01. Mai 1886:
Die Heumarkt-Märtyrer und der Internationale Arbeitertag
Am 1. Mai 1886 begann ein Streik zur Durchsetzung der 8-Stunden-Woche in den USA. In Chicago demonstrierten 80 000, die einem Aufruf der Knights of Labor, eine Gewerkschaftsorganisation, gefolgt waren. In den nächsten Tagen schlossen sich 350 000 ArbeiterInnen von 1200 Firmen in den ganzen USA an. Am 3. Mai überfiel die Polizei die Streikposten an der McCormick-Fabrik und tötete vier Arbeiter und verwundete zahlreiche andere. Am folgenden Tag wurde auf dem Chicagoer Heumarkt eine Protestkundgebung abgehalten. Als die Polizei die Versammlung auflösen wollte, warf ein Unbekannter eine Bombe, die einen Polizisten tötete. Die Polizei eröffnete darauf das Feuer, wobei sieben Polizisten und vier Arbeiter getötet und fast 200 Menschen verwundet wurden, die Meisten durch Kugeln der Polizisten.
Das Bombenattentat wurde ausgenutzt um eine Hysterie gegen die Arbeiterbewegung zu schüren. Das Bild von gewalttätigen Radikalen wurde verbreitet um es als Rechtfertigung für die Unterdrückung der Bewegung für den 8-Stunden-Tag zu verwenden.
Für das Bombenattentat wurden acht anarchistische Führer der Arbeiterbewegung vor Gericht gebracht, darunter August Spies, der Herausgeber der deutsch-sprachigen Arbeiter-Zeitung und Albert Parsons, der Herausgeber des Alarm, beides Zeitungen der revolutionären Central Labor Union. Der Prozeß war von Lügen und Widersprüchen von Seiten der Anklage geprägt, so waren z.B. nur zwei der acht Angeklagten zum Zeitpunkt des Bombenattentats am Ort des Geschehens. Trotzdem wurden am 21.6.1886 sieben zum Tode und einer zu 15 Jahren Haft verurteilt. Einer der Anarchisten beging Selbstmord im Gefängnis, wären vier weitere am 11.November 1886 gehängt. Jahre später wurden die Acht von Gouverneur John P. Altgeld begnadigt, worauf die drei Überlebenden aus dem Gefängnis entlassen wurden.
Zum Gedenken an die ermordeten "Heumarkt-Märtyrer" (Samuel Fielden, George Engel, Louis Lingg, Albert Parsons, August Spies) wurde daraufhin 1889 von der II. Internationalen der 1. Mai zum Internationalen Arbeitertag erklärt.
In Deutschland beschlossen die Gewerkschaften zum erstenmal am 1. Mai 1890 Reichsweit zu streiken - 100.000 Arbeiter nahmen daran teil, viele Firmen reagierten mit Aussperrungen und Kündigungen. Zum gesetzlichen Feiertag wurde der 1. Mai in Deutschland im April 1919 nach der Revolution erklärt. Das Gesetz war jedoch zunächst auf ein Jahr begrenzt, nur in Braunschweig, Lübeck, Sachsen und Schaumburg-Lippe hatte der Feiertag nach 1922 noch Bestand. Deutschlandweit wurde er erst wieder 1933 durch die Nationalsozialisten eingeführt, die damit das Vertrauen und die Unterstützung der Arbeiter gewinnen wollten. Bis 1945 wurde der "Tag der Arbeit" vor allem für nationalsozialistische Propaganda mißbraucht. Nach Kriegsende bestätigten die Alliierten den 1. Mai als Feiertag, seit 1949 ist für die Bundesrepublik der DGB für ihn zuständig.
(von max und Jack Crow)
Die Heumarkt-Märtyrer und der Internationale Arbeitertag
Am 1. Mai 1886 begann ein Streik zur Durchsetzung der 8-Stunden-Woche in den USA. In Chicago demonstrierten 80 000, die einem Aufruf der Knights of Labor, eine Gewerkschaftsorganisation, gefolgt waren. In den nächsten Tagen schlossen sich 350 000 ArbeiterInnen von 1200 Firmen in den ganzen USA an. Am 3. Mai überfiel die Polizei die Streikposten an der McCormick-Fabrik und tötete vier Arbeiter und verwundete zahlreiche andere. Am folgenden Tag wurde auf dem Chicagoer Heumarkt eine Protestkundgebung abgehalten. Als die Polizei die Versammlung auflösen wollte, warf ein Unbekannter eine Bombe, die einen Polizisten tötete. Die Polizei eröffnete darauf das Feuer, wobei sieben Polizisten und vier Arbeiter getötet und fast 200 Menschen verwundet wurden, die Meisten durch Kugeln der Polizisten.
Das Bombenattentat wurde ausgenutzt um eine Hysterie gegen die Arbeiterbewegung zu schüren. Das Bild von gewalttätigen Radikalen wurde verbreitet um es als Rechtfertigung für die Unterdrückung der Bewegung für den 8-Stunden-Tag zu verwenden.
Für das Bombenattentat wurden acht anarchistische Führer der Arbeiterbewegung vor Gericht gebracht, darunter August Spies, der Herausgeber der deutsch-sprachigen Arbeiter-Zeitung und Albert Parsons, der Herausgeber des Alarm, beides Zeitungen der revolutionären Central Labor Union. Der Prozeß war von Lügen und Widersprüchen von Seiten der Anklage geprägt, so waren z.B. nur zwei der acht Angeklagten zum Zeitpunkt des Bombenattentats am Ort des Geschehens. Trotzdem wurden am 21.6.1886 sieben zum Tode und einer zu 15 Jahren Haft verurteilt. Einer der Anarchisten beging Selbstmord im Gefängnis, wären vier weitere am 11.November 1886 gehängt. Jahre später wurden die Acht von Gouverneur John P. Altgeld begnadigt, worauf die drei Überlebenden aus dem Gefängnis entlassen wurden.
Zum Gedenken an die ermordeten "Heumarkt-Märtyrer" (Samuel Fielden, George Engel, Louis Lingg, Albert Parsons, August Spies) wurde daraufhin 1889 von der II. Internationalen der 1. Mai zum Internationalen Arbeitertag erklärt.
In Deutschland beschlossen die Gewerkschaften zum erstenmal am 1. Mai 1890 Reichsweit zu streiken - 100.000 Arbeiter nahmen daran teil, viele Firmen reagierten mit Aussperrungen und Kündigungen. Zum gesetzlichen Feiertag wurde der 1. Mai in Deutschland im April 1919 nach der Revolution erklärt. Das Gesetz war jedoch zunächst auf ein Jahr begrenzt, nur in Braunschweig, Lübeck, Sachsen und Schaumburg-Lippe hatte der Feiertag nach 1922 noch Bestand. Deutschlandweit wurde er erst wieder 1933 durch die Nationalsozialisten eingeführt, die damit das Vertrauen und die Unterstützung der Arbeiter gewinnen wollten. Bis 1945 wurde der "Tag der Arbeit" vor allem für nationalsozialistische Propaganda mißbraucht. Nach Kriegsende bestätigten die Alliierten den 1. Mai als Feiertag, seit 1949 ist für die Bundesrepublik der DGB für ihn zuständig.
(von max und Jack Crow)
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