Wahlen im CSU-Land, auch Bayern genannt

[Largo]

Hihi, ich bin zwar kein Bayer, verfolge aber die Wahlberichterstattung sehr interessiert und finde es gut, dass die CSU eins auf die Fresse bekommen hat. Der Huber gehört zu einer Sorte von Politikern, die ich absolut nicht leiden kann: wenn der den Mund aufmacht, kommt nichts gescheites raus, nur hohles Wahlkampfgeschwafel, verbales Rumholzen, kleinkarrierte Scheiße. Ich habe noch nie ein Interview von Huber gesehen/gelesen, dem irgendein kluger oder origineller Gedankengang zu entnehmen war. Mir sind solche Leute immer erst dann sympathisch, wenn sie nach verlorener Wahl betroffen vor die Kamera treten. So wie bei Roland Koch damals.

[LuckyGuy]

Mein lieber Scholli, da tut mir die CSU ja schon direkt leid - und das will wahrlich was heißen!

Der eigentliche Verlierer der Wahl ist für mich aber die SPD, die konsequent ihren Weg in die Bedeutungslosigkeit weiterverfolgt.

[Eye-Q]

Nach Presseberichten, das nach der Rückkehr Müntes, mittlerweile ein Mitgliederboom stattfindet, verwundert es das die SPD hier nicht davon profitieren kann.
Was passiert wäre, wenn Münte nicht zurückgekommen wäre, möchte ich mir gar nicht ausdenken. Wahrscheinlich wäre die SPD nur noch bei 15% und die Linken hätten es in den Landtag geschafft.

Hmm, ich dachte immer, dass gerade wegen Müntefering, nachdem Schröder ja nicht mehr vorhanden war, und deren Agenda so viele Austritte waren? Und wegen seiner Rückkehr kommen wieder ehemalige Mitglieder

[endar]

Weißt du, wenn du mal ein paar SPD-Mitglieder kennengelernt hast, wunderst du dich darüber nicht. Das Leben an der SPD-Parteibasis besteht in erster Linie aus Würstchenbraten und Butterfahrt. Ernsthafte Politik findet da wohl kaum statt (nein, ich war noch nicht auf einer solchen Butterfahrt, falls das jemand denken sollte, ich war auch niemals SPD-Mitglied ).
Und der Münte ist halt so nett und hat immer so einen schönen roten Schal. Da muss man ja wieder eintreten!

[Gast]

Was passiert wäre, wenn Münte nicht zurückgekommen wäre, möchte ich mir gar nicht ausdenken. Wahrscheinlich wäre die SPD nur noch bei 15% und die Linken hätten es in den Landtag geschafft.

Ach Käse! Schau dir doch mal die Umfragen an: Wahlumfragen – Bayern

Die SPD gurkt seit Jahren bei den 20% rum, Münte da hat nicht das Geringste verändert. Maget und Co. haben es auch diesmal nicht geschafft auch nur einen einzigen Wähler jenseits ihrer absoluten Stamm-Mannschaft zu mobilisieren. Vielleicht wären ohne die Linken ein paar Prozentpunkte mehr drin gewesen, aber was soll's? Solange da nicht mal neue, frische Leute rankommen wird aus der (Bayern-)SPD nichts werden.

Und die Grünen haben es bisher leider nicht geschafft, das brachliegende Wählerpotential der Sozialdemokraten anzuzapfen. Was allerdings auch (meiner Meinung nach fälschlicherweise) nicht das Ziel war.

[TheJoker]

Danke, liebe Bayern, das die CSU endlich von ihrem selbstherrlichen Thron herunter muss. Wird zwar leider nicht für einen kompletten Wechsel reichen, da die FDP ja sicher mal wieder den Schwarzen in den A... kriechen wird um mitzuregieren, aber der Anfang zum Wechsel ist gemacht.

Geht ja nicht:

Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein hat ausgeschlossen, nach der Landtagswahl am kommenden Sonntag eine Koalitionsregierung mit der FDP oder den Freien Wählern zu bilden. Für ihn komme eine Koalition "weder mit der FDP noch mit den Freien Wählern" in Frage, sagte Beckstein am Montag im Bayerischen Rundfunk.

