"Kann man uns für Verbrechen, die wir nicht begangen haben, verantwortlich machen?"
Eine interessante und auch häufig gestellte Frage gerade im Bezug zum 2. Weltkrieg. Obwohl die heutige Generation nicht an den Taten unserer Vorfahren beteiligt war, so werden wir gelegentlich doch - im Ausland aber auch im Inland von ausländischen Mitbewohner - mit Worten beschimpft, die im unmittelbaren Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg stehen. Man macht uns verantwortlich für Greultaten, die Menschen aus unserem Land noch vor unserer Geburt verichtet haben oder als wir - im Hinblick auf die ältere Generation - noch Kinder waren.
Zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges hat der damalige Bundestagspräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 eine für Deutschland sehr wichtige Rede gehalten, die nicht nur im Inland sondern auch im Ausland viel Ansehen erntete. In einem Punkt seiner Rede spricht er gerade diese "Schuld"der heutigen Generation an:
"(...) Der ganz überwiegende Teil unserer heutigen Bevölkerung war zur damaligen Zeit entweder im Kindesalter oder noch garnicht geboren. Sie können nicht eine eigene Schuld bekennen für Taten, die sie nicht begangen haben. Kein fühlender Mensch erwartet von ihnen, ein Büßerhemd zu tragen, nur weil sie Deutsche sind. Aber die Vorfahren haben ihnen eine schwere Erbschaft hinterlassen. Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung, müssen die Vergangenheit annehmen. Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen. Jüngere und Ältere müssen und können sich gegenseitig helfen zu verstehen, warum es lebensnotwendig ist, die Erinnerung wachzuhalten.
Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man ja garnicht! Sie läßt sich nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahr. (...) Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird (...).
Andererseits muss man zugeben, das die Kritik aber auch berechtigt ist. Die Zahl der Rechtsradikalen ist in den letzten Jahren erheblich angestiegen und das auch noch heute eine - wenn auch vom Grossteil der Bevölkerung verachtete - "Glorifizierung Deutschlands" gibt, darf man nicht ignorieren.
Wie seht ihr das?
Eine interessante und auch häufig gestellte Frage gerade im Bezug zum 2. Weltkrieg. Obwohl die heutige Generation nicht an den Taten unserer Vorfahren beteiligt war, so werden wir gelegentlich doch - im Ausland aber auch im Inland von ausländischen Mitbewohner - mit Worten beschimpft, die im unmittelbaren Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg stehen. Man macht uns verantwortlich für Greultaten, die Menschen aus unserem Land noch vor unserer Geburt verichtet haben oder als wir - im Hinblick auf die ältere Generation - noch Kinder waren.
Zum 40. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges hat der damalige Bundestagspräsident Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985 eine für Deutschland sehr wichtige Rede gehalten, die nicht nur im Inland sondern auch im Ausland viel Ansehen erntete. In einem Punkt seiner Rede spricht er gerade diese "Schuld"der heutigen Generation an:
"(...) Der ganz überwiegende Teil unserer heutigen Bevölkerung war zur damaligen Zeit entweder im Kindesalter oder noch garnicht geboren. Sie können nicht eine eigene Schuld bekennen für Taten, die sie nicht begangen haben. Kein fühlender Mensch erwartet von ihnen, ein Büßerhemd zu tragen, nur weil sie Deutsche sind. Aber die Vorfahren haben ihnen eine schwere Erbschaft hinterlassen. Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung, müssen die Vergangenheit annehmen. Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen. Jüngere und Ältere müssen und können sich gegenseitig helfen zu verstehen, warum es lebensnotwendig ist, die Erinnerung wachzuhalten.
Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man ja garnicht! Sie läßt sich nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahr. (...) Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird (...).
Andererseits muss man zugeben, das die Kritik aber auch berechtigt ist. Die Zahl der Rechtsradikalen ist in den letzten Jahren erheblich angestiegen und das auch noch heute eine - wenn auch vom Grossteil der Bevölkerung verachtete - "Glorifizierung Deutschlands" gibt, darf man nicht ignorieren.
Wie seht ihr das?
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