Das ist doch nur Stuss ich kann auch paar texte schreiben und paar nette bilder in ner wanne aufn pc machen. und von wegen außerirdischer oder britischer agent. er war deutscher un wollte juden vernichten und nicht gleich die menschheit ich würd DIR raten aufzupassen was du schreibst!
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Der 2. Weltkrieg 1939-1945
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Zitat von Jack Crow Beitrag anzeigenSehr interessant, hatte ich glatt übersehen den Artikel.
Wobei ich den Gegensatz zu Aly immer noch eigentlich im Detail sehe, denn die Grundthese ist ja weitgehend dieselbe: Der Expansionskrieg, und insbesondere der gegen die Sowjetunion lässt sich nicht "nur" auf rassistischen Herrenmenschenwahl schieben ("krank" etc.), sondern folge wirtschaftlichen Notwendigkeiten zum Erhalt des Regimes. Wäre der Krieg nicht so geführt worden wie er geführt wurde, wäre die deutsche Bevölkerung und damit das Regime sehr viel schneller unter der Last zusammengebrochen.
Wichtig ist aber, dass eben klar herausarbeitet wurde, dass z.B. der Angriff auf Russland durch wirtschaftliche Zwänge bedingt war - und eben nicht einfach das Werk von Wahnsinnigen - wie es manche argumentieren, um behaupten zu können, man hätte den Krieg mit einer anderen Strategie doch gewinnen können.Resistance is fertile
Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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Ich muß gestehen, dass ich die Diskussion hier nur stichpunktartig gelesen habe, denn sie ist einfach zu umfangreich. Ich bin mir aber sicher, dass folgender Gedankengang noch nicht angesprochen worden ist:
Warum sollte ein kleiner wichtigtuerischer Versager namens Adolf Hitler ausschlaggebend für den 2.Weltkrieg gewesen sein? Und warum brauchen wir (die ganze Menschheit) eigentlich immer wieder den Krieg als den "Vater aller Dinge", um uns überhaupt technologisch entwickeln zu können?
Der Schlüssel steckt in dem folgenden Zitat, das allerdings kaum in den einschlägigen Geschichtsbüchern Erwähnung findet:
"Trotz der heiligen Versprechen der Völker, den Krieg für alle Zeiten zu ächten, trotz der Rufe der Millionen: 'Nie wieder Krieg', entgegen all den Hoffnungen auf eine schönere Zukunft muß ich sagen: Wenn das heutige Geldsystem, die Zinswirtschaft, beibehalten wird, so wage ich es, heute schon zu behaupten, daß es keine 25 Jahre dauern wird, bis wir vor einem neuen, noch furchtbareren Krieg stehen.
Ich sehe die kommende Entwicklung klar vor mir. Der heutige Stand der Technik läßt die Wirtschaft rasch zu einer Höchstleistung steigern. Die Kapitalbildung wird trotz der großen Kriegsverluste rasch erfolgen und durch Überangebot den Zins drücken. Das Geld wird dann gehamstert werden. Der Wirtschaftsraum wird einschrumpfen, und große Heere von Arbeitslosen werden auf der Straße stehen. An vielen Grenzpfählen wird man dann eine Tafel mit der Aufschrift finden können: 'Arbeitssuchende haben keinen Zutritt ins Land, nur die Faulenzer mit vollgestopftem Geldbeutel sind willkommen.'
Wie zu alten Zeiten wird man dann nach dem Länderraub trachten und wird dazu wieder Kanonen fabrizieren müssen, man hat dann wenigstens für die Arbeitslosen wieder Arbeit. In den unzufriedenen Massen werden wilde, revolutionäre Strömungen wach werden, und auch die Giftpflanze Übernationalismus wird wieder wuchern. Kein Land wird das andere mehr verstehen, und das Ende kann nur wieder Krieg sein."
Das Zitat stammt aus dem Jahr 1918, direkt nach dem Ende des ersten Weltkrieges. Der erste Weltkrieg war ein besonderer Krieg. Er war zugleich der letzte Krieg in der Geschichte, in dem es zuvor einen "Hurra-Patriotismus" gab. Bis einschließlich zum 1.Weltkrieg galt der Krieg als allgemein probates Mittel, die Zivilisation "voranzubringen". Danach sah man diese Geisteshaltung (zumindest im "christlichen" Kulturkreis) als "geschichtlich überholt" an.
