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Irak außer Kontrolle

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    So, ich hab heute mal wieder im Radio gehört und im Internet davon gelesen, dass wieder ein amerikanischer Soldat einen Jungen getötet hat.

    Weil er einen schwer verletzten irakischen Jugendlichen erschoss, wurde ein US-Soldat zu drei Jahren Haft und der unehrenhaften Entlassung aus dem Militärdienst verurteilt. Das teilten die US-Streitkräfte heute in Bagdad mit.


    Ich kann irgendwie nicht verstehen, warum dieser Soldat dafür nur 3 Jahre Haft bekommt. Nur weil er beteuert, dass er dem Iraker von seinem Leid befreien wollte?
    Hätte dieser Soldat irgendjemand in den USA auf offener Straße erschossen hätte er ja wahrscheinlich Lebenslänglich oder sogar die Todesstrafe bekommen, aber im Irak scheinen ja anscheinend andere Spielregeln zu gelten.
    Da sind es wohl "nur" Iraker, die man tötet und von ihren Leiden erlöst.
    Ich verstehe auch nicht, warum das Militär den Soldaten verurteilt hat und nicht irakische Gerichte.
    Also das ganze wirkt für mich schon immer noch sehr arrogant von Seiten der USA, dass man Iraker wohl als geringer achtet als US-Amerikaner und immer noch nicht den Irakern(bzw. dessen Behörden) zugesteht, sich um solche Verbrechen zu kümmern.
    Ich denke, dass in Deutschland die Amerikaner nicht so durchkommen würden, wenn ein US-Soldat beispielesweise einen kranken Obdachlosen erschießt, weil er ihn von "seinem Leid" erlösen wollte. Ich denke, dass dieser Soldat sich dann vor einem deutschen Gericht hätte rechtfertigen müssen und bestimmt hätte der für die Tat etwas mehr als 3 Jahre bekommen.

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      @max
      Wenn ich sowas lese kann einem wirklich übel werden. Napalm scheinen die Amerikaner immer wieder gern mal zu verwenden, da es angeblich bereits 2003 in geringen Mengen zum Einsatz kam.
      Leider lassen sich die Verbrecher in der Regierung und der Armee der Vereinigten Staaten von Protesten, so groß sie auch sein mögen, nicht beeindrucken und verstecken sich immer hinter den gleichen verlogenen Phrasen, wie "die Welt ist jetzt sicherer" (ja, genau!) und auf lange Sicht wird das leider niemanden mehr wirklich Interessieren, wie die Massaker in Vietnam. Man wird höchstens sagen "das war ein Fehler und wir werden es nicht wieder tun" (ja, genau!) . Sie werden doch wieder ungestraft davonkommen, denkt ihr nicht auch?
      Wer nähmlich mit h schreibt, ist dähmlich!

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        Zitat von WilderKlingone
        [...]Sie werden doch wieder ungestraft davonkommen, denkt ihr nicht auch?
        Nicht unbedingt!
        Ich hege da doch die Hoffnung, dass wir uns in einer Übergangsphase befinden, in der sich neue und lang notwendige Einsichten durchsetzen werden.

        Die ablehnende Haltung Amerikas gegenüber dem imternationalen Gerichtshof und auch das Gebähren gegeüber der UNO könnte ein Echo erzeugen, welches die "Domino-Strategen" in Washington evtl. unterschätzt haben.
        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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          Zitat von Geordie
          Ich denke, dass in Deutschland die Amerikaner nicht so durchkommen würden, wenn ein US-Soldat beispielesweise einen kranken Obdachlosen erschießt, weil er ihn von "seinem Leid" erlösen wollte. Ich denke, dass dieser Soldat sich dann vor einem deutschen Gericht hätte rechtfertigen müssen und bestimmt hätte der für die Tat etwas mehr als 3 Jahre bekommen.
          Das glaube ich leider nicht, und mir fallen zwei Bespiele ein.
          Erstens gab es den einen amerikanischen Militaerpiloten, der mit seinem Jet das Seil einer Seilbahn in Italien (Cavalese?) durchtrennte und damit die fahrlaessige Toetung von ueber 20 Menschen zu verantworten hatte. Er wurde meiner Erinnerung nach vor ein amerikanisches Militaergericht gestellt und im Prinzip freigesprochen (vielleicht aus der Armee entlassen, aber nichts schlimmes).
          Zweitens gab es doch vor ein paar Jahren auch einen Vergewaltigungsfall in Suedkorea oder Japan (ich weiss es auch nicht genau), wo ein einheimisches Maedchen von einem Amerikaner vergewaltigt wurde und dies auch kaum Konsequenzen fuer den Amerikaner hatte.
          Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
          Johann Nestroy

