Weltwirtschaftslage und selbige in Deutschland

[garrakk]

Ja Ash, das Hauptproblem sind die Schulden. Soweit sind wir uns einig.
Jetzt aber: "Warum steigen die Schulden ins Astronomische ?"

Die 2 Hauptkostenfaktoren sind :
a : die neuen Länder
b : der Sozialstaat

zu a)
Da wurde abfangs zuviel Mist gebaut, ich sag nur Treuhand. Die Kohle wurde reingepumt und kein Arsch wußte eigentlich was damit gemacht wurde. Es gibt im Osten Industriegebiete ohne eine einzige Firma. Schilda läßt grüßen.

zu b)
Kein einiges Land der Welt leistet sich einen solchen Wasserkopf. Über die Hälfte des Haushaltes werden somit verpulvert. Wir reden hier über ca 100 Milliarden Teuros.
In Zahlen 100 000 000 000. Ein Anfang wäre schon gemacht wenn die "Zuwanderung" ins Sozialsystem gestoppt wird.

Auch will Stoiber den Mittelstand entlasten. Was ich ihm auch abkaufe. Deshalb kriegt Eddi mein Kreutzchen

[AsH]

Hmm, auch wenn ich mich nicht sonderlich beliebt mache bei dir muss ich auch hier nochmal darum bitten, dass du mir b.) der Sozialstaat ein bisschen aufschlüsselst.

Also, wo du einsparen willst oder ob du ein US-System bevorzugst, dass den Staat komplett entlastet und die Kosten vollständig auf den Bürger abwälzt. Weil ich den Sozialstaat mit den staatlichen Versicherungen, den Förderprogrammen und so weiter nicht ohne weiteres als "Wasserkopf" und "Verpulverung" ansehen würde.

Sicher, da ist ein riesiger Rattenschwanz dran, der gekappt werden kann... da gibt es wirklich Sackgassen und "Keine Löwen im Kino"-Gesetze die schwachsinnig sind, aber wegen denen den gesamten Sozialstaat in Frage zu stellen finde ich doch... übertrieben.

[garrakk]

Vieleicht hätte ich Sozialsystem schreiben sollen.

- Arbeitlosengeld
- Arbeitslosenünterstützung
- Sozialhilfe
- Wohngeld
- etc...

Es würde locker für uns Deutsche Ausreichen. Wenn man aber die ganze Welt umarmt und das eigene Volk vergißt wirds kritisch. Die Lunte brennt. Der einzige der sie noch löschen könnte währe halt EDDI.

[alter ego]

Sicher, streichen wir alle Sozialleistungen, sparen wir bei öffentlichen Projekten und quetschen wir doch den letzten Cent aus den Erwerbstätigen und aus dem Mittelstand, betreiben wir doch weiter Flickschusterei und docktern wir an den Symptomen herum statt an der Ursache herum.

Wo soll das Geld denn herkommen? Was soll den Stoiber machen?
Er kann nichts, aber auch gar nichts im Alleingang lösen. Das Hinderniss sind die Staatsgrenzen, die Grenzen, an denen es für Stoiber nicht mehr weiter geht, es für das Grosskapital aber erst anfängt.


Heute entrichten Grosskonzerne, mit einem Umsatz, der grösser als das Bruttosozialprodukt von ganzen Staaten ist an den Fiskus nur noch ein Trinkgeld, und das auch nur um guten Willen zu demonstrieren, und nur wenn wir ein gutes Jahr hatten versteht sich. Die Steuern können überall bezahlt werden wo das Unterehemen eine Zweigstelle betreibt, also dort wo es am billigsten ist. Unzählige weitere Schlupflöscher existieren in der Bilanzführung, so dass sich die jenigen, die am meissten von den Vorzügen eines Landes profitieren (hoher Bildungsstand, Infrastruktur...)am wenigsten für das selbige und seine Bevölkerung tun. Sie scheuen die soziale Pflicht und und suchen ihren eigenen Vorteil, damit der Aktienkurs steigt und Kapital in den Konzern fliesst, was sollen die Topmanager auch sonst auf der Hauptversammlung erzählen, die Aktionäre wollen Gewinn, wollen Dividente sehen, nichts von Pflichten der Allgemeinheit gegenüber hören.
Und wer sind die Aktionäre?
Andere Unternehmen und Grossbanken, deren Teil die grossen Aktienfondsgesellschaften sind und in die das Geld der Arbeiter fließt(um sich ein bescheidene Rente zu sichern), die von ihrem Unternehmen, unter Umständen auf Grund von Rationalisierungsmassnahmen auf die Strasse gesetzt werden. Massnahmen, die der Vorstand den Grossaktionären, sprich Fondmanager zum Wohle des Konzerns und zur Steigerung des Gewinns versprochen hat. Also verliert der Arbeiter für eine höhere Rente und Gewinnausschüttung seinen Job. Was wird ihm wohl lieber sein?


