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    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Prinzipiell find ich den Beitrag von Hr. Münkler ganz gut, nur mit einem bin ich nicht einverstanden:

    "Natürlich weiß Münkler, dass jeder Anspruch einer deutschen Führungsposition nach den fatalen Folgen deutschen Machtstrebens im 20. Jahrhundert Kritik auf sich ziehen wird: (...)"

    Kritik höchstens im eigenen Land. Deutschland ist eines der beliebtesten Länder auf diesem Planeten und hat de facto sowieso schon die Führungsrolle in Europa inne. Im Rest der Welt wünscht man sich lediglich schon seit Jahren dass Deutschland diese Rolle auch entschlossener annimmt.

    Da gibts auch etliche Zeitungsartikel und Bücher dazu:

    Euro-Krise: Deutschland sollte sich von seinen Ängsten lösen | ZEIT ONLINE
    US Wants More International Leadership from Germany After Election - SPIEGEL ONLINE
    Why is Germany so reluctant to take a lead in Europe? - BBC News
    Reluctant Meister | Haus Publishing
    Ich sage mal so: Das was man ÜBER die Bücher und Texte des Herrn Münkler im Internet lesen kann ist ja nur eine "politisch überkorrekte" Betrachtung.
    Wer will kann aber tiefer in die Materie einsteigen. Dann wird man die Ausrichtung dieses Prof. kennenlernen. Auch empfehle ich natürlich seine Vorträge bzw. Vorlesungen.
    Solltest mal lesen was man bei Münkler Watch über ihn schreibt.... den Extremlinken ist er nicht links genug usw.

    Um seine Positionen nachzuvollziehen und die Ideen zu erfassen auf die er sich stützt, kann, wer will, die Autoren lesen, die er in seinen Vorlesungen früher immer wieder zitiert hat.
    Zu nennen sind dabei u.a. Werner Sombart "Händler und Helden", allgemein Friedrich Nietzsche, Karl Marx, und noch paar andere.....

    In einem Fernsehinterview vor einiger Zeit sagte er mal sinngemäß: "Japan, Deutschland und Russland können sich gegen die Seemächte verbünden...."
    Er verwendete zwar nicht den Begriff Heartland-Theorie und auch nicht Eurasia Pivot, aber das ist nun mal die Ausrichtung.
    Auch weiterhelfen kann hierbeit:

    Hieran anknüpfend kann sich, wer mag, mit der sog. Europäisch Vergleichenden Geschichte befassen.

    Kommentar


      Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
      ... Kritik höchstens im eigenen Land. Deutschland ist eines der beliebtesten Länder auf diesem Planeten und hat de facto sowieso schon die Führungsrolle in Europa inne. Im Rest der Welt wünscht man sich lediglich schon seit Jahren dass Deutschland diese Rolle auch entschlossener annimmt. ...
      Niemand ist bereit Macht abzugeben und/oder einen weiteren Mitspieler zu dulden, egal was gesagt wird. Es wäre ja das erste Mal, das irgendeine Macht eine andere Macht quasi einläd international mitzuspielen. Das Deutschland noch irgendwelche Führungsrollen inne hat oder auch nur theoretisch einnehmen könnte ist nichts als Wunschdenken.
      "Vittoria agli Assassini!"

      - Caterina Sforza, Rom, 1503

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        Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
        Niemand ist bereit Macht abzugeben und/oder einen weiteren Mitspieler zu dulden, egal was gesagt wird. Es wäre ja das erste Mal, das irgendeine Macht eine andere Macht quasi einläd international mitzuspielen.
        Ja, das hats ja wirklich noch nie gegeben dass z.B. die USA bestimmte Länder dabei fördern eine Hegemonialstellung in ihrer Region zu erlangen
        - Scherz, das passiert tagtäglich seit Jahrhunderten in der Politik. Natürlich nur deshalb weil sich bestimmte Länder dann selbst einen Vorteil davon versprechen, aber das war ja nicht die Frage.

