz von vor ca. einer Woche: "Wer ist Köhler? Fragt mal die Argentinier"
Ich dachte, gerade Trotzki-Anhaenger sehen das Wohl des Proletariats in der permanenten Revolution - das ist fuer mich anarchistisch genug,
Was ist den bitte an der Theorie der permanenten Revolution anarchistisch? Sie besagt doch nicht, dass permanent eine Revolution möglich wäre - was wirklich typisch anarchistisch wäre
Zurück zum Thema:
Zitat von Locksley
Wirtschaftskenntnisse sind fuer den deutschen Praesidenten derzeit wohl kein Fehler.
Sicher wären Wirtschaftskenntnisse alleine kein Fehler. Sie täten sogar sehr gut - wenn man die ganze Wahrheit betrachtet und nicht nur eine Ideologie, die alleine auf den Vorteil der Reichsten im Auge hat und für deren Interessen alles andere opfert. Nach Ragnar wäre Köhlers politische Ausrichtung übrigens also eine totalitäre Ideologie. Wobei ich aber Leuten wie Merz, Köhler, Stoiber, Clement, Westerwelle & Co keinen Hass auf eine Gruppe unterstellen möchte, sondern höchstens Angst vor dieser. Aber die Tatsache, dass eine gesamte Bevölkerungsschicht zu den Opfer dieser Politik zählt, wäre also schon ein entscheidendes Kriterium für eine Einordnung à la Ragnar.
/Edit: @Jack Crow: diesen Artikel meinte ich. Der Hinweis auf die desaströsen Folgen der IWF-Politik für Argentinien sollte allen zu denken geben, die meinen dass Köhler je die Moral und die Interessen der Armen im Auge hatte (was z.B. in der Tagesschau behauptet wurde).
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Köhler spielt gerne auf seine religiösen Wurzeln an. Ich hoffe nur, dass er sich dennoch nicht für eine Verankerung des christlichen Gottes in der europäischen Verfassung ausspricht, da dies alle Anders- und Nichtgläubigen ausschließt. Die Verfassung sollte, was solche Werte angeht, vollkommen neutral gehalten werden.
Sicher, er hat sich darum gekümmert, dass diese die Schulden zurückzahlen (und zwar mehr, als sie an Entwicklungshilfe je erhalten werden) und somit weiter verarmen.
Im Einzelnen weiß ich das nicht so genau, aber wenn es so sein sollte, dann hätte seine Wahl als Bundespräsident ja den Vorteil, dass durch den neuen Chef des IWF eine andere Politik gemacht werden kann.
Zitat von max
Die meisten haben versucht diesen Eindruck zu erwecken, aber Herzog z.B. hat sich schon sehr für ein Programm der Massenarmut eingesetzt - womit er glücklicherweise nicht erfolgreich war.
Ich weiß nicht, ob du damit die "Ruck"-Rede meinst. Naja, könnte man vielleicht so verstehen. Jedoch stärker für so eine Art von Programm hat er sich ja wohl erst nach seinem Amt als Bundespräsident als Vorsitzender der nach ihm benannten Kommission eingesetzt.
Zitat von 4Motion
Herrlichen Glückwunsch Horst ich besuch dich mal in Bellevue
Da wirst du wohl nur eine Baustelle vorfinden.
Soll wohl gerade renoviert werden. Musst ihn glaube ich auf Schloss Charlottenburg besuchen. *g*
Zitat von 4Motion
Also, imo ist Köhler schon der geignetere von beiden, aber mit einer sozialdemokratischen Regierung und einem "Schwarzen" Präsi kann das kaum gut gehen. Den erste Twist ist imo sehr absehbar...
Ich weiß nicht, was es da für ein Problem geben soll. Der Präsident hat zwar auch ein Vetorecht, dass aber wirklich sehr selten und wohl sehr begründet angewandt werden müsste, doch sonst hat er ja keine richtige Macht über die Regierung. Er könnte möglicherweise öffentlich Kritik an der Regierung üben, aber dafür braucht man wohl auch keinen Bundespräsident, denn das machen Opposition und Medien auch schon genug und wenn Schröder Gesetze beschließt oder Minister entlässt und einstellt, dann muss er sich eben an den Präsidenten wenden, der Gesetze unterschreibt, wenn sie rechtmäßig beschlossen wurden und ernennt Minister bzw. übergibt ihnen ihre Entlassungsurkunden.