Allein der Verfasser des obigen Zitates war anderer Meinung. Er hatte Recht. Mit beängstigender Präzion. Er hat bis heute Recht. Sein Name war Silvio Gesell, der Begründer der Freiwirtschaftslehre und Verfasser des Buches "Die natürliche Wirtschaftsordnung", veröffentlicht 1916. Er war kein "Weltverbesserer", er hat nur unwiderlegbar klar gemacht, das Krieg eine ganz andere Ursache hat: Das Wesen des Geldes. Erst wenn wir die Wirkungsweise des Geldes verstehen, haben wir überhaupt eine Chance, auf Krieg zu verzichten.
Wenn der Krieg der "Vater aller Dinge" ist, so ist der Geldzins die "Mutter aller Dinge". Der unbewußte Mensch verläßt sein Elternhaus nie!
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Zitat von Zukunftsforscher Beitrag anzeigen
Allein der Verfasser des obigen Zitates war anderer Meinung. Er hatte Recht. Mit beängstigender Präzion. Er hat bis heute Recht. Sein Name war Silvio Gesell, der Begründer der Freiwirtschaftslehre und Verfasser des Buches "Die natürliche Wirtschaftsordnung", veröffentlicht 1916. Er war kein "Weltverbesserer", er hat nur unwiderlegbar klar gemacht, das Krieg eine ganz andere Ursache hat: Das Wesen des Geldes. Erst wenn wir die Wirkungsweise des Geldes verstehen, haben wir überhaupt eine Chance, auf Krieg zu verzichten.
Wenn der Krieg der "Vater aller Dinge" ist, so ist der Geldzins die "Mutter aller Dinge". Der unbewußte Mensch verläßt sein Elternhaus nie!I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)
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Nach dem 1. Weltkrieg den zweiten vorherzusagen geht auch ganz gut ohne Rückgriff auf das Zinssystem. Die viel interessantere Frage ist doch, warum gab es seit 1945 trotz Beibehaltung des Zinssystems keinen Großmachtskrieg mehr...?
Für diesen Thread allerdings wäre interessanter wenn du genau darlegen könntest, inwiefern der 2. Weltkrieg genau durch die Zinswirtschaft bedingt war.
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@KennerderEpisoden
Was ist für dich eine "Gesellschaft ohne Geldwährung oder gar Zinswirtschaft"? Gab es mal eine?
@Jack Crow
Hätte Hitler jemals eine Chance zur Machtergreifung gehabt, wenn die Weimarer Republik nicht in den Bankrott gegangen wäre? Woran ist sie Bankrott gegangen? Sie hatten nicht begriffen, dass man eine unumkehrbare Deflation mit anschließender Hyperinflation auslösen würde, wenn man zuerst Banknoten aus dem Verkehr zieht, nur weil die Amerikaner einen Teil der Goldreserven einforderten und man aus purer Dummheit weiterhin auf 30% Golddeckung des Geldes bestehen wollte. Das ist die Kurzfassung. Ich werde mich mal nach einem Link umsehen, wo das genauer beschrieben ist.
Nach 1945 hat es auf der ganzen Welt bekanntlich sehr viele Kriege gegeben. Kriege, in die auch die Großmächte verwickelt waren. Manchmal direkt durch kriegerische Handlungen, indirekt immer über die geplante Verschuldung der kriegführenden Länder. Prinzip: Erhöhte wirtschaftliche Stabilität im eigenen Land durch kreditfinanzierten Waffenexport. Ein sehr beliebter "Volkssport" der Industrienationen.
