Am 10.12 wird Jimmy Carter den Friedensnobelpreis verliehen bekommen. Wodurch hat er dies verdient? Hier eine kleine Liste seine Erfolge, die in der Laudatio beinhaltet sein müssten:
Die Auswahl der Nobelpreisträger war schon immer seltsam. Neben ein paar Friedensaktivisten finden sich Kriegsverbrecher, wie Henry Kissinger. Aber keiner der bekannten Aktivisten gegen den 1. Weltkrieg, wie Liebknecht oder den Vietnam-Krieg, wie z.B. Ali selbst, erhielt je einen Friedensnobelpreis. Dafür war Hitler 1938 zusammen mit Ghandi auf der Kandidatenliste. Er bekam zwar den Preis nicht (Ghandi auch nicht!), dafür wurde aber Hitler als Bollwerk gegen den Kommunismus z.B. in herrschenden Kreisen in Grossbritannien und als Men of Year im Times-Magazin gefeiert. 2002 waren die Kriegstreiber Bush und Blair auf der Kanditatenliste. Der Nobelpreisträger Perez rechtfertigt die Ermordung von Palästinensern.
Unterstützt dieser Preis überhaupt den Frieden? Hat der Nobelpreis für Carter irgendeinen Sinn ausser als Ohrfeige für Bush?
(1) Für seinen Befehl an die CIA, die brutalen Killer der argentinischen Todesschwadronen zu organisieren, die nicaraguanischen Exilanten (Contras) in Honduras auszubilden und in den Kampf gegen die sandinistische Bewegung zu schicken. Auf diesen Grundlagen konnte Reagan aufbauen.
(2) Für seine finanzielle und praktische Unterstützung des salvadorianischen Militärs, nachdem ein Reformflügel der Armee ausgeschaltet worden war. Für seine Entsendung von US-Ausbildern und die Ausbildung von salvadorianischen Offizieren in Panama. Die Carter-Administration verstand den Konflikt als einen zwischen „Linksextremen“ und „Rechtsextremen“, während die Junta versuche, einen „gemäßigten“ Kurs zu steuern. In Wirklichkeit gingen neunzig Prozent der Morde auf das Konto der Armee oder paramilitärischer Todesschwadronen, die unter den Augen der Armee oder Regierung agierten. Die Carter-Regierung verfolgte diese Linie 1980 ein ganzes Jahr lang. Erst im Dezember setzte sie die Hilfeleistungen aus, nachdem die vier Ordensschwestern von Maryknoll ermordet worden waren. Bill Clinton hat sich später für die Verbrechen, die die USA in Mittelamerika begingen, öffentlich entschuldigt.
(3) Für seine Entsendung des Sonderbeauftragten Richard Holbrooke nach Südkorea, wo Arbeiter und Studenten Demokratie einforderten. Holbrooke sagte dem südkoreanischen Militär die Unterstützung der USA zu und bestand auf der gewaltsamen Zerschlagung der Rebellion. So wurden im März 1980 dreitausend Südkoreaner getötet. Das Blut der gefolterten und hingerichteten Studenten von Kwangju hängt an der Präsidentschaft Jimmy Carters.
(4) Für seine Genehmigung verdeckter CIA-Operationen in Afghanistan, die zur Etablierung der Mudschaheddin führten. Für das grüne Licht, das er der unter der Beihilfe Osama bin Ladens begonnenen religiösen und finanziellen Intervention Saudi-Arabiens erteilte.
(5) Für seine Wiederbewaffnung der Streitkräfte Pol Pots und der Roten Khmer in Thailand, nachdem diese von den Vietnamesen besiegt worden waren.
(6) Für seine als Gouverneur von Georgia betriebene Kampagne zur Freilassung von Lieutenant Calley, der wegen des Massenmordes beim Massaker von My Lai in Südvietnam verurteilt war.
(7) Für seine – auch Waffenlieferungen umfassende – Unterstützung der indonesischen Militärdiktatur nach der brutalen Besetzung Osttimors.
(8) Für seine Begünstigung des Aufstiegs der militanten christlichen Rechten.
(9) Für seine Annahme finanzieller Hilfe von der Bank of Credit and Commerce International, obgleich diese zum Waschen von Geld aus Drogen- und illegalen Waffengeschäften für die CIA gegründete Anstalt seelenruhig ihre Kunden betrog.
Quelle: Ein verdienter Mann. Warum Jimmy Carter den Friedensnobelpreis erhält. von Tariq Ali, SZ 9.12.2002
(2) Für seine finanzielle und praktische Unterstützung des salvadorianischen Militärs, nachdem ein Reformflügel der Armee ausgeschaltet worden war. Für seine Entsendung von US-Ausbildern und die Ausbildung von salvadorianischen Offizieren in Panama. Die Carter-Administration verstand den Konflikt als einen zwischen „Linksextremen“ und „Rechtsextremen“, während die Junta versuche, einen „gemäßigten“ Kurs zu steuern. In Wirklichkeit gingen neunzig Prozent der Morde auf das Konto der Armee oder paramilitärischer Todesschwadronen, die unter den Augen der Armee oder Regierung agierten. Die Carter-Regierung verfolgte diese Linie 1980 ein ganzes Jahr lang. Erst im Dezember setzte sie die Hilfeleistungen aus, nachdem die vier Ordensschwestern von Maryknoll ermordet worden waren. Bill Clinton hat sich später für die Verbrechen, die die USA in Mittelamerika begingen, öffentlich entschuldigt.
(3) Für seine Entsendung des Sonderbeauftragten Richard Holbrooke nach Südkorea, wo Arbeiter und Studenten Demokratie einforderten. Holbrooke sagte dem südkoreanischen Militär die Unterstützung der USA zu und bestand auf der gewaltsamen Zerschlagung der Rebellion. So wurden im März 1980 dreitausend Südkoreaner getötet. Das Blut der gefolterten und hingerichteten Studenten von Kwangju hängt an der Präsidentschaft Jimmy Carters.
(4) Für seine Genehmigung verdeckter CIA-Operationen in Afghanistan, die zur Etablierung der Mudschaheddin führten. Für das grüne Licht, das er der unter der Beihilfe Osama bin Ladens begonnenen religiösen und finanziellen Intervention Saudi-Arabiens erteilte.
(5) Für seine Wiederbewaffnung der Streitkräfte Pol Pots und der Roten Khmer in Thailand, nachdem diese von den Vietnamesen besiegt worden waren.
(6) Für seine als Gouverneur von Georgia betriebene Kampagne zur Freilassung von Lieutenant Calley, der wegen des Massenmordes beim Massaker von My Lai in Südvietnam verurteilt war.
(7) Für seine – auch Waffenlieferungen umfassende – Unterstützung der indonesischen Militärdiktatur nach der brutalen Besetzung Osttimors.
(8) Für seine Begünstigung des Aufstiegs der militanten christlichen Rechten.
(9) Für seine Annahme finanzieller Hilfe von der Bank of Credit and Commerce International, obgleich diese zum Waschen von Geld aus Drogen- und illegalen Waffengeschäften für die CIA gegründete Anstalt seelenruhig ihre Kunden betrog.
Quelle: Ein verdienter Mann. Warum Jimmy Carter den Friedensnobelpreis erhält. von Tariq Ali, SZ 9.12.2002
Unterstützt dieser Preis überhaupt den Frieden? Hat der Nobelpreis für Carter irgendeinen Sinn ausser als Ohrfeige für Bush?
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