Oh joh, da hätte ich ja beim Gucken von Kulturzeit auf 3Sat wieder platzen können.
Ich habe den Namen des katholischen Superprofessors Joachim Wiemeyer herausbekommen und musste mich dann doch zurückhalten, ihm nicht das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14.7.1933 zuzuschicken. Das ist doch echt das Allerletzte? Ich meine, wo leben wir denn?
Hier mal der Text vom wdr (http://www.wdr.de/themen/politik/deu...ng/index.jhtml)
Warum bei Dialyse-Patienten denn dann überhaupt damit anfangen? Wenn man 72 ist und Nierenwäsche braucht, kann man sich die letzten drei Jahre dann auch sparen, oder nicht? Und zum 75. Geburtstag wird dann auf der Dialyse-Station eine Geburtstags-, Abschieds- und vorgezogene Trauerparty abgehalten, wenn man dann 75 wird und keine 35.000 Euro mehr über hat, muss man eben sterben und zwei Wochen hat man dann ja noch cirka.
Welches Menschenbild steckt dahinter? Wenn der Mensch nur noch als Steuerzahler betrachtet wird? Wieso geht man dann nicht gleich zur Reinform der Euthanasie über? Der Herr Professor Wiemeyer wird sich ja vielleicht eine Dialyse leisten können, die meisten müssten sich um Haus und Hof bringen, um Mutter am Leben zu erhalten. Und warum? Weil man Mutter am Leben erhalten möchte.
Als einigermaßen rational denkender Mensch (bubbelbubbelbubb) gebe ich dies auch noch an - hier ist eine Erklärung von Wiemeyer:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/cgl/index2.html , die ich aber doch für recht schwach halte, denn er möchte ja nur, dass die heute 10jährigen mit 80 keine Dialyse mehr bekommen und nicht die heute 80jährigen. Und zudem habe er bei den Äußerungen doch nur seine Pflicht ausgeübt und sei völlig mißverstanden worden. Jaja, kennt man. Die böse Presse ist es wieder gewesen und hat den guten Herrn Professor ja völlig falsch zitiert.
Und dann auch noch mit der Bibel argumentieren...
Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert!
Mehr fällt mir nicht mehr ein.
Wie seht ihr das?

Ich habe den Namen des katholischen Superprofessors Joachim Wiemeyer herausbekommen und musste mich dann doch zurückhalten, ihm nicht das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14.7.1933 zuzuschicken. Das ist doch echt das Allerletzte? Ich meine, wo leben wir denn?
Hier mal der Text vom wdr (http://www.wdr.de/themen/politik/deu...ng/index.jhtml)
Der Sozialverband Deutschland hat die beiden Professoren angezeigt, die eine Altersgrenze für teure medizinische Leistungen vorgeschlagen hatten. Es handele sich um eine unverblümte Aufforderung zur Euthanasie.
Verbandspräsident Peter Vetter sagte, den beiden Professoren
Friedrich Breyer und Joachim Wiemeyer gehe es lediglich um die Sanierung der Krankenkassenfinanzen. Dies sei "eindeutig ein niederer Beweggrund, nichts als pure Unmenschlichkeit." Es sei ernsthaft zu befürchten, dass einzelne Ärzte diesen Aufruf ernst nähmen und ihre älteren Patienten demnächst aus Kostengründen eher sterben ließen, als ihnen zu helfen. Der Verbandschef forderte, beide Professoren zu entlassen. Einer der beiden, Joachim Wiemeyer, der auch Berater der Deutschen Bischofskonferenz ist, lehrt an der Ruhr-Universität Bochum Katholische Theologie und Christliche Soziallehre. Der Wissenschaftler hatte sich am Montag (02.06.03) in der Fernsehsendung "Report aus Mainz" zur Gesundheitspolitik geäußert. Dabei vertrat er die Meinung, "dass wir vor allem medizinische Leistungen für Jüngere bereitstellen müssten". Es sei daher gerecht, diese ab einem bestimmten Alter nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Eine Behandlung akuter Schmerzen reiche aus. Im Gespräch ist eine Grenze von 75 Jahren.