        Abgesehen davon hab ich ja gerade mehrere Artikel geteilt die beweisen dass Deine Vermutung auch im Falle von Deutschland aktuell nicht zutrifft.

        Selbstverständlich hätte eine noch stärkere Führungsrolle Deutschlands z.B für die USA gewaltige Vorteile. Und da Deutschland zwar wirtschaftlich eine Weltmacht darstellt, aber militärisch höchstens eine Regionalmacht, haben die USA global betrachtet auch nichts zu befürchten. Die müssen eher auf die Chinesen schauen und das tun sie auch. Deshalb richten die USA ihr Augenmerk ja immer mehr weg vom Atlantik- in die Pazifikregion.

        Das Deutschland noch irgendwelche Führungsrollen inne hat oder auch nur theoretisch einnehmen könnte ist nichts als Wunschdenken.
        Ähm, also manchmal solltest Du vielleicht mal raus aus Deinem PC-Keller und Dich mal mit der echten Welt beschäftigen.
        Während die EU früher eher aus einem Zweigespann Frankreich/Deutschland geführt wurde, liegt diese Führung jetzt ganz allein bei Deutschland. Liegt natürlich u.a. an der aktuellen wirtschaftlichen Schwäche unseres Nachbarn. Also wenn Du das tatsächlich nicht mitbekommen hast, dann hast Du eigentlich knapp die letzten 10 Jahre europäische Geschichte verpasst.

        Aber ich vermute mal Du denkst eher an die klassische "Weltmacht"-Begrifflichkeit. Da gibts nach wie vor nur eine einzige und das sind die USA. Klassische Definition ist hierbei dass dieser Staat seine Macht weltweit zur Geltung bringen kann (China kann dies - noch - nicht und wird deshalb meist den Großmächten zugeordnet, dieser Begriff ist etwas weiter gefasst).

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          Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
          Ja, das hats ja wirklich noch nie gegeben dass z.B. die USA bestimmte Länder dabei fördern eine Hegemonialstellung in ihrer Region zu erlangen ...
          Richtig. Das hat es noch nie gegeben und wird es auch nie geben. Das Prinzip lautet nun mal "Teile und herrsche". Eine Regionalmacht (oder gleich mehrere davon) widersprechen dem. Außer du meinst das im dem Sinne, in dem auch die indischen Monarchen "Regionalmächte" zur Zeit des Britischen Weltreiches waren. Heute sind die Abhängigkeiten der Vasallen vom Imperium sicherlich anders geartet als damals, aber existieren tun sie weiterhin.
          "Vittoria agli Assassini!"

          - Caterina Sforza, Rom, 1503

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            Allerdings werden die USA, relativ zum Rest der Welt, immer schwächer und wenn das mit dem Pivot to Asia mal was werden soll, käme es für die USA wohl nicht so ungelegen, wenn sich die EU mal halbwegs eigenständig um Osteuropa und Nordafrika kümmern könnte. Und natürlich werden die USA das nicht fördern, weil sie ihre Macht so gerne teilen, sondern weil mit einer Führungsposition immer auch die Übernahme entsprechender Lasten verbunden ist.
            Solange das im Kontext einer transatlantischen Partnerschaft stattfindet, haben die USA da durchaus etwas zu gewinnen, denn auch wenn die EU damit unabhängiger würde, vertritt sie immer noch das selbe System internationaler Ordnung, das die USA nach dem WW2 und dem Kalten Krieg in Europa aufgebaut haben und das den USA auch heute noch dienlich ist.
            1966 Star Trek 2005

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              Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
              Richtig. Das hat es noch nie gegeben und wird es auch nie geben.
              Ok, Du meinst das echt Ernst . Das tut mir leid. Also in Wahrheit ist es so: Im Nahen Osten unterstützten die USA je nach politischer Situation den ein oder anderen Diktator wenn sie dachten dieser könnte der Region Stabilität geben. Oder die Unterstützung der USA für die deutsche Wiedervereinigung. Das haben die USA ja nicht gemacht weil der Kohl so ein netter Kerl ist, sondern weil Sie sich von einer Vormachtstellung Deutschlands in Europa Vorteile für die eigene Politik erhofft haben. Und das sind nur die sehr offensichtlichen Beispiele.

