Nicht nur, aber auch, aus aktuellem Anlaß:
17. Januar 1991:
Der Zweite Golfkrieg beginnt
In den frühen Morgenstunden des 17. Januar fliegen amerikanische Kampfflugzeuge schwere Luftangriffe gegen irakische Stellungen, gleichzeitig feuern US-Kriegsschiffe Cruise Missiles – die Operation „Desert Storm“ einer aus 28 Staaten bestehenden Anti-Irak-Koalition unter Führung der USA hatt begonnen.
Die Auseinandersetzungen wurden als der „Zweite Golfkrieg“ bekannt, nach dem „Ersten Golfkrieg“ zwischen dem von Amerika unterstützten Irak und dem Iran 1980 bis 1988.
Am 2. August 1990 hatte der irakische Diktator Saddam Hussein Truppen in das südlich am persischen Golf gelegene Scheichtum Kuweit einmarschieren lassen und deklarierte das Land als Provinz des Irak. Ziel der Invasion mit anschließender Annexion war für Hussein die Kontrolle über die immensen Ölvorkommen, die nicht nur sein Schuldenproblem gelöst, sondern auch eine bedeutendere Machtstellung in der Ölpolitik der Golfregion bzw. der OPEC bedeutet hätte. Entgegen Husseins Erwartungen akzeptierten seine langjährigen Verbündeten USA diese Aktion jedoch nicht, und forderten ebenso wie die Vereinten Nationen einen sofortigen Rückzug. In der Sicherheitsresolution 660 stellte die UN außerdem einen weitreichenden Maßnahmenkatalog auf, der u.a, ein weltweites Wirtschafts- und Waffenembargo gegen den Irak verhängte. Parallel dazu erfolgte der größte Truppenaufmarsch der USA seid dem Vietnamkrieg. Bis Ende Oktober 1990 hatte sich eine Anti-Irak-Koalition aus 28 Staaten gebildet, der nicht nur westliche Nationen wie Großbritannien und Frankreich angehörten, sondern auch arabische Nationen wie das als Truppenaufmarschplatz dienende Saudi-Arabien. Am 29.11. stellte der UN-Sicherheitsrat in seiner Resolution 678 dem Irak ein Ultimatum zum Rückzug seiner Truppen bis zum 15. Januar 1991 und drohte mit dem Fall der Nichterfüllung mit militärischer Gewalt. Hussein weigerte sich, dieser Forderung nachzukommen, und versuchte seine Bevölkerung mit der Darstellung der USA als dem „großen Satan“ zu mobilisieren. Zudem verknüpfte er den Konflikt mit dem Schicksal der in den israelisch besetzten Gebieten lebenden Palästinenser, die ihn dafür bejubelten. Hussein drohte für den Kriegsfall zudem mit Angriffen auf Israel, was inder dortigen Bevölkerung Angst vor einem Chemieangriff auslöste. Zwei Tage nach Ablauf des Ultimatums begann der Krieg mit Schüssen des US-Schlachtschiffs „Missouri“. Den haushoch überlegenen alliierten Streitkräften konnte die schlecht ausgerüstete und –ausgebildete irakische Armee nichts entgegensetzen. Moderne Waffen wie panzerbrechende Urangeschosse verursachten riesige Verluste unter den Irakern, die sich reihenweise ergaben. Zudem hatten die Alliierten vom ersten Tag an die vollständige Luftüberlegenheit und bombardierten Bagdad. Hussein antwortete mit Raketenangriffen auf Israel, die jedoch trotz der weitgehenden Ineffizienz amerikanischer Luftabwehrsysteme vom Typ „Patriot“ kaum Schaden anrichteten. Der gefürchtete Angriff mit biologischen oder chemischen Waffen, die Hussein schon im eigenen Land gegen die kurdische Minderheit eingesetzt hatte, fand jedoch nicht statt – vermutlich war Hussein das risiko einer israelischen nuklearen Vergeltung zu hoch.
