Kurz meine Meinung zum Thema Klassen.
Gibt es noch Klassen? Gibt es in unserer Gesellschaft noch Gruppen von Menschen, die aufrund von Besitzverhältnissen an Produktionsmitteln eine fundamental unterschiedliche Rolle im Produktionsprozess spielen?
Ich wüsste nicht, wie man es verneinen könnte, hier scheint es aber auch keine Unstimmigkeiten zu geben .
Nun zur Debatte rund um den "Mittelstand".
Das waren keine "Mittelschichten", das war das Kleinbürgertum, also Menschen, die ihre Produktionsmittel selbst besaßen, aber auch maßgelbich selbst in der produktiven Arbeit tätig waren und daraus und nicht nur durch Mehrwertakkumulation teilweise ihren Lebensunterhalt bestritten. Diese Klasse macht heute nur 2-3% der Bevölkerung aus (das sind Ärzte mit eigener Praxis, Anwältinnen mit eigener Kanzlei und Kleinbauern), damals waren es erheblich mehr (so ca. 40%, grob geschätzt).
Der Grund, warum das Kleinbürgertum in zu Beginn der 20er revolutionär war, war der, dass sie selbst aufgrund der Krise im Kapitalismus keine Zukunft sahen, durch das Großkapital bedroht waren, es klar war, dass sich libarale Ideale wie z.B. im Anarchismus in der imperialistischen Welt nicht bewahrheiten können oder nicht so toll enden und der Sozialismus eine attraktive Alternative war.
In den 30er waren sie hauptsächlich auf Seiten der Reaktionären, weil sie Angst vor sozialem Abstieg haben und die ArbeiterInnenparteien ihre Chance vertan hatten.
Der Punkt ist: Die Kleinbürgerlichen handelten aus Klasseninteresse, was die "Mittelschicht" heute nicht tut, weil sie keine Klasse ist. Ihre Position erwächst aus den Privilegien, die ihnen die Kapitalisten zugestehen, weil sie ohne Kollaboration ihr System nicht halten können. Ich würde die Bezeichnung Arbeiteraristokratie wählen.
Daneben sei gesagt: Eine Arbeiteraristokratie gab es auch in zu Beginn des letzten Jahrhunderts als von den Interessen des Kleinbürgertums unabhängiges Phänomen. Die Privilegisierung von Teilen der ArbeiterInnenklasse, besonders Partei- und Gewerkschaftsmitglieder, trug wesentlich zur Degeneration der 2. Internationalen bei und besiegelte den Verrat der Führungen der Massenparteien in den revolutionären Situationen in Deutschland und Österreich 1918-1919.
Zur zweiten Debatte, Humankapital als produziertes Produktionsmittel.
Hier wurde behauptet, dass Proletarier nicht mehr ihre Arbeit sondern ihr Humankapital verkaufen, weil sie seit der Industriellen Revolution viel mehr Bildung für ihre Tätigkeit benötigen. Aber dass die Arbeitskraft einer Arbeiterin produziert werden muss, war schon immer so. Das ist nicht nur Bildung (dieser Faktor hat in den letzten Jahrzehnten immens zugenommen) sondern auch die sogenannte reproduktive Arbeit, die auch in unserer Gesellschaft hauptsächlich von Frauen geleistet wird und das Kochen, Wäsche machen und einen entspannende Lebensraum schaffen umfasst.
Gibt es noch Klassen? Gibt es in unserer Gesellschaft noch Gruppen von Menschen, die aufrund von Besitzverhältnissen an Produktionsmitteln eine fundamental unterschiedliche Rolle im Produktionsprozess spielen?
Ich wüsste nicht, wie man es verneinen könnte, hier scheint es aber auch keine Unstimmigkeiten zu geben .
Nun zur Debatte rund um den "Mittelstand".
In den frühen 20er tendierten grosse Teile der Mittelschichten zu den Arbeiterparteien. 1933 bildeten sie die Basis für die Nazis und machten sich im Endeffekt damit zum Werkzeug für die Durchsetzung der Interessen der Kapitalisten (Zerschlagung der Arbeiterparteien, Eroberungspolitik)
Der Grund, warum das Kleinbürgertum in zu Beginn der 20er revolutionär war, war der, dass sie selbst aufgrund der Krise im Kapitalismus keine Zukunft sahen, durch das Großkapital bedroht waren, es klar war, dass sich libarale Ideale wie z.B. im Anarchismus in der imperialistischen Welt nicht bewahrheiten können oder nicht so toll enden und der Sozialismus eine attraktive Alternative war.
In den 30er waren sie hauptsächlich auf Seiten der Reaktionären, weil sie Angst vor sozialem Abstieg haben und die ArbeiterInnenparteien ihre Chance vertan hatten.
Der Punkt ist: Die Kleinbürgerlichen handelten aus Klasseninteresse, was die "Mittelschicht" heute nicht tut, weil sie keine Klasse ist. Ihre Position erwächst aus den Privilegien, die ihnen die Kapitalisten zugestehen, weil sie ohne Kollaboration ihr System nicht halten können. Ich würde die Bezeichnung Arbeiteraristokratie wählen.
Daneben sei gesagt: Eine Arbeiteraristokratie gab es auch in zu Beginn des letzten Jahrhunderts als von den Interessen des Kleinbürgertums unabhängiges Phänomen. Die Privilegisierung von Teilen der ArbeiterInnenklasse, besonders Partei- und Gewerkschaftsmitglieder, trug wesentlich zur Degeneration der 2. Internationalen bei und besiegelte den Verrat der Führungen der Massenparteien in den revolutionären Situationen in Deutschland und Österreich 1918-1919.
Zur zweiten Debatte, Humankapital als produziertes Produktionsmittel.
Hier wurde behauptet, dass Proletarier nicht mehr ihre Arbeit sondern ihr Humankapital verkaufen, weil sie seit der Industriellen Revolution viel mehr Bildung für ihre Tätigkeit benötigen. Aber dass die Arbeitskraft einer Arbeiterin produziert werden muss, war schon immer so. Das ist nicht nur Bildung (dieser Faktor hat in den letzten Jahrzehnten immens zugenommen) sondern auch die sogenannte reproduktive Arbeit, die auch in unserer Gesellschaft hauptsächlich von Frauen geleistet wird und das Kochen, Wäsche machen und einen entspannende Lebensraum schaffen umfasst.
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