              Und auch aktuell wird dies genau so gehandhabt wie ich es gesagt habe. In den Weißbüchern der USA sieht die Strategie für den Pazifikraum in etwa so aus: Mit Hilfe von Bündnissen und starken regionalen Partnern (Philippinen, Japan, usw.) eine Vormachtstellung der Chinesen verhindern. Und warum? - Ganz einfach, weil die USA es alleine nicht können.

              Aber die eigentlich wichtige Frage hast Du nicht beantwortet, nämlich wie Du auf die wahnwitzige Idee kommst Deutschland hätte heute international keine Führungsrollen mehr inne. Wahrscheinlich hast Du so deshalb nicht beantwortet da Dir so langsam dämmert dass Du gewaltig auf dem Holzweg bist.

              Aber wie gesagt, lies evtl. mal ein bisschen, das soll helfen.

              Quellen:
              Hegemonialmacht: Zufrieden, aber verdammt allein | ZEIT ONLINE

              Bei dem zweiten Verweis findest Du einiges zur geopolitischen Strategie der USA, auch in Bezug auf Deutschland. Das alles ist natürlich "nur" von einem ehemaligen Berater mehrerer US-Präsidenten geschrieben und damit kein offizielles Regierungsdokument, aber es bietet gute Einblicke.

              "Das vereinte Deutschland war nun nicht nur mehr der politische Juniorpartner Frankreichs, es wurde automatisch die unbestreitbar erste Macht in Westeuropa und – vor allem wegen seiner beträchtlichen Beitragszahlungen zur Unterstützung der wichtigsten internationalen Institutionen sogar teilweise eine Weltmacht."

              Mit diesen Institutionen ist z.B. der IWF gemeint, wo Deutschland alleine einen Stimmenanteil von ca. 6% besitzt.
              Oder die Weltbank, wo Deutschland als eines der Länder mit dem höchsten Kapitalanteil ständig das Recht besitzt einen Vertreter in das Exekutivdirektorium zu entsenden.

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                Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                Ok, Du meinst das echt Ernst . Das tut mir leid. Also in Wahrheit ist es so: Im Nahen Osten unterstützten die USA je nach politischer Situation den ein oder anderen Diktator wenn sie dachten dieser könnte der Region Stabilität geben. Oder die Unterstützung der USA für die deutsche Wiedervereinigung. Das haben die USA ja nicht gemacht weil der Kohl so ein netter Kerl ist, sondern weil Sie sich von einer Vormachtstellung Deutschlands in Europa Vorteile für die eigene Politik erhofft haben. Und das sind nur die sehr offensichtlichen Beispiele. ...
                Das sind keine offensichtlichen oder sonstwelche Beispiele für den Aufbau von Regionalmächten oder, wie du es ausgedrückt hast, Ländern die regional die Hegemonie ausüben. Natürlich unterstützen Imperien ihnen genehme Vasallen, verhindern aber das irgendein Staat größere Macht anhäuft und womöglich noch selbstständig handelt. Das klappt selbstverständlich nicht immer, denn es gibt immer mal wieder Staaten die sich der Kontrolle durch das Imperium entziehen oder dieser Kontrolle nie unterstanden. Aber das geht bestenfalls auf Unfähigkeit des Imperiums zurück, oder halt auf Schwäche, und ist keinesfalls so gewollt. Es wird auch nie aktiv angestrebt.

                Gerade der schnelle Wechsel zwischen den Favoriten in Nahost, vom Iran über den Irak zu Saudi Arabien in nicht mal 40 Jahren, zeigt ja das hier keinesfalls der Aufbau einer Regionalmacht angestrebt wird sondern halt ganz pragmatisch immer derjenige unterstützt wird, der gerade am besten zur jeweiligen Strategie passt.

                Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                Aber die eigentlich wichtige Frage hast Du nicht beantwortet, nämlich wie Du auf die wahnwitzige Idee kommst Deutschland hätte heute international keine Führungsrollen mehr inne. Wahrscheinlich hast Du so deshalb nicht beantwortet da Dir so langsam dämmert dass Du gewaltig auf dem Holzweg bist. ...
                Was für Führungsrollen denn? Weder die Ausspionierung durch die USA, noch die Eindämmung des Konflikts in der Ukraine noch die Disziplinierung der EU-Länder in der Flüchtlingsfrage gelang der deutschen Politik. Man sollte wirtschaftliche Macht nicht mit politischer Macht verwechseln. Erstere lässt sich nicht so ohne weiteres in Letztere ummünzen, auch wenn es sicherlich viele Menschen gibt, die das gerne anders hätten.

                Und auch Frankreich hat seine Aktionen in Lybien und Syrien nicht mit Deutschland abgestimmt, ebensowenig in Mali oder anderswo. Frankreich mag wirtschaftlich schwächeln, wobei man das nicht überbewerten sollte, aber politisch sind sie immer noch so aktiv wie eh und je.
                "Vittoria agli Assassini!"

                - Caterina Sforza, Rom, 1503

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                  Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                  Natürlich unterstützen Imperien ihnen genehme Vasallen, verhindern aber das irgendein Staat größere Macht anhäuft und womöglich noch selbstständig handelt.
                  Hättest Du einen der Beiträge gelesen die ich geteilt habe, dann wüsstest Du das genau dieser Punkt eben nicht stimmt. Wollen die USA ihre weltweite Vormachtstellung behalten, dann brauchen sie starke Partnerschaften und auch ein stärkeres, eigenständiges Europa welches sozusagen als Brückenkopf in Eurasien dient um westliche/demokratische Prinzipien weiter zu verbreiten. Du bist da mit Deiner Gedankenwelt noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen.

                  Gerade der schnelle Wechsel zwischen den Favoriten in Nahost, vom Iran über den Irak zu Saudi Arabien in nicht mal 40 Jahren, zeigt ja das hier keinesfalls der Aufbau einer Regionalmacht angestrebt wird sondern halt ganz pragmatisch immer derjenige unterstützt wird, der gerade am besten zur jeweiligen Strategie passt.
                  Der schnelle Wechsel sagt eher darüber was aus dass die USA keine Ahnung von der Region haben und durch ihre kurzfristige Sichtweise mittel- und langfristig erhebliche Probleme bekommen haben. Aber egal, das ist nicht das Thema.

                  Was für Führungsrollen denn?

                  Man sollte wirtschaftliche Macht nicht mit politischer Macht verwechseln.
                  Ähm ja, hab ich auch nirgends verwechselt, du allerdings mit eben diesem Satz schon. Denn selbstverständlich kann man wirtschaftliche Macht nutzen um politisch Macht auszuüben. Dazu hättest Du nur die letzten Wochen griechische Schuldenkrise verfolgen müssen.
                  Ein anderes Beispiel ist der von mir genannte IWF oder die Weltbank. Ich vermute mal Du hast keine Ahnung was diese Organisationen machen, sonst hättest Du im vorigen Satz nicht nach den Führungsrollen gefragt obwohl ich das ganz konkret beantwortet habe.
                  Und selbstverständlich stellt dies politische Macht dar wenn eine Nation innerhalb einer dieser Institutionen z.B. erheblichen Einfluss darauf nehmen kann ob ein Land einen Kredit bekommt oder nicht.

