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Irak außer Kontrolle

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    Zitat von Eye-Q
    Nun habe ich heute gelesen, dass die Situation im Irak genauso, wenn nicht noch schlimmer als vor Saddam wäre.
    Was sagen nun die Verfechter des Einsatzes? Oder lügt Allawi?
    http://www.n-tv.de/606540.html
    Allawi weiss doch, was er selbst gemacht hat. Schliesslich war Allawi bereits Regierungschef und unter ihm wurden z.B. Todesschwadronen aufgestellt. Die Kritik von Allawi stimmt - aber sie ist heuchlerisch, weil Allawi sich selbst genauso kritisieren müsste.
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      Das ist mir schon klar. Mir ging es eigentlich um jene Leute die den Einsatz (so vehement) befürworteten und als Grund anführten, dass Saddam auch menschrechtlich untragbar wäre (interessant, dass man sich da gerade da für den Irak so stark macht[e]).
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        Schon abgefahren, jetzt soll ein ehemaliger Justizminister der USA Saddam Hussein vor Gericht verteidigen.

        --ZUM BERICHT--

        Der 77 jährige Ramsey Clark, der in den 60gern Justizminister war, verteidigte u.a. auch Slobodan Milosevic. Komisch, der scheint einen ganz schönen Hass auf sein Land zu haben.
        Er trat ja auch den Vietnam-Protesten bei.
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          In den USA ist die Stimmung ja ziemlich am kippen bzw ist schon gekippt. Nun scheint es tatsächlich zu einem Abzug der Truppen zu kommen und ich vermute, dass der Widerstand im Irak bis dahin immer heftiger und das den Abzugsdruck noch verstärken wird.
          Die Meinung der Demokraten scheint relativ einheitlich zu sein, nur innerhalb der Reps gehen die Meinungen auseinander und werfen nun Bush bzw den Rückzugsbefürwortern quasi "Feigheit vor dem Feind" vor.
          Die Bevölkerung betreffend muss man sagen, dass sie eine eigene Sicht der Dinge habe, sprich lange für den Einsatz waren, nun aber mehrheitlich dagegen sind. Die Realität, trotz Propanganda, hat sie eingeholt...

          Nun interessiert mich die Meinung einiger Leute hier zu den Rückzugsplänen. War ja so einige male zu lesen, dass es ja - bei Einsätzen bei denen die Europäer zu lasch sind - zum Glück "die Amis" gäbe die die "Drecksarbeit" machen würden. Wohlgemerkt, die Amis als monolithische Einheit - die es aber so wohl nicht gibt. Die US Gesellschaft funktioniert halt anders bzw verzögert. Stellt sich bei ihnen nun dieselbe Memmenmentalität wie bei uns ein; oder ist der Rückzug legitim? Denn Saddam wurde zu Fall gebracht und verurteilt, das Land befreit und daher kann man gehen..?
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            Das Problem am ganzen Irak-Dilemma von Anfang an war ja, dass so ziemlich jeder auf der Welt wusste, dass die USA dort einmarschiert sind wegen des Öls und die Beschuldigungen bezüglich der Massenvernichtungswaffen erstunkene Lügen waren. Das Saddam Hussein gestürzt wurde, finde ich höchstpersönlich gut, aber genauso wie bei Afghanistan bleibt da der zwielichtige Nachgeschmack, dass das ganze absolut ohne UN-Mandat abgelaufen ist bzw. die UNO überhaupt nichts konkretes angestellt hat. Deshalb kann der Welthegemon USA auch solche Kinderspiele abziehen, während den europäischen Staaten nichts anderes als Missgunst und kindische Stänkereien gegenüber ihrem grösseren überseeischen Nachbar bleibt, obwohl gerade sie es nicht eine Sekunde lang besser machen könnten.

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              Alle, die den Amis den Einmarsch wegen Öl oder geostrategischen Positionen nachsagten müssen nach einem Abzug wohl noch mal nachdenken.
              Ich denke, dass der SPIEGEL mit seinem Abgesang auf die Neokons die die Demokratie per M16 verbreiten wollten gar nicht so falsch liegt.
              können wir nicht?

              macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                Alle, die den Amis den Einmarsch wegen Öl oder geostrategischen Positionen nachsagten müssen nach einem Abzug wohl noch mal nachdenken.
                Nein. Ein Abzug würde bedeuten, dass Bush mit seinen Zielen gescheitert ist und er den Krieg (erwartungsgemäss) politisch verloren hat. Eine Niederlage sagt nichts darüber aus, warum der Krieg geführt wurde. Es ist ja mehr als offensichtlich, dass Bush nicht abziehen will, sondern höchstens dazu angesichts der massiven Misserfolge und Verluste und den daraus resultierenden innenpolitischen Widerstand dazu gezwungen wird. Er kann sich auch nicht auf der Basis zurückziehen, dass er ein Regime im Irak errichten konnte, was ihm nützt. Es spricht eben alles für eine gewaltige Niederlage.
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                  Ein Abzug mag zwar den amerikanern weitere Verlsute ersparen, aber es glaubt doch nicht allen ernstes irgend jemand hier, das die Situation im Irak dann auch nur irgend einen deut besser wird? Eher im Gegenteil, die unterschiedlichen Gruppierungen werden dann völlig ungebremst aufeinander losgehen und es wird noch mehr Tote geben als im Moment schon. Eine Teilung des Irak ist ohnehin unvermeidlich, aber das muss durch einen politischen Prozess geschehen und darf nicht das Ergebniß eines endlosen, von den Nachbarstaaten angeheizten Bürgerkrieges mit hundertausenden Toten sein. Ein Abzug ohne vorher die Streithähne zumindest vonneinader zu trennen, optimalerweise zu entwaffnen wird diese Katastrophale Situation nur noch schlimmer machen als sie ohnehin schon ist.

