Samstag 16. August 2003, 15:37 Uhr
Ugandischer Exdiktators Idi Amin «Dada» gestorben
Dschiddah (AP) Der Tod des Exdiktators von Uganda, Idi Amin, ist am Samstag von der Bevölkerung des ostafrikanischen Landes mit Befriedigung aufgenommen worden. «Sein Tod ist ein Zeichen für das Ende unserer schlimmen Vergangenheit», sagte ein Sprecher von Präsident Yoweri Museveni. Wann und wo Amin bestattet werden sollte, war zunächst unklar. Der gestürzte Staatschef starb im Alter von vermutlich 80 Jahren in einem Krankenhaus in Saudi-Arabien.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte, es sei schade, dass Amin gestorben sei, bevor er eine gerechte Strafe erhalten habe. Amin habe einen friedlichen Tod gehabt, den er selbst so vielen Ugandern vorenthalten habe, sagte ein Sprecher. Während Amins achtjähriger Herrschaft kamen nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen zwischen 100.000 und 500.000 Menschen gewaltsam ums Leben.
Amin lebte seit Jahren in Saudi-Arabien im Exil. Er wurde am 18. Juli mit Bluthochdruck ins Krankenhaus eingeliefert. Nach Angaben von Ärzten ANZEIGE
kam später Nierenversagen hinzu.
Geboren wurde Amin in einem Dorf im Norden Ugandas, seine Schulbildung beschränkt sich angeblich auf vier Klassen. Der 1,93 Meter große und mehr als zwei Zentner schwere Amin war neun Jahre lang ugandischer Meister im Schwergewichtsboxen, er hatte zeitweise vier Frauen, die Zahl seiner Kinder soll zwischen 20 und 25 liegen.
Als Soldat der britischen Kolonialarmee nahm er im Zweiten Weltkrieg an Kämpfen in Birma teil und erreichte 1961 als erster farbiger Soldat Ugandas Offiziersrang. Nach der Unabhängigkeit des Landes übernahm er als Brigadegeneral 1967 den Oberbefehl über die Streitkräfte. An die Macht kam er schließlich am 25. Januar 1971 durch einen Putsch - er stürzte Präsident Milton Obote, der damals an der Commonwealth-Konferenz in Singapur teilnahm. Fünf Jahre später ließ Amin sich zum Präsidenten auf Lebenszeit ernennen.
Amin war bekannt für seine Grausamkeit und Extravaganzen. Wie viele Exekutionen er angeordnet habe, wisse Amin vermutlich selber nicht, sagte sein früherer Gesundheitsminister Henry Kyemba einmal. Leichen wurden in den Nil den Krokodilen zum Fraß geworfen, weil nicht schnell genug die nötigen Gräber geschaufelt werden konnten.
1972 ließ Amin rund 50.000 in Uganda lebenden Asiaten mit britischem Pass ausweisen - das Land verlor seine Mittel- und Oberschicht und stürzte ins wirtschaftliche Chaos. In seiner Politik war Amin unberechenbar: Nach einem Besuch in Libyen wandelte er sich von einem ausgesprochenen Freund Israels zu einem erbitterten Feind des jüdischen Staates. 1976 entführten Palästinenser eine Air-France-Maschine in Uganda und hielten die israelischen Passagiere als Geiseln.
Misswirtschaft und Korruption brachten Uganda langsam aber sicher an den Abgrund. Amin überlebte mindestens zehn Anschläge auf sein Leben, am 11. April 1979 wurde er jedoch endgültig von tansanischen Truppen gemeinsam mit Exilugandern gestürzt - unter letzteren befand sich auch der heutige Präsident Museveni. Amin floh zuerst nach Libyen, dann nach Irak. Die Regierung in Saudi-Arabien finanzierte ihm schließlich eine luxuriöse Villa in der Hafenstadt Dschiddah - unter der Bedingung, dass er sich nicht politisch betätigte.
