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Unrechtskrieg gegen den Irak?!

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    Es sollte inzwischen ja jedem klar sein, dass es für die Behauptung, dass der Irak in den späten 1990ern Massenvernichtungswaffen besessen hätte und deshalb eine Bedrohung sei, auf Lügen aufgebaut war. In einer Umfrage des 'Program on International Policy Attitudes' der Universität von Maryland hat aber folgendes über die Meinung der US-Bevölkerung herausgefunden:

    1/3 glaubt, dass das US-Militär Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden hat

    22% meinen, dass der Irak im letzten Krieg diese Waffen eingesetzt hat


    in älteren Umfragen wurde herausgefunden, dass

    50% denken, dass irakische Staatsbürger an den Angriffen am 11.9.01 beteiligt waren

    40% glauben, dass Saddam Hussein direkt an diesen Angriffen beteiligt war.

    Dies zeigt den bemerkenswerten Umfang der Desinformation und Lügen durch die US-Regierung und die US-amerikanischen, gleich geschalteten Medien. Unter diesen Bedingungen von grossangelegten Täuschungen der Wähler kann eigentlich niemand mehr ernsthaft von einer Demokratie reden. Immerhin ist in den meisten Fällen trotzdem anscheinend eine Mehrheit intelligent genug, die Wahrheit hinter diesen Lügen zu sehen. Für diese existiert aber momentan keine wählbare Partei.
    Zuletzt geändert von max; 22.06.2003, 22:14.
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      Es ist ohnehin kaum zu glauben, mit was dieser Präsident in den Staaten alles durchkommt: Heute hat er behauptet, die "vermissten" WMD seinen deshalb nicht mehr da, weil sie bei den Plünderungen weggekommen seine (!!!) - danach hat jetzt also irgendein irakischer Einheimischer ein paar Chemiewaffen und Plutonium in seiner Garage.... Das ist fast so gut wie die Behauptung, Sadamm habe seine schönen Waffen aus reiner Bosheit doch selbst zerstört, bevor die Amis einmarschierten...Wenns nicht so traurig wäre...

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        Nun, diese oben erwähnten Umfrageergebnisse sind sicher nicht nur mit der Informationspolitik der US-Medien zu erklären.

        Vielmehr denke ich dass sie ein ungeheures Maß an fehlender politischer Bildung und ein Desinteresse an den Hintergründen bei einem großen Teil der US-Bevölkerung offenbaren.
        “Are these things really better than the things I already have? Or am I just trained to be dissatisfied with what I have now?”― Chuck Palahniuk, Lullaby
        They have nothing in their whole imperial arsenal that can break the spirit of one Irishman who doesn't want to be broken - Bobby Sands
        Christianity makes everyone have this mentality that escapism is a bad thing. You know "Don't run away from the real world - deal with it." Why ? Why should you have to suffer? - Marilyn Manson

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          @Nic:

          Sei dir dessen nicht so sicher, die US-Medien (allen voran der Hurrah-Patriotische-Sturmangriff in Sendergestalt FOX News) haben da einiges zu getan. Und damit ist nicht nur, aber vorallem, dass Fernsehen gemeint. Sicher, du kannst dich informieren, aber das Problem ist auch: man hat in den USA -wie hier ja auch- das Gefühl, dass man gut informiert ist über die weltpolitische Lage.

          Kennst du Noam Chomskys & Edward S. Hermanns "Propaganda Model"? Nachzulesen im sehr empfehlenswerten, wenn auch auf die 1980er bezogenen "Manufacturing Consent" (vorsicht: linkslastig, nur um das vorweg zu sagen).
          Dabei werden 5 Filter genannt die das Medienverhalten bestimmen und die kann man auch in diesem Falle anwenden:

          I.) Size, ownership and profit orientation of the mass media

          Das bedeutet: wem gehört eigentlich so ein Sender/eine Zeitschrift (ich referiere ab jetzt von all dem als Medium)? Wer sitzt im Vorstand?
          Dazu kann ich in diesem Falle nicht viel sagen, aber wenn etwa konservative Politiker im Vorstand sitzen, oder Menschen die auch stark eingebunden sind in... sagen wir mal Rüstungsprojekte, oder Firmen die von einem westlich geöffneten Irak profitieren, dann ist es wahrscheinlich, dass man oberflächlicher und unkritischer von diesem Krieg berichtet um seine eigenen Interessen nicht zu verletzen. Im Falle von FOX News kann einfach Mr. Rupert Murdochs kleines Trauma, dass er kein Ami sondern nur ein Australier ist dazu beigetragen haben, aber das nur so am Rande.