                  Weder die Ausspionierung durch die USA, noch die Eindämmung des Konflikts in der Ukraine noch die Disziplinierung der EU-Länder in der Flüchtlingsfrage gelang der deutschen Politik.
                  - ?!? "Weder die Ausspionierung durch die USA (...) gelang der deutschen Politik"? - Da fehlen denk ich ein paar Wörter . Aber ich verstehe was Du quasseln willst. Du meinst wahrscheinlich die "Verhinderung des Ausspionierens"
                  Das Ausspionieren durch China konnten die USA auch nicht verhindern, sind deswegen die USA keine Weltmacht mehr? Und die Nordkoreaner sind diesbezüglich auch sehr aktiv, heißt das nun dass Nordkorea der mächtigste Nationalstaat auf diesem Planeten ist? -> Nein natürlich nicht.
                  Lustigerweise kann man - fast - alles was auf der politischen Ebene so passiert, verwenden um daraus abzuleiten was für einen globalen Einfluss diese Nation besitzen könnte. Tja, Du ahnst es schon: Lediglich der Cyberkrieg gehört nicht dazu. Du hast Dir also unter hunderten Beispielen genau das ausgesucht welches eben nicht zutrifft .
                  Aber genau aus dem Grund macht Nordkorea auf dem Gebiet auch einiges. Die haben wenig Mittel (Resourcen, Geld, Menschen, Technologie) um in anderen Feldern mitzuhalten, aber Cyberkrieg, das "kann jeder". Im Internet gibt es kaum einen Unterschied ob die Kriegsparteien China und USA oder Nordkorea und Österreich heißen.

                  - Im Ukraine-Konflikt hat maßgeblich Deutschland die Minsker Vereinbarungen ermöglicht, was natürlich auch mit den traditonell guten Verbindungen zwischen Berlin und Moskau zu tun hat.

                  - Die Flüchtlingsfrage ist EU-weit noch nicht geklärt und da Du ja nicht mal die Vergangenheit bzw. Gegenwart kennst, bezweifle ich stark dass Du in die Zukunft sehen kannst.

                  Und auch Frankreich hat seine Aktionen in Lybien und Syrien nicht mit Deutschland abgestimmt, ebensowenig in Mali oder anderswo. Frankreich mag wirtschaftlich schwächeln, wobei man das nicht überbewerten sollte, aber politisch sind sie immer noch so aktiv wie eh und je.
                  Naja, sie spielen halt jetzt seit Jahrzehnten europaweit nur noch die zweite Geige hinter Deutschland. Abgesehen davon ist auch Andorra "politisch noch so aktiv wie eh und je." (was für ein nichtssagender Satzteil)

                  Aber wie dem auch sei, wenn Dich das Thema interessieren würde, dann hättest Du Dich - spätestens nachdem Du gemerkt hast dass Dir einiges an Wissen fehlt - etwas eingelesen. Das hast Du augenscheinlich nicht getan, also gehts wahrscheinlich nur darum dass Du etwas menschlichen Kontakt suchst. Naja, gern geschehen .

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                    Gerade der schnelle Wechsel zwischen den Favoriten in Nahost, vom Iran über den Irak zu Saudi Arabien in nicht mal 40 Jahren, zeigt ja das hier keinesfalls der Aufbau einer Regionalmacht angestrebt wird sondern
                    das war weniger Strategie als Überraschung. Die USA hatten wohl wenig Interesse das im Iran die Revolution ausbrach. Der Irak war keine Alternative, aber um den Mullahs zu schädigen unterstütze man beide Seiten in einem Gegenseitigen Krieg.

                    Saudi Arabien blieb logischerweise dann noch über, eben auch wegen der Strategischen Position und der Wirtschaftlichen Verbindungen.

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                      Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
                      Hättest Du einen der Beiträge gelesen die ich geteilt habe, dann wüsstest Du das genau dieser Punkt eben nicht stimmt. Wollen die USA ihre weltweite Vormachtstellung behalten, dann brauchen sie starke Partnerschaften und auch ein stärkeres, eigenständiges Europa welches sozusagen als Brückenkopf in Eurasien dient um westliche/demokratische Prinzipien weiter zu verbreiten.
                      Hast du den gelesen was in den Links steht?
                      Die USA wollen keine "Partner", und schon garnicht ein eigenständiges Europa (gerade das wollen sie ja verhindern), die USA wollen kontrollierbare Vasallen.
                      Diese "westlichen/demokratischen Prinzipien" interesserien die USA nur sollange sie das Sagen haben und wenn sie das Sagen haben, reicht ihnen auch schon eine Diktatur.
                      Dürfen die USA nicht den Ton angeben, kann man noch so westlich und demokratisch sein, dann wird man von den USA bekämpft.