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Zukunftsforscher schrieb nach 12 Minuten und 26 Sekunden:
Hier der versprochene Link. Die Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik und warum der zweite Weltkrieg geldtechnisch unvermeidlich war:
Warum die Weimarer Republik scheitern mussteZuletzt geändert von Zukunftsforscher; 19.05.2007, 19:50. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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@ Zukunftsforscher
Sicher spielt das Geld bei Kriegen manchmal eine Rolle. Aber jeden Krieg nur auf "Zinswirtschaft" zurückzuführen ist schlicht blödsinn. Nehmen wir mal die römische Eroberung von Britannien. Aus der Zeit des Augustus sind Quellen erhalten, in denen man ganz profan durchgerechnet hat, ob sich eine Eroberung lohnen würde. Das Ergebnis war: Nein. Durch den Handel mit Britannien kam in Form von Zöllen Geld in die Kasse, die nach der Eroberung wegfallen würden. Die zu erwartenden Steuereinnahmen würden nicht die Kosten der Besatzung decken. Also hat Augustus, als pragmatischer Herrscher, entschieden Britannien nicht zu erobern. Wenige Jahrzehnte später hat Claudius, weil er Prestige aus einem militärischen Sieg wollte, Britannien doch erobert, und wie vorher berechnet haben die Kosten des Krieges und der folgenden Besatzung alle Einnahmen überstiegen."Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
-Cpt. Jean-Luc Picard
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@Valdorian
Bevor Du etwas als "Blödsinn" abqualifizierst, denk erst mal drüber nach. Ich bringe das Ganze hier nicht zur Sprache, weil ich eine "Zinswirtschaft-Manie" oder ähnliches haben könnte. Es geht mir nicht darum, Zusammenhänge zu konstruieren, um mich irgendwie wichtig zu machen, sondern reale Zusammenhänge bewußt werden zu lassen, die die allermeisten Menschen nicht verstehen oder verstehen wollen, weil wir alle IN diesen Zusammenhängen leben und sie daher nur sehr schwer von außen reflektiert betrachten können.
Zunächst: IMMER, wenn der Handel mit Geld erfolgt, das einen nominalen Eigenwert besitzt (Goldgeld, Silbergeld), handelt es sich automatisch um eine Zinswirtschaft. Diese spaltet die Gesellschaft automatisch im Laufe von einigen Jahrzehnten in viele arme und wenige reiche Menschen, wobei das nichts mit der tatsächlichen Arbeitsleistung der einzelnen Menschen zu tun hat, sondern mit der prinzipiellen Überlegenheit des Goldgeldbesitzers über den Warenbesitzer. Der Warenhandel ist ganz einfach nicht fair, da der Goldgeldanbieter immer warten kann, der Warenanbieter aber nicht.
Am Anfang einer jeden Epoche, einer jeden neu gebildeten Volkswirtschaft und einer jeden neuen Außenhandelsbeziehung zwischen zwei Volkswirtschaften ist der friedliche Warenhandel immer die beste und für alle Beteiligten auch lukrativste Form des Austausches und der Beziehung. Im Laufe der Zeit wird sich dabei aber zwangsläufig eine kleinere Gruppe von "Mächtigen" bereichern und die zahlenmäßig größere machtlose Gruppe wird sich in der Summe spiegelbildlich verschulden. Ist gar nicht anders möglich und hat auch wieder nichts mit der tatsächlich geleisteten Arbeit aller Handelspartner zu tun. Sozusagen eine sich automatisch durch Zinsgeld im Laufe der Zeit exponentiell aufschaukelnde Ungerechtigkeit, die sich dann kriegerisch wieder entladen muß, um erst durch die Zerstörung von Sachwerten einen erneuten friedlichen Warenhandelszyklus einleiten zu können.
Das Römische Reich mußte aus dem gleichem Grund exponentiell wachsen, aus dem heraus auch unsere gegenwärtige kapitalistische Wirtschaft auf exponentielles Wachstum angewiesen ist. Hört das Wachstum auf (Marktsättigung), bricht alles zusammen. Das Zinsgeld verhindert, dass ein quantitatives Wachstum nach Erreichung eines Sättigungszustandes in ein qualitativ/kulturell/technologisches Wachstum auf optimalem Niveau und Wohlstand für alle Beteiligten übergehen kann, weil schon vorher durch ständigen unfairen Tausch ein "Ungerechtigkeitsstau" entsteht, der alles wieder zerstört. Deshalb hat es ja so lange gedauert, bis die Menschheit überhaupt mal den Transistor erfunden hat. Bis dahin war alles nur "Zahnrad- und Klötzchentechnik" (die Elektronenröhre jetzt mal ausgenommen).
Deshalb galt der Krieg ja auch seit jeher als "Vater aller Dinge", bis man nach dem 1.Weltkrieg zwar allgemein diese Unsitte abgelegt zu haben glaubte, dabei aber leider übersah, dass die "Mutter aller Dinge", der Zins, doch immer wieder zu weiteren Kriegen führen mußte.