          II.) The Advertising License to do business

          Wie finanziert sich so ein Medium eigentlich? Wenn es über Werbung arbeitet, dann muss es seine Klienten bedienen und eine Zielgruppe ansprechen.
          In diesem Falle würde das folgendes bedeuten, dass kritische oder selbst zu neutrale Berichte dazu führen, dass wichtige Firmen mit einem Anzeigen-Boykott drohen (gab es etwa gegen Radiostationen die weiterhin die Dixie-Chicks spielten... okay, eigentlich sollte man jede Station boykottieren, die die Dixies spielt, aber nicht aus diesem Grund) oder das die Kundschaft die Zeitung boykottiert (die Zielgruppe -bei Fox News als der "all American Joe") könnte sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Folge: weniger Zirkulation = Werbekunden springen ab = weniger Geld und im schlimmsten Falle die Pleite.
          Das funktioniert auch andersrum... wenn ein Medium durch seine Berichterstattung eine Werbeplus aufweist, dann werden andere diese Art der Berichterstattung kopieren. Auch das ist während des Krieges -besser seit NeunElf- in den U.S.A. geschehen.

          III.) Sourcing Mass Media News

          Was sind eigentlich die Quellen? Woher übernimmt ein Medium seine Informationen?
          In diesem Falle kommt etwas zu tragen, dass sich schon in den 1980ern auszeichnete: die Quellen sind in erste Linie die Regierungen. Nachrichten kommen also direkt vom Pressebüro des Weißen Hauses, das Weiße Haus stellt Pressezentren, hält Pressekonferenzen zur Hauptsendezeit. Dadurch bekommt es aber auch die Chance bewusst Fehlinformationen oder ungeprüfte Informationen ungefiltert herauszujagen. Wenn diese Nachrichten groß sind (stellen wir uns vor Rummy würde nachher noch sagen: "Wir haben die WMD gefunden!"), dann müssen die Medien diese Info möglichst schnell verbreiten, damit die Konkurrenz ihnen nicht zuvor kommt. Geprüft werden kann dies später und die Gegenanzeige wird nie so groß sein wie die Schlagzeile, wodurch eine bewusste Wirkung beim Rezipienten des ganzen entsteht. Bis zu einem gewissen Grade kontrolliert man die Medien.
          Im Gegenzug kostet journalistisches Arbeiten Zeit und Einsatz den man oft nicht aufbringen kann, insbesondere im Fernsehen müssen Nachrichten in erster Linie zeitnah und erst in zweiter Linie fundiert sein (im Internet ebenso).

          Dazu kam in diesem Falle, dass die USA die Chance hatten den Medien Plätze in der ersten Reihe anzubieten (embedded correspondents auf der pittoresken Wohlfühlstrecke Basra - Bagdad), womit sie auch wieder den Content kontrollieren oder beeinflussen konnten den die Medien weiterverbreiteten.

          IV.) Flak and the Enforcers

          Das spielt zum Teil in Filter II und III mit rein. Wieviel Flak, also Widerstand, bekommt man für das verbreitete?
          In diesem Falle wäre das die Streichung von Privilegien wie etwa dem embedded Status oder man wird von Pressekonferenzen oder Pressestunts von Action-George ("Yeah, and maybe I'm chinese fighter pilot.") ausgeschlossen. Alternativ besteht die Gefahr, dass man Werbekunden oder Konsumenten vergrault.
          Das kann auch passieren wenn andere Medien oder etwa das Weiße Haus selber die Art der Berichterstattung schelten, was sofort aufgegriffen wird. Flak kann auch von losen Verbänden kommen und bedeutet in jedem Falle ein finanzielles Risiko oder das Risiko an Prestige zu verlieren. Im Zweifel ist es besser mit allen verarscht worden zu sein, als es richtig gewusst zu haben und dafür Flak zu bekommen, denn nicht dass man es wusste sondern die Schelte wird im Bewusstsein bleiben.