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                        Zitat von Wolf4310 Beitrag anzeigen
                        Hast du den gelesen was in den Links steht?
                        Die USA wollen keine "Partner", und schon garnicht ein eigenständiges Europa (gerade das wollen sie ja verhindern), die USA wollen kontrollierbare Vasallen.
                        Diese "westlichen/demokratischen Prinzipien" interesserien die USA nur sollange sie das Sagen haben und wenn sie das Sagen haben, reicht ihnen auch schon eine Diktatur.
                        Dürfen die USA nicht den Ton angeben, kann man noch so westlich und demokratisch sein, dann wird man von den USA bekämpft.
                        Und manche von ihnen gehen sogar bei Rot über die Ampel.

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                          Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
                          Niemand ist bereit Macht abzugeben und/oder einen weiteren Mitspieler zu dulden, egal was gesagt wird. Es wäre ja das erste Mal, das irgendeine Macht eine andere Macht quasi einläd international mitzuspielen. Das Deutschland noch irgendwelche Führungsrollen inne hat oder auch nur theoretisch einnehmen könnte ist nichts als Wunschdenken.
                          Vor allen Dingen wurschtelt mir die Bundeswehr seit Ende des Kalten Krieges zu viel in der Welt rum. Für mich muss eine Macht in der Mitte nicht unbedingt überall mitmischen wie es die Seemächte tun.
                          Die Macht in der Mitte muss aus meiner Sicht mehr defensiv die eigene Position verteidigen. Schon das HRR war nicht darauf eingerichtet einen Angriffskrieg zu führen. Der Defensive Gedanke war schon vor Jahrhunderten vorhanden.
                          Deswegen heisst es ja auch "Wehr" und nicht irgendwas mit "Streitmacht".

                          Seegestütze Mächte sind halt nun mal eher daran interessiert an verschiedenen Stellen der Welt aktiv zu sein. Hängt auch mit der Verteidigung der Handelswege zusammen.
                          Das ist also eine globale seegestützte Angelegenheit, die, wenn sie funktioniert, eine recht hohe Mehrproduktabschöpfung mit sich bringen kann.

                          Tja, was soll Deutschland machen? Liga der Blockfreien Staaten? Nato-Austritt?
                          Dafür bräuchte man ne Extraladung Eier.

                          Ich muss zugeben dass meine Argumentation an Sichtweisen des 19. Jhd erinnert. Bin halt konservativ. Kann man nix machen, is halt so ;-)

                          Kommentar


                            Als größtes und wirtschaftlich stärkstes Land kann sich Deutschland aber nicht davor drücken, seinen Beitrag zur Sicherung der EU-Außengrenze und zur EU-Außenpolitik zu leisten. Wer das nicht will, kann also gleich auch noch aus der EU austreten. Vor der Situation in den umliegenden Regionen kann man sich aber sowieso nicht drücken, denn im Zweifelsfall stehen die Konsequenzen dann zu Hunderttausenden hier auf der Matte. Und als "Exportweltmeister" hat Deutschland selbstverständlich auch ein großes Interesse an freien und sicher Seewegen.
                            1966 Star Trek 2005

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                              Vor allen Dingen wurschtelt mir die Bundeswehr seit Ende des Kalten Krieges zu viel in der Welt rum. Für mich muss eine Macht in der Mitte nicht unbedingt überall mitmischen wie es die Seemächte tun.
                              Eigentlich musss Deutschland das gerade Tun. Auch wenn Geographisch eher Kontinental ausgerichtet, so ist Deutschland heute keine Klassische Kontinentealmacht wie Russland. Dafür ist die Abhängikeit von dem Seeverkehr rein und raus viel zu groß.