Dabei sollte es eigentlich keine Probleme geben. Schröder hatte ja in seinem ersten Regierungsjahr auch einen "schwarzen" Präsidenten "über" sich, doch gab es so weit ich weiß, damit keine Probleme.
Zitat von Spocky
Köhler spielt gerne auf seine religiösen Wurzeln an. Ich hoffe nur, dass er sich dennoch nicht für eine Verankerung des christlichen Gottes in der europäischen Verfassung ausspricht, da dies alle Anders- und Nichtgläubigen ausschließt. Die Verfassung sollte, was solche Werte angeht, vollkommen neutral gehalten werden.
Ja, das ist mir auch bei seiner Rede aufgefallen, aber eigentlich glaube ich nicht, dass er sich da zu sehr einmischen würde, denn Rau war ja auch recht religiös und hat trotzdem immer wieder betont, dass Deutschland kein Kirchenstaat sei und so was auch nicht in der Verfassung von Deutschland stünde.
Ausschließen will ich die Möglichkeit natürlich nicht, dass Köhler sich tatsächlich dafür einsetzen würde, aber ich denke eher nicht.
Aber es ist schon ein wenig arg irritierend, wenn er am Anfang seiner Rede sagt, dass er ein "Präsident aller Deutschen" sein möchte und er am Ende sagt "Gott segne unser Land". Das klingt für einen engagierten Atheisten beinahe schon genauso schlimm, wie ein "Staatsgottesdienst".
Nun ich bin zwar auch Atheist, aber ich finde das gar nicht so verkehrt, die abendländische Kultur ein wenig in den Vordergrund zu rücken. ICh würde mir eh etwas mehr Bewusstsein wünschen wie in England "God save the Queen". Der Glaube an etwas bringt Menschen zusammen, so lächerlich das auch aus dem Munde einen Atheisten klingen mag.
Das max behauptet K. solle ein Befürworter der Reichen sein, ist nahezu grotesk, wenn man bedenkt, welch deutliche Worte er zur Politik auch in Richtung der CDU gegeben. Das Anschieben der Ausländerdebatte, Kritik an Merkels Politik, Rückzugsforderung und Kritik an der Irakpolitik der USA, sowie die Kritik an die Wirtschaftsbosse wegen ihrer falschen Personalkonsolidierungspolitik trotz steigender Gewinne der Unternehmen sowie deren angeblicher Innovation durch fortschreitenden Personalabbau finde ich für einen Bundespräsidenten doch schon deutlichere Worte als die beiden Vorgänger. Richteten die Vorgänger ihr HAuptaugenmerk auf Globalisierung und zusammenwachsen, sind in Köhlers Reden mittlerweile die Forderung nach eine Ordnung und Stabilisierung des eigenen Landes deutlich zu erkennen...
Bis jetzt hat er mich recht positiv überrascht und nach den letzten beiden blassen Bundespräsidenten voller Geschwaffel und leerer Worte, denke ich schon das wir einen Mann vom Schlage Weizäcker wieder an der Spitze stehen haben.
Leiten im Droehnen der Motoren - Zhardul, so peinlich wie die Moral!
@Spocky: Wie kann man sich eigentlich nur so künstlich über so eine Phrase aufregen? Für mich fallen solche allergische Reaktionen doch eigentlich schon fast unter Fanatismus.
Wenn man es als Atheist nicht akzeptieren kann, dass es Menschen gibt die an einen Gott und seine Macht glauben und immer wieder krampfhaft diesen Unglauben betonen muss und vor allem eine Überzeugungsmentalität an den tag legt, dann ist man IMHO auch nicht besser als irgendwelche fanatischen Missionare.