          V.) Anti-Communism as a Control Mechanism

          An dieser Stelle merkt man, dass das Propaganda-Modell aus den 1980ern ist, aber man kann das sicher auf "Anti-Terrorism" umbiegen. Anders ausgedrückt: einem Medium das "falsch" berichtet droht die Brandmarkung als "anti-amerikanisch" oder "pro-terroristisch" (wenn auch nur latent). Das können dann diese schönen Phrasen wie "Why do you hate America?" sein, oder der Hinweis auf die moralische Rechtfertigung für den Krieg, dass die US Intervention definitiv besser sei als ein weiteres Walten von Saddam Hussein (der Meinung bin ich eigentlich auch noch immer). Mit diesem Totschlag Argument lässt sich natürlich jede Kritik erledigen, da diese die Moral unterminiert...

          In diesem Sinne sind die US Medien schon ziemlich verantwortlich für die Infoproblematik in den USA, da sie sich größtenteils in einem Netz der Abhängigkeit befinden, aber nach außen hin den Status als "unabhängig" repräsentieren und somit dazu beitragen, dass sich US Bürger als informiert fühlen. Hinzu kommt noch die urbane Legende von den "liberalen Medien" in den USA die der Regierung immer kritisch gegenüber stehen ("Das kann man ja an "Watergate" sehen, boah, hat die Presse sich da liberal gezeigt." --- Ja und sonst? --- "Nun, da war Watergate und... äh... Watergate." Okay, ganz so arg ist es nicht... aber schon ziemlich.)

          Nur als Amerkung: wir sind vor derartigem natürlich auch nicht gefeilt, aber die Ausheblung von etwa Punkt II ist einer der Gründe warum man öffentlich-rechtliche Medien, zumindest generell, unterstützen sollte. Punkt I ist ein Grund warum man die Führungsetagen der Medien genau beäugen sollte und sich immer mal wieder fragen, wer da eigentlich darüber entscheidet wer den Content rausgibt...

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            *reinhüpf*

            Wir könnten bald auch einen Thread erstellen mit dem Namen "Unrechtskrieg gegen den Iran?!"
            -> http://t-news.t-online.de/zone/news/...g-umfrage.html

            Im vorzeitigen Ruhestand.

            Kommentar


              Frage: Du, Papa, Warum mußten wir den Irak angreifen?

              Antwort: Weil sie Massenvernichtungswaffen hatten.

              F: Aber die Inspektoren haben keine Massenvernichtungswaffen gefunden.

              A: Weil die Iraker sie versteckt haben.

              F: Und deshalb haben wir den Irak erobert?

              A: Ja. Eroberungen funktionieren immer besser als Inspektionen.

              F: Aber nachdem wir ihn erobert hatten, haben wir immer noch keine
              Massenvernichtungswaffen gefunden, oder?

              A: Weil die Waffen so gut versteckt sind. Mach Dir keine Sorgen, wir
              werden etwas finden, vermutlich kurz vor den Wahlen in 2004.

              F: Warum wollte der Irak die ganzen Massenvernichtungswaffen haben?

              A: Um sie im Krieg zu benutzen, Dummerchen.

              F: Ich bin verwirrt. Wenn sie all diese Waffen hatten, die sie im Krieg
              benutzen wollten, warum haben sie die Waffen nicht benutzt, als wir mit
              ihnen Krieg hatten?

              A: Nun, offensichtlich wollten sie nicht, daß irgendjemand weiß, daß sie
              diese Waffen haben und so entschlossen sie sich, lieber zu tausenden zu
              sterben als sich zu verteidigen.

              F: Das macht keinen Sinn. Warum sollten sie sich entschließen zu sterben
              wenn sie doch all diese großen Waffen hatten, mit denen sie sich hätten
              wehren können?

              A: Es ist eine andere Kultur. Es muß keinen Sinn machen.

              F: Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich glaube nicht, daß sie
              irgendwelche von den Waffen hatten, von denen unsere Regierung sagte, daß
              sie sie hatten.

              A: Naja, weißt Du, es ist nicht wichtig, ob sie die Waffen hatten. Wir
              hatten einen anderen guten Grund, sie anzugreifen.

              F: Und was war das?

              A: Selbst wenn der Irak keine Massenvernichtungswaffen hatte, war Saddam
              Hussein ein böser Diktator, was auch ein guter Grund ist, ein anderes Land
              anzugreifen.

              F: Warum? Was tut ein böser Diktator, daß es richtig ist, sein Land
              anzugreifen?