Betroffenen bliebe dann nur noch die Möglichkeit, Behandlungskosten privat zu finanzieren. "Das ist keine Position der Katholischen Kirche", sagte am Dienstag (03.06.03) Baldur Hermans, Sprecher des Bistums Essen. So wie auch die Bischöfe in Nordrhein-Westfalen ist er
überrascht über die Äußerungen von Wiemeyer, den er persönlich kennt. Seiner Meinung widersprechen die Äußerungen Wiemeyers der Auffassung der Bischöfe und der katholischen Kirche. Der Schutz des Lebens und die Heilung von Kranken müsse garantiert sein. Hermans erwarte deshalb keine Zustimmung eines deutschen Bischofs. Ähnlich sah es auch eine Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz. Sie distanzierte sich von den Äußerungen Wiemeyers. Die katholische Kirche habe sich immer für das Leben eingesetzt, gerade in den schwächsten Momenten. "Das ist nun mal zu Beginn des Lebens und gegen
Ende." Bundesgesundheitsministerin Schmidt lehnt eine Altersbegrenzung für medizinische Betreuung ebenfalls kategorisch ab.
Auf die Todesliste setzen ...
Nach Meinung von Baldur Hermans ist die Position von Wiemeyer gefährlich. "Oswald von Nell-Breuning wäre beispielsweise unter diesen Umständen nicht sehr alt geworden." Der bekannte christliche Sozialethiker ist erst mit 101 Jahren gestorben. Bis ins hohe Alter hinein sei Nell-Breuning als Wissenschaftler aktiv gewesen und habe für die katholische Soziallehre wichtige Beiträge geleistet. Alte Menschen aus Kostengründen auf die Liste der zum Tode Verurteilten zu setzen sei unmöglich, sagte Hermans.
"Ärzte sind dem Leben verpflichtet"
"Die Einführung von Altersgrenzen für medizinische Behandlung erinnert an Euthanasie unter anderen Vorzeichen", so äußerte sich Professor Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer mit Sitz in Köln. Mediziner wie er seien der Wiederherstellung und
Erhaltung der Gesundheit und der Linderung von Schmerzen verpflichtet. Dem momentanen Ökonomisierungswahn im Gesundheitswesen werde man sich deshalb nicht unterwerfen. Wie ein Sprecher sagte, werde diese Diskussion um Altersgrenzen bei einigen Wissenschaftlern schon seit längerer Zeit geführt. So öffentlich wie jetzt habe sich aber bislang niemand geäußert. Auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sprach von unverantwortlichen Gedankenspielen.
Verbandspräsident Peter Vetter sagte, den beiden Professoren
Friedrich Breyer und Joachim Wiemeyer gehe es lediglich um die Sanierung der Krankenkassenfinanzen. Dies sei "eindeutig ein niederer Beweggrund, nichts als pure Unmenschlichkeit." Es sei ernsthaft zu befürchten, dass einzelne Ärzte diesen Aufruf ernst nähmen und ihre älteren Patienten demnächst aus Kostengründen eher sterben ließen, als ihnen zu helfen. Der Verbandschef forderte, beide Professoren zu entlassen. Einer der beiden, Joachim Wiemeyer, der auch Berater der Deutschen Bischofskonferenz ist, lehrt an der Ruhr-Universität Bochum Katholische Theologie und Christliche Soziallehre. Der Wissenschaftler hatte sich am Montag (02.06.03) in der Fernsehsendung "Report aus Mainz" zur Gesundheitspolitik geäußert. Dabei vertrat er die Meinung, "dass wir vor allem medizinische Leistungen für Jüngere bereitstellen müssten". Es sei daher gerecht, diese ab einem bestimmten Alter nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Eine Behandlung akuter Schmerzen reiche aus. Im Gespräch ist eine Grenze von 75 Jahren.
