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USA: Neue Feindsuche

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    #46
    Original geschrieben von max
    Es ging um Waren, die im Überfluss vorhanden sind, was angesichts der technologischen Möglichkeiten keine Utopie, sondern eine realistische Möglichkeit ist. Wenn eine Ware im Überfluss vorhanden ist und jeder Zugriff auf diesen hat, kann sich niemand durch Aneignung eines kleinen Teils dieses Überfluss einen Vorteil erringen. Diese Waren sind im Endeffekt so gut wie wertlos. Es wäre so, wie wenn ich heute z.B. Kaugummis in grossen Mengen kaufe und meinen Keller vollstellen, was ich mir wohl locker leisten könnte. Es gäbe immer noch genügend Kaugummis und mein Keller wäre voller Müll. Es würde einfach gegen mein Urteilsvermögen sprechen. Mal abgesehen davon, können solche Verrückte auch ohne Probleme gestoppt werden, so wie auch heute vergleichbare Verrückte unter Kontrolle gebracht werden können.
    Es kommt immer auf Menge an. Vielleicht würde eine Einzelperson tatsächlich nichts ausmachen, aber eine Gruppe ? Eine große Intressensgruppe, die an die Macht will ? Wie lange würde es dauern, bis die ersten Fabriken, die ja völlig ohne Schutz sind, übernommen werden ? Theoretisch könnte da einfach eine kleine Gruppe reinspazieren, und die Produktion übernehmen. Verhindern könnte dies wieder nur ein starker Staat, womit wir wieder beim alten Dilemma wären.



    Das stimmt sicher. Der "braunen Bedrohung" kann nur endgültig unter Kontrolle gebracht werden, wenn die gesellschaftlichen Bedingungen (Armut, Massenarbeitslosigkeit, fehlende Perspektiven) unter Kontrolle gebracht werden können. Die genannte Probleme werden aber genau durch die Politik der Bundesregierung verschärft (und würden durch die Konzepte der Union mindestens genauso verschärft werden).
    Da bin ich mal ausnahmsweise zu 100% einer Meinung mit dir...
    "Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden." - Ludwig Feuerbach

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      #47
      Original geschrieben von 5 of 12
      Es kommt immer auf Menge an. Vielleicht würde eine Einzelperson tatsächlich nichts ausmachen, aber eine Gruppe ? Eine große Intressensgruppe, die an die Macht will ? Wie lange würde es dauern, bis die ersten Fabriken, die ja völlig ohne Schutz sind, übernommen werden ? Theoretisch könnte da einfach eine kleine Gruppe reinspazieren, und die Produktion übernehmen. Verhindern könnte dies wieder nur ein starker Staat, womit wir wieder beim alten Dilemma wären.
      Die ArbeiterInnen dieser Fabriken werden schon dafür sorgen, dass sie nicht erneut ausgebeutet werden und ihre Fabrik verteidigen. Von schutzlos kann also keine Rede sein. Und ein starker Staat à la Staatskapitalismus würde dabei wirklich nur denen nutzen, die eine erneute Herrschaft einer Minderheit aufbauen wollen.
      Resistance is fertile
      Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
      The only general I like is called strike

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        #48
        frustra surdas aures fatigare