              A: Naja, unter anderem hat er sein eigenes Volk gefoltert.

              F: So wie sie es in China machen?

              A: Vergleich China nicht mit dem Irak. China ist ein guter
              wirtschaftlicher Konkurrent, wo Millionen von Leuten zu Sklavenlöhnen in
              Sweatshops arbeiten, um US-Firmen reicher zu machen.

              F: Wenn also ein Land seine Leute zum Gewinn amerikanischer Firmen
              ausbeutet ist es ein gutes Land, auch wenn es sein Volk foltert?

              A: Richtig.

              F: Warum wurden die Leute im Irak gefoltert?

              A: Größtenteils für politische Verbrechen, wie die Regierung zu
              kritisieren. Leute, die im Irak die Regierung kritisiert haben, wurden ins
              Gefängnis gesteckt und gefoltert.

              F: Ist das nicht genau das, was in China passiert?

              A: Ich hab's Dir doch gesagt, China ist etwas anderes.

              F: Was ist der Unterschied zwischen China und dem Irak?

              A: Naja, unter anderem wurde der Irak von der Baath-Partei beherrscht,
              wogegen China kommunistisch ist.

              F: Hast Du mir nicht mal gesagt, daß Kommunisten böse sind?

              A: Nein, nur kubanische Kommunisten sind böse.

              F: Wie sind die kubanischen Kommunisten böse?

              A: Naja, unter anderem werden Leute, die die kubanische Regierung
              kritisieren, ins Gefängnis gesteckt und gefoltert.

              F: Wie im Irak?

              A: Genau.

              F: Und wie auch in China?

              A: Wie ich schon sagte: China ist ein guter wirtschaftlicher Konkurrent,
              Kuba andererseits ist das nicht.

              F: Wie kommt es, daß Kuba kein guter wirtschaftlicher Konkurrent ist?

              A: Naja, weißt Du, damals in den 60ern erließ unsere Regierung einige
              Gesetze, die es für Amerikaner illegal machten, mit Kuba Handel zu treiben
              oder Geschäfte zu machen bis sie keine Kommunisten mehr sind und
              Kapitalisten wie wir sind.

              F: Aber wenn wir diese Gesetze loswerden würden, Handel mit Kuba treiben
              würden und Geschäfte mit ihnen machen würden, würde das den Kubanern nicht
              helfen, Kapitalisten zu werden?

              A: Sei kein Besserwisser.

              F: Ich dachte nicht, daß ich einer bin.

              A: Naja, egal, sie haben auch keine Religionsfreiheit auf Kuba.

              F: So wie in China mit der Falun-Gong-Bewegung?

              A: Ich hab Dir schon mal gesagt: hör auf, schlecht über China zu reden.
              Auf jeden Fall ist Saddam Hussein durch einen Militärputsch an die Macht
              gekommen, er ist also sowieso gar kein rechtmäßiger Führer.

              F. Was ist ein Militärputsch?

              A: Das ist, wenn ein Militärgeneral die Regierungsgewalt eines Landes mit
              Gewalt übernimmt, statt mit Wahlen, wie wir es in den USA machen.

              F: Ist nicht der Führer von Pakistan durch einen Militärputsch an die
              Macht gekommen?

              A: Du meinst General Pervez Musharraf? Äh, ja, ist er, aber Pakistan ist
              unser Freund.

              F: Warum ist Pakistan unser Freund wenn sein Führer nicht rechtmäßig ist?

              A: Ich habe nie gesagt, daß Pervez Musharraf nicht rechtmäßig ist.

              F: Hast Du nicht gesagt, daß ein Militärgeneral, der an die Macht kommt,
              indem er die rechtmäßige Regierung eines Landes mit Gewalt umstößt, ein
              nicht rechtmäßiger Führer ist?

              A: Nur Saddam Hussein. Pervez Musharraf ist unser Freund weil er uns
              geholfen hat, Afghanistan anzugreifen.

              F: Warum haben wir Afghanistan angegriffen?

              A: Wegen dem, was sie uns am 11. September angetan haben.

              F: Was hat Afghanistan uns am 11. September angetan?

              A: Nun, am 11. September haben 19 Männer - fünfzehn von ihnen aus
              Saudi-Arabien - vier unserer Flugzeuge entführt uns sie in Gebäude in New
              York und Washington geflogen und dabei 4.000 Menschen getötet.

