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Atomkraft

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    #16
    Das ist jetzt aber spitzfindig
    "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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      #17
      IMHO ist es vollkommen irrelevant, wie sicher oder unsicher Atomkraftwerke sind.

      Es gilt auch hier Murphy's Gesetz: Alles, was theoretisch schiefgehen kann, wir irgendwann auch schiefgehen.

      Das ist Flugzeugen so, im Straßenverkehr und sogar bei Space Shuttles.

      Aber wenn irgendwo ein Shuttle beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht, dann sind die Folgen vergleichsweise Vernachlässigbar.

      Für einen Super-GAU gilt das nicht.

      Es ist gleichgültig, wie sicher Atomkraftwerke sind, wenn etwas schif geht, dann ist die Kacke aber so richtig am Dampfen!
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        #18
        Der Ausstieg aus der Atomkraft ist auch meiner Meinung reine Geld(Energie-)verschwendung. Man hat Jahrzehnte den größten Teil des Forschungsbudgets auf dem Energiesektor in die Kerntechnik gesteckt. Und Zack wird alles revidiert und stattdessen die Windkraft genauso subventioniert wie die Kohle-
        Es drängt sich der Gedanke auf, das da nicht pragmatisch sondern ideologisch gedacht wurde.

        Grüße mal wieder vom Lem

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          #19
          Ne, also ich denk da ganz anders als die meisten hier.

          Mir is der Ausstieg aus der Atomkraft durchaus Recht. Lieber noch 20-50 Jahre Kohle und Öl verpulvern, als in dieser Zeit einen oder zwei Supergaus bei Nachbars zu riskieren...
          He gleams like a star and the sound of his horn's /
          like a raging storm

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            #20
            Ich teile auch die Meinung von Edain.
            Gerade in einer Zeit großer terroristischer Bedrohung ist es auf alle Fälle erstrebenswert die AKWs vom Netz zu nehmen.
            “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
            They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
            Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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              #21
              Original geschrieben von LuckyGuy
              IMHO ist es vollkommen irrelevant, wie sicher oder unsicher Atomkraftwerke sind.

              Es gilt auch hier Murphy's Gesetz: Alles, was theoretisch schiefgehen kann, wir irgendwann auch schiefgehen.

              Das ist Flugzeugen so, im Straßenverkehr und sogar bei Space Shuttles.

              Ich koennte Deiner Argumentationskette wunderbar folgen, wenn wir andere Alternativen haetten...
              Wasserkraft - reicht nicht allein, ausserdem ruinieren wir uns damit die letzten Aulandschaften. Davon abgesehen sind die meisten ohnehin schon gebaut.
              Kalorische Kraftwerke - sie erwaermen die Erde und verschmutzen die Umwelt.

              Windkraftwerke, Solaranlagen usw sind einfach zu teuer...

              Die Alternativen haben also auch Nachteile - sicher nicht in so katastrophaler Natur (wobei: Terroranschlag auf Staudamm! Bei uns sind die alle seltsam ungeschuetzt, vgl USA), aber kalorische Kraftwerke schaedigen die Athmosphaere staendig - bei AKWs haben wir zumindest die Chance, dass alles gut geht...
              Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
              Johann Nestroy

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                #22
                Macht die Teile dicht, die verderben uns irgendwann noch das Mittagessen. Was ein Super-GAU in Mitteleuropa für die Menschheit und Weltwirtschaft bedeuten würde, kann sich wohl jeder denken: Ausbrechen von Anarchie, Untergang des christlichen Abendlands und Millionen Tote (auch eine Art die Arbeitslosigkeit zu beseitigen)

                Die Alternativen sind zwar noch nicht marktreif, aber solange kein direkter Bedarf vorhanden ist, wird sich auch nicht soviel daran ändern. Schon heute gibt es einige Optionen, die aus Kostengründen nicht genutzt werden. Allein die Weiterentwicklung der Windkraft würde einen Vorteil bringen.

                Und wer mit dem Kostenfaktor kommt: Der Atommüll muss die nächsten 20.000 Jahre gelagert werden, was sich mal leicht summieren kann.

                Wer mit dem Teufel frühstücken will braucht einen langen Löffel.
                Recht darf nie Unrecht weichen.

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                  #23
                  Viele von Euch sind vielleicht noch zu jung, um sich daran zu erinnern, aber eine ganz ähnliche Diskussion hatten wir Mitte der 80er Jahre, als nach und nach verbleites Benzin verboten wurde.

                  Was wurden nicht alles für Horroszenarien ausgemalt: Das neue Benzin sei viel teurer (stimmte nicht nach Anlaufen der Massenproduktion), die Umstellung der Zapfsäulen sei logistisch nicht zu bewerkstelligen und würde die Tankstellenpächter in den Ruin treiben, die Ersatzadditive für Blei seien minderwertig und daher würde es reihenweise zu Motorschäden kommen usw.

                  Wie sich herausstellte, waren alle diese Argumente völliger Blödsinn. Einmal vor vollendete Tatsachen gestellt, schaffte es eine findige Gattung namens Homo Sapiens auf einnmal sehr schnell, all diese Probleme zu pulverisieren. Plötzlich gab es weitgehend kostenalternative Lösungen.

                  Die gleiche Diskussion (mit gleichem Ausgang) hatten wir auch bei der FCKW-Diskussion in Kühlschränken und Spraydosen.

                  Die Geschichte zeigt: Wenn der Mensch etwas wirklich will (Auto fahren oder eben elektrischen Strom), dann kannst Du ihm durchaus Erschwernisse in den Weg stellen (bleifreies Benzin oder Abschaltung von Atomkraftwerken).

                  Wenn er keine andere Wahl mehr hat (z.B. durch gesetzliche Regelung), dann findet er eine Lösung - egal, wie unlösbar das Problem vorher war.

                  Und das ist kein dummes Dahergerede, sondern, wie ich anhand meiner Beispiele dargelegt habe, eine historisch beweisbare Tatsache.

                  Deshalb: Schaltet die Atomkraftwerke aus, es werden Alternativen gefunden werden.

                  Das ist vollkommen sicher.
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                    #24
                    Wohl gesprochen, Herr LG.

                    Achja, weil einige von den mit Windkraftwerken verbauten Küsten gesprochen haben: Mir sind ein paar zehn oder hundert Kilometer verbaute Küste (hunderte Quadratkilometer Solarzellen, mehrere Gezeitenkraftwerke, die Liste lässt sich fortsetzen) wesentlich lieber als so ein brodelnder Hexenkessel von einem Atomkraftwerk neben mir oder auch nur in meiner Nähe. Hat zum Teufel noch niemand daran gedacht, wenn so ein Reaktor bei euch Piefkes (nicht bös gemeint ), im Herzen Europas, in die Luft fliegt? (was hindert eigentlich Terroristen daran, ein Flugzeug zu kapern und sich in ein AKW zu werfen? Die Luftwaffe? Die Ach so strengen Kontrollen am Boden?) Da isses nicht damit getan, dass Oma Plautske in die Nachbarortschaft zieht und nicht mehr lüften darf. Da geht ganz Europa zugrunde, entweder an den direkten Folgen oder an den politischen und wirtschaftlichen Nachwirkungen, was im Endeffekt wahrscheinlich die halbe Welt beeinflussen würde.

                    Nene, das mag ich nicht. Sicher nicht.
                    He gleams like a star and the sound of his horn's /
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                      #25
                      @LuckyGuy:
                      Dieser Argumentation kann ich mich anschliessen.

                      Allerdings ist die Abschaltung von Kernkraftwerken bzw aller Kernkraftwerke eine ganz normale Kosten/Nutzen-Frage. Der Nutzen wird sein, dass wir sicher sind vor einem Kernkraftwerks-GAU. Die Kosten sind (unter vollkommener Vernachlaessigung eventueller Nachteile anderer Alternativen) zumindest unmittelbar nicht unerheblich - zumindest die Umstiegsphase wird teurer.


                      Was die Bewertung von Kosten undNutzen so schwierig macht, sind zwei Dinge:

                      .) Es ist schwierig, die Wahrscheinlichkeit eines GAUs abzuschaetzen, und auch die Abschaetzung der getoeteten oder gesundsheitsgeschaedigten Personen sowie des wirtschaftlichen Schadens ist schwierig. Ich koennte spontan keine Zahlen nennen. Ich hoffe aber, dass das viele andere koennen - die Kernkraftwerksbetreiber, die Gruenen, ...

                      .) Es ist ausserdem dann noch eine Frage der Bemessung von Menschenleben. Wie stark gewichte ich, dass ein so bestimmter Erwartungswert von Menschen getoetet oder verletzt wird? Das muss, um einen Vergleich zu ermoeglichen, in Geld umgesetzt werden - auch das ist schwierig.


                      Uninformiert, wie ich nun mal bin, faellt mir eine serioese Abschaetzung in dieser Frage schwer - nichtsdestotrotz habe ich mich entschieden , und ich bin mir bewusst, dass ich meine Meinung nicht mit Zahlen belegen kann.



                      @Narbo:
                      Das Argument mit der Kostenwahrheit (Endlagerung) stimmt schon. Die laufenden Kosten werden zwar nicht sehr hoch sein, aber bei 20.000 Jahren kommt schon was zusammen.
                      Allerdings waere es dann vielleicht einfacher, die Kernkraftwerksbetreiber mit den Kosten fuer die Lagerung zu belasten - ein Schritt zur Kostenwahrheit.
                      Ausserdem laesst Du ausser Dein eigenes Argument ausser Acht - auch die Lagerungskosten koennten in den naechsten 20.000 Jahren sinken...

                      ps: Ich schau mal, wie lang mein laengster Loeffel ist
                      Kernkraft sollte imho nicht verteufelt werden - sie ist fuer mich maximal eine katastrophale Alternative.
                      Der Mensch ist endlich auch ein Federvieh, denn gar mancher zeigt, wie er a Feder in die Hand nimmt, dass er ein Viech ist.
                      Johann Nestroy

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                        #26
                        Nach 40 Jahren ziviler Atomkraft gibt es weltweit noch kein Endlager. Da kommen noch enorme Beträge auf die Betreiber zu.

                        @Edain: Die Luftwaffe macht das!
                        Recht darf nie Unrecht weichen.

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                          #27
                          Prinzipiell begrüße ich den Ausstieg auch, aber der Gedanke, dass durch den Ausstieg (also D ohne Atomkraft) "eventuell" Strom aus dem Ausland importiert wird und dann von irgendwelchen Tschernobyl-Typ-Reaktoren aus der Ukraine. anik:
                          Republicans hate ducklings!

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                            #28
                            Also, ich kann mich hier überwiegend den Meinungen von Edain und LuckeyGuy anschließen, denn das Risiko bei Atomenergie und auch die Entsorgungsprobleme sind einfach zu groß, dass man dauerhaft auf diese Energie setzen sollte und vielleicht sogar noch mehr AKWs zu bauen.

                            Der Atomausstieg der Regierung ist ja frühestens erst in 20 oder 30 Jahren abgeschlossen, also kann man nicht sagen, dass so etwas völlig plötzlich käme und man keine Zeit hätte, sich darauf einzustellen. Sicher muss etwas getan werden, aber da sind dann wohl Wissenschaft, Wirtschaft und Politik dran, sich etwas auszudenken.

                            Neuere Energieformen, besonders im Bereich der regenerativen Energien sind derzeit wohl nicht gerade billig, doch verglichen mit beispielsweise Kohle, rentiert sich z.B. Windenerige schon nach kurzer Zeit und Subventionen sind nur in den ersten Jahren notwendig.
                            Bei dem Thema Arbeitsplätze ist es ja z.B. so, dass sicherlich viele Leute ihre Jobs in AKWs verlieren, doch die Produktion von Solarzellen, Windräder usw. schaffen ja viele neue Arbeitsplätze.

                            Deutschland ist jetzt schon in der Welt führend in diesem Wirtschaftszweig und wenn dabei weiter gemacht wird, hat das Land einen erheblichen Wettbewerbsvorteil, wenn andere Länder nachziehen wollen. Daher sollte man nicht AKWs ewig laufen lassen und mal darauf warten, dass zufällig etwas neues erfunden wird, sondern jetzt schon "Öko-Strom" und die Forschung in dem Gebiet fördern.

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                              #29
                              Naja, aus Kohle läßt sich auf jeden Fall Strom billiger produzieren (sogar mit teurer Ruhrkohle). Außerdem läuft ein Kohlekraftwerk so über 6000h im Jahr. Ein Windrad schafft im Schnitt gerade mal 4000h aufgrund des unregelmäßigen Windanfalls (ich krieg ein Anfall bei meinen Formulierungen ). Ohne Subventionen wäre für Windkraft immoment nicht viel zu machen.

                              Zur Atomkraft und Endlagerung: Bisher wurde zur Suche eines Endlagers in Deutschland etwa 2 Mrd Euros aufgewendet, und danach die Ergebnisse verworfen. Toll nicht!

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                                #30
                                Also das mit der Kohle will ich doch sehr anzweifeln. Für irgendetwas müssen doch wohl viele Milliarden Euro in Kohleabbau investiert werden.
                                In Kohle wird doch permanent viel Geld reingesteckt. Sei es für die Arbeitskraft, für Bohrung und Bergung und natürlich Umweltschäden bzw. bei Braunkohle Umsiedelungsbemühungen.
                                Bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung rechnet sich Kohle dann viel weniger als Windräder.
                                Also Windräder sind zwar derzeit auch noch auf Subventionen angewiesen, doch werden diese, wenn sich jemand so ein Windrad neu anschafft, nur wenige Jahre(ich meine es waren 3 oder 4 gewesen), dann braucht er keine Subventionen mehr und macht Gewinn. Auf langer Sicht werden diese Anlaufsubventionen wohl gar nicht mehr nötig, denn es werden immer mehr Windräder immer kostengünstiger hergestellt.

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