Oberfächlich kann man das Ganze als "Blödsinn" abtun, oder auch nur der Meinung sein, dass der Zinskapitalismus "eigentlich" doch nur eine Nebenrolle zur Kriegsentstehung haben kann. Aber allein auf die Gefahr hin, dass man sich durch diese schon immer gegebene Gedankenlosigkeit zumindest ein ganz, ganz kleines Stückchen mitschuldig machen könnte, wenn es doch immer wieder zu "unerklärlichen" Kriegen kommt, lohnt es sich schon, die genauen Zusammenhänge in dieser Richtung immer weiter zu durchdenken, um dann selbst zur Aufklärung der zwangsläufigen Gründe für Krieg und Gewalt aktiv beitragen zu können.
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Zitat von Zukunftsforscher
Bevor Du etwas als "Blödsinn" abqualifizierst, denk erst mal drüber nach.
Das Römische Reich mußte aus dem gleichem Grund exponentiell wachsen, aus dem heraus auch unsere gegenwärtige kapitalistische Wirtschaft auf exponentielles Wachstum angewiesen ist.
Deshalb galt der Krieg ja auch seit jeher als "Vater aller Dinge","Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
-Cpt. Jean-Luc Picard
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@Valdorian
Nehmen wir mal 1000 Menschen, von denen ein jeder sein ganzes Leben lang alles über einen bestimmten Krieg in Erfahrung bringt.
Und nehmen wir einen Menschen, der ein Jahr lang alles über den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Krieg und Geld in Erfahrung bringt.
Die 1000 Menschen wissen zwar jetzt eine ganze Menge über Krieg, haben aber immer noch keine blasse Ahnung, was Krieg eigentlich soll.
Der eine Mensch kommt so langsam dahinter, warum der Krieg der "Vater aller Dinge" genannt wurde und warum das heute immer noch so ist, obwohl man sich nicht mehr traut, es offen auszusprechen.
@Cu Chulainn
Danke für den Hinweis. Ich lasse die Kinderchen jetzt weiterschwatzen.
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Zitat von Zukunftsforscher Beitrag anzeigenIch lasse die Kinderchen jetzt weiterschwatzen.Republicans hate ducklings!
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@alle
Ich entschuldige mich hiermit in aller Form für meine Äußerung "Ich lasse die Kinderchen jetzt weiterschwatzen" bei allen Mitdiskutanten, sie sich hiervon eventuell angesprochen, oder gar "beleidigt" gefühlt haben könnten.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass es auch im 2.Weltkrieg letztendlich nur um Geld ging und nicht um Adolf Hitler und dass es auch letztlich geldtechnische Ursachen waren, die zwangsläufig zum 2.Weltkrieg führen mußten und nicht nur perifer dazu beigetragen haben. Ich vertrete dazu eine Meinung, die auf dieser Tatsache gründet.
Jeder hat das Recht, dazu eine andere Meinung zu haben, aber nicht das Recht, mir zu unterstellen, dass die zuvor von mir beschriebene Tatsache lediglich meine persönliche Meinung wäre.
Es war meine Absicht, einen interessanten neuen Aspekt (geldtechnische Ursachen des 2.Weltkrieges) in die Diskussion einzubringen. Es war nicht meine Absicht, vom Thema 2.Weltkrieg abzulenken und nur noch über Geld im allgemeinen zu diskutieren.
Ich habe nie erwartet, oder vorausgesetzt, dass sich Mitdiskutanten bisher allzuviele Gedanken über den Zusammenhang zwischen Geld und Krieg im allgemeinen und zwischen Geld und dem 2.Weltkrieg im besonderen gemacht haben. Auch aus diesem Grund habe ich das Thema hier überhaupt angeschnitten, um seine in der Regel fast immer hoffnungslos unterschätzte Bedeutung im weiteren Verlauf einer interessierten Diskussion aufzuzeigen.
Ich habe aber sehr wohl erwartet, dass die erstbesten Reaktionen auf den Zusammenhang zwischen Geld und Krieg, diesen sogleich als "Blödsinn" titulieren würden, denn in einer kapitalistischen Gesellschaft ergibt sich das nun mal aus einer zwangsläufig allgemein weit verbreiteten Denkblockade heraus.
Nur wer das jetzt wieder als weitere "Beleidigung" auffassen will, unterliegt weiterhin dieser Denkblockade.