Wer glaubt wir hätten eine hohe Arbeitslosigkeit, der wird bald mit einem, Lächeln auf dem Gesicht auf die jetzigen Zeiten zurückblicken, denn dies ist erst der Anfang. Um die Arbeitslosigkeit zu minnimieren werden die Politiker mit ihren Massnahmen Deutschland dem Grosskapital zum Frass vorwefen, und bei uns Amerikanische Verhältnisse herstellen. Was sollen sie auch alleine tun, wenn sie den Global-Player(wie es so schön im Wirtschafts- Deutsch (!) heisst) Steuererhöhungen androhen packen sie ihre Sachen und ziehen in ein Land wo die Löhne ohnehin viel billiger, die Politik viel wirtschaftsfreundlicher und die Arbeiter auf dem höchsten Aubildungsniveau sind , nicht wie bei uns (Pisa Studie) wo die Gewerkschaften den ach so gebeutelten Arbeitgebern das Leben schwer machen um für die, die den ganze Gewinn ja erwirtschaften auch ein Teil des Gewinns zu sichern(wie unverschämt!!!).Um in Krisenzeiten den Aktienkurs wieder zu stabilisiern, haben Unternehmen beispielsweise extra einen Vorrat an "Ballast" angehäuft, der speziell für solche Zwecke noch in den eigenen Reihen gehalten wird, und ohne den die Geschäfte genau so laufen würden. Bei einer Flaute wird der Ballast über Bord geworfen und der Ballon steigt wieder, dass es sich bei dem Ballast um Menschen handelt stört die Finanzlenker nur wenig, sie werden sie nie zu Gesicht bekommen und schliesslich sind das ja irgendwo auch nur Zahlen.
Ausserdem werden durch den technologischen Fortschritt noch viele weitere Stellen wegfallen. Doch die grössten Jobkiller bleiben die Konzernfusionen, die auch weiterhinn für effektiveres wirtschaften und für Gewinnmaximierung (Heil der freien Marktwirtschaft!) sorgen werden.


Genau das wird es geschehen (und wenn nicht, dann noch schlimmer), warum wird es so kommen?
Wie gesagt, den Staatslenkern, wer das auch sein mag, bieten sich keine Optionen, also werden sie (v. a. die Liberalen, die sicher bald auf der Regierungsbank Platz nehmen werden) das tun was die meisten Abeitsplätze zu sichern scheint, also der angeschlagenen Wirtschaft auf die Beine helfen(logisch so muss es ja gehen, ganz klar!!) und sie tun damit gleichtzeitig dass, was ihnen Wählerstimmen verspricht.Denn die Alternative ist wenig populär,die Grossunternehmen zu besteuern(waaas?? die stehen doch sowieso schon alle vor der Insolvenz). Auch wird sie nicht greifen, siehe oben. Also was nun?


Eines ist klar, im Alleingang geht nichts.
Auch, und vor allem desshalb, ist die Europäische Integration (finanziell wie politisch) ein Schritt in die richtige Richtung. Auch um ein Gegengewicht zum Heimatland und Hauptvertreter des modernen Kapitalismus, den USA zu schaffen, die im Namen der Freiheit, aber zum Wohle ihrer Wirtschaft schon zu viele Verbrechen begangen haben, aber das ist ein anderes Thema.

Die Politik muss Global werden, dies wird schwer werden, die Ökonomie hat einen grossen Vorsprung und selbst wenn: Steuerparadiese - als Beispiel - werden sicher nicht leicht auszuheben sein, da sie für die entsprechenden Länder oft die einzige Einnahmequelle bilden.Eine Umstrukturierung der Weltwirtschaftsordnug wäre nötig, ein halbes Jahrhundert falschen Fortschritts müsste man über Bord werfen, dass wird nicht geschehen, oder erst viel später, in einer anderen Welt, die ich nicht mehr erleben möchte.


Die Frage Stoiber oder Schröder stellt sich nur bedingt, unterscheiden wird sich ihre Politik- im Wirtschafftsressort - nur dadurch, dass Schröder wiederwillig und zögernd sich dem Druck des Grosskapitals beugen wird, wenn , und so sieht es aus, keine Alternative dazu gefunden wird, während Stoiber und die FDP diesen Weg aus innerster Überzeugung und mit stolzgeschwällter Brust gehen werden und sie werden sich "Die Retter der Deutschen Wirtschaft" auf ihre Schwarzen Fahnen schreiben, und vielleicht zurecht, aber das Volk, der einfache Mann, wird dafür bitter büßen müssen.

[Anla'Shok]

These ---schaffung eines problems---
Antithese ---opposition zu diesem problem---
Synthese ---lösung dieses problems offerieren---

hallo lieber herr geheimrat.sind wir auch schon im club der geheingesellschaften?