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            Naja, das zeigt wohl wieder wie weit es mit meiner Ignoranz gekommen ist, immer glauben, dass es ja woanders schlimmer sei.

            Das mit der Seilbahn habe ich, meine ich, auch schon mal gehört.
            Ich frage mich schon, warum für das Militär zum Teil einfach andere Regeln zu gelten scheinen als für normale Menschen. Wird das damit entschuldigt, dass sie durch den Drill nichts anderes als menschliche Kampfhunde sind und daher ja nichts dafür können, wenn mal solche "Dummheiten" passieren, da ja das "Herrchen" gerade nicht aufgepasst hat?
            Naja, ist schon etwas übertrieben, aber irgendwie scheint was die rechtliche Verantwortung solcher Dinge angeht, schon ein Unterschied zwischen Militär und zivilen Individuen zu bestehen, ohne dass ich damit meine, dass ein Unfall bei dem es zahlreiche Opfer gibt, für einen Soldaten nicht mindestens genauso betroffen macht, wie einen Zivilisten.

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              Inzwischen gibt es immer mehr Quellen dafür, dass die USA im Irak Todesschwadronen aufstellen, wobei sie ihre Terroroperationen in Mittelamerika in den 80ern als Vorbild nehmen. An diesen Terroroperationen warena auch viele bedeutende Mitglieder der Bush-Regierung und auch der heutige US-Botschafter im Irak Negroponte an verantwortlichen Stellen beteiligt.

              Siehe:
              Die "Option Salvador" Das Pentagon plant Todesschwadronen im Irak
              (hier werden auch die Terroroperation in Mittelamerika geschildert, ein gutes Beispiel für westlich organisierten Terrorismus)

              ‘The Salvador Option’ The Pentagon may put Special-Forces-led assassination or kidnapping teams in Iraq
              (der Newsweek-Bericht, auf den die anderen sich berufen)

              US-Militär erwägt Ausbildung von Todesschwadronen

              Pentagon erwägt Salvador-Option

              El Salvador-style 'death squads' to be deployed by US against Iraq militants

              US military reveals its vision for Iraq after the elections ‘Unleash the death squads’

              Damit zeigen die US-Besatzungstruppen klar, dass sie immer mehr die Kontrolle über den Irak verlieren und bereit sind, jede Form von Verbrechen zu begehen, um ihre Kolonialherrschaft aufrecht zu erhalten.
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                Wahlen wirklich ein Erfolg?

                Kann man in den erfolgten Wahlen wirklich einen Erfolg sehen?

                Ich zweifle doch ein weinig daran. Irgendwie ist mir das alles zu glatt gelaufen. Nicht das ich mich freue über die ausgebliebenen, oder zumindest nicht so heftig erfolgten Anschläge. Doch ich kann nicht glauben, dass jetzt Friede. Freude, Eierkuchen angesagt ist.

                Es ist schön zu sehen, dass die Wahlbeteiligung bei ca. 60% lag und dennoch habe ich das Gefühl, die Iraker kaufen die Katze im Sack. Ich weiss nicht, ob ihr versteht, was ich meine.