Köhler glaubt an Gott. Schön für ihn. Das schließt lange noch nicht, dass er Menschen akzeptiert, die nicht an Gott bzw. einen anderen Gott glauben. Und wenn er dann aus seinem persönlichen Glauben heraus sagt "Gott segne unser Land", dann ist ein Ausdruck seines Glaubens und das er sich das halt für unser Land wünscht. Ich sehe da nichts Negatives.
Da habe ich lieber einen Präsidenten, der noch ein Mensch mit eigenen Ansichten ist und die auch kundtut, als einer der allen gerecht werden will, aber doch niemanden richtig toleriert und akzeptiert.
Und so ungern ich das sagen muss obwohl ich eigentlich Grün wähle, ist mir der Köhler als Präsident doch lieber als die Schwan und seine Antrittsrede fand ich auch net schlecht (was vielleicht auch daran liegt, dass ich sein schwäbisch ohne Probleme verstehe).
Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree. Makes perfect sense.
Da sieht man mal... Klingt nicht immer unbedingt so, ich weiß, aber mit welcher Partei stimmt man schon zu 100% überein!
Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree. Makes perfect sense.
Wie kann man sich eigentlich nur so künstlich über so eine Phrase aufregen? Für mich fallen solche allergische Reaktionen doch eigentlich schon fast unter Fanatismus.
Wenn man es als Atheist nicht akzeptieren kann, dass es Menschen gibt die an einen Gott und seine Macht glauben und immer wieder krampfhaft diesen Unglauben betonen muss und vor allem eine Überzeugungsmentalität an den tag legt, dann ist man IMHO auch nicht besser als irgendwelche fanatischen Missionare.
Es geht ja nicht um die persönlichen Ansichten von Köhlers, sondern um seine Funktion. Und da machen solche Phrase einfach deutlich, dass es in der BRD immer noch erhebliche Probleme bei der Trennung von Staat und Religion gibt, wenn selbst das Staatsoberhaupt sich in Ausübung seines Amtes auf eine mythische Gestalt einer religiösen Gruppe bezieht.
Zitat von Xion
Nun ich bin zwar auch Atheist, aber ich finde das gar nicht so verkehrt, die abendländische Kultur ein wenig in den Vordergrund zu rücken. ICh würde mir eh etwas mehr Bewusstsein wünschen wie in England "God save the Queen". Der Glaube an etwas bringt Menschen zusammen, so lächerlich das auch aus dem Munde einen Atheisten klingen mag.
Es mag ja sein, dass Glaube Menschen zusammenbringt. Aber die meisten Beispiele, die mir dafür mir einfallen, sind irgendwelche schweren Verbrechen. Im übrigen sind fast alle positiven Errungenschaften der abendländischen Kultur mal gegen den Widerstand der christlichen Kirchen durchgesetzt worden. Es gibt da eigentlich nichts, auf was man sich positiv beziehen könnte, was nicht durch andere philosophische Traditionen (z.B. Humanismus) deutlich besser begründet werden.
Zitat von Xion
Das max behauptet K. solle ein Befürworter der Reichen sein, ist nahezu grotesk, wenn man bedenkt, welch deutliche Worte er zur Politik auch in Richtung der CDU gegeben.
Ich habe auch einen Teil der Reden von Köhler in letzter Zeit gehört. Neben irgendwelchen populistischen Phrasen, die von seiner Vergangenheit ablenken sollen, laufen aber alle konkreten Massnahmen auf eine grössere Armut hinaus. Es wäre auch ein sehr überraschende Wendung, wenn sich Köhler plötzlich wirklich für die Mehrheit der Menschen einsetzen würde - zu seiner Zeit in der Kohl Regierung und als Chef des IWF hat er auf jeden Fall genau das Gegenteil gemacht.
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Ich habe auch einen Teil der Reden von Köhler in letzter Zeit gehört. Neben irgendwelchen populistischen Phrasen, die von seiner Vergangenheit ablenken sollen, laufen aber alle konkreten Massnahmen auf eine grössere Armut hinaus. Es wäre auch ein sehr überraschende Wendung, wenn sich Köhler plötzlich wirklich für die Mehrheit der Menschen einsetzen würde - zu seiner Zeit in der Kohl Regierung und als Chef des IWF hat er auf jeden Fall genau das Gegenteil gemacht.
