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Kommunismus - Marxistische Diskussion

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    Kommunismus - Marxistische Diskussion

    Da ich mich in letzter Zeit ein Wenig mit dem Kommunismus beschäftigt habe, wollte ich mal in diesem Forum über jenen sprechen. Also denke ich, dass wir über das entworfene Wirtschaftsmodell von Marx und Engels sprechen, sowie die Vorstellung vom Übermenschen, mit welchem dieses System theoretisch nur klappen könnte!
    Ich möchte damit auch die Wirtschaftsform und Verschiedene Politik im Osten zur Zeit der GUS und heute ansprechen!

    Also schreibt was ihr wisst und ich hoffe ich kann mehr dazu lernen!
    Schröders Hand ist tot.

    #2
    Marx und Engel haben im engeren Sinne kein Wirtschaftssystem geschaffen, sondern lediglich auf die groben Mängel eines bestehenden hingewiesen. Die Akkumulations- und Verelendungstheorie sowie die Gedanken über die Ungleichverteilung des Mehrwertes sind sehr interessant und ich persönlich stimme diesen Ansätzen zu: Der Kapitalismus (in Reinform) ist nicht lebensfähig, sondern führt langfristig zu einer "Selbstzerstörung", womit wir beim historischen Materialismus wären

    Marx und Engels gingen davon aus, dass auf den Kapitalismus ein "neues, altes" System folgen würde: Der gemeinschaftliche Kommunismus, der Gleichheit und eine Befriedigung der (Grund-)Bedürfnisse aller verspricht. Zudem zeigt dieser Ansatz auch die Unvereinbarkeit von Demokratie und Kapitalismus, da heute die politische Gleichheit der wirtschaftlichen Ungleichheit gegenübersteht.

    Was später unter dem Deckmantel des Kommunismus verkauft wurde, und heute von der Mehrheit verteufelt wird, ist der Leninismus: Lenin übersprang einfach die Selbstzerstörung (einen integralen Bestandteil der marx'schen Argumentation) und setzte dafür die Revolution ein. Das von dir als erforderlich gekennzeichnete Selbstbild des Menschen war folglich nicht entstanden und der Leninismus pervertierte zum Stalinismus - der totalitären Diktatur. Ebenso widersprüchlich ist die praktizierte Zentralwirtschaft zum marx'schen Denkansatz.

    Nicht alles, wo Kommunismus draufsteht, ist auch kommunitisch
    Recht darf nie Unrecht weichen.

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      #3
      Zu dem Thema hatte ich mal ein Schild gesehen, dessen Inhalt ich hier mal wieder gebe:

      "MARX
      und
      MURKS

      MARX ist die Theorie
      MURKS ist die Praxis"
      "Die Borg werden zurückkehren - Und dann ist Widerstand wirklich zwecklos."

      -Tribun

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        #4
        Eine praktische Umsetzung von Marx gab es noch nicht. Deshalb ist auch keine Bewertung dieser möglich.
        Recht darf nie Unrecht weichen.

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          #5
          Ich glaube, das Thema gibt es schon öfter. Gib einfach mal Marx als Suchbegriff ein, das wird dich zu einer Fülle von Meinungen führen.

          gruß, endar
          Republicans hate ducklings!

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            #6
            eine praktische ausführung des marxismus wird es auch nie geben. es ist leider nur eine utopie.:-(
            ich würde gern im komunismus leben. aber nur wenn es wirklich genau umgesetzt wurde, wie es von marx verlautet wurde.
            Das mir mein Hund viel lieber sei; Sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Doch mein Hund bleibt mir im Sturme treu; Der Mensch nicht mal im Winde.
            Die technischen Fortschritte und menschlichen Rückschritte des STFs.

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              #7
              Dumm Frage:
              Wie war den eignetlich dieser Kommunismus?
              Ich hab gehört da gabs kein Geld und so...
              Erfahrung ist ein guter Lehrmeister - meist jedoch kein angenehmer.

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                #8
                Der Kommunismus wurde noch nie umgesetzt.