              F: Und was hat Afghanistan dabei gemacht?

              A: In Afghanistan wurden diese bösen Menschen trainiert, unter der
              unterdrückenden Macht der Taliban.

              F: Sind die Taliban nicht diese bösen radikalen Islamisten, die Menschen
              Hände und Köpfe abgehackt haben?

              A: Ja, genau die. Nicht nur, daß sie Menschen Hände und Köpfe abgehackt
              haben, sie haben auch Frauen unterdrückt.

              F: Hat die Bush-Regierung den Taliban im Mai 2001 nicht 43 Millionen
              US-Dollar gegeben?

              A: Ja, aber das war eine Belohnung, weil sie so erfolgreich gegen die
              Drogen vorgegangen waren.

              F: Gegen die Drogen vorgegangen?

              A: Ja, die Taliban waren sehr hilfreich, die Opiumproduktion zu stoppen.

              F: Wie haben sie das so gut hinbekommen?

              A: Ganz einfach. Wenn Leute dabei erwischt wurden, Opium anzubauen, haben
              die Taliban ihnen ihre Hände und ihren Kopf abgehackt.

              F: Wenn die Taliban Menschen die Hände und den Kopf abgehackt haben, weil
              sie Pflanzen angebaut haben war das also in Ordnung, aber nicht, wenn sie
              den Leuten aus anderen Gründen die Hände und den Kopf abgehackt haben?

              A: Genau. Es ist für uns in Ordnung, wenn radikale islamistische
              Fundamentalisten Leuten die Hände abhacken weil sie Pflanzen angebaut
              haben, aber es ist böse, wenn sie den Leuten die Hände abhacken, weil sie
              Brot gestohlen haben.

              F: Hacken sie den Leuten in Saudi-arabien nicht auch die Hände und die
              Köpfe ab?

              A: Das ist was anderes. Afghanistan wurde von einem tyrannischen
              Patriarchat regiert, das Frauen unterdrückt hat und sie gezwungen hat, in
              der Öffentlichkeit Burkas zu tragen, mit Steinigung als Strafe für die
              Frauen, falls sie nicht gehorchten.

              F: Müssen saudische Frauen in der Öffentlichkeit nicht auch Burkas tragen?


              A: Nein, saudische Frauen tragen nur eine tradionelle islamische
              Körperbedeckung.

              F: Was ist der Unterschied?

              A: Die traditionelle islamische Körperbedeckung, wie sie von saudischen
              Frauen getragen wird, ist ein züchtiges und doch elegantes Kleidungsstück,
              das den ganzen weiblichen Körper außer den Augen und den Fingern bedeckt.
              Die Burka, auf der anderen Seite, ist ein böses Werkzeug der patriarchalen
              Unterdrückung, das den ganzen weiblichen Körper außer den Augen und den
              Fingern bedeckt.

              F: Das hört sich wie die gleiche Sache mit verschiedenen Namen an.

              A: Naja, Du kannst Saudi-Arabien nicht mit Afghanistan vergleichen. Die
              Saudis sind unsere Freunde.

              F: Aber, ich dachte, 15 der 19 Flugzeugentführer vom 11. September kamen
              aus Saudi-Arabien.

              A: Ja, aber sie haben in Afghanistan trainiert.

              F: Wer hat sie trainiert?

              A: Ein sehr böser Mann mit dem Namen Osama bin Laden.

              F: War er aus Afghanistan?

              A: Äh, nein, er kommt auch aus Saudi-Arabien. Aber er ist ein böser, ein
              sehr böser Mann.

              F: Ich glaube, ich erinnere mich, daß er mal unser Freund war.

              A: Nur als wir ihm und seinen Mujaheddeen in den 80ern geholfen haben, die
              sowjetische Invasion in Afghanistan zurückzuschlagen.

              F: Wer waren die Sowjets? War das das böse kommunistische Imperium, von
              dem Ronald Reagan gesprochen hat?

              A: Es gibt keine Sowjets mehr. Die Sowjetunion hat sich 1991 oder so
              aufgelöst und jetzt haben sie Wahlen und Kapitalismus wie wir. Wir nennen
              sie jetzt Russen.

              F: Die Sowjets - ich meine die Russen - sind jetzt also unsere Freunde?