Ach mensch max, sei doch net immer so verbohrt, man kann doch nicht jeden Menschen, der von der eigenen ideologischen Weltgesinnung abweicht als negatives Profil auslegen.
Ausserdem verändern sich Menschen bzw. entwickeln sich und wachsen mit ihren Posten und ihrer Verantwortung. Wenn Du ihm pro-Kohlära Verhalten vorwirfst, ist es das selbe wenn ich dich als lebenslangen Dieb bezeichne weil du deinem Banknachbarn in der 8ten Klassen den Kugelschreiber gemopst hast.
Was die Geschichte mit dem IWF betrifft, verfällst du wieder nur in deine alte Manie zurück etwas zu behaupten und polemisch zu untermauern um den Charakter ins schlechte Licht zu rücken, dieses ohne irgendwelche Hintergründe, die diese MEinung vielleicht auch nachvollziehbar machen könnten. Die einfache vorrangegangene Behauptung er verlangte die rigorose Rückzahlung der Kredite ist dabei ebenso unzulänglich ohne Hintergrundinformationen, warum das so war, wie die letzten Behauptungen.
Für mich zeugt das nur von Ignoranz, wenn man einem Mann der das Potential hat, Dinge etwas konkreter anzusprechen als es seine Vorgänger getan haben, von vornherein niedermacht, wenn die letzten getätigten Aussagen von K. doch schon vermuten lassen, dass wir dort doch einen etwas stärkeren Präsidenten zu erwarten haben.
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Es mag ja sein, dass Glaube Menschen zusammenbringt. Aber die meisten Beispiele, die mir dafür mir einfallen, sind irgendwelche schweren Verbrechen.
Nun, dass uns nicht viele Beispiele einfallen, mag daran liegen, dass Verbrechen, Kriege, Katastrophen in der Geschichte mehr Beachtung finden als langsamer, stetiger Fortschritt. Viele Ideen (zB Kommunismus ) werden vor allem mit Katastrophen assoziiert.
Um aber doch was zu nennen: Die Befreiung Polens vom Kommunismus ist jedenfalls auf das Christentum zurueckzufuehren.
Zitat von max
Im übrigen sind fast alle positiven Errungenschaften der abendländischen Kultur mal gegen den Widerstand der christlichen Kirchen durchgesetzt worden. Es gibt da eigentlich nichts, auf was man sich positiv beziehen könnte, was nicht durch andere philosophische Traditionen (z.B. Humanismus) deutlich besser begründet werden.
Nun, das Christentum hat sich schon in mehrerer Hinsicht sehr verdient gemacht. Zum Beispiel hat das Christentum den Gedanken des unbedingten Schutzes des individuellen Lebens aus dem Judentum heraus in die ganze westliche Welt verbreitet. Auch die geforderte unbedingte Naechstenliebe war eine grosse Idee, die in der westlichen Welt vor allem durch das Christentum verbreitet wurde.
Daneben muss man dem Christentum auch zugute halten, dass es sich fuer eine Weltregion recht flexibel an die Zeit anpasst, und dass es sich seit beinahe 500 Jahren nicht gegen wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und zivilisatorischen Fortschritt stellt, auch wenn dieser Fortschritt vielleicht aus anderen Ideen heraus geboren wird.
Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
Ausserdem verändern sich Menschen bzw. entwickeln sich und wachsen mit ihren Posten und ihrer Verantwortung. Wenn Du ihm pro-Kohlära Verhalten vorwirfst, ist es das selbe wenn ich dich als lebenslangen Dieb bezeichne weil du deinem Banknachbarn in der 8ten Klassen den Kugelschreiber gemopst hast.
Was die Geschichte mit dem IWF betrifft, verfällst du wieder nur in deine alte Manie zurück etwas zu behaupten und polemisch zu untermauern um den Charakter ins schlechte Licht zu rücken, dieses ohne irgendwelche Hintergründe, die diese MEinung vielleicht auch nachvollziehbar machen könnten. Die einfache vorrangegangene Behauptung er verlangte die rigorose Rückzahlung der Kredite ist dabei ebenso unzulänglich ohne Hintergrundinformationen, warum das so war, wie die letzten Behauptungen.