                In der Sowjetunion, DDR und Co. gab es eine Zentralwirtschaft. Die komplette Produktion inkl Forschung etc. wurde in einem Plan für einen Zeitraum von mehreren Jahren (in der DDR z.B. 5 Jahre) festgelegt, was natürlich sehr unflexibel und realitätsfern ist. Die Produktionsmittel (also Fabriken, Maschinen) gehörten natürlich dem Staat. Ohne Konkurrenz gibt es auch keine schnelle Entwicklung und der Produktionsstandard ist geringer als in einem kapitalistischem Land. Allerdings werden Grundbedürfnisse sehr billig erfüllt. Eine Wohnung im Osten kostete z.B. nicht mal 100 Mark Miete. Luxusartikel dagegen wurden teurer. Beispiel Banane: Die war Mangelware, da kaum ein tropisches Land zum Ostblock gehörte.

                Geld gab es noch - sollte aber langfristig abgeschafft werden.
                Recht darf nie Unrecht weichen.

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                  #9
                  Ist die UFP aus ST also die vervollkommlung des echten Kommunismus?
                  Kein geld, und von Firmen hat man auch noch nie was gehört...
                  Oder lieg ich da wieder meilenweit falsch?
                  Erfahrung ist ein guter Lehrmeister - meist jedoch kein angenehmer.

                  Kommentar


                    #10
                    Original geschrieben von DocBrown
                    Ist die UFP aus ST also die vervollkommlung des echten Kommunismus?
                    Kein geld, und von Firmen hat man auch noch nie was gehört...
                    Oder lieg ich da wieder meilenweit falsch?
                    http://www.scifi-forum.de/showthread...threadid=12302

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                      #11
                      Ähm, ich greif das mal wieder auf - aus einem bestimmten Grund. Allerdings gehts nicht um die ursprüngliche Fragestellung.

                      Vorher lief auf ARD gerade "Der Kommunismus - Geschichte einer Illusion" (leider nur mehr die letzten Minuten gesehen).
                      Der Titel ist Programm. Aber auch bei den vielen Diskussionen hier, woanders und mit anderen wird das was es mal gegeben hat mit Kommunismus in Verbindung gebracht und damit ad absurdum geführt (weil versagt oder sonstwas).
                      Und nun muss ich an Gramscis Hegemonie-Theorie denken: wird nun versucht bzw finalisiert, dass jedwede Alternative zum Kapitalismus als völlig utopisch, wenn nicht sogar verrückt angesehen werden muss bzw erklärt wird.

                      Sehr sehr oft, eigentlich immer wird jede Diskussion abgeschmettert mit "wäre schön wenn", "man hat ja gesehen was daraus wurde" uswusf Wo soll und kann man bei so einer Kompromisslosigkeit überhaupt noch ansetzen?

                      Mir gehts nicht darum Kommunismus zu "verteidigen", sondern das der Wille überhaupt zu träumen, oder zumindest diskutieren, nicht mehr gegeben ist. Nur, was ist dann das Ziel..? Das kanns doch nicht sein sich dem Schicksal einfach so zu ergeben...

                      Und das tragische wird sein, dass sicher einige denken oder schreiben "tja, was willst machen, ist nun mal so"

                      edit: der Klarheit halber: es geht mir nicht um Kommunismus an sich, sondern die "Theorie der Alternativlosigkeit"
                      Zuletzt geändert von Eye-Q; 21.04.2006, 00:30.
                      Die Grenzenlose Freiheit Einzelner Bedeutet Stets Die Begrenzung Der Freiheit Vieler!
                      Willkommen in der DDR - Demokratischen Diktatur der Reichen

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                        #12
                        Zitat von Eye-Q
                        Sehr sehr oft, eigentlich immer wird jede Diskussion abgeschmettert mit "wäre schön wenn", "man hat ja gesehen was daraus wurde" uswusf Wo soll und kann man bei so einer Kompromisslosigkeit überhaupt noch ansetzen?

                        Mir gehts nicht darum Kommunismus zu "verteidigen", sondern das der Wille überhaupt zu träumen, oder zumindest diskutieren, nicht mehr gegeben ist. Nur, was ist dann das Ziel..? Das kanns doch nicht sein sich dem Schicksal einfach so zu ergeben...

