Die tschetschenischen Geiselnehmer in Moskau haben der russischen Staatsführung am Freitag ein neues Ultimatum gestellt.
Sollten die Forderungen nicht unverzüglich erfüllt werden, würden am Samstagmorgen die ersten Geiseln erschossen, sagten die Geiselnehmer nach Angaben der Polizei-Einsatzleitung vom Freitag.
Drohungen überdramatisiert?
Allerdings ist die russische Regierung sichtlich bemüht, die Gefahr herunterzuspielen. Die Drohungen gebe es zwar, "aber sie sind überdramatisiert und übertrieben", sagte Regierungssprecher Alexander Matschewski.
Primakov bei Geiselnehmern
Russlands ehemaliger Regierungschef Jewgeni Primakow hat sich am Freitagabend in die Bemühungen um eine Lösung des Geiseldramas von Moskau eingeschaltet und Gespräche mit den tschetschenischen Rebellen aufgenommen.
Primakow, mittlerweile Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Russlands, betrat am frühen Abend das Theatergebäude, um über das Schicksal der rund 700 Geiseln zu verhandeln, wie die Agentur Interfax berichtete.
Behörden boten Garantie an
Zuvor hatten die russischen Behörden den tschetschenischen Geiselnehmern eine Garantie für ihre persönliche Unversehrtheit angeboten, falls sie ihre Gefangenen freilassen, wie der Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB, Nikolai Petruschew, erklärte.
Petruschew hatte am Freitag eine Unterredung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehabt, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten. Putin selbst erklärte am Freitag, das Leben habe beim weiteren Vorgehen Russlands "höchste Priorität".
15 Geiseln freigelassen
Auch am dritten Tag in Angst und Schrecken war für die Geiseln in dem Moskauer Theater keine Lösung in Sicht. Zwar ließ das tschetschenische Kommando in der Nacht zum Freitag sieben Gefangene und in der Früh weitere acht Kinder gehen, doch die Hoffnungen auf eine Freilassung der rund 75 Ausländer zerschlugen sich zunächst.
Die Verhandlungen über das Schicksal der Ausländer scheiterten vorerst. Die Vertreter des Roten Kreuzes und mehrere Botschafter hätten keine Einigung mit den Geiselnehmern erzielen können, sagte ein Vertreter der Stadtverwaltung.
Zähe Verhandlungen um Lebensmittel
Die Geiselnehmer stimmten am Freitag nach langwierigen Verhandlungen allerdings der Versorgung ihrer Geiseln mit Wasser und Lebensmitteln zu. Das teilte der stellvertretende Innenminister, Wladimir Wassiljew, am Nachmittag mit.
Der Arzt Leonid Roschal, der die Geiseln untersucht hatte, sowie eine Journalistin hätten dies mit den Rebellen in einem fast dreistündigen Gespräch ausgehandelt.
Geheimdienst identifizierte Kidnapper
Der FSB identifizierte inzwischen einen Großteil der Geiselnehmer. Von den rund 50 Männern und Frauen seien die meisten russischer Staatsangehörigkeit, sagte ein Sprecher Interfax.
Mit Hilfe von Informationen, die die Geiseln per Handy geliefert hätten, seien Profile erstellt worden.
Al-Jazira zeigte Video der Geiselnehmer
Der katarische TV-Sender al-Jazira erklärte, er habe das am Vortag gezeigte Video mit einigen Geiselnehmern erst nach der Erstürmung des Theaters erhalten.
Darin hatte eine Frau mit der Tötung Hunderter Geiseln gedroht, sollten die Forderungen der Rebellen nach einem Ende des Tschetschenienkriegs und einem baldigen Abzug der russischen Truppen aus der Kaukasusrepublik nicht erfüllt werden.
Tschetschenen-Präsident als Drahtzieher?
Wassilijew machte den von Moskau nicht anerkannten Präsidenten Tschetscheniens, Aslan Maschadow, für das Geiseldrama verantwortlich. Dieser dementierte jedoch, in Verbindung mit der Geiselnahme zu stehen.
Auf dem Roten Platz demonstrierten am Freitag rund 70 Angehörige und Freunde der Geiseln für Frieden in Tschetschenien, wie der Radiosender Echo Moskau berichtete. Weitere 50 Menschen demonstrierten in der Nähe des Musical-Theaters.
