Antisemitismus-Streit

[endar]

nein, das weiß ich nicht, weil ich mit Herrn Blüm und seinen Äußerungen nicht beschäftigt habe. Deswegen kann ich es aus dem Zusammenhang auch nicht erschließen, was du meinst.

[Jack Crow]

Soweit ich mich erinnere hat Blüm auch sowas gesagt von wegen man sollte Israel auch kritisieren dürfen oder so. War auch mehr eine Randnotiz, von der ich nichmal was in der Zeitung gelesen habe.
Das man Israel nicht kritisieren dürfte ist natürlich immernoch Unsinn, im Gegensatz zu Möllemann hat Norbi aber keinerlei antisemitische Klischees anklingen lassen, und das ist ja genau der Punkt.

[Mr. Doom]

Auch wenn ich jetzt Blüms Aussagen nicht im Wortlaut kenne, so kommt bei mir wieder einmal das Gefühl hoch, dass sich der Zentralrat der Juden in Form von Herrn Spiegel etwas viel herausnimmt und meint jetzt jede Politikgröße angreifen zu dürfen, nur wenn der mal das Wort Israel benutzt, um auch diesen wieder unter dem Druck der Parteien "besiegen" zu können.


Wartet mal ab, demnächst machen die uns hier fertig, weil wir über sie diskutieren .

[Anla'Shok]

Original geschrieben von Borg-Drohne

Wartet mal ab, demnächst machen die uns hier fertig, weil wir über sie diskutieren .

PSSST! nicht so laut, die können uns hören!
ich glaube, dass mann solangsam mitkriegt was ich meinte.
*wenn ich mal das satment von unseren GROßEM norbi nenne*
@endar
hast du dir schon das textfile vornehmen können? die kapitel über die nazis und die ufos sind schon gut .*stell dir mal vor das WÄRE wahr*

[endar]

Ja, Borg-Drohne, du kennst die Aussagen von Blüm nicht, aber du findest, dass der Zentralrat der Juden übertreibt????

Das ist eben das Problem. Irgendwelches Zeug zu übernehmen, ohne sich wirklich damit zu beschäftigen.
Sich seine Meinung auf Halbwissen und Vermutungen zu bilden ... ich weiß ja nicht.

[Mr. Doom]

Original geschrieben von endar
Ja, Borg-Drohne, du kennst die Aussagen von Blüm nicht, aber du findest, dass der Zentralrat der Juden übertreibt????

Das ist eben das Problem. Irgendwelches Zeug zu übernehmen, ohne sich wirklich damit zu beschäftigen.
Sich seine Meinung auf Halbwissen und Vermutungen zu bilden ... ich weiß ja nicht.

Da hast du recht. Aber 1. habe ich Vorurteile gegen den Rat und 2. wenn es wirklich so scharf gewesen wäre, dann hätte man davon gelesen und da stand nichts von in der Zeitung.


Aber seht selbst:

Blüm entfacht neuen Antisemitismus-Streit

Berlin (dpa) - Mit scharfer Kritik hat der Zentralrat der Juden die Behauptung des CDU-Politikers Norbert Blüm zurückgewiesen, in Deutschland werde der Antisemitismus-Vorwurf teilweise als «Knüppel» gegen Israel-Kritiker eingesetzt. Zentralrats-Präsident Paul Spiegel nannte Blüms Äußerungen ungeheuerlich. Im Magazin «Stern» warf Blüm Israels Regierung bei ihrem Vorgehen gegen die Palästinenser erneut auch Missachtung des Völkerrechts vor. Zuvor war FDP-Vize Jürgen Möllemann mit seinen Vorwürfen gegen Israel in die Kritik geraten.

Was ist jetzt daran zu kritisieren?

[Narbo]

Blüm hat die israelische Politik kritisiert und in dem Zusammenhang von einer "Vernichtung" (HaShoah) der Palästinenser gesprochen. Daraufhin meinte Spiegel, die Benutzung des Begriffs sei nicht angemessen, da dies einen Bezug zum Holocaust herstellt. Und etwas vergleichbares begehe Israel natürlich nieeeeeeeeeeeee.

Fazit: Das Wort Vernichtung darf nur noch im Zusammenhang mit dem Holocaust genannt werden - Zuwiderhandlungen werden ab sofort ohne Gnade mit 3 Jahren Zwangsarbeit im Kibuz bestraft. Aber das Wort Zwangsarbeit darf natürlich in diesme Zusammenhang nicht benutzt werden. Sonst werden aus drei fünf Jahre!

[endar]

Also, ich meine, man sollte sich das Interview durchlesen, also die Originalquelle und nicht die Zusammenfassung der dpa.
Auf Grund der Zusammenfassung der dpa kann ich mir zumindest keine Meinung über die Äußerungen von Blüm erlauben, wie gesagt, die muss man schon im Wortlaut sehen.

@Borg-Drohne: Du machst es dir wirklich einfach. Du registriert offensichtich nur, was deine Vorurteile bestätigt und gibst es auch noch zu.

@Tilo: Ja, ich hab da reingeguckt. Die Anmerkungen fehlen - "aus Platzgründen" gestrichen, ansonsten kriege ich als intelligenter Mensch die Krise beim Lesen. Ich meine, das ist nun wirklich ausgemachter Schwachsinn.

[Mr. Doom]

Original geschrieben von endar
@Borg-Drohne: Du machst es dir wirklich einfach. Du registriert offensichtich nur, was deine Vorurteile bestätigt und gibst es auch noch zu.