Am 28. Februar war das primäre Kriegsziel der Alliierten erreicht und Kuweit befreit – vor ihrem Rückzug hatte die irakischen Okkupationstruppen jedoch die Ölförderquellen in Brand gesetzt, was riesige Verwüstungen und Umweltschäden verursachte, Am 2. März wurde ein Waffenstillstand unter UN-Bedingungen geschlossen, in dem der Irak die Souveränität Kuweits anerkennen, sowie auf den Besitz und die Entwicklung von ABC-Waffen verzichten musste. Der Waffenstillstand trat am 11. April in Kraft. Wegen der Bedenken amerikanischer Generäle verzichtete US-Präsident Bush auf einen Marsch auf Bagdad zur Absetzung des Diktators – die weitaus kampfkräftigeren „Republikanischen Garde“ Husseins hätte vermutlich den US-Truppen bedeutendere Verluste zugefügt, die der amerikanischen Öffentlichkeit vermutlich nur schwer erklärbar gewesen wären. Hussein konnte so an der Macht bleiben und diese durch brutale Maßnahmen im Inneren auch behaupten, mehrere Sturzversuche der irakischen Opposition und Minderheiten schlugen fehl. Zum Schutz der im nördlichen und südlichen Teil lebenden Minderheiten der Kurden und Schiiten richtete die UN zwei amerikanisch und britisch überwachte Flugverbotszonen ein, zudem wurde das Waffen- und Ölembargo bestehen gelassen, und eine UN-geleitete Inspektionsdelegation zur Überwachung und Zerstörung der irakischen ABC-Waffenbestände in das Land geschickt. Dies Embargo-Maßnahmen hatten eine starke Verarmung der irakischen Bevölkerung zur Folge, die zudem unter den Spätfolgen des Krieges wie umherliegender Uranmunition leidet.
Zwar wurden alle primären in den UN-Resolutionen erklärten Ziele des Golfkriegs erreicht, doch blieb die Region höchst instabil. 1998 wies Hussein die Waffeninspektoren aus dem Irak aus, was mehrtägige Luftangriffe der USA und Großbritanniens inder Operation „Desert Fox“ zur Folge hatte. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass 1991 ein höchst brisantes Erbe hinterlassen wurde.
17. Januar 1991:
Der Zweite Golfkrieg beginnt
In den frühen Morgenstunden des 17. Januar fliegen amerikanische Kampfflugzeuge schwere Luftangriffe gegen irakische Stellungen, gleichzeitig feuern US-Kriegsschiffe Cruise Missiles – die Operation „Desert Storm“ einer aus 28 Staaten bestehenden Anti-Irak-Koalition unter Führung der USA hatt begonnen.
Die Auseinandersetzungen wurden als der „Zweite Golfkrieg“ bekannt, nach dem „Ersten Golfkrieg“ zwischen dem von Amerika unterstützten Irak und dem Iran 1980 bis 1988.
Am 2. August 1990 hatte der irakische Diktator Saddam Hussein Truppen in das südlich am persischen Golf gelegene Scheichtum Kuweit einmarschieren lassen und deklarierte das Land als Provinz des Irak. Ziel der Invasion mit anschließender Annexion war für Hussein die Kontrolle über die immensen Ölvorkommen, die nicht nur sein Schuldenproblem gelöst, sondern auch eine bedeutendere Machtstellung in der Ölpolitik der Golfregion bzw. der OPEC bedeutet hätte. Entgegen Husseins Erwartungen akzeptierten seine langjährigen Verbündeten USA diese Aktion jedoch nicht, und forderten ebenso wie die Vereinten Nationen einen sofortigen Rückzug. In der Sicherheitsresolution 660 stellte die UN außerdem einen weitreichenden Maßnahmenkatalog auf, der u.a, ein weltweites Wirtschafts- und Waffenembargo gegen den Irak verhängte. Parallel dazu erfolgte der größte Truppenaufmarsch der USA seid dem Vietnamkrieg. Bis Ende Oktober 1990 hatte sich eine Anti-Irak-Koalition aus 28 Staaten gebildet, der nicht nur westliche Nationen wie Großbritannien und Frankreich angehörten, sondern auch arabische Nationen wie das als Truppenaufmarschplatz