        Ich bin weiterhin der Meinung, dass auch diese Menschen der Versuchung der Macht erliegen würden. Das Problem ist, dass schon Wenige ausreichen würden, um das ganze System ins Wanken zu bringen.
        Aber dass unser jetziges System so auch nicht ewig weitergehen kann, dürfte wohl auch jedem bewusst sein...
        Wir werden sehen was uns die Zukunft bringt...
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          #49
          Original geschrieben von 5 of 12
          frustra surdas aures fatigare
          Hmm, ich bin weder Katholik, noch Historiker, kann also mit solchen toten Sprachen nichts anfangen. Ich verstehe nur etwas von 'Frust' und 'Müde'
          Original geschrieben von 5 of 12
          Das Problem ist, dass schon Wenige ausreichen würden, um das ganze System ins Wanken zu bringen.
          Es ist zwar sehr wahrscheinlich, dass es ein paar Typen geben wird, die dies versuchen werden. Aber sie werden, da sie eine verschwindene Minderheit ohne nennenswerte Mittel sein werden, keine Chance haben.
          Original geschrieben von 5 of 12
          Aber dass unser jetziges System so auch nicht ewig weitergehen kann, dürfte wohl auch jedem bewusst sein...
          Wir werden sehen was uns die Zukunft bringt...
          Da hast du in beiden Punkten recht. Die Realität ist dann auch immer das bessere Argument als theoretische Abhandlungen.
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            #50
            Original geschrieben von max
            Hmm, ich bin weder Katholik, noch Historiker, kann also mit solchen toten Sprachen nichts anfangen. Ich verstehe nur etwas von 'Frust' und 'Müde'
            Ich kann auch kein Latein, aber ein wenig "Latein für Angeber" hab ich drauf

            Die Übersetzung ist:

            Es ist vergebens, sich mit tauben Ohren abzumühen.

            Also sinngemäß soviel wie: Ich kann soviel reden wie ich will, es wird dich doch nicht überzeugen
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              #51
              Ich hatte vom Warenzugang in einer sozialistischen Gesellschaft geredet In der DDR gab es erhebliche soziale Unterschiede. Du hast hier die Unterschiede zwischen ArbeiterInnen und einem Mitglied der etwas priveligierten Mittelschichten genannt, es gäbe noch zahlreiche Beispiele, wie die Topbürokraten dafür gesorgt haben, dass sie keinen Mangel und auch keinen Mangel an Auswahl hatten. Wie schon gesagt, die DDR ist für mich Gegenargument. Sie wäre höchstens ein Gegenargument, wenn sie wirklich sozialistisch gewesen wäre, weil dies alleine schon von der Entstehung im Widerspruch zu marxistischen Theorien stünde.
              Was den DDR-Sozialismus betrifft gebe ich Dir völlig recht.

              Priviligiertere Mittelschichten....ja wenn Du die Parteibonzen meinst.

              Tatsächlich waren die Arbeiter nämlich mit die Priviligiertesten, so spielte z.B. bei der Vergabe von Abitur und Studienplätzen neben guten Leistungen auch eine proletarische Herkunft eine entscheidene Rolle.

              Wie gesagt mein Vater(76 Jahre also nicht in der DDR geboren) war Betriebszahnarzt und sein Lohnniveau bewegte sich auf einem Level mit vielen Schichtarbeitern. Facharbeiter, die auf Montage gingen konnten wesentlich mehr verdienen. In der Schule und später auch im Beruf mussten mein Bruder und ich uns öfters mal sinngemäß anhören:"Hinten anstellen, zuerst die Arbeiterkinder!"

              Finanziell gesehen am "reichsten" waren damals selbständige Handwerker, doch was Privilegien betraf, so hatten gerade diese auf gut deutsch die A....karte gezogen und ihre Kinder hatten denkbar schlechte Chancen auf ein Universitätsstudium oder auch nur auf das Abitur.

              Gruß, succo
              Zuletzt geändert von succo; 22.10.2003, 14:41.
              Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                #52
                Original geschrieben von succo
                Tatsächlich waren die Arbeiter nämlich mit die Priviligiertesten, so spielte z.B. bei der Vergabe von Abitur und Studienplätzen neben guten Leistungen auch eine proletarische Herkunft eine entscheidene Rolle.
                [...]
                Finanziell gesehen am "reichsten" waren damals selbständige Handwerker, doch was Privilegien betraf, so hatten gerade diese auf gut deutsch die A....karte gezogen und ihre Kinder hatten denkbar schlechte Chancen auf ein Universitätsstudium oder auch nur auf das Abitur.
                Ich meinte die Parteibonzen, die im Vergleich zu reichen Handwerkern und ArbeiterInnen deutlich priviligiert waren. Villenviertel, eigene Konzerne für ihren Konsum (ohne Mangel und Wartezeiten) ... Nach der Wende hat sich bei der Umtauschaktionen auch heraus gestellt, dass es in der DDR mehr als 10 000 Millionäre gab und das werden kaum die Facharbeiter gewesen sein.