Einfach ist mein Motto . Nein, aber mal im Ernst, in letzter Zeit habe ich mich nicht mehr so genau mit dem Thema beschätigt / beschäftigen wollen und daher eine etwas eingeschränkte Meinung.

Und im Grunde ist es mir auch egal, weswegen der Zentralrat jetzt den Herrn Blüm kritisiert, sondern eher zum Ausdruck bringen, dass sich diese Leute für zu wichtig halten. Und mich das störe. Immerhin sind die kein politisches Organ.

[Jack Crow]

1. Der ZdJ ist eine Interessenvereinigung. Selbstverständlich hat er das Recht, jeden beliebigen Politiker wegen jeder beliebigen Äußerung zu kritisieren, völlig unabhängig von einer "objektiven" Gerechtfertigtkeit der Vorwürfe. Würde sich irgendjemand aufregen, wenn der BDI-Präsident, Greenpeace oder ein Gewerkschaftsboss einen Politiker wegen seiner Äußerungen kritisiert? Natürlich nicht.
2. Ich kenne Herrn Blüms´Aussagen auch nicht im Wortlaut, aber ich vermute mal daß der Hauptgrund für die Empörung das Wort "Vernichtung" darstellt.Ich kann kein Hebräisch und vertraue einfach mal auf die Richtigkeit von Narbos Übersetzung: Man muss sich klarmachen, daß dieses Wort (Shoa) für Juden eben viel mehr ist als einfach nur seine formale Bedeutung. Shoa ist das Trauma der Juden. Es wäre vermutlich ähnlich, würde ein ausländischer Politiker ein dt. Gefängnis als KZ bezeichnen, weil von der reinen Bedeutung dieses Wort in seiner Sprache relativ unverfänglich ist. Manchmal ist der Ton schon von Bedeutung, und gerade PÜolitiker sollten das wissen.

Um ehrlich zu sein, ich halte manche Reaktionen des ZdJ für überempfindlich, und seine Kritiklosigkeit an der Sharon-Politik für einen Fehler, aber wer sind wir denn bitte daß wir ihm vorschreiben wollen wie er sich zu äußern hat?

[endar]

Ja, meine Güte. Die Kirchen sind auch keine politischen Organe, die Gewerkschaften nicht, BDI, Amnesty International, Greenpeace, BUND und es gibt noch Dutzende von anderen Organisationen, die keine staatlichen Organe sind, aber trotzdem sich mal äußern.

Und da sitzen überall Leute, die ihre Meinung äußern. Soetwas nennt sich Demokratie und ich würde doch eher mal darüber nachdenken, warum ausgerechnet der Zentralrat der Juden so aufregt. Wenn sich ein Bischof zur Abtreibung äußert, regt sich hier nie jemand auf.

Übrigens bin ich auch der Meinung, dass gewisses Vokabular nicht verwendet werden sollte.

[Jack Crow]

@endar:

[endar]

@Crow:


endar

[Mr. Doom]

Natürlich äußern sich alle mal, auch andere Organisationen. Aber bei denen wird daraus nicht jedesmal ein Politikum auf höchster Ebene, dass eindeutige Einflüsse auf z.B. dire nächste Wahl nimmt, oder hat es schon mal einer Partei geschadet von Greenpeace kritisiert worden zu sein.

Es ist ja auch sinnvoll, dass Vorschläge in die Politik getragen werden, aber nicht so und nicht immer nur in Verbindung zu unserer Vergangenheit.

[endar]

Original geschrieben von Borg-Drohne
Natürlich äußern sich alle mal, auch andere Organisationen. Aber bei denen wird daraus nicht jedesmal ein Politikum auf höchster Ebene, dass eindeutige Einflüsse auf z.B. dire nächste Wahl nimmt, oder hat es schon mal einer Partei geschadet von Greenpeace kritisiert worden zu sein.

Es ist ja auch sinnvoll, dass Vorschläge in die Politik getragen werden, aber nicht so und nicht immer nur in Verbindung zu unserer Vergangenheit.

Damit machst du den Bock zum Gärtner.
Dass andere Organisationen sich nicht im Wahlkampf beteiligen würden, ist Unsinn (Gewerkschaften, Arbeitgeberverband etc.).

Es äußern sich Interessengemeinschaften zu Dingen, die sie betreffen. Die Kirche äußert sich zu Fragen, die die Kirchen betreffen und der Zentralrat der Juden zu Fragen, die die Juden betreffen. Dieses beinhaltet ganz selbstverständlich auch die deutsche Vergangenheit.

Wir haben diese Vergangenheit, die Nichtjuden und Juden in Deutschland gleichermaßen betrifft, aber die Juden, nehme ich an, mehr.

Der Umgang mit der Geschichte der Judenvernichtung betrifft die Deutschland lebenden Juden durchaus. Es gibt nämlich dieses auf "gepackten Koffern" sitzen tatsächlich. Und viele haben ganz einfach Angst.

Es scheint dich aber mehr die deutsche Vergangenheit als der Zentralrat an sich zu stören.
Dass der Zentralrat der Juden in Äußerungen und Stellungnahmen - diesen Bereich betreffend - auf ein breites öffentliches Echo trifft, sagt nichts über den Zentralrat aus.
Es sagt etwas über die nichtjüdischen Deutschen aus. Der Holocaust und das "Dritte Reich" sind nämlich weit davon entfernt, historisiert oder abgeschlossen zu sein und die Diskussionen, die darum geführt werden, beweisen das nur.

Willst du ihm also vorwerfen, dass er
a) sich in Dingen äußert, die ihn betreffen und
b) großes Gehör findet?

endar