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Musik der 2010er Jahre

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    Musik der 2010er Jahre

    Pop-Musik anhand ihres Erscheinungsdatums nach Jahrzehnten zu gruppieren und von DEN 60er, 70er und 80ern zu sprechen, hat eine gewisse Tradition. In wenigen Wochen enden die 2010er Jahre. Zeit für ein vorläufiges Fazit von mir:

    Richtig viel besonderes fällt mir zur Musik der 2010er nicht ein. Es wurden viele Entwicklungen fortgesetzt, die bereits Ende der 90er oder den 2000ern begonnen hatten. Dazu zählt beispielsweise, dass es eine sehr starke Vereinheitlichung von Mainstream-Musik gibt. Vereinfacht gesprochen: Die Musik, die heute im Radio gespielt wird, klingt irgendwie gleich.
    Hier ein interessanter Beitrag zu diesem Thema:
    Is music moving in the wrong direction? Here is a comparison of todays TOP 20 of 2018 and the TOP 20 of 1998.My Links:RICK BEATO SUMMER MASTERCLASS → https:/...

    Sehr verblüffend.

    Das, was in den 90er Jahren noch als reguläre Musik durchgegangen ist (z.B. R.E.M., Jamiroquai, Neneh Cherry, Björk, Massive Attack), rutscht jetzt in gesellschaftliche Nischen hinein. Diese Nischen werden durchaus mit interessanten Releases bedient, aber die Hörerfahrungen der Menschen entfremden sich dadurch immer weiter voneinander. Bzgl. der wichtigen/besten Songs der 80er Jahre würden wir hier vermutlich auf eine große gemeinsame Schnittmenge kommen. Bei den 2010ern sehe ich das nicht.

    Gleichzeitig habe ich aber den Eindruck, dass Musikgeschmack kaum noch Anlass für Polarisierung bietet. In den 90er Jahren gab es beispielsweise harte Diskurse rund um Kommerzialisierung von Musik (vor allem im Bereich elektronischer Musik). „Kommerz“ war ein Schimpfwort und als Hörer solcher Musik hatte man sich in bestimmten Kreisen für lange Zeit disqualifiziert. Die Rocker hatten wiederum für die Elektroniker weniger übrig, da künstliche Musik für sie ein rotes Tuch war. Solche Animositäten nehme ich heute kaum noch wahr. Man kann heute gleichzeitig Helene Fischer oder AC/DC hören, ohne dafür belächelt zu werden. Ob das jetzt positiv zu bewerten ist, kann ich nicht beurteilen.

    Weiterhin sehe ich, dass sich die Entwicklung von Musik in den 2010ern weiter entschleunigt hat. Wenn man beispielsweise 1980 mit 1989 vergleicht, dann liegen Welten dazwischen – nicht unbedingt im Sinne eines Fortschritts, sondern eher in Bezug auf Soundästhetik oder vorherrschende Genres. Dagegen sehe ich zwischen Releases aus 2010 und 2019 de facto keine Unterschiede. Ein Song aus 2019 hätte genauso gut 2010 herausgekommen sein können. Wirklich ein sehr interessanter Befund, weil man ja häufig hört, dass es heute immer weniger Beständigkeit gibt.

    Ein kleiner Trend, der mir auffällt, ist vielleicht, dass die Pop-Songs heute tendenziell kürzer ausfallen. Nicht selten sind Songs heute unter 3:00 Minuten lang. Längere Intros oder Gitarren-/Saxophon-Solos findet man da nicht mehr. Hat ökonomische Gründe.
    Hier ein interessanter Beitrag dazu:
    Als ich den neuesten Hit von Felix Jaehn bei iTunes gekauft habe, wunderte ich mich über die extrem kurze Spielzeit von 2:40 Minuten.


    Bzgl. des Loudness Wars hat es in den 2010ern keine weitere Zuspitzung gegeben. Die Möglichkeiten, um die Lautheit weiter zu erhöhen, sind allerdings bereits vor 2010 ausgeschöpft gewesen. Es wird weiterhin viel klanglicher Schrott veröffentlicht. Ein Mensch, der in den 80er Jahren in eine Zeitmaschine gestiegen wäre und nach 2019 gereist wäre, würde sich definitiv wundern, wie schlecht vieles klingt. Allerdings gibt es auch weiterhin klanglich gute Aufnahmen zu kaufen.