dienende Saudi-Arabien. Am 29.11. stellte der UN-Sicherheitsrat in seiner Resolution 678 dem Irak ein Ultimatum zum Rückzug seiner Truppen bis zum 15. Januar 1991 und drohte mit dem Fall der Nichterfüllung mit militärischer Gewalt. Hussein weigerte sich, dieser Forderung nachzukommen, und versuchte seine Bevölkerung mit der Darstellung der USA als dem „großen Satan“ zu mobilisieren. Zudem verknüpfte er den Konflikt mit dem Schicksal der in den israelisch besetzten Gebieten lebenden Palästinenser, die ihn dafür bejubelten. Hussein drohte für den Kriegsfall zudem mit Angriffen auf Israel, was inder dortigen Bevölkerung Angst vor einem Chemieangriff auslöste. Zwei Tage nach Ablauf des Ultimatums begann der Krieg mit Schüssen des US-Schlachtschiffs „Missouri“. Den haushoch überlegenen alliierten Streitkräften konnte die schlecht ausgerüstete und –ausgebildete irakische Armee nichts entgegensetzen. Moderne Waffen wie panzerbrechende Urangeschosse verursachten riesige Verluste unter den Irakern, die sich reihenweise ergaben. Zudem hatten die Alliierten vom ersten Tag an die vollständige Luftüberlegenheit und bombardierten Bagdad. Hussein antwortete mit Raketenangriffen auf Israel, die jedoch trotz der weitgehenden Ineffizienz amerikanischer Luftabwehrsysteme vom Typ „Patriot“ kaum Schaden anrichteten. Der gefürchtete Angriff mit biologischen oder chemischen Waffen, die Hussein schon im eigenen Land gegen die kurdische Minderheit eingesetzt hatte, fand jedoch nicht statt – vermutlich war Hussein das risiko einer israelischen nuklearen Vergeltung zu hoch.
Am 28. Februar war das primäre Kriegsziel der Alliierten erreicht und Kuweit befreit – vor ihrem Rückzug hatte die irakischen Okkupationstruppen jedoch die Ölförderquellen in Brand gesetzt, was riesige Verwüstungen und Umweltschäden verursachte, Am 2. März wurde ein Waffenstillstand unter UN-Bedingungen geschlossen, in dem der Irak die Souveränität Kuweits anerkennen, sowie auf den Besitz und die Entwicklung von ABC-Waffen verzichten musste. Der Waffenstillstand trat am 11. April in Kraft. Wegen der Bedenken amerikanischer Generäle verzichtete US-Präsident Bush auf einen Marsch auf Bagdad zur Absetzung des Diktators – die weitaus kampfkräftigeren „Republikanischen Garde“ Husseins hätte vermutlich den US-Truppen bedeutendere Verluste zugefügt, die der amerikanischen Öffentlichkeit vermutlich nur schwer erklärbar gewesen wären. Hussein konnte so an der Macht bleiben und diese durch brutale Maßnahmen im Inneren auch behaupten, mehrere Sturzversuche der irakischen Opposition und Minderheiten schlugen fehl. Zum Schutz der im nördlichen und südlichen Teil lebenden Minderheiten der Kurden und Schiiten richtete die UN zwei amerikanisch und britisch überwachte Flugverbotszonen ein, zudem wurde das Waffen- und Ölembargo bestehen gelassen, und eine UN-geleitete Inspektionsdelegation zur Überwachung und Zerstörung der irakischen ABC-Waffenbestände in das Land geschickt. Dies Embargo-Maßnahmen hatten eine starke Verarmung der irakischen Bevölkerung zur Folge, die zudem unter den Spätfolgen des Krieges wie umherliegender Uranmunition leidet.
Zwar wurden alle primären in den UN-Resolutionen erklärten Ziele des Golfkriegs erreicht, doch blieb die Region höchst instabil. 1998 wies Hussein die Waffeninspektoren aus dem Irak aus, was mehrtägige Luftangriffe der USA und Großbritanniens inder Operation „Desert Fox“ zur Folge hatte. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass 1991 ein höchst brisantes Erbe hinterlassen wurde.
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