Irak außer Kontrolle - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Irak außer Kontrolle

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Es gab nie eine sunnitische Hegemonie im Irak. Nur weil Hussein und andere Angehörigen der herrschenden Klasse von manchen zu den Sunniten (eine religiöse Gruppe, Hussein viel erst recht spät durch religiöse Sprüche auf und herrschte keineswegs auf religiöser Basis) gezählt werden, gab es noch lange keine sunnitische Hegemonie. Die meisten Sunniten wurden durch das Hussein-Regime genauso unterdrückt, wie die meisten Schiiten. Entsprechend waren sie mehrheitlich auch nicht bereit, auch nur einen Finger für Hussein zu rühren - also für ihre angebliche Hegemonie.

    Es gab zum Zeitpunkt der Invasion nicht "die Kurden", "die Schiiten", "die Sunniten", "die Turkmenen" etc. Jemand, der die Realität so betrachtet, versperrt sich selbst jedes Verständnis.

    Die Förderung von "ethnischen Gegensätzen" (eigentlich ein dümmlicher Begriff, wenn es um zwei verschiedene islamische religiöse Gruppen geht) eines der schlimmsten Dinge, die die US-Besatzungstruppen im Irak verbrochen haben. Die US-Besatzungstruppen haben bewusst auf die Parteien gesetzt, die die "ethnischen Gegensätze" (d.h. Rassismus bzw. religiöser Fundamentalismus) als Programm hatten - weil diese Parteien aufeinander losgegangen sind und damit für die US-Besatzungstruppen selbst eine geringere Gefahr waren.
    Heisst das dass es nie eine Unterdrückung und Benachteiligung ethnische Gruppen seitens Hussein gegeben hat?

    Und das die Amis es sozusagen geschürt haben?

    Ich war immer der Annahme das die angeblichen Konflikte der einzelnen Völkergruppen durch das harte Regime kleingehalten wurden. Genauso wie es unter Hitler mit allen erdenklichen versucht(geschafft) wurde. Oder in China wo man Provinzen(u.a. Tibet) mit Militärpräsenz und harter Hand klein hält. Noch ein Beispiel wäre das heutige Rußland. Das ist jetzt alles nicht ganz korrekt da Diktaturen und imperalistische Strukturen ja noch mal anders sind. Aber die Sowjetunion war eigentlich ein Pseudo-Diktatur, genauso wie es das heutige China ist. Selbst das jetztige Rußland ist für mich mehr Diktatur als Demokratie. Besonders weil Putin selbst nach seinen Amtsabtritt immer noch die Fäden ziehen wird. Und weil die Innenpolitik fast der einer Diktatur gleichkommt.

    Kommentar


      Zitat von BongoMercury Beitrag anzeigen
      Heisst das dass es nie eine Unterdrückung und Benachteiligung ethnische Gruppen seitens Hussein gegeben hat?
      Die Aussage, dass es nie eine "sunnitische Hegemonie" gegeben hat, bedeutet, dass es nie eine sunnitische Hegemonie gegeben hat.

      Hussein hat die Kurden und Schiiten besonders unterdrückt, aber das bedeutet im Gegenzug nicht, dass alle Sunniten frei gewesen wären. Die meisten Sunniten (zu denen ja auch viele Kurden gehören) wurden unterdrückt.

      Die Schiiten sind übrigens Angehörige einer bestimmten Religion, d.h. eine Gruppe von Moslems. D.h. der Begriff "Ethnie" ist vollkommen falsch. Wobei dies auch daran liegt, dass solche Begriffe allgemein dazu neigen, sinnlos zu sein.
      Zitat von BongoMercury Beitrag anzeigen
      Und das die Amis es sozusagen geschürt haben?
      Die Besatzungstruppen haben bewusst diese Konflikte gefördert, um die Gewalt gegen die Besatzungstruppen selbst auf andere abzulenken.
      Zitat von BongoMercury Beitrag anzeigen
      Ich war immer der Annahme das die angeblichen Konflikte der einzelnen Völkergruppen durch das harte Regime kleingehalten wurden.
      "Klein"? Sie werden durch solche Regime erst geschaffen. Ein Beispiel ist eben die Unterdrückung bestimmter Gruppen in China, Russland oder eben damals in Husseins Irak.
      Resistance is fertile
      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
      The only general I like is called strike

      Kommentar


        Weltwoche.ch

        Ich stelle diesen Artikel einfach mal so kommentarlos in den Raum.
        Könnte noch viele gleichlautende Berichte bringen, but this one says it all. Pretty much at least.
        Lesen und vielleicht mal drüber nachdenken.