Landtagswahl in Bayern: Beckstein will weder mit FDP noch Freien Wählern

viel Auswahl hat er ja nicht mehr. Da kann er jetzt höchstens das machen was Ypsilanti immer vorgeworfen wird.

[Gast]

Mein Freund, zwischen heute und letzten Montag liegen sechs Tage und 17 Prozentpunkte.

Heute hat Mr. Fahrtauglich schon ganz andere Töne angeschlagen. Sogar mit der SPD will er erst mal Gespräche führen. Nur mit den Grünen nicht - und da bin ich ihm persönlich dankbar dafür.

[Oberst-Snake]

Wau in Bayern gibt es ja doch noch Demokratie, damit ist die 30 Jährige Alleinherrschaft der CSU endlich Geschichte.

Mal sehen wer jetzt an die Regierung kommt. Eine 4 Parteien Koalition gegen die CSU wäre das beste was passieren konnte.

[Gast]

Wau in Bayern gibt es ja doch noch Demokratie, damit ist die 30 Jährige Alleinherrschaft der CSU endlich Geschichte.

46.

Mal sehen wer jetzt an die Regierung kommt. Eine 4 Parteien Koalition gegen die CSU wäre das beste was passieren konnte.

Was immer du nimmst, nimm bitte weniger davon.

[Oberst-Snake]

Regierten die schon 46 Jahre alleine?

Das liegt eher daran das ich zu wenig nehme ;p
Was ist dagegen einzuwenden das mal jemand anders als die CSU regiert?

[Nighthawk_]

Weil sich die fraglichen 4 Parteien - SPD, Grüne, FDP und Freie Wähler - über das komplette politische Spektrum abseits der extremen Lager strecken.
Hier einen regierungsfähigen gemeinsamen Nenner zu finden wäre nahezu unmöglich.
Wobei SF Junky hier aus parteitaktischer Sicht argumentieren dürfte.
Würde eine solche Viererkoalition gebildet werden dürfte sie in absehbarer Zeit spektakulär scheitern.
Das würde die Wähler wieder in Scharen in die Arme der CSU treiben.

[Gast]

Wobei SF Junky hier aus parteitaktischer Sicht argumentieren dürfte.

Unterm Strich ist es schnuppe aus welcher (parteitaktischen oder sonstigen) Sicht man argumentiert, sowas wäre in jedem Fall der größtmögliche Unfug. Du hast es ja selber schon geschrieben, so ein Konstrukt würde in keinem Punkt irgendetwas praxistaugliches zerreißen. Das wäre nicht nur für die beteiligten Parteien, sondern auch für das Land Selbstmord.

Schwarz-Gelb oder Schwarz-wasauchimmerfüreineFarbedieFWhaben sind die einzig logischen Möglichkeiten.

[endar]

Naja, ein bisschen Amigo hier und Amigo da und die Abgeordneten der Freien Wähler treten alle zur CSU-Fraktion über und schon ist die blauweiße Welt wieder in Ordnung.

[Regel1]

Ja, ich denke auch das die Koalitionsgespräche nicht von Dauer sein werden.
Sobald sich der Rauch des Wahlkampfes verzogen hat, werden sich die FW ebenso willfahrig anbieten wie die FDP ohnehin. Von letzterer weiß ich sowieso nicht, was sie jetzt noch an Programmatik seit der Finanzkrise aufzuweisen hat - nachdem ihr angebetetes Modell von der freien Marktwirtschaft ohne jegliche Regulierung kläglich gescheitert ist.

[Valdorian]

Zitat von Regel1
Von letzterer weiß ich sowieso nicht, was sie jetzt noch an Programmatik seit der Finanzkrise aufzuweisen hat - nachdem ihr angebetetes Modell von der freien Marktwirtschaft ohne jegliche Regulierung kläglich gescheitert ist.

Hast du dir das FDP-Programm mal durchgelesen? Die FDP hat niemals eine Marktwirtschaft ohne jede Regulierung vertreten - im Gegenteil. Nur weil sich die FDP liberal nennt, heißt das nicht, dass sie in diesem Sinne liberal ist, wie Amerikaner dieses Wort verstehen würden.