              A: Naja, nicht wirklich. Weißt Du, sie waren viele Jahre unsere Freunde,
              nachdem sie aufgehört hatte, Sowjets zu sein, aber dann entschieden sie
              sich, unseren Angriff auf den Irak nicht zu unterstützen und jetzt sind
              wir wütend auf sie. Wir sind auch wütend auf die Franzosen und die
              Deutschen weil sie uns auch nicht geholfen haben.

              F: Die Franzosen und die Deutschen sind also auch böse?

              A: Nicht wirklich böse, aber schlecht genug, daß wir "French fries" und
              "French Toast" in "Freedom Fries" und "Freedom Toast" umbenennen mußten.

              F: Benennen wir immer Lebensmittel um, wenn ein Land nicht tut, was wir
              von ihm wollen?

              A: Nein, das machen wir nur bei unseren Freunden. Unsere Feinde greifen
              wir an.

              F: Aber war der irak nicht in den 80ern unser Freund?

              A: Naja, schon, eine Zeit lang.

              F: War Saddam Hussein damals schon Führer des Iraks?

              A: Ja, aber zu der Zeit hat er gegen den Iran gekämpft, was ihn zeitweise
              zu unserem Freund gemacht hat.

              F: Wieso hat ihn das zu unserem Freund gemacht?

              A: Weil zu der Zeit der Iran unser Feind war.

              F: Hat er zu der Zeit nicht die Kurden vergast?

              A: Ja, aber da er zu der Zeit gegen den Iran gekämpft hat, haben wir
              weggeschaut, um ihm zu zeigen, daß wir sein Freund sind.

              F: Also wird jeder, der gegen unsere Feinde kämpft, automatisch unser
              Freund?

              A: Größtenteils, ja.

              F: Und jeder, der gegen unsere Freunde kämpft wird automatisch unser
              Feind?

              A: Manchmal stimmt das auch. Wenn amerikanische Firmen aber daran
              verdienen können, beide Seiten mit Waffen zu beliefern, umso besser.

              F: Warum?

              A: Weil Krieg gut für die Wirtschaft ist, was bedeutet, daß Krieg gut für
              Amerika ist. Und da Gott auf der Seite Amerikas ist, ist jeder
              Kriegsgegner ein unamerikanischer Kommunist. Verstehst Du jetzt, warum wir
              den irak angegriffen haben?

              F: Ich glaube. Wir haben sie angegriffen, weil Gott wollte, das wir es
              tun, richtig?

              A: Ja.

              F: Aber woher wußten wir, daß Gott will, daß wir den Irak angreifen?

              A: Nun, weißt Du, Gott spricht direkt zu George W. Bush und sagt ihm, was
              er tun soll.

              F: Im Endeffekt sagst Du also, daß wir den Irak angegriffen haben, weil
              George W. Bush Stimmen hört?

              A: Ja! Endlich hast Du verstanden, wie die Welt funktioniert. Jetzt mach
              Deine Augen zu, mach's Dir bequem und schlaf. Gute Nacht.

              F: Gute Nacht, Papa.
              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                [Achtung: Einzeiler: Pferde und Gurkensalat bereithalten]

                Selbst geschrieben? If so: Respekt...

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                  Original geschrieben von AsH
                  [Achtung: Einzeiler: Pferde und Gurkensalat bereithalten]

                  Selbst geschrieben? If so: Respekt...
                  Nö, das Teil gibts im Original auf Englisch...

                  Ganz so viel Zeit, kreativ tätig zu sein hab ich dann auch nicht. Nicht mal die Übersetzung stammt von mir
                  Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                  endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                    Trotzdem danke für den Text der doch auf sehr einfache Weise zusammenfasst das die amerikanisch Politik aus wirtschaftsinteressen, einem völlig primitiven Weltbild und aus den Ideen einse Wahnsinnigen bestehen.
                    Es gibt immer Möglichkeiten - Cpt. Kirk

                    Dann und wann begegnen wir der Realität und sind überhaupt nicht auf sie vorbereitet.
                    John Le Caree

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                      Dito.
                      Guter Text. Muss ihn gleichmal ausdrucken und meinem Vater zeigen, der doch von Bush überzeugt ist.

                      Im vorzeitigen Ruhestand.

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                        Original geschrieben von Will Riker
                        Dito.
                        Guter Text. Muss ihn gleichmal ausdrucken und meinem Vater zeigen, der doch von Bush überzeugt ist.