                Was meint ihr dazu?
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                  Zitat von EREIGNISHORIONT
                  Kann man in den erfolgten Wahlen wirklich einen Erfolg sehen?
                  Die Wahlbeteiligung war eher niedrig, was angesichts des Terrors (der Islamisten und der Besatzungsmacht) nicht wirklich überraschend ist. Das Boykott in den sunnitischen Gebieten war weit verbreitet, die Wahlbeteiligung dort vernachlässigbar. Das Wahlergebniss wird wohl kaum Stabilität ermöglichen. Das schiitische Bündnis UIA hat klar gewonnen, aber alleine keine Mehrheit. Anscheinden hat die Partei von Moqtada al-Sadr den grössten Anteil im schiitischen Block gewonnen, also der bekannteste Vertreter des irakischen Widerstands gegen die Besatzung. Die kurdische Parteien sind zweitstärkste, was aber die Situation problematisch macht, da eine von diesen ein unabhängiges Kurdistan will. Ermutigend ist, dass die Partei von Saddam light (Allawi) abgeschlagen ist.

                  Insgesamt ändert die Wahl nichts grundlegendes, da der Irak immer noch unter der Kontrolle von ca. 150 000 Besatzungssoldaten ist.

                  Ein interesanter Artikel über die Wahl ist
                  Problems for the US after Iraqi elections

                  In der heutigen taz ist ein Artikel über den Fluss der Gelder für den "Wiederaufbau", von der weniger ein Drittel der irakischen Bevölkerung zugute kam, aber wohl ein Grossteil durch irakische Gelder (Verkauf von irakischen Öl) bezahlt wurde:
                  Zitat von Michael Streck
                  In nur 14 Monaten, der Zeit zwischen April 2003 und Juni 2004, verschwanden knapp neun Milliarden Dollar aus der Kasse der Behörde unter Leitung von Paul Bremer. Niemand kann ihren Verbleib erklären.

                  Das verschwundene Geld ist jedoch nur ein Beleg für den irakischen Sumpf. Letzte Woche berichtete ein britscher Berater von Ex-Statthalter Bremer der BBC, dessen Behörde habe Bestechungsgelder bis zu 300.000 Dollar im Gegenzug für die Vergabe von Aufträgen angenommen.
                  [...]
                  Eine jüngst veröffentlichte Studie des Center for Strategic and International Studies in Washington kommt zu dem Schluss, dass rund 30 Prozent der Wiederaufbaugelder durch Betrug und illegale Firmenpraktiken verloren gingen. Nur 27 Cent von jedem Dollar Finanzhilfe würden die irakische Bevölkerung am Ende tatsächlich erreichen. Der Rest fließe in die Kassen von US-Unternehmen.
                  [...]
                  Die skandalöse Buchführung der US-Zivilverwaltung in Bagdad ist auch deswegen so pikant, da angenommen werden muss, dass ein Großteil der veruntreuten Gelder gar nicht aus US-Haushaltskassen stammt. Die Hälfte des Geldes, das die Bremer-Behörde ausgab, ist nach Schätzungen irakisches Geld, eingenommen aus Ölverkäufen.
                  [...]
                  aus "Wilder Westen" bei Iraks Wiederaufbau
                  Zuletzt geändert von max; 16.02.2005, 19:41. Grund: Abschnitt über die Wahl erweitert und Link eingefügt
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                    The coalition of the billing

                    Die IMI hat eine Analyse über den Einsatz von Söldner im Irak veröffentlicht:

                    Militärunternehmen im Irak - die private Seite des Krieges

                    Söldner stellen nach dem US-Militär die meisten Soldaten der Besatzungsmacht im Irak. Wahrscheinlich sind mehr Söldner, als US-Militärs im Irak getötet worden - wobei diese Toten in der offiziellen Statistik nicht auftauchen und als Zivilisten bezeichnet werden, obwohl sie nicht für Bewachung und Geleitschutz, sondern auch für Kampfeinsätze eingesetzt werden.

                    Der bekannteste Fall sind die vier Söldner von Blackwater USA, die am 31. März 2004 in Falludscha umgebracht und durch die Strassen geschleift wurden.

                    Der Einsatz von Söldnern, also die Privatisierung des Militärs, ist nicht etwa billiger, sondern teurer, hat aber mehrere Vorteile für die Auftraggeber: die Verluste der Söldner werden nicht zu den Verlusten der offiziellen Armee gezählt und die Söldner sind an keinerlei Gesetze gebunden bzw. das entsprechende Land (z.B. Irak) kann gegen sie nicht vorgehen, was auf das Gleiche hinausläuft. Folglich waren auch Söldner der Firmen Caci und Titan an den Folterungen in Abu Ghraib beteiligt.