                        Und das tragische wird sein, dass sicher einige denken oder schreiben "tja, was willst machen, ist nun mal so"
                        Das "Problem", das ich mit vielen, also auch der kommunistischen Utopie habe, ist, daß dafür schlicht und ergreifend ein anderer Typ Mensch notwendig wäre. Wenn uns die Geschichte in ihrem bisherigen Verlauf eine Sache leider allzu deutlich gezeigt hat, dann ist das, daß der Mensch (leider!) kein altruistisches Wesen ist. Jeder vordergründig altruistischen Handlung wohnt letztlich ein egoistisches Motiv inne - und sei es im besten Fall nur die befriedigende Einsicht etwas Gutes getan zu haben. Der Kommunismus setzt aber eine derartige Portion Altruismus, einen Idealismus und einen Gesinnungswandel voraus, daß er meiner Meinung nach nicht zu erwarten ist. Ich sehe es daher wirklich nicht so, daß man diese Gesellschaftsform überhaupt erreichen kann.

                        Ein anderes Thema ist die Frage, was man aus den Überlegungen eines Karl Marx lernen kann - und das kann man. Es ist auch nicht unsinnig, zu träumen oder gar zu diskutieren, sich Anregungen zu holen und Einzelnes anzustreben. Gefährlich wird es aber, wenn dies zur Ideologie und zur "Ersatz-"religion wird und das Ganze mit dem Brecheisen herbeigeführt werden soll. Aber das ist ein anderes Thema.
                        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                        -Peter Ustinov

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                          #13
                          Zitat von Sandswind
                          Das "Problem", das ich mit vielen, also auch der kommunistischen Utopie habe, ist, daß dafür schlicht und ergreifend ein anderer Typ Mensch notwendig wäre. Wenn uns die Geschichte in ihrem bisherigen Verlauf eine Sache leider allzu deutlich gezeigt hat, dann ist das, daß der Mensch (leider!) kein altruistisches Wesen ist.
                          Nur behauptet kein Kommunist, dass ein altruistischer Mensch notwendig wäre, weshalb ich diesen Einwand sehr seltsam finde. Ich kenne Stalinisten, die behaupten, dass die DDR etc. daran gescheitert sei, dass die Funktionäre nicht altruistisch gewesen wären - aber anzunehmen, dass Funktionäre, die keinerlei demokratische Kontrolle unterstehen, nicht ihre eigenen Interessen verfolgen, sondern die Interessen des "Volks" ist schon reichlich weltfremd.
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                          The only general I like is called strike

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                            #14
                            Zitat von max
                            Nur behauptet kein Kommunist, dass ein altruistischer Mensch notwendig wäre
                            Stimmt, das behaupte ja auch ich.
                            Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                            -Peter Ustinov

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                              #15
                              Um mich klarer auszudrücken: eine kommunistische Gesellschaft braucht egoistische Menschen, die ihre eigenen Interessen vertreten und sich nicht anderen unterordnen. Die Behauptung, dass der Kommunismus auf altruistische Menschen angewiesen wäre, finde ich vollkommen absurd und ich sehe keinerlei Hinweis in der Geschichte darauf, dass eine sozialistische oder gar eine kommunistische Gesellschaft auf andere Menschen angewiesen wäre. Dies ist nur einer dieser Standardphrasen gegen Kommunisten, die laufend herausgeholt werden und im Wesentlichen keinen Bezug zu marxistischen Theorien oder der Geschichte von Arbeiterrevolutionen, Räterepubliken oder den staatskapitalistischen Staaten haben.

                              Nehmen wir mal die Argumentation eines typischen heutigen Anhängers des Kapitalismus: diese fordern alle Verzicht: Verzicht auf Lohn, Verzicht auf Freizeit, Verzicht auf Rechte, Verzicht auf Leistungen, für die man eigentlich eingezahlt hat etc. etc. etc. Soll ich jetzt behaupten, dass der Kapitalismus daran scheitern wird, dass der Arbeiter nicht altruistisch ist und deshalb sich nicht immer unterordnen und Verzicht leisten wird?

                              Eye-Qs Punkt ist eben eigentlich schon sehr wichtig: diese ganze Verzichtsideologie wird schliesslich damit begründet, dass es keine Alternative zum Kapitalismus gäbe - was dann ironischerweise u.a. damit begründet wird, dass der Mensch nicht altruistisch sei!
                              Resistance is fertile
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