Jedesmal wenn ich bei einer Pressekonferenz in der Berliner SPD-Zentrale diese Gruftie-Statue von Willy Brandt sehe, muss ich an den Spruch von Rosa Luxemburg denken, dass die SPD zu einem "stinkenden Leichnam" geworden sei. Bei der Feier zum 140sten Geburtstag der SPD war aber dann ausgerechnet Rosa Luxemburg mit auf der Ahnenreihe, die hinter Schröder stand. Es ist schon krass, wie diese Partei immer weiter degeneriert. Für die Verhinderung einer Wahlniederlage in Bremen musste sogar die Partei und natürlich die Bundesregierung verleugnet werden. Hier mal Auszüge aus einem Artikel zum Geburtstag der SPD:
Die SPD steht mit dieser Entwicklung nicht alleine da. Vor ein paar Jahren war noch fast ganz Europa von Sozialdemokraten regiert, während heute fast überall die Konservativen regieren. Dies ist kaum ein Zeichen für einen Rechtsschwenk, sondern um sich greifende Frustration wegen fehlender Alternativen nach dem Rechtsschwenk der Sozialdemokraten. Das jüngstes Beispiel ist der nicht gerade überwältigende Sieg der Sozialisten in der spanischen Kommunalwahl, obwohl Aznar wegen der Unterstützung des Überfalls auf den Irak, seiner Sozialpolitik und dem Versagen der Regierung bei dem Untergang des Tankers Prestige verhasst ist.
Vor 130 Jahren konnte Bismarck weder mit Zuckerbrot noch mit Peitsche in Form von Sozialistengesetz und Sozialreformen den Aufstieg der SPD verhindern. Nun schafft ein sozialdemokratischer Kanzler Schritt für Schritt die gesetzlichen Sozialversicherungen ab und leitet damit das Endstadium einer langen politischen Degeneration der eigenen Partei ein.
[...]
In einer Festrede am Donnerstag Abend erklärte Parteichef Schröder feierlich, die Agenda 2010 stände in "bester sozialdemokratischer Tradition". Wohl wahr! Seit sich der Opportunismus vor knapp neunzig Jahren in dieser Partei durchsetzte, ist sie immer den Weg des geringsten Widerstands gegangen und hat dabei den reaktionärsten gesellschaftlichen Kräften Vorschub geleistet.
Heute ist es wieder so. Die geplanten Sozialkürzungen und die Art und Weise, wie die sozialdemokratische Führung mit Partei und Parlament umspringt, stärken und ermutigen die Rechten in CDU/CSU und FDP. Die Situation erinnert an die zwanziger und dreißiger Jahre. Damals hat die Regierung des Sozialdemokraten Hermann Müller mit ihrer unsozialen Politik dem Zentrumspolitiker Heinrich Brüning den Weg geebnet, der dann mit Notverordnungen regierte und zum Steigbügelhalter der Hitler-Diktatur wurde. Schon damals war klar, dass sich die von der SPD eingeleitete Abschaffung und Einschränkung sozialer, demokratischer und parlamentarischer Rechte am Ende auch gegen die SPD selbst richtet.
Doch diese Partei hat längst verlernt, aus der Geschichte Lehren zu ziehen, oder die politischen Konsequenzen ihrer Angriffe auf soziale und demokratische Rechte zu bedenken.
[...]
Selten zuvor hat sich eine Regierung derart offensichtlich und schamlos zum Büttel der Reichen gemacht - und immer mit dem Argument: Man kann nichts anderes machen.
Der Gegensatz zu den Gründerjahren der SPD könnte krasser nicht sein. Damals, im Kaiserreich, waren die gesellschaftlichen Verhältnisse weitaus schlechter, aber die Antwort der frühen Sozialdemokraten war der heutigen entgegengesetzt. Sie lautete: Es muss etwas getan werden! Gewaltiger Optimismus und die Überzeugung, dass die politische und kulturelle Bildung der Massen den Schlüssel zu einer besseren und gerechteren Gesellschaft darstellt, inspirierten die politischen Initiativen des jungen August Bebel und anderer Sozialisten der ersten Stunde.
Quelle
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In einer Festrede am Donnerstag Abend erklärte Parteichef Schröder feierlich, die Agenda 2010 stände in "bester sozialdemokratischer Tradition". Wohl wahr! Seit sich der Opportunismus vor knapp neunzig Jahren in dieser Partei durchsetzte, ist sie immer den Weg des geringsten Widerstands gegangen und hat dabei den reaktionärsten gesellschaftlichen Kräften Vorschub geleistet.
Heute ist es wieder so. Die geplanten Sozialkürzungen und die Art und Weise, wie die sozialdemokratische Führung mit Partei und Parlament umspringt, stärken und ermutigen die Rechten in CDU/CSU und FDP. Die Situation erinnert an die zwanziger und dreißiger Jahre. Damals hat die Regierung des Sozialdemokraten Hermann Müller mit ihrer unsozialen Politik dem Zentrumspolitiker Heinrich Brüning den Weg geebnet, der dann mit Notverordnungen regierte und zum Steigbügelhalter der Hitler-Diktatur wurde. Schon damals war klar, dass sich die von der SPD eingeleitete Abschaffung und Einschränkung sozialer, demokratischer und parlamentarischer Rechte am Ende auch gegen die SPD selbst richtet.
Doch diese Partei hat längst verlernt, aus der Geschichte Lehren zu ziehen, oder die politischen Konsequenzen ihrer Angriffe auf soziale und demokratische Rechte zu bedenken.
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Selten zuvor hat sich eine Regierung derart offensichtlich und schamlos zum Büttel der Reichen gemacht - und immer mit dem Argument: Man kann nichts anderes machen.
Der Gegensatz zu den Gründerjahren der SPD könnte krasser nicht sein. Damals, im Kaiserreich, waren die gesellschaftlichen Verhältnisse weitaus schlechter, aber die Antwort der frühen Sozialdemokraten war der heutigen entgegengesetzt. Sie lautete: Es muss etwas getan werden! Gewaltiger Optimismus und die Überzeugung, dass die politische und kulturelle Bildung der Massen den Schlüssel zu einer besseren und gerechteren Gesellschaft darstellt, inspirierten die politischen Initiativen des jungen August Bebel und anderer Sozialisten der ersten Stunde.
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