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                    Zitat von Kopernikus Beitrag anzeigen
                    Eine Teilung des Irak ist ohnehin unvermeidlich, aber das muss durch einen politischen Prozess geschehen und darf nicht das Ergebniß eines endlosen, von den Nachbarstaaten angeheizten Bürgerkrieges mit hundertausenden Toten sein.
                    Eine Aufteilung des Iraks in einen kurdischen, schiitischen und sunnitischen Teil wäre eine Katastrophe. Diese Gruppen leben keinesfalls geographisch getrennt voneinander, so dass die Ausrufung entsprechender Staaten - wie z.B. auch in Bosnien - zu Völkermord und Vertreibungen führend wird.

                    Das ist ja genau das Problem an der Politik der Besatzungsmacht, die immer auf diese "ethnischen Gruppen" als Verbündete gesetzt hat und mit Hilfe des "Teile & Herrsche"-Ansatzes versucht hat zu herrschen. Es hat aber nicht funktioniert. Sie konnten zwar einen Teil der Gewalt, der sich zuvor gegen die Besatzungstruppen richtete (man erinnere daran, dass teilweise Aufständische mindestens ein Drittel des Iraks kontrollierten), aber das Ergebnis war (vorhersehbar) dieser Bürgerkrieg.

                    Ich sehe da auch nicht, wie eine Besatzungsmacht, die für die momentane Situation verantwortlich ist, diese lösen könnte. Es stimmt natürlich, dass ein Abzug die Situation keineswegs automatisch verbessert. Dafür ist inzwischen viel zu viel angerichtet worden. Ähnlich wie in Afghanistan wurde wohl zu viel angerichtet, um kurzfristig eine Lösung erreichen zu können. Es hilft wohl jetzt nur noch, auf demokratische Gruppen zu setzen, die nicht-ethnisch organisiert sind und von der Besatzungsmacht eindeutig unabhängig sind. Das ist aber angesichts der aktuellen Situation alles andere als einfach.
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                      Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
                      Der 77 jährige Ramsey Clark, der in den 60gern Justizminister war, verteidigte u.a. auch Slobodan Milosevic. Komisch, der scheint einen ganz schönen Hass auf sein Land zu haben.
                      Er trat ja auch den Vietnam-Protesten bei.
                      Mag ja sein, dass er mit der Politik der USA nicht einverstanden ist. In erster Linie dürfte es hier aber wohl darum gehen, dass auch ein Saddam einen ordentlichen Verteidiger bekommt. Wenn der dann damit auch noch ein politisches Statement abgeben kann und will - warum nicht.
                      Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                      -Peter Ustinov

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                        Aufgrund der aktuellen Ereignisse der letzten Wochen und natürlich speziell dieses Tages werde ich diesen Thread mal wieder etwas nach oben zerren müssen.

                        Bei dem schwersten Einzelanschlag in Bagdad seit der US-Invasion vor rund vier Jahren sind mindestens 135 Menschen getötet worden. Ein Selbstmordattentäter habe einen mit einer Tonne Sprengstoff bestückten Lastwagen auf einem belebten Markt im Schiiten-Viertel Sadrija in die Luft gejagt, sagte ein Vertreter des Innenministeriums. Mehr als 300 weitere Menschen wurden den Polizeiangaben zufolge verletzt. Zuvor waren bei einer Serie von Bombenanschlägen im nordirakischen Kirkuk mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. US-Präsident George W. Bush forderte von der irakischen Regierung indes entschlossene Schritte, um die Sicherheitslage zu verbessern und drohte indirekt mit Konsequenzen. Die Geduld der USA sei nicht endlos, sagte Bush.

                        Krater am Tatort

                        Nach der Explosion auf dem Markt in Sadrija-Viertel war noch in weiter Ferne eine dichte Rauchwolke am Himmel zu sehen. Am Tatort klaffte ein riesiger Krater im Erdboden. Zahlreiche umliegende Gebäude wurden zerstört, von einigen Geschäften riss die Wucht der Explosion die Fassaden ab. In den umliegenden Krankenhäusern spielten sich chaotische Szenen ab. Die Gänge waren überfüllt mit Verletzten. Freunde und Angehörige der Opfer schrieen verzweifelt um Hilfe. In dem Schiiten-Viertel waren erst im Dezember bei einer Bombenserie 51 Menschen getötet worden.