Erstens geht es nicht nur um die Zeit Köhlers in der Kohl-Regierung, sondern eben auch seine Zeit als Chef des IWFs. Ich kann aber nichts dafür, wenn du dich mit den Folgen der Politik des IWFs nicht beschäftigst und deshalb nicht alles nachvollziehen kannst. Wenn ich dies jedes mal alles genau ausführen müsste, wären meine Posting vier mal länger und Leute wie du würden immer noch genau gleich argumentieren - ohne selber entsprechende Beispiele zu bringen, die sie von anderen fordern. Im übrigen habe ich z.B. auf Argentinien hingewiesen. Argentinien hat exakt die Vorgaben des IWF erfüllt - und hat einen Zusammenbruch der Wirtschaft erlebt.
Es kann nicht sein, dass manche sich zwar an alle Fehler und Verbrechen anderer politischen Richtungen erinnern, aber die katastrophalen Folgen neoliberaler, konservativer und liberaler Politik nicht einmal wahrnehmen.
Zitat von Locksley
Um aber doch was zu nennen: Die Befreiung Polens vom Kommunismus ist jedenfalls auf das Christentum zurueckzufuehren.
a) es gab in Polen keinen Kommunismus.
b) wenn die polnischen Gewerkschaften entschlossener vorgegangen wären - was wegen ihrer christlichen Ideologie nicht gemacht haben - wäre das staatskapitalistische Regime in Polen wahrscheinlich schon 1981 zerstört gewesen. So brauchte es erst den Zusammenbruch der UdSSR um den Zusammenbruch des polnischen Regimes herbeizuführen. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es in Polen 1989 auch keine Revolution (im Gegensatz z.B. zu der DDR, Rumänien), als kann man nicht einmal sagen, dass der Sturz der Stalinisten aufgrund von Aktivitäten von Christen erfolgte.
Zitat von Locksley
Zum Beispiel hat das Christentum den Gedanken des unbedingten Schutzes des individuellen Lebens aus dem Judentum heraus in die ganze westliche Welt verbreitet. Auch die geforderte unbedingte Naechstenliebe war eine grosse Idee, die in der westlichen Welt vor allem durch das Christentum verbreitet wurde.
Der unbedingte Schutz des individuellen Lebens war in keiner der mittelalterlichen christlichen Gesellschaften auch nur am Horizont erkennbar. Genauso wenig, wie in den christlichen Gesellschaften der Spätantike. Die Nächstenliebe haben die ganzen adeligen Tyrannen noch nie berücksichtigt - egal ob sie weltliche oder kirchliche Feudalherren waren. Die Menschenrechte und soziale Rechte, sowie die Naturwissenschaften mussten erst im Rahmen der Aufklärung und der Entstehung der Arbeiterbewegung gegen die Feudalherren erkämpft werden, während die Kirchen damals sehr blutig die alte Ordnung verteidigten. Natürlich gibt es Leute, die positive Werte aus dem Christentum beziehen - aber es gibt mehr als genug Beispiele dafür, dass Leute die schlimmsten Verbrechen mit dem Christentum rechtfertigen. Dies ist auch beides nach der Bibel möglich, da sie entsprechend flexibel formuliert ist.
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Ich kann aber nichts dafür, wenn du dich mit den Folgen der Politik des IWFs nicht beschäftigst und deshalb nicht alles nachvollziehen kannst. Wenn ich dies jedes mal alles genau ausführen müsste, wären meine Posting vier mal länger und Leute wie du würden immer noch genau gleich argumentieren - ohne selber entsprechende Beispiele zu bringen, die sie von anderen fordern. Im übrigen habe ich z.B. auf Argentinien hingewiesen. Argentinien hat exakt die Vorgaben des IWF erfüllt - und hat einen Zusammenbruch der Wirtschaft erlebt.