    Eine kleine ad-hoc-Zusammenstellung der aus meiner Sicht besten Sachen aus 2010-2019:

    Top 10 – Pop:
    Asa - Preacher Man (2010)
    Boy - Little Numbers (2011)
    Balthazar - Do Not Claim Them Anymore (2012)
    Sarah Jarosz - Over the Edge (2013)
    Pharrell Williams – Happy (2014)
    Jewel - Love Used To Be (2015)
    Michael Kiwanuka - Love & Hate (2016)
    Karen Elson – Wonderblind (2017)
    Sophie Hunger - There Is Still Pain Left (2018)
    Emeli Sandé – Survivor (2019)

    Top 10 – Un-Pop:
    Michel Benita - Oran Nan Raiders (2010)
    Stefano Battaglia Trio - Ararat Dance (2011)
    John Surman - On Staddon Heights (2012)
    Laura Mvula - Sing To The Moon (2013)
    Boozoo Bajou - Jan Mayen (2014)
    Scott DuBois - First Light Tundra (2015)
    Black String - Flowing, Floating (2016)
    Chris Thile & Brad Mehldau - Scarlet Town (2017)
    Nils Frahm - All Melody (2018)
    Paolo Fresu, Daniele Di Bonaventura - Laude Novella Sia Cantata (2019)

    Die für mich interessantesten Künster/Bands, die von 2010 bis 2019 erstmals in Erscheinung getreten sind oder da ihren Durchbruch hatten, sind aus meiner Sicht: Snarky Puppy, Agnes Obel, Rhiannon Giddens, Julia Holter, London Grammar, Black String, Villagers, Alice Phoebe Lou, Michael Kiwanuka, Kamasi Washington, Lake Street Dive, Dillon.

    Gefreut, dass sie in den 10'ern immer noch oder wieder mit guten Releases dabei gewesen sind, habe ich mich über: Suzanne Vega, Neneh Cherry, The Orb. Beth Orton, Keb' Mo', Lisa Stansfield, John Scofield.
    Mein Profil bei Last-FM:
    http://www.last.fm/user/LARG0/

    #2
    Zitat von Largo Beitrag anzeigen
    Pop-Musik anhand ihres Erscheinungsdatums nach Jahrzehnten zu gruppieren und von DEN 60er, 70er und 80ern zu sprechen, hat eine gewisse Tradition. In wenigen Wochen enden die 2010er Jahre. Zeit für ein vorläufiges Fazit von mir:

    Richtig viel besonderes fällt mir zur Musik der 2010er nicht ein. Es wurden viele Entwicklungen fortgesetzt, die bereits Ende der 90er oder den 2000ern begonnen hatten. Dazu zählt beispielsweise, dass es eine sehr starke Vereinheitlichung von Mainstream-Musik gibt. Vereinfacht gesprochen: Die Musik, die heute im Radio gespielt wird, klingt irgendwie gleich.
    Hier ein interessanter Beitrag zu diesem Thema:
    https://www.youtube.com/watch?v=rn85sCVEGOw
    Mir fällt eigentlich zu dem Thema auch nicht viel ein. Die Musik hat sich nicht besonders stark gewandelt gegenüber den 00er Jahren. Dass die Musik die im Radio gleicher ist als damals mag sein, aber dass Beispiel in dem verlinkten Video ist natürlich deutlich übertrieben, da es hier doch extra recht ähnliche Songs raussucht wurden (keine davon habe ich je gehört).

    .. Diese Nischen werden durchaus mit interessanten Releases bedient, aber die Hörerfahrungen der Menschen entfremden sich dadurch immer weiter voneinander. Bzgl. der wichtigen/besten Songs der 80er Jahre würden wir hier vermutlich auf eine große gemeinsame Schnittmenge kommen. Bei den 2010ern sehe ich das nicht. Gleichzeitig habe ich aber den Eindruck, dass Musikgeschmack kaum noch Anlass für Polarisierung bietet. In den 90er Jahren gab es beispielsweise harte Diskurse rund um Kommerzialisierung von Musik (vor allem im