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Zitat von Zukunftsforscher Beitrag anzeigen@alle
Ich entschuldige mich hiermit in aller Form für meine Äußerung "Ich lasse die Kinderchen jetzt weiterschwatzen" bei allen Mitdiskutanten, sie sich hiervon eventuell angesprochen, oder gar "beleidigt" gefühlt haben könnten.
Seine Mitdiskutanten als Kinder abzutun, ist eine Beleidigung und die Anführungsstriche sind deswegen völlig überflüssig!
Das ändert nichts an der Tatsache, dass es auch im 2.Weltkrieg letztendlich nur um Geld ging und nicht um Adolf Hitler und dass es auch letztlich geldtechnische Ursachen waren, die zwangsläufig zum 2.Weltkrieg führen mußten und nicht nur perifer dazu beigetragen haben. Ich vertrete dazu eine Meinung, die auf dieser Tatsache gründet.
Ich weiß wohl, dass Leute, die geschichtliche Zusammenhänge vor allem aus wirtschaftlicher Perspektive betrachten, andere Beweggründe und Strukturen gerne herunterspielen. So als gäbe es neben wirtschaftlichen keine anderen Gründe für historisches Handeln. Das ist in dieser Zugespitztheit ganz einfach falsch.
Dass es im Zweiten Weltkrieg um Geld ging, ist eine Binsenweisheit. Natürlich geht es in jedem Krieg um Geld, in dem einen mehr, in dem anderen weniger.
Es ist mittlerweile ausgiebig erarbeitet worden, dass das "Dritte Reich" den Krieg auch deswegen beginnen musste, um den Staatsbankrott zu verhindern, wobei sich diese Konstellation seit 1933 ergab, als nämlich der gesamte Staat der Aufrüstung unterworfen wurde (Liebmann-Protokoll, 3.2.1933).
Aber mal der Reihe nach: Dass der von dir hochgeschätzte Silvio Gesell 1918 bzw. 1919 den Zweiten Weltkrieg voraussagte, macht ihn nicht zu einem alleinstehenden historischen Propheten. Der Zweite Weltkrieg lag nach Ende des Ersten bereits unmittelbar in der Luft, was nicht heißt, dass der Zweite sich allein auf den Ersten bzw. die Bestimmungen des Versailler Vertrages (VV) beziehen würde. Das wäre so nicht richtig. Der VV ist in der Tat unwichtiger, als es die meisten glauben.
Diejenigen Bestimmungen des VV, die auf den größten Widerstand stießen, drehten sich doch gar nicht um wirtschaftliche Fragen: Art. 227 betr. Auslieferung des Kaisers an die Alliierten zum Zwecke eines Gerichtsverfahrens; Art. 228 und 229 wegen Verfolgung von Kriegsverbrechen, Art 231 "Kriegsschuldartikel". Diese Artikel waren vor allem gemeint, wenn von der "Schmach" von Versailles die Rede war, nicht von den Reparationen.
Du hast die Inflation von 1923 und die Massenarbeitslosigkeit von 1930ff. als Ursache des Zweiten Weltkriegs angeführt. Hierin sei, so interpretiere ich dich, die alleinige Ursache des Zweiten Weltkrieges zu sehen, nicht in Hitler etc.
Dieses Herangehen hat einen großen Haken: Die Spitzen der Reichswehr, namentlich Generalmajor Hans von Seekt und Groener, begannen die Kriegsplanungen bereits Anfang des Jahres 1921. Dabei wurde die Armee, wie sie nach 1933 Realität wurde, bereits zu dieser Zeit detailliert ausgearbeitet. Detailliert ausgeführt ist dies in: Janßen, Karl-Heinz/Dirks, Tobias, Der Krieg der Generäle. Hitler als Werkzeug der Wehrmacht, München 2001, S. 16ff.
Damit scheiden die Hyperinflation und die Massenarbeitslosigkeit als unmittelbare Ursache logischerweise aus. Es müssen also andere bzw. weitere Motive für den Kriegskurs zu suchen sein. Hier sind nun neben wirtschaftlichen Überlegungen Mentalitätsgründe zu nennen, vor allem der verletzte Nationalstolz. Als "Mentalität" ist im Folgenden übrigens im weitesten Sinne die politische Kultur gemeint.
