Original geschrieben von squatty
Bayern ist das Bundesland mit der niedrigsten Abiturrate (nur knapp 18%) [...] Ich würde hier also nicht unbedingt von einem Vorbild sprechen.
Bayern ist das Bundesland mit der niedrigsten Abiturrate (nur knapp 18%) [...] Ich würde hier also nicht unbedingt von einem Vorbild sprechen.
In Skandinavien gibt es Bereiche, in denen 3/4 eines Jahrgangs Abitur machen. Denken wir uns die Situation mal in Deutschland. 75% statt der momentanen 25% eines Jahrgangs machen Abitur. Bringt uns das mehr Fachkräfte ? Nein, denn die Universitäten können ja nicht unendlich Menschen aufnehmen. Die logische Folge ist, dass diese ihre Auswahlverfahren drastisch ausbauen. Das heisst extremer Numers Klausus, schwierige Auswahlklausuren und sieben wo es nur geht. Im Endeffekt werden dann nicht mehr Menschen studieren, als es bei 25% Abiturienten der Fall war.
Es entsteht aber ein ganz neues Problem. Wieviele Abiturienten werden wohl gerne nach dem Abi eine Lehre als Fleischermeister oder als Gebäudereiniger machen wollen ? Den Schlechtesten des Jahrgangs würde wohl nichts anderes übrig bleiben. Es hat sich also im Grunde nichts geändert, bis auf die Tatsache, dass viele dann ein Abiturzeugnis in der Hand halten, das im Endeffekt auch nicht mehr wert ist als früher ein Real- oder Hauptschulabschluss. Und wozu mussten sie dann 4 Jahre länger zur Schule gehen ?
Und noch was zum eigentlichen Thema: Man sollte sich mal überlegen, wieso die CSU auf eine 2/3 Mehrheit im Landtag kommt, während die SPD auf nicht einmal 1/5 der Stimmen kommt.
Du legst das Ergebnis aus, als ob hier gerade eine Art Ermächtigungsgesetz beschlossen wurde, und sich der Rest Deutschlands jetzt vor weiss-blauen Bataillonen aus dem Süden fürchten muss...
Ich bin kein Bayer, aber wenn man sich Länderstatistiken anguckt, so ist Bayern fast überall Spitzenreiter. Ob das nun wirklich der Alleinverdienst der CSU ist sei mal dahingestellt, aber ihre Politik hat sich wohl auf jeden Fall fördernd ausgewirkt.
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