        Kommentar


          ja, ein 404 error macht wirklich nachdenklich.. *scnr*
          Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

          Kommentar


            Bei mir funktioniert es...
            .weltwoche.ch/artikel/?AssetID=17858&CategoryID=91
            und das www davor.

            Kommentar


              Hm, ich krieg nichtmal zugriff auf die Hauptseite.. sehr strange oO
              *shrug* ich schiebs mal auf den DNS des Studentenheimnetzes. Morgen schaut die Sache wohl wieder anders aus..
              Ich wurde schon als linkslinker Linksmarxistengutmenschlinker bezeichnet. Was soll das sein?

              Kommentar


                Ja, das muss dann bei dir liegen. Ich sitze jetzt an einem komplett anderen System und es funktioniert ohne Probleme.

                Operation samtener Hammer

                Die Sicherheit im Irak hat sich frappant verbessert. Wie kam es zu der Wende? Wie stabil ist die Ruhe? Und welches sind die nächsten Hürden? Die Weltwoche hat Schlüsselfiguren der neuen Strategie befragt.


                Im Irak ist ein neuer Konflikt entbrannt. Es geht um Zahlen. Nicht um Zahlen von Toten oder Verletzten, sondern von Flüchtlingen, von solchen die zurückkehren. Allein im Oktober seien 60000 Iraker zurückgekehrt, behauptet die Regierung. Viel zu hoch sei die Zahl, meinen Flüchtlingsorganisationen, es sei höchstens die Hälfte gewesen, und auch dies sei bloss ein Bruchteil, gemessen an den Flüchtlingen, die noch in Syrien und Jordanien sitzen.

                Der Streit zeigt untrüglich, dass sich im Irak etwas fundamental verändert hat. Die Zahl aller feindlichen Angriffe ist während fünf aufeinanderfolgenden Monaten stetig gesunken. Sie hat jetzt das Niveau von Anfang 2006 erreicht, die Zeit vor dem «schwarzen Mittwoch», dem 22. Februar, als al-Qaida im Irak die Moschee von Samarra bombardierte, eines der wichtigsten schiitischen Heiligtümer, und damit einen Krieg zwischen Sunniten und Schiiten provozierte. Doch das war gestern. Jetzt sind die Kämpfe abgeflaut. Entsprechend ist die Zahl der irakischen zivilen Opfer massiv gesunken. Waren es im Februar noch 3000, ist ihre Zahl im Herbst erstmals unter 1000 gefallen, im Oktober waren es noch 700, und für November zeigt der Trend weiter nach unten. Das gleiche Bild zeigt sich bei den US-Opfern, ihre Quote ist im Oktober auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gesunken. Ob Minenanschläge, Granatenangriffe oder Panzerfaustattacken – sämtliche Trends zeigen härtnäckig nach unten, nicht einmal während des Ramadans, einer Zeit, in der die Gewalt in den letzten Jahren stets sprunghaft hochschnellte, musste ein Rückfall verzeichnet werden (siehe Grafik unten).

                [...]
                bitte weiterlesen
                Weltwoche.ch

                Kommentar


                  Ein weiterer Weltwoche-Artikel: General Petraeus' Sicht auf die Veränderungen, die im Irak vor sich gehen:

                  Weltwoche.ch
                  Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
                  Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

                  Kommentar


                    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                    Ein weiterer Weltwoche-Artikel: General Petraeus' Sicht auf die Veränderungen, die im Irak vor sich gehen:

                    Weltwoche.ch
                    deswegen werden die Amis den Krieg auch nicht gewinnen, weil sie wie schon in Vietnam nicht verstehen was der Gegner macht....die Taliban tauschen wieder geschickt Raum gegen Zeit und ziehen sich aus bestimmten Territorien zurück, und wenn die Amis dann denken dass sie jetzt alles befriedet haben und die Sicherheitsvorkehrungn lockern, dann kommen sie wieder...und der Zirkus beginnt erneut.

                    Kommentar


                      Türkei geht mit 10.000 Soldaten in den Nordirak

                      Tja, nun haben sich die Generäle wohl doch durchgesetzt in Ankara, wen überrascht das?

                      Kann mich noch entsinnen, wie im letzten Sommer Erdokan beschwichtigte und meinte, man würde dieses sorgfältig beobachten, und so weiter und so fort.

                      Nun baut sich IMO auch die Türkei eine Tschetchenien auf und ich bin mir nicht so sicher, ob sie damit tatsächlich die Gefahr von Terroranschlägen im eigenen Land verringern oder gar beenden können.