Die Reichswehrspitzen trugen also den Wunsch, in einem großen Wurf noch einmal alles zu wagen (Ludolf Herbst), bereits aus dem ersten Weltkrieg weiterhin mit sich. Diese Motiviation aus der Mentalität heraus darf man nicht unterschätzen.
Und dabei war der neue Kriegskurs rein ökonomisch betrachtet nicht besonders intelligent, denn Deutschlands Position in Europa hatte sich trotz Gebietsverlusten und Reparationen deutlich verbessert. Während Deutschland bis 1918 zu allen Seiten von Großmächten umgeben war (Frankreich, Großbritannien, Rußland und Österreich-Ungarn), befand es sich nun im Mittelpunkt einer ganzen Reihe von kleinen Staaten, die aus der Konkursmasse Österreich-Ungarns hervorgegangen war.
Ohne Krieg hätte Deutschland Europa also wirtschaftlich dominieren können. Die wirtschaftlichen Zwänge des Versailler Vertrages fielen in den Jahren 1930 bis 1932, die Zwänge, die tatsächlich im Krieg mündeten, entstanden erst durch die Aufrüstung. Warum also dann der Krieg? Auch hier lassen sich die Antworten nur in der Mentalität finden.
Warum wurde Hitler Kanzler? Auch diese Frage hast du aufgeworfen. Du sagst, Hitler sei Kanzler geworfen, weil die Republik bankrott gewesen sei.
Auch hier muss ich jedoch einharken, denn auch diese Erklärung missachtet Mentalitätsgründe: Die Weimarer Republik war von Anfang an ungeliebt. Der gesamte Bürokratieapparat war im Kaiserreich sozialisiert worden und lehnte das "System", wie die Repubik verächtlich genannt wurde, ab. Die politische Instablität der Weimarer Republik entstand nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern sehr stark auch aus der Mentalität heraus. Das überwiegende konservative Spektrum, welches heute durchaus demokratisch eingestellt ist, war damals aus rein prinzipiellen weltanschaulichen Gründen gegen die Republik. Demokratie, Verfassung und Parlamentarismus galten als "undeutsch".
Die Republik endete im engeren Sinne bereits 1930, nicht 1933. Dabei fand dieses Ende zwar vor einer katastrophalen Wirtschaftslage statt, ist aber dennoch nicht ohne die politische Mentalität nicht nachvollziehbar. Hätte es sich bei Hindenburg und seiner "Camarilla" um "ernsthafte" Demokraten gehandelt, hätte Hilter nicht Kanzler werden können.
Hitlers Kanzlerschaft lagen nun folgende unmittelbaren Faktoren zugrunde: Dass Hindenburg Hitler nicht zum Kanzler machen wollte, ist vielleicht bekannt. Hitler galt jedoch als "Faktor". Dies lag an der Stärke seiner paramilitärischen Einheiten, vor allem der SA. 1932 gab es diverse "Planspiele", ob die Reichswehr sich gegen Polen, die Tschechoslowakei und Frankreich verteidigen könne, wenn gleichzeitig die SA bzw. kommunistische Verbände innenpolitisch einen Aufstand starten würden. Das Ergebnis war, dass die Armee dazu nicht in der Lage war. So kam Hitler ins Spiel. Als er zum Kanzler ernannt wurde, verlor die NSDAP bereits an Bedeutung. Nach 1933 rüstete das Reich nun massiv auf, wobei die Planungen der Jahre 1921ff. als Vorlage galten. Durch diese Aufrüstung kam es wiederum zu den Finanzproblemen, welche dann in den Krieg mündeten.
Es war meine Absicht, einen interessanten neuen Aspekt (geldtechnische Ursachen des 2.Weltkrieges) in die Diskussion einzubringen. Es war nicht meine Absicht, vom Thema 2.Weltkrieg abzulenken und nur noch über Geld im allgemeinen zu diskutieren.
Ich habe nie erwartet, oder vorausgesetzt, dass sich Mitdiskutanten bisher allzuviele Gedanken über den Zusammenhang zwischen Geld und Krieg im allgemeinen und zwischen Geld und dem 2.Weltkrieg im besonderen gemacht haben.
Mir z.B. ist diese These durchaus geläufig, auch die rechtsradikalen bzw. antisemitischen Untertöne ("jüdische Zinsknechtschaft"), die mit ihr verbunden sind - ohne dir jetzt zwingend solche unterstellen zu wollen.