                        Quelle: n-tv.de
                        Den kompletten Artikel zu den Ereignissen dieses traurigen Tages findet ihr hier:




                        Es ist auch wieder nur als zynisch zu bezeichnen das sich die USA weigern die Geschehnisse im Irak als das zu bezeichnen was sie sind, nämlich ein handfester Bürgerkrieg.
                        Aber damit würde man ja auch ein Scheitern der eigenen Irak-Politik eingestehen müssen.
                        Das erinnert irgendwie stark an die aktuelle Diskussion um die Klimaerwärmung. Dort hat die amerikanische Regierung über Jahre Wissenschaftler die vor dieser und deren Auswirkungen warnen wollten massiv unter Druck gesetzt. Es mussten auch spezielle Begriffe (wie eben Klimaerwärmung, Klimawandel) aus Berichten entfernt werden.
                        Das tat man so lange bis man sich eingestehen musste die eigene Bevölkerung nicht mehr länger an der Nase herum führen und sich nicht länger allein den Interessen der Industrie beugen zu können.
                        Ähnlich sieht es für mich hier auch aus. Denn wie auch in dem n-tv Artikel steht haben sowohl der ehemalige UN-Generalsekretär Annan in seiner Rede zum Jahreswechsel wie auch US-Geheimdienstbericht die Situation im Irak als Bürgerkrieg oder Bürgerkriegs ähnlich bezeichnet. Ich denke jeder der die Meldungen und die Entwicklung in dem Land mitverfolgt muss es auch so sehen.
                        Wie lange wird es noch dauern bis die USA das völlige Scheitern ihrer Irak-Politik (In Bezug auf die politische Entwicklung hin zu der von den USA angestrebten Demokratie) eingestehen?
                        Denn es wird offensichtlich von Tag zu Tag, Woche zu Woche immer schlimmer und die Auseinandersetzungen (speziell zwischen den Religionsgruppen) nehmen immer weiter zu.
                        "Not born. SHIT into existence." - Noman the Golgothan
                        "Man schicke dem Substantiv zwanzig Adjektive voraus, und niemand wird merken, daß man einen Haufen Kot beschreibt. Adjektive wirken wie eine Nebelbank."
                        Norman Mailer

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                          Es ist auch wieder nur als zynisch zu bezeichnen das sich die USA weigern die Geschehnisse im Irak als das zu bezeichnen was sie sind, nämlich ein handfester Bürgerkrieg.
                          Nun, das ist so eine Sache, einen "handfesten Bürgerkrieg" werden wir vlt. noch sehen, wenn die Schiitengruppen (vom Iran unerstützt) im Süden richtig loslegen und gegen die schiitische Regierung (Iran/USA) und die Sunniten (Saudi Arabien) kämpfen. Bis jetzt haben die Iraker eigentlich noch halbwegs stabile Verhältnisse gemessen an dem, was kommen kann.
                          können wir nicht?

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                            Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                            Nun, das ist so eine Sache, einen "handfesten Bürgerkrieg" werden wir vlt. noch sehen, wenn die Schiitengruppen (vom Iran unerstützt) im Süden richtig loslegen und gegen die schiitische Regierung (Iran/USA) und die Sunniten (Saudi Arabien) kämpfen. Bis jetzt haben die Iraker eigentlich noch halbwegs stabile Verhältnisse gemessen an dem, was kommen kann.
                            Stabile Verhältnisse bei über 300 000 Toten?
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                              Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                              Bis jetzt haben die Iraker eigentlich noch halbwegs stabile Verhältnisse gemessen an dem, was kommen kann.
                              Naja, Steigerungen sind ja immer möglich, aber das ist natürlich nur ein schwacher Trost. Ausserdem schraubt sich die Brutalität ohnehin ständig nach oben, man muss also gar nicht erst auf das endgültige und offene Aufbrechen der religiös-ethnischen Konflikte warten. Den betroffenen Zivilisten dürfte es unter dem Strich vor allem herzlich egal sein, ob sie Opfer eines Anschlags gegen den bösen Besatzer oder gegen den religiös Andersdenkenden wurden.

                              Mittlerweile werden sogar schon US-Hubschrauber unter Beschuss genommen, man versucht, der Lage mit einer erneuten Offensive Herr zu werden:

                              Quelle: Spiegel online
                              Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
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                                Naja, Steigerungen sind ja immer möglich, aber das ist natürlich nur ein schwacher Trost. Ausserdem schraubt sich die Brutalität ohnehin ständig nach oben, man muss also gar nicht erst auf das endgültige und offene Aufbrechen der religiös-ethnischen Konflikte warten. Den betroffenen Zivilisten dürfte es unter dem Strich vor allem herzlich egal sein, ob sie Opfer eines Anschlags gegen den bösen Besatzer oder gegen den religiös Andersdenkenden wurden.
                                Das ist ja alles richtig, bricht aber tatsächlich der befürchtete Bürgerkrieg aus, dann droht die Balkanisierung des gesamten Mittleren Ostens. Dagegen ist dann der heutige Irak noch relativ stabil.
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