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Hmmm... sinnlose Flucht nach vorn, lieber den Ball zurückwerfen als konkret zu werden? Erinnert mich aber stark an unsere politische Landschaft, die du so sehr bemängelst.
Im übrigen brauche ich keine Argumente vorweisen, weil es nicht notwendig ist, dass ich für Köhler bei dir eine Lanze brechen muss. Es ging massgeblich nur um die Äusserungen Köhlers die durch das nun verstärkte Medieninteresse in den letzten Tagen der Öffentlichkeit zugänglich sind. Sinnlose persönliche Polemik deinerseits lassen mich da ehrlich kalt, da gibt es bessere und vor allem fordernde. Mir eine halsstarrige Meinung vorzuwerfen ist dort ein noch viel besseres Beispiel, welches mittlerweile jeglicher Grundlage entbehrt, schliesslich rücke ich auch von meinen Positionen ab, wenn mich Argumente überzeugen und sie mir logisch dargelegt sind. Und im puncto IWF ist es doch ein Hohn den Zusammenbruch der argentinischen Wirtschaft auf die BIP- und Zahlungsforderungen des IWFs und deren Folgeleistung Argentiniens allein zurückzuführen und Behauptungen müssen schon fundiert untermauert sein, um auch eine Diskussion in Gang zu halten und auch als Grundlage für weitere zu benutzen. Es ist eine Sache sich zu unterhalten aber eine andere eine Diskussion zu führen. Es ist mir zuwider Meinung nur mit einem Kopfschütteln abzutun, dafür sind die Themen zu interessant als sie nur mit billiger Polemik und Teilwahrheiten zu füllen. Leider muss ich immer wieder feststellen das ein offener Diskurs unmöglich wird. Das ist stümperhaft und von jemanden der studiert hat erwarte ich ein bischen mehr als nur heisse Luft, die einen als aufgeblasenen Blender erscheinen lässt.
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@Spocky: Wie kann man sich eigentlich nur so künstlich über so eine Phrase aufregen? Für mich fallen solche allergische Reaktionen doch eigentlich schon fast unter Fanatismus.
Wenn man es als Atheist nicht akzeptieren kann, dass es Menschen gibt die an einen Gott und seine Macht glauben und immer wieder krampfhaft diesen Unglauben betonen muss und vor allem eine Überzeugungsmentalität an den tag legt, dann ist man IMHO auch nicht besser als irgendwelche fanatischen Missionare.
Das Problem ist, dass viele religiöse Fundis gerade auf solche Dinge achten, dass sie genau darauf achten, dass man bestimmte Dinge gar nicht aussagen kann, ohne damit zu implementieren, dass es einen Gott gibt, so bedeutet ja auch "Atheist" nichts anderes, als "fern von Gott", also argumentieren sie, dass wir mit unserem Bekenntnis zum Atheismus in Wirklichkeit zugeben, dass es Gott gibt, wir aber nichts mit ihm zu tun haben wollten. Wenn du jahrelang immer wieder erklären musst, dass man daraus gar nichts schließen kann, bestenfalls dass der Begriff "Atheist" von Gläubigen stammt und das manche Wortspiele "G.O.D. - Generator Organizer Destroyer" nur auf manche Sprachen zutreffen und keinesfalls die drei Wesen eines Gottes, bzw. die drei Hauptgötter einer Religion, wie des Hinduismus oder des Buddhismus zutreffen, dann sorgt man schon automatisch dafür, dass man genau auf den Sprachgebrauch achtet. In letzter Zeit komm ich dann meistens nur noch mit " i beLIEve in god"
Als Fanatiker würde ich mich aber noch lange nicht bezeichnen, da ich wesentlich schlimmere kenne, als mich. Vielleicht hat mich das und die Diskussion mit den anderen Fundis eben ein wenig geprägt. Ich versuche mich ja schon ein wenig im Zaum zu halten, aber eben ein Staatsgottesdienst "zu Ehren" eines Mannes, der sich für die Trennung von Staat und Religion einsetzt, ist, als würde man eine Exekution durchführen für jemanden, der sich sein Leben lang gegen die Todesstrafe eingesetzt hat. Das ist die pure Verhöhnung.
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