                        Ich kenn auch einen, für den die USA noch immer das Allheilmittel darstellt

                        Naja, der ist ja noch jung und kann auch noch vernünftig werden
                        Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                          Netter Text Spocky.

                          Hier noch was zu den Bemühungen für eine Demokratisierung des Nahen Ostens:

                          Die US-Regierung zeigt im Irak gerade wieder ihre Begeisterung für die Demokratie. Lokale US-Militärkommandeure hatten in der Stadt Najaf Bürgermeisterwahlen angesetzt. 18 Kandidaten hatten ihre Kampagnen begonnen und die Schulen waren darauf vorbereitet worden als Wahllokal zu dienen. Der oberste US-Kolonialherr Paul Bremer hat die Wahl gestoppt. Seine Begründung ist folgende:
                          Die am besten organisierten politischen Gruppen in vielen Gegenden sind Ablehner (rejectionists), Extremisten und Überbleibsel der Baath-Partei. Sie haben eine Vorteil gegenüber anderen Gruppen.
                          Der aussichtsreichste Kandidat in Najaf war Asad Sultan Abu Gilal. Er war kein Mitglied der Baath-Partei, sondern saß sechs Jahre unter Hussein im Knast und flüchtete nach dem gescheiterten Aufstand der Schiiten 1991. Er ist Mitglied der schiitischen Organisation SCIRI, die vor dem Krieg noch von den USA finanziell unterstützt wurde. Warum wurde also die Wahl verboten? Weil Gilal den Rückzug der US-Besatzungstruppen fordert und damit nicht die US-Ansprüche erfüllt, sondern ablehnt.

                          Ein Einzelfall? Bremer hat eine Zensur über die Medien eingeführt und wählt die Mitglieder des Beirats selbst aus, die eine irakische Verwaltung aufbauen sollen. Die Zeitung As?saah titelte darauf "Bremer ist ein Baathist", weil sie vor dem Krieg von Hussein als Unterstützer der USA verfolgt wurden.

                          Konsequenterweise unterstützt die US-Regierung bei den iranischen Oppositionsgruppen nur die rechten und monarchistischen Gruppen, die schon vor 1979 für die US-Ölkonzerne den Iran regiert hatten. Vorsichtshalber setzen sie gleich auf die Anti-Demokraten.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

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                            Genau aus diesem Grund bin ich auch dagegen das sich Deutschland an einer internationalen Aufbautruppe oder wie Rumsfeld das genannt hat beteiligt. Solange demokratische Kräfte im Irak seitens der US Regierung unterdrückt werden würde man sich einer Kolonialisierung des Iraks nur mitschuldig machen, und dann hätte man sich auch gleich am Krieg gegen den Irak beteiligen können.
                            Es gibt immer Möglichkeiten - Cpt. Kirk

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                            John Le Caree

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                              ✓ kritisch, ✓ meinungsstark, ✓ informativ! Telepolis hinterfragt die digitale Gesellschaft und ihre Entwicklung in Politik, Wirtschaft & Medien.


                              Jaja, was nehmen die auch ein Microsoft Domument, um ihre Fälschungen im Internet zu veröffentlichen...
                              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                                Heute ist wahrscheinlich der britische B-Waffenexperte David Kelly tot aufgefunden worden (siehe z.B. hier). Er war wohl der Informant der BBC, die die Lügen der Regierung Blair aufgedeckt hat und war deshalb unter Beschuss durch die Regierung geraten.

                                Ist wäre echt zu hoffen, dass Blair jetzt endgültig erledigt ist. Zuvor hat nicht einmal ein Untersuchungsausschuss, der von seiner eigenen Partei beherrscht wurde, ihn wirklich entlasten können.

                                Das Problem ist natürlich die parlamentarische Opposition: die Konservativen und Liberaldemokraten werden kaum in dieser Frage entschieden vorgehen, da sie selbst den Krieg unterstützt haben und mit der Regierung in aussenpolitischen Fragen einer Meinung ist.

                                Die Frage ist, ob die britische Linke (Socialist Alliance, Scottish Socialist Party, Socialist Workers Party) in der Lage ist, den Sturz Blairs zu erzwingen und wie weit sie Unterstützung von den Resten der Linken in der Labour-Party erhalten werden. Die Linke ist zwar deutlich stärker als z.B. in der BRD, aber ob sie in dieser Frage sich durchsetzen werden kann, muss sich erst zeigen.
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