Auch aus diesem Grund habe ich das Thema hier überhaupt angeschnitten, um seine in der Regel fast immer hoffnungslos unterschätzte Bedeutung im weiteren Verlauf einer interessierten Diskussion aufzuzeigen.
Ich habe aber sehr wohl erwartet, dass die erstbesten Reaktionen auf den Zusammenhang zwischen Geld und Krieg, diesen sogleich als "Blödsinn" titulieren würden, denn in einer kapitalistischen Gesellschaft ergibt sich das nun mal aus einer zwangsläufig allgemein weit verbreiteten Denkblockade heraus.
Nur wer das jetzt wieder als weitere "Beleidigung" auffassen will, unterliegt weiterhin dieser Denkblockade.Republicans hate ducklings!
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@endar
Na, da habe ich wenigstens die Diskussion wieder etwas aufgemuntert. Du hast mein Anliegen aber immer noch nicht ganz verstanden, genauso wenig wie das Zitat von Silvio Gesell. Es geht mir überhaupt nicht darum, alle anderen Beweggründe und Motive die mit dem zweiten Weltkrieg zu tun haben herunterzuspielen, sondern sie mit der Zwangsläufigkeit der Kriegsentstehung durch die allgemeine Verwendung eines zinstragenden Geldes zu verbinden. Die Betonung liegt auf "verbinden", ich will damit keinen sinnlosen Streit um die Gewichtung der geldtechnischen gegenüber der Gewichtung von allen anderen Motiven provozieren. Das ist völlig sinnlos und an dieser Stelle hat man mich bisher nur sinnlos attakiert.
Es steckt ein grundlegendes Prinzip dahinter, dass Silvio Gesell erstmalig entdeckt und in seinen Auswirkungen beschrieben hat und das man ebenso wenig leugnen kann, wie etwa die Relativitätstheorie. Zumindest nicht, ohne einen vergleichbaren argumentativen Aufwand zu betreiben. Dieses grundlegende Prinzip, die Verbindung von Geldkapitalismus und Krieg, ist in seiner ganzen Tragweite aber nicht so leicht zu verstehen und erfordert so einiges an Erklärung. Wenn man dann von vornherein dabei mit oberflächlich-polemischen Antworten abgewürgt wird, dann macht das eben keinen Spaß mehr.
Ich habe anfangs einfach nur etwas ganz Bescheidenes erwartet: Ein keines bischen Neugier, ob denn an der Sache etwas dran sein könnte.
Die Antworten lauteten dann aus meiner Perspektive und im übertragenen Sinne etwa so: "Spezielle Relativitätstheorie? So ein Blödsinn! Die Mechanik hat doch Newton schon vollständig erklärt!"
Daraus ergab sich dann meine Reaktion, für die ich mich hier nochmals entschuldige. Ich hoffe, man kann das jetzt etwas besser nachvollziehen.
Silvio Gesell hat den 2.Weltkrieg nicht in der Glaskugel gesehen, oder ihn aus bereits bekannten politischen Stimmungslagen oder Wirtschaftsverhältnissen im damaligen Europa heraus vorhergesagt.
Er hat aus einer Theorie über das Geld und den Zins heraus berechnet, dass der 2.Weltkrieg zwangsläufig zum genannten Zeitpunkt ausbrechen mußte, weil es einfach gar keine andere Möglichkeit gab! Ob mit oder ohne Hitler, oder mit irgendeinem anderen Volksverhetzer.
Die Weimarer Republik mußte zwangsläufig bankrott gehen und zwar völlig unabhängig von ihrer politischen Konstitution. Der einzige Grund dafür war das Geld an sich, seine Fähigkeit, einen Zins zu fordern, völlig unabhängig davon, welcher Staat in Europa wieviel Geld wohin zahlen mußte und wie auch immer man sich über irgendwelche Reparationszahlungen aufregte.
Wenn man dieses von Gesell entdeckte grundlegende Prinzip einmal in seiner ganzen Tragweite erfaßt hat, dann versteht man unendlich viel mehr von der Welt, nicht nur vom 2.Weltkrieg und warum er entstehen mußte. Der Wissensgewinn ist durchaus vergleichbar mit dem, was Einstein für die Physik geleistet hat! Das läßt sich haarklein beweisen und sogar von jedem nachvollziehen, wenn man nur ein ganz keines bischen Neugier aufbringt.
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