                    Die US-Regierung hat schon im Bosnien-Krieg Söldner zur Ausbildung und Ausstattung der moslemisch und kroatischen Armee eingesetzt. Im Afghanistan-Krieg weitete sich die Zahl stark aus und im Irak stellen sie heute nach den US-Militärs eben die meisten Soldaten.

                    Diese Söldner kommen aus diversen Ländern. Neben aktiven US-Kommandosoldaten wurden auch zahlreiche ehemalige Soldaten von Terrorregimes oder rechten Todesschwadronen z.B: aus El Salvador, Chile, Südafrika und Kolumbien angeheuert. Sogar das Arbeitsamt wollte Söldner in den Irak vermitteln.

                    Gemäß eines am 29. Juli 2004 veröffentlichten Untersuchungsberichtes des Centre for Public Integrity (Washington) wurden von der US-Regierung im Irak Aufträge an 150 US-Söldnerfirmen (PMC) mit einem Gesamtvolumen von 48,7 Mrd. US-$ vergeben. Dazu kommen noch Söldnerfirmen, die von Grossbritannien bezahlt werden. Daher wird die "coalition of the willing" (Koalition der Willigen) häufig auch als "coalition of the billing" (Koalition der Rechnungssteller) bezeichnet.
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                      Söldner die sich nur wegen Geld zu solchen Schweinereien melden sind für mich keine Menschen. Amerikanische Berufssoldaten müssen zwar damit rechnen aber sie werden dorthin kommandiert.

                      Wenn Söldner umgebracht werden ist mir das egal. Sind für mich Arschl***er!


                      Ist die Fremdenlegion der Franzosen nicht schon seit langen so ein Söldnerverein?

                      Die erledigen doch alle möglichen Schweinereien. Sind teilweise ehemalige Schwerverbrecher usw.

                      Menschen ohne Gewissen. Die in meinen Augen keine Loyalität kennen. Höchstens zum Geld.....

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                        Wenn man in den USA die wirklichen nachrichten,die wirklichen bilder des leids und der zerstörung ausstrahlt wird manschon auf heftigere proteste treffen!Hier in deutschland werden ja auch falsche meldungen gemacht z.b.Die zahlen der toten auf Amerikanischer wie Irakischer seite die hier gemeldet werden sind stark untertrieben.wenn man wirklich wüsste was da abgeht dann würden auch viele kriegsbefürworter in den USA umdenken.
                        Let's make sure history never forget the name ENTERPRISE
                        Scotty wir werden dich nie vergessen

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                          Neue Hinweise auf Folter der Besatzungsmacht im Irak:

                          Army Documents Shed Light on CIA 'Ghosting'

                          Memo Reveals Authorizations of Torture

                          New documents confirm widespread US abuse of Iraqi prisoners, implicate top general

                          Gezeigt wird u.a., dass die US-Regierung und hohe US-Militärs für die Folterungen verantwortlich sind. Es handelt sich also nicht um Einzelfälle, die von wenigen einfachen Soldaten ausgingen.
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                            Am 2. Mai 2003 hat der amerikanische Präsident Bush die Kampfhandlungen im Irak für beendet erklärt.

                            Wollte nur mal erwähnen das bald der Jahrestag zum ende der Kampfhandlungen im Irak stattfindet .

                            Wenn die situation dort unten nicht so ernst wäre würde man sich wahrscheinlich schief lachen .
                            Es ist nicht der Klug der viel weiß, viel klüger ist der der weiß wo er nachgucken muß wenn er was wissen will!
                            Londo Mollari:Everyone remembered the great rulers, and everyone remembered the insane rulers, but no one ever cared about the competent ones.

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                              Ist doch schön, dass es dort schon fast ein Jahr lang Frieden gibt und nicht mehr gekämpft wird...
                              Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                              Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                                Zitat von Eye-Q
                                Ist doch schön, dass es dort schon fast ein Jahr lang Frieden gibt und nicht mehr gekämpft wird...
                                In welcher Welt lebst du?
                                Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                                Makes perfect sense.

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