                Eine Frage: kannst du dich erinnern, dass Geschäfte mit Türstehern gab, in die nur Bonzen durften? Ich habe in diversen Büchern von diesen gelesen und in Russland in den 90ern noch diese selbst gesehen. Das wäre dann keine soziale Selektion über den Preis, wie in der BRD, sondern mit Türstehern.


                Eine Frage mehr zum ursprünglichen Thema:
                was ist eigentlich heute der Feind der BRD, der die heutige Rüstung rechtfertigen soll? Eurofighter, Fregatten in der Grösse von Kreuzern etc. werden kaum gegen Terroristen gebraucht. Feinde sind in der Nähe der BRD nicht sichtbar und "Schurkenstaaten" in Reichweite gibt es auch nicht. Also warum? Weil die Verteidigung der BRD im Kaukasus beginnt? Oder geht es doch einfach um Instrumente für militärische Machtdemonstrationen zur Durchsetzung der "eigenen" Interessen?
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                  #53
                  Das sind wirklich gute Fragen. Ich hätte ja als "Bedrohungen" eher Bildungs-, Arbeits-, und Wirtschaftsprobleme(was ja alles einander bedingt) gesehen, aber die Bundesregierung oder besser gesagt Herr Struck meinen wohl, dass wir statt wie früher die Armeen anderer Staaten zu sponsorn oder Entwicklungshilfe durch Spenden oder Sachgegenstände, lieber das jetzt mit Gewalt selber tun.
                  Also, ich kann das nicht nachvollziehen. Das, was in Deutschland für Bildung ausgegeben wird, ist doch wirklich sehr wenig im Vergleich dazu, was in anderen Bereichen ausgegeben wird.
                  Also, ich hätte ja gedacht, wenn Struck einräumt, dass Landesverteidigung nicht mehr höchste Priorität wäre, weil die Feinde fehlen, dann könnte man doch eigentlich die Armee verkleinern, so dass im Notfall schon was da wäre, und das Geld, was man spart stattdessen lieber in Bildung und statt militärischer lieber in humanitärer Entwicklungshilfe einsetzen würde.

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                    #54
                    Zuerst einmal, die Bundeswehr wird verkleinert und zwar um ca. 30 000 Soldaten und fast 80 000 Zivilangestellte. Im Zuge dieser Verkleinerung, wird die Bundeswehr neu ausgerichtet und modernisiert, damit die Bundesrepublik ihren Bündnispflichten nachkommen kann.
                    Dazu gehört der Kampf gegen den Terrorismus, vor allem aber humanitäre und friedensschaffende Maßnahmen im Zuge der Vereinten Nationen. Die Bundeswehr, so wie sie zurzeit ist, kann dies nicht, da dazu das Material fehlt und das Geld.
                    Flugzeuge, Fahrzeuge, Waffen sind meistens veraltet, reparaturanfällig und einen Panzer kriegt man nur dann zum laufen, wenn man dafür 2 andere ausschlachtet. Dies führt dazu, dass die Bundeswehr, obwohl sie aus fast 280 000 Soldaten besteht mit einem Auslandseinsatz von insgesamt vielleicht 10 000 Soldaten schon absolut an der Grenze des Machbaren ist.

                    Wir haben jedoch internationale und IMHO auch moralische Verpflichtungen unser möglichstes zu tun, um durch die UN auf der Welt zu helfen. Dies ist nur mit einer moderneren und mehr spezialisierten Armee (vor allem auf Auslandseinsätze oder Einsätze im europäischen Verbund) möglich. Der "Umbau" der Armee wird trotz der Reduzierung der Truppenstärke nun mal Geld kosten, da man jahrelang an einer Modernisierung gespart hat und nun alles auf einmal kommt.

                    Einfach die Armee ohne Sinn zusammen zu streichen und ihr das Geld wegzunehmen würde nur zu desolaten Zuständen führen und wäre nicht sehr weitsichtig gedacht. Zurzeit sind Deutschland und Europa noch keiner direkten Gefahr ausgesetzt. Aber das wird sich sehr wahrscheinlich ändern, vielleicht mit dem Zuge der EU-Erweiterung.