Sollten die Forderungen nicht unverzüglich erfüllt werden, würden am Samstagmorgen die ersten Geiseln erschossen, sagten die Geiselnehmer nach Angaben der Polizei-Einsatzleitung vom Freitag.
Drohungen überdramatisiert?
Allerdings ist die russische Regierung sichtlich bemüht, die Gefahr herunterzuspielen. Die Drohungen gebe es zwar, "aber sie sind überdramatisiert und übertrieben", sagte Regierungssprecher Alexander Matschewski.
Primakov bei Geiselnehmern
Russlands ehemaliger Regierungschef Jewgeni Primakow hat sich am Freitagabend in die Bemühungen um eine Lösung des Geiseldramas von Moskau eingeschaltet und Gespräche mit den tschetschenischen Rebellen aufgenommen.
Primakow, mittlerweile Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer Russlands, betrat am frühen Abend das Theatergebäude, um über das Schicksal der rund 700 Geiseln zu verhandeln, wie die Agentur Interfax berichtete.
Behörden boten Garantie an
Zuvor hatten die russischen Behörden den tschetschenischen Geiselnehmern eine Garantie für ihre persönliche Unversehrtheit angeboten, falls sie ihre Gefangenen freilassen, wie der Leiter des Inlandsgeheimdienstes FSB, Nikolai Petruschew, erklärte.
Petruschew hatte am Freitag eine Unterredung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehabt, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten. Putin selbst erklärte am Freitag, das Leben habe beim weiteren Vorgehen Russlands "höchste Priorität".
15 Geiseln freigelassen
Auch am dritten Tag in Angst und Schrecken war für die Geiseln in dem Moskauer Theater keine Lösung in Sicht. Zwar ließ das tschetschenische Kommando in der Nacht zum Freitag sieben Gefangene und in der Früh weitere acht Kinder gehen, doch die Hoffnungen auf eine Freilassung der rund 75 Ausländer zerschlugen sich zunächst.
Die Verhandlungen über das Schicksal der Ausländer scheiterten vorerst. Die Vertreter des Roten Kreuzes und mehrere Botschafter hätten keine Einigung mit den Geiselnehmern erzielen können, sagte ein Vertreter der Stadtverwaltung.
Zähe Verhandlungen um Lebensmittel
Die Geiselnehmer stimmten am Freitag nach langwierigen Verhandlungen allerdings der Versorgung ihrer Geiseln mit Wasser und Lebensmitteln zu. Das teilte der stellvertretende Innenminister, Wladimir Wassiljew, am Nachmittag mit.
Der Arzt Leonid Roschal, der die Geiseln untersucht hatte, sowie eine Journalistin hätten dies mit den Rebellen in einem fast dreistündigen Gespräch ausgehandelt.
Geheimdienst identifizierte Kidnapper
Der FSB identifizierte inzwischen einen Großteil der Geiselnehmer. Von den rund 50 Männern und Frauen seien die meisten russischer Staatsangehörigkeit, sagte ein Sprecher Interfax.
Mit Hilfe von Informationen, die die Geiseln per Handy geliefert hätten, seien Profile erstellt worden.
Al-Jazira zeigte Video der Geiselnehmer
Der katarische TV-Sender al-Jazira erklärte, er habe das am Vortag gezeigte Video mit einigen Geiselnehmern erst nach der Erstürmung des Theaters erhalten.
Darin hatte eine Frau mit der Tötung Hunderter Geiseln gedroht, sollten die Forderungen der Rebellen nach einem Ende des Tschetschenienkriegs und einem baldigen Abzug der russischen Truppen aus der Kaukasusrepublik nicht erfüllt werden.
Tschetschenen-Präsident als Drahtzieher?
Wassilijew machte den von Moskau nicht anerkannten Präsidenten Tschetscheniens, Aslan Maschadow, für das Geiseldrama verantwortlich. Dieser dementierte jedoch, in Verbindung mit der Geiselnahme zu stehen.
Auf dem Roten Platz demonstrierten am Freitag rund 70 Angehörige und Freunde der Geiseln für Frieden in Tschetschenien, wie der Radiosender Echo Moskau berichtete. Weitere 50 Menschen demonstrierten in der Nähe des Musical-Theaters.
Da die russische Regierung wohl kaum auf die Forderungen eingehen wird, wird sich die Lage wohl weiterhin zuspitzen.
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