                              Sprich die Postion ist nur Haltbar durch Kooperation mit den Seemächten.



                              Die Macht in der Mitte muss aus meiner Sicht mehr defensiv die eigene Position verteidigen.
                              Und genau deswegen muss man im 21 Jahrhundert sich eben von geographischen Grenzen lösen. Die Eigen Position ist auf der Welt verteilt


                              Schon das HRR war nicht darauf eingerichtet einen Angriffskrieg zu führen. Der Defensive Gedanke war schon vor Jahrhunderten vorhanden.
                              Na die Kriegsführung von damals zu vergleichen ist Relativ. Zumal das HRR eben ein Flickenteppich war. Dennoch wurden


                              Deswegen heisst es ja auch "Wehr" und nicht irgendwas mit "Streitmacht".
                              Ich würde mich da nicht an Namen aufhängen, es hieß auch mal "Wehrmacht"


                              Seegestütze Mächte sind halt nun mal eher daran interessiert an verschiedenen Stellen der Welt aktiv zu sein.
                              Jein, die Interessen hat man entweder auf der Welt oder nicht. Nicht jegliche Seemacht muss Weltweit aktiv sein siehe Japan.



                              Hängt auch mit der Verteidigung der Handelswege zusammen. Das ist also eine globale seegestützte Angelegenheit, die, wenn sie funktioniert, eine recht hohe Mehrproduktabschöpfung mit sich bringen kann.
                              Ne Mehrproduktabschöpfung geschieht durch Handel, unabhängig davon ob es von einer Seemacht oder nicht ausgetragen wird.



                              Tja, was soll Deutschland machen? Liga der Blockfreien Staaten? Nato-Austritt?
                              Dafür bräuchte man ne Extraladung Eier.
                              Was wäre davon gewonnen? Man müsste seine Interessen allein Wahrnehmen und das wird teuer und unpopulär, es ist doch angenehmer die USA oder Frankreich seine Vitalten Interessen indirekt durchsetzen zu lassen, und als Trittbrettfahrer zu profitieren.


                              Ich muss zugeben dass meine Argumentation an Sichtweisen des 19. Jhd erinnert. Bin halt konservativ. Kann man nix machen, is halt so ;-)
                              Ja du müsstest das alles mal ans 21 Jahrhundert anpassen.

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                                Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
                                Als größtes und wirtschaftlich stärkstes Land kann sich Deutschland aber nicht davor drücken, seinen Beitrag zur Sicherung der EU-Außengrenze und zur EU-Außenpolitik zu leisten. Wer das nicht will, kann also gleich auch noch aus der EU austreten. Vor der Situation in den umliegenden Regionen kann man sich aber sowieso nicht drücken, denn im Zweifelsfall stehen die Konsequenzen dann zu Hunderttausenden hier auf der Matte. Und als "Exportweltmeister" hat Deutschland selbstverständlich auch ein großes Interesse an freien und sicher Seewegen.
                                Grenzen und Handelswege müssen natürlich geschützt werden, das ist klar. Ich erkläre meine Position mal so rum: Man wirft den USA ja vor, sie würden schon immer in Lateinamerika eine merkwürdige Politik betreiben. Auch beschützen sie als Seemacht eben zB Mikronesien (was sie ja auch gerne tun können).
                                Das ist halt alles eine gewisse Machtpolitik wie sie vormals in etwas anderer Form vom British Empire betrieben wurde. Ob ich das nun gut oder schlecht werte sei mal dahingestellt.
                                Dann zum Thema Grenzen sichern: Es kommen ja viele Flüchtlinge in die EU und reisen dann weiter nach Deutschland. Manche Deutsche fühlen sich überrollt. Würde man den Gedanken also konsequent weiterdenken, dann müsste man ja riesige Kontingente Bundespolizei an den Grenzen, also sowohl den Deutschen Grenzen als auch an den EU Außengrenzen stationieren und stellenweise dicht machen. Macht man aber nicht, weil man den Menschen die da kommen ja helfen will.
                                So weit so gut. Jetzt ist mein Gedanke, dass es in unserem Fall in Deutschland mehr darum ginge, zB mehr Polizei einzustellen. Die haben in diversen Bundesländern massive Personalprobleme. Damit kann man im Zweifel im Inneren für Stabilität und Sicherheit sorgen.
                                Oder anders ausgedrückt: Ich sehe den IS jetzt nicht auf Deutschland zumarschieren, allerdings will ja keiner bezweifeln dass es hier in Deutschland viele innere Probleme gibt die man mal lösen könnte/dürfte/müsste.
                                Dazu bedarf es sicher mehr als mehr Polizisten. War nur ein Beispiel.