Ugandischer Exdiktators Idi Amin «Dada» gestorben
Dschiddah (AP) Der Tod des Exdiktators von Uganda, Idi Amin, ist am Samstag von der Bevölkerung des ostafrikanischen Landes mit Befriedigung aufgenommen worden. «Sein Tod ist ein Zeichen für das Ende unserer schlimmen Vergangenheit», sagte ein Sprecher von Präsident Yoweri Museveni. Wann und wo Amin bestattet werden sollte, war zunächst unklar. Der gestürzte Staatschef starb im Alter von vermutlich 80 Jahren in einem Krankenhaus in Saudi-Arabien.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch erklärte, es sei schade, dass Amin gestorben sei, bevor er eine gerechte Strafe erhalten habe. Amin habe einen friedlichen Tod gehabt, den er selbst so vielen Ugandern vorenthalten habe, sagte ein Sprecher. Während Amins achtjähriger Herrschaft kamen nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen zwischen 100.000 und 500.000 Menschen gewaltsam ums Leben.
Amin lebte seit Jahren in Saudi-Arabien im Exil. Er wurde am 18. Juli mit Bluthochdruck ins Krankenhaus eingeliefert. Nach Angaben von Ärzten ANZEIGE
kam später Nierenversagen hinzu.
Geboren wurde Amin in einem Dorf im Norden Ugandas, seine Schulbildung beschränkt sich angeblich auf vier Klassen. Der 1,93 Meter große und mehr als zwei Zentner schwere Amin war neun Jahre lang ugandischer Meister im Schwergewichtsboxen, er hatte zeitweise vier Frauen, die Zahl seiner Kinder soll zwischen 20 und 25 liegen.
Als Soldat der britischen Kolonialarmee nahm er im Zweiten Weltkrieg an Kämpfen in Birma teil und erreichte 1961 als erster farbiger Soldat Ugandas Offiziersrang. Nach der Unabhängigkeit des Landes übernahm er als Brigadegeneral 1967 den Oberbefehl über die Streitkräfte. An die Macht kam er schließlich am 25. Januar 1971 durch einen Putsch - er stürzte Präsident Milton Obote, der damals an der Commonwealth-Konferenz in Singapur teilnahm. Fünf Jahre später ließ Amin sich zum Präsidenten auf Lebenszeit ernennen.
Amin war bekannt für seine Grausamkeit und Extravaganzen. Wie viele Exekutionen er angeordnet habe, wisse Amin vermutlich selber nicht, sagte sein früherer Gesundheitsminister Henry Kyemba einmal. Leichen wurden in den Nil den Krokodilen zum Fraß geworfen, weil nicht schnell genug die nötigen Gräber geschaufelt werden konnten.
1972 ließ Amin rund 50.000 in Uganda lebenden Asiaten mit britischem Pass ausweisen - das Land verlor seine Mittel- und Oberschicht und stürzte ins wirtschaftliche Chaos. In seiner Politik war Amin unberechenbar: Nach einem Besuch in Libyen wandelte er sich von einem ausgesprochenen Freund Israels zu einem erbitterten Feind des jüdischen Staates. 1976 entführten Palästinenser eine Air-France-Maschine in Uganda und hielten die israelischen Passagiere als Geiseln.
Misswirtschaft und Korruption brachten Uganda langsam aber sicher an den Abgrund. Amin überlebte mindestens zehn Anschläge auf sein Leben, am 11. April 1979 wurde er jedoch endgültig von tansanischen Truppen gemeinsam mit Exilugandern gestürzt - unter letzteren befand sich auch der heutige Präsident Museveni. Amin floh zuerst nach Libyen, dann nach Irak. Die Regierung in Saudi-Arabien finanzierte ihm schließlich eine luxuriöse Villa in der Hafenstadt Dschiddah - unter der Bedingung, dass er sich nicht politisch betätigte.
Ich kann mich da nur der empfindung des Ungandischen Volkes anschließen...
Was meint ihr?
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