Betroffenen bliebe dann nur noch die Möglichkeit, Behandlungskosten privat zu finanzieren. "Das ist keine Position der Katholischen Kirche", sagte am Dienstag (03.06.03) Baldur Hermans, Sprecher des Bistums Essen. So wie auch die Bischöfe in Nordrhein-Westfalen ist er
überrascht über die Äußerungen von Wiemeyer, den er persönlich kennt. Seiner Meinung widersprechen die Äußerungen Wiemeyers der Auffassung der Bischöfe und der katholischen Kirche. Der Schutz des Lebens und die Heilung von Kranken müsse garantiert sein. Hermans erwarte deshalb keine Zustimmung eines deutschen Bischofs. Ähnlich sah es auch eine Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz. Sie distanzierte sich von den Äußerungen Wiemeyers. Die katholische Kirche habe sich immer für das Leben eingesetzt, gerade in den schwächsten Momenten. "Das ist nun mal zu Beginn des Lebens und gegen
Ende." Bundesgesundheitsministerin Schmidt lehnt eine Altersbegrenzung für medizinische Betreuung ebenfalls kategorisch ab.
Auf die Todesliste setzen ...
Nach Meinung von Baldur Hermans ist die Position von Wiemeyer gefährlich. "Oswald von Nell-Breuning wäre beispielsweise unter diesen Umständen nicht sehr alt geworden." Der bekannte christliche Sozialethiker ist erst mit 101 Jahren gestorben. Bis ins hohe Alter hinein sei Nell-Breuning als Wissenschaftler aktiv gewesen und habe für die katholische Soziallehre wichtige Beiträge geleistet. Alte Menschen aus Kostengründen auf die Liste der zum Tode Verurteilten zu setzen sei unmöglich, sagte Hermans.
"Ärzte sind dem Leben verpflichtet"
"Die Einführung von Altersgrenzen für medizinische Behandlung erinnert an Euthanasie unter anderen Vorzeichen", so äußerte sich Professor Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer mit Sitz in Köln. Mediziner wie er seien der Wiederherstellung und
Erhaltung der Gesundheit und der Linderung von Schmerzen verpflichtet. Dem momentanen Ökonomisierungswahn im Gesundheitswesen werde man sich deshalb nicht unterwerfen. Wie ein Sprecher sagte, werde diese Diskussion um Altersgrenzen bei einigen Wissenschaftlern schon seit längerer Zeit geführt. So öffentlich wie jetzt habe sich aber bislang niemand geäußert. Auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sprach von unverantwortlichen Gedankenspielen.
Welches Menschenbild steckt dahinter? Wenn der Mensch nur noch als Steuerzahler betrachtet wird? Wieso geht man dann nicht gleich zur Reinform der Euthanasie über? Der Herr Professor Wiemeyer wird sich ja vielleicht eine Dialyse leisten können, die meisten müssten sich um Haus und Hof bringen, um Mutter am Leben zu erhalten. Und warum? Weil man Mutter am Leben erhalten möchte.
Als einigermaßen rational denkender Mensch (bubbelbubbelbubb) gebe ich dies auch noch an - hier ist eine Erklärung von Wiemeyer:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/cgl/index2.html , die ich aber doch für recht schwach halte, denn er möchte ja nur, dass die heute 10jährigen mit 80 keine Dialyse mehr bekommen und nicht die heute 80jährigen. Und zudem habe er bei den Äußerungen doch nur seine Pflicht ausgeübt und sei völlig mißverstanden worden. Jaja, kennt man. Die böse Presse ist es wieder gewesen und hat den guten Herrn Professor ja völlig falsch zitiert.
Und dann auch noch mit der Bibel argumentieren...
Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert!
Mehr fällt mir nicht mehr ein.
Wie seht ihr das?
Kommentar