                      Was mich am meisten irritiert an dem Vorgehen der Türkei. Selbst wenn dieses nur als eine Machtdemonstration gegenüber Massud Barsani (Leitet die Autonomieregion im Nordirak) ausgelegt wird, so vergessen die Militärs und Politiker in Ankara gleichzeitig, dass es immer noch jede Menge kurdische Bürger im eigenen Lande gibt, die dieses mit Sicherheit als Demütigung aufnehmen werden. Der Kreislauf der Gewalt nimmt also wieder zu an Fahrt.

                      --> zum Artikel bei Spiegel Online
                      "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                      DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                      ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

                      Kommentar


                        Wen wundert es, dass die Türkei Rabattz macht? Die Amis werden am wenigsten von allen dagegen wiedersprechen.

                        Der Unterschied zu Tschetchenien ist IMO das es davor niemals eine Terretorium der Kurden gegeben hat.

                        Außerdem spielt denke ich die Abspaltung des Kosovo eine Rolle. Ich glaube die Türkei möchte Stärke repräsentieren, damit die Kurden jetzt nicht auf die Idee kommen einen Teil der Türkei abzuspalten. IMO hätte das direkt nach dem Irakkrieg auf dem Gebiet des Irak stattfinden müssen, dass der Norden des Irak zum Kurdengebiet wird.

                        Jetzt dreht sich halt die Spirale der Gewalt weiter. Aber die PKK scheint kein Bedürfnis nach Ruhe und Frieden zu haben. Sonst würden sie sich ja nicht so benehmen. Die Türkei als Staat darf sich nicht so herumschubsen lassen und muss handeln.
                        Just because it is the truth doesn't mean anyone wants to know about it.
                        Alle vier Jahre machen die Wähler ihr Kreuz. Und hinterher müssen sie's dann tragen. - Ingrit Berg-Khoshnavaz
                        Statt 'Gier' sagen wir 'Profitmaximierung', und schon wird aus der Sünde eine Tugend. - Ulrich Wickert

                        Kommentar


                          Zitat von matrix089 Beitrag anzeigen
                          Außerdem spielt denke ich die Abspaltung des Kosovo eine Rolle. Ich glaube die Türkei möchte Stärke repräsentieren, damit die Kurden jetzt nicht auf die Idee kommen einen Teil der Türkei abzuspalten.
                          Hm...gute Beobachtung. Habe das gar nicht in dem Zuammenhang gesehen, obwohl es auf der Hand liegt.
                          "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                          DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
                          ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

                          Kommentar


                            Die Kosten des Krieges...

                            Krieg in Nahost kostet 3000 Milliarden Dollar - Wirtschaft - Tages-Anzeiger

                            ...und der Nutzen? Man fragt sich schon, was hätte man mit diesem Geld alles anfangen können, was der Welt und natürlich auch den USA mehr gebracht hätte?
                            Planeten.ch - Acht und mehr Planeten (neu wieder aktiv!)
                            Final-frontier.ch - Kommentare vom Rand des Universums

                            Kommentar


                              Hmm, die Feststellung «Der Mythos, dass ein Krieg die Wirtschaft ankurbelt, ist ein für allemal widerlegt» ist zwar schlüssig, aber leider wohl nicht so leicht zu vermitteln. Denn das Problem ist wohl, dass viele im allgemeinen nicht in so langen Zeitabschnitten rechnen, sprich die Kosten die durch Pflege etc entstehen werden werden erst dann bewusst sein wenns soweit ist. Davor haben die kurzfristigen (Einnahmens)Effekte die Krieg verursacht wohl den Vorteil sich unmittelbar auszuwirken...
                              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                              Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

                              Kommentar


                                Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
                                Die Kosten des Krieges...

                                Krieg in Nahost kostet 3000 Milliarden Dollar - Wirtschaft - Tages-Anzeiger

                                ...und der Nutzen? Man fragt sich schon, was hätte man mit diesem Geld alles anfangen können, was der Welt und natürlich auch den USA mehr gebracht hätte?
                                Ist das inzwischen nicht 'ne müßige Frage? Das der Irak-Krieg scheiße war und da viel schief gelaufen ist bzw. immer noch läuft weiß inzw. auch der dümmste Amerikaner.

                                Ist aber natürlich die Frage, ob man den Irak noch "retten" kann, oder ob in den Anfangstagen der Besatzung irreparable Schäden - nicht nur an der Infrastruktur, sondern vor allem an der Gesellschaft - entstanden sind, die es nun verhindern einen stabilen Staat zu bauen.
                                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                                Makes perfect sense.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X