                                Was den Schutz von Handelswegen angeht: Klar müssen Schiffe geschützt werden. Sowohl selber muss man das tun also auch mit Hilfe von Seemächten.

                                Mein Denkansatz ist aber halt eben folgender: Gerade die Amerikaner geben sich anscheinend der Illusion hin, anderen Völkern eine Ordnung aufzwingen zu können, die sie nicht wollen. Das machen natürlich nicht nur die Amerikaner.

                                Meine Interpretation des amerik. Engagements in Asien (also Afghanistan/Türkei/Irak usw) ist halt geprägt von der Eurasia Pivot Theorie. So als wolle "der Westen" Asien nicht den Russen überlassen.

                                Ich hab aber keine Lust gegen Russland zu kämpfen. Mein Deal mit Russland wäre dieser: Die liefern uns Rohmaterialien und wir liefern dafür Technologie.
                                Mein Deal mit den USA ist dieser: Die helfen uns gewisse Handelswege zu schützen und wir machen mit ihnen zu schön günstigen Konditionen weiterhin Geschäfte.

                                Sollen die sich doch mit irgendwem um die Ölquellen von Baku streiten (diese nenne ich pars-pro-toto), ich habe keine Lust bei den Zankereien dieser Welt mitzumischen wenn sie de facto nichts bringen.

                                Btw. ich hab mich neulich mal wieder mit einem Polizeibeamten unterhalten. Habe ihn gefragt wie die Temperaturen denn so im Präsidium im Sommer sind. Klimaanlage? Nö. Leider nein.
                                Tja sag ich, "immerhin hat die Bundeswehr für den Tropeneinsatz klimatisierte Container.... aber die Tropeneinsätze sind ja auch wichtiger als glückliche Polizisten in Deutschland..."
                                "Ja genau" sagt er zynisch.

                                Wir Deutschen müssen halt mal zusehen dass wir uns nicht nur an die eigene Nase fassen sondern wir müssen im Inneren des Landes noch mehr tun. An vielen verschiedenen Stellen.
                                Dann sind wir nachher "edler ausgestattet" als die Schweiz *ätsch Eidgenossen*

                                @Feydaykin: Übrigens die Art und Weise wie Japan oder auch die Schweiz mit so Problemen umgeht, müsste ich mir mal genauer ansehen.
                                Beide Länder sind mit Deutschland natürlich nur bedingt vergleichbar, zugegeben.
                                Mein "Problem" ist, dass zB im Irak von den USA eine Menge Geld reingepulvert wurde (Kredite dazu aus China???) und dennoch sind dort Islamisten auf dem Vormarsch. Es hat irgendwie nicht so viel gebracht. Und das gibt mir sehr zu denken.
                                Auch an anderen Stellen sind die USA nicht mehr wie früher vorne: Ich las vor einiger Zeit im Internet, früher ware "wir" (USA) auf dem Mond. Heute müssen wir fremde Raumschiffe nutzen um überhaupt im Orbit zu sein. Da kriegen manche Amis das Muffensausen. Und das kann ich verstehen.
                                Zuletzt geändert von Sternenkreuzer; 02.09.2015, 10:56.

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