                    Außerdem beträgt der Verteidigungshaushalt zurzeit nur noch etwa 24,7 Milliarden Euro. Da ist es kaum möglich noch zu kürzen, da dann die Bundeswehr mehr oder weniger zusammenbrechen würde. Im Verhältnis von Bevölkerung zum Verteidigungshaushalt ist Deutschland eh schon absolutes Schlusslicht in Europa.

                    Der Bundeshaushalt für Bildung und Forschung beträgt 9,3 Milliarden Euro, hinzukommen die jeweiligen Landesetats. Das ist die höchste Summe seit Gründung der BRD! Sinnvoll ist es hier nicht unbedingt noch mehr Geld reinzupumpen bzw. aus Ressorts umzuleiten, die das Geld auch sehr nötig haben, sondern vernünftige Konzepte für das vorhandene Geld zu entwerfen.
                    Natürlich kann mehr Geld nicht schaden, allerdings sollte dies aus unnötigen Subventionen und einem verbesserten Steuerrecht kommen, anstatt vitale Organe des Staates zu beschneiden.

                    Es ist immer eine schöne Stammtisch-Plattitüde (natürlich nur auf den Stammtischen der Links-extremen), die Armee abzuschaffen und dann Geld für die Bildung zu haben, aber mit vergoldeten Tafeln ist den Schülern auch nicht geholfen, wenn plötzlich Onkel Osama in der Tür steht bzw. wir unsere internationalen Verpflichtungen nicht erfüllen können. Ganz zu schweigen, dass man Geld aus viel besseren Quellen, wie Subventionen für unrentable Wirtschaftszweige oder ein härteres Steuerrecht in dem es nicht mehr möglich ist, dass z.B. DaimlerChrysler keine Gewerbesteuer zahlt.
                    Christianity: The belief that some cosmic Jewish zombie can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him that you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree.
                    Makes perfect sense.

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                      #55
                      Eine Frage: kannst du dich erinnern, dass Geschäfte mit Türstehern gab, in die nur Bonzen durften? Ich habe in diversen Büchern von diesen gelesen und in Russland in den 90ern noch diese selbst gesehen. Das wäre dann keine soziale Selektion über den Preis, wie in der BRD, sondern mit Türstehern.
                      Speziell Geschäfte mit Türstehern kenne ich aus eigener Erfahrung nicht, doch das es so etwas gab glaube ich sicher. Das Politbüro hatte ja in seiner eigenen, abgeriegelten Siedlung in Wandlitz ja auch diesen speziellen Laden, wo es Westprodukte für DDR-Mark gab. Neulich gab es mal einen Bericht über die privaten Honneckers, da wurde das Ganze noch mal ausführlich gezeigt.
                      Hier ist auch noch mal ein interessanter Artikel über die Einkaufsgewohnheiten der damaligen Führungs-Elite.



                      Ich selbst bin mal mit ein par Freunden aus einem Interhotel in Dresden geworfen worden. Wir wollten nur mal gucken, doch die Interhotel-Kette war ebenfalls nur priviligierten DDR-Bürgern und ausländischen Gästen vorbehalten.
                      Orte wo der normale DDR-Bürger nichts zu suchen hatte, gab es also genug.
                      Getreu dem Motto,: "Alle sind gleich, doch es gibt gleichere!".

                      Gruß, succo
                      Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                        #56
                        Original geschrieben von Harmakhis

                        Der Bundeshaushalt für Bildung und Forschung beträgt 9,3 Milliarden Euro, hinzukommen die jeweiligen Landesetats. Das ist die höchste Summe seit Gründung der BRD! Sinnvoll ist es hier nicht unbedingt noch mehr Geld reinzupumpen bzw. aus Ressorts umzuleiten, die das Geld auch sehr nötig haben, sondern vernünftige Konzepte für das vorhandene Geld zu entwerfen.
                        Das Problem der Bildung sind ja v.a. die Landesetats, denn Bildung ist vornehmlich Länderangelegenheit. Als Student in Niedersachsen, wo im nächsten Jahr über 40 Millionen Euro an den Unis eingespart werden soll (meine eigene Uni ist mit 4,5 Mill. € betroffen), wäre ich schon froh, wenn im Bildungshaushalt zumindest weniger gekürzt würde...

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                          #57
                          Original geschrieben von Harmakhis
                          Der Bundeshaushalt für Bildung und Forschung beträgt 9,3 Milliarden Euro, hinzukommen die jeweiligen Landesetats. Das ist die höchste Summe seit Gründung der BRD! Sinnvoll ist es hier nicht unbedingt noch mehr Geld reinzupumpen bzw. aus Ressorts umzuleiten, die das Geld auch sehr nötig haben, sondern vernünftige Konzepte für das vorhandene Geld zu entwerfen.
                          Deshalb wird an den Unis gerade massiv gekürzt, die MPIs müssen Arbeitsgruppen dicht machen, Schulen verfallen ... Dir ist auch aufgefallen, dass (u.a. wegen den Steuerreformen der Regierung) die Kommunen pleite sind und viele Länder in massiven Finanzproblemen stecken. Was zur Folge hat, dass weniger Geld für Bildung vorhanden ist, da der Bundeshaushalt eben nur ein kleiner Teil ist. Im übrigen wurde eine Erhöhung des Haushalts für die Forschung versprochen und herausgekommen ist in vielen Bereichen eine Kürzung, in anderen ein Inflationsausgleich.
                          wenn plötzlich Onkel Osama in der Tür steht
                          Jemand bedrohlicherer ist dir nicht mehr eingefallen oder? Bin Laden wird aus seinem Versteck wie Phönix aus der Asche aufsteigen, sich in einen alten russischen Panzer setzen, ganz Russland erobern und dann in Europa wie einst die Hunnen einfallen. Hast du schlimme Albträume?
                          wir unsere internationalen Verpflichtungen nicht erfüllen können
                          Die Verpflichtung zu verfassungswidrigen Angriffskriegen?
                          Wir haben jedoch internationale und IMHO auch moralische Verpflichtungen unser möglichstes zu tun, um durch die UN auf der Welt zu helfen.
                          Bei was? Feigenblatt für die US-Besatzung im Irak zu spielen? Heroin-anbauende Warlords in Afghanistan verteidigen? Noch mal für Chaos in Somalia sorgen? Mir ist auf jeden Fall in den letzen Jahren keine friedensschaffende Massnahme der UN aufgefallen. Ein paar kriegsschaffende allerdings schon.

                          Nach den Ereignissen vor und während des Irak-Kriegs kann man nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert und es müsste nur die UN unterstützt werden. Die UN steht effektiv unter der Kontrolle des Sicherheitsrats und ist damit in wirklichen Krisen entweder unwirksam (z.B. bei Überfall auf den Irak) oder ein Propagandainstrument der Grossmächte (z.B. in Afghanistan).

                          Die Bundeswehr kann kein Schutz gegen Terroristen sein. Die israelische Armee, die keinerlei rechtsstaatliche Grundsätze mehr achtet und eine der grössten und modernsten Armeen der Welt ist, kann die Anschläge der Palästinenser nicht verhindern. Die US-Armee, mindestens genauso gut ausgerüstet wie die israelische, ist ebenfalls unfähig sich gegen die Anschläge von schlecht ausgerüsteten irakischen Widerstandskämpfer zu wehren.

                          Eine Bedrohung ist nicht vorhanden, ausser man hält Konflikte zwischen den Industriestaaten für realistisch. Im letzteren Fall haben die Kriege in der Vergangenheit gezeigt, dass es keinen militärischen Schutz der Zivilbevölkerung gibt.

                          Ich bin sicher kein Pazifist. Aber ich sehe keinen rationalen Grund Unmengen an Kohle für eine Armee zu verschwenden, die dann für die Sicherung von Rohstoffen, der Durchsetzung der Interessen der Wirtschaft und allgemeinen Machtdemonstrationen eingesetzt wird.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

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                            #58
                            Original geschrieben von Jack Crow
                            wo im nächsten Jahr über 40 Millionen Euro an den Unis eingespart werden soll (meine eigene Uni ist mit 4,5 Mill. € betroffen), wäre ich schon froh, wenn im Bildungshaushalt zumindest weniger gekürzt würde...
                            Komm mal nach Hessen, in Marburg herrscht Bildungsnotstand . Der Herr Koch hält sein Versprechen die Schulbidung zu stärken, zieht dafür aber das Geld von den Unis ab, weil ihn Studenten eh nicht wählen. 1000 Studenten mehr als im Sommersemester, dafür hat fast jeder Fachbereich eine unbesetzte Stelle und am Budget wird weiter rumgestrichen, vorallem bei den Geisteswissenschaften. Wofür braucht man in Geschichte neue Bücher, da sind doch Originalquellen viel besser... ARGH!

                            @Harmakhis:

                            Hmm, ob Onkel Ho ... öh... Onkel Osama durch eine starke Bundeswehr gestoppt wird, wage ich mal zu bezweifeln. Immerhin setzt der Herr auf Terror, nicht auf Armeen. Da müsste man wohl eher den BND ausbauen.
                            Das Ding mit den "Goldenen Tafeln" ist leider auch nicht sonderlich über den Stammtischrand erhöht. Überspitzung schön und gut, aber von goldenen Tafeln sind wir ziemlich weit entfernt. Guck mal eine durchschnittliche Schule in Bremen an, oder die Lehrmittel die viele Schulen in Westfalen noch verwenden, da würde man sich schon über etwas mehr Geld freuen. Ich hab' bis zu meinem Abitur keinen Schulatlas gehabt in dem die UdSSR nicht mehr existierte (und wir haben vermutet, dass irgendwo noch Atlanten rumliegen, in denen die UdSSR noch nicht existierte). Sich zu schlagen, ob das Geld nun in die Armee oder die Schulen gehen sollte bringt nichts, aber den Teil mit dem Steuerdebakel, das große Firmen steuerfrei ausgehen, den unterschreibe ich gerne...

                            Was mich jetzt aber wirklich interessiert: du meinst, dass die EU-Osterweiterung Deutschland gefährden könnte. Was meinst du damit genau, also von welchem Land siehst du da eine Gefahr für Deutschland ausgehen?

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                              #59
                              Hihi...Bildungsnotstand:

                              Von den von Herrn Wullf versprochenen 2500 neuen Lehrern bleiben unter dem Strich vielleicht noch 500, der Rest fällt Strukturreformen zum Opfer, oder wird bald pensioniert, ohne dass was nachkommt. Zusätzlich wird in Niedersachsen die Abschaffung der Lehrmittelfreiheit und der Fahrtkostenübernahme durch das Labd diskutiert. Das heißt in Niedersachsen hat man die Wahl zur Schule zu fahren, dafür hat dann keine Bücher, oder man hat Bücher, dafür kommt man nicht zur Schule hin.

                              @Ash:

                              Bei uns im "Geocenter" (Erdkunderaum) hängt noch ne Weltkarte aus den 60er oder 70er Jahren, und dann such mal Weißrussland oder die tschechische Republik, oder besser noch Kirgisien, da suchste lange.
                              Möp!

                              Kommentar


                                #60
                                @Harmakhis
                                Also, dass die Bundeswehr wirklich verkleinert wird, weiß ich ja. Ich bin auch nicht dafür dass man sagt, dass man einfach irgendwo mal 90 % einspart. Ich weiß auch, dass einiges an der Bundeswehr marode ist und dass auch Dinge erneuert werden müssten und die Bundeswehr sich in bestimmten Bereichen spezialisieren muss. Das ist alles ja OK, doch meine ich, dass die Bundeswehr schon teilweise zu viel eingesetzt wird.
                                Außerdem wenn man durch die UN helfen will, sind Hilfen durch Gelder für den Aufbau von Infrastruktur und Bildung, wie auch Fachkräften, die sich um Ernährung und Bildung kümmern, viel effektiver und wohl auch billiger, als die Geschichte mit der Bundeswehr. Ich lehne ja nicht vollkommen ab, dass die Bundeswehr auch im Ausland eingesetzt wird, aber wir sollten wirklich nicht zum Handlanger der US verkommen und jeden Krieg mitmachen, der im Namen einer Anti-Terrorkoalition gestartet wird.
                                Um noch mal auf die Bildung zu kommen. Also, dass für den Militärhaushalt weit mehr als 2 1/2 mal so viel ausgegeben wird wie für die Bildung halt ich für sehr bedenklich. Mag sein, dass andere Länder noch weniger Geld für Bildung ausgeben im Vergleich zu den Militärausgaben, doch ist das für mich kein Argument, denn durch eine bessere Armee lösen wir auch nicht die Wirtschaftsprobleme, die durch mangelnde Fachkräfte in Deutschland teilweise verantwortlich sind.
                                Im Bildungssystem ist einfach zu wenig Geld! Man kann sicherlich einiges besser wirtschaften, aber selbst dann reicht es einfach nicht. Schau dir manche Schulen an. Die fallen fast auseinander. Lehrer fehlen in vielen Schulen. Altes Unterrichtsmaterial wird benutzt. Internet und neue Technik ist oft nur ungenügend vorhanden. Man kann auch nicht alles nur auf die Schüler und Lehrer schieben, denn die müssen ja unter den fehlenden Geldmitteln leiden. Schüler müssen immer mehr Bücher selbst tragen und es gibt viele Lehrer, die Unterrichtsmaterialien aus ihrem Privatvermögen bezahlen, nur weil sie vom Land nie Geld dafür bekommen würden.
                                Es gibt immer schwarze Schafe, aber ich denke, dass sich sehr viele Schüler und Lehrer bemühen und wenn sie nicht weiterkommen, dann ist eben oft der Grund, dass Geld fehlt.
                                Meine Vorredner haben einige Beispiele genannt. Es ist wirklich nicht so, dass Schüler, Lehrer, Studenten und Professoren nur klagen, weil sie sich die vergoldeten Abfalleimer und die Highend-Notebooks für jeden einzelnen Schüler/Studenten nicht mehr leisten könnten, sondern es geht schon weitaus tiefer ins System.
                                Studiengebühren sind z.B. ein sehr starkes Signal, dass das Bildungssystem pleite ist.
                                Die Politiker behaupten zwar immer, dass die Bildungsetats nicht gekürzt werden und nur in anderen Bereichen gespart werden solle, doch das ist einfach nicht war. Denn indirekt wird auch dort gespart. Für Lehrmittel wird nicht mehr so viel Geld zur Verfügung gestellt, Schulrenovierungen werden vielleicht verschoben, neue Lehrer nicht eingestellt usw.
                                Mag sein, dass es in der Bundeswehr nicht viel anders aussieht, aber wenn man sich doch einig ist, dass die Bundeswehr primär nicht mehr zur Landesverteidigung notwendig ist, dann kann man auch mit Begründung der Kassenlage sagen, dass man dann dort lieber weniger investiert bzw. verkleinert, damit man Geld lieber für wichtigere Bereiche frei macht. Dass die Bundeswehr und Deutschland internationale Verpflichtungen haben, mag sein, aber wenn man bedenkt, dass Deutschland über 40 Jahre gar kein militärisches Engagement im Ausland gezeigt hat, muss sich Deutschland auch nicht zum Ziel setzen, mit USA, Frankreich, Russland oder Großbritannien in Militäreinsetzen aufzuholen.
                                Deutschland zeigt ja in der Entwicklungshilfe schon sehr lange viel Engagement, also warum muss noch so viel militärische Hilfe dazu kommen?
                                Also, ein paar Experten zur Minenentfernung oder sonstige Hilfen, die man nur militärisch nach einem Krieg lösen kann, soll Deutschland ja machen, aber man muss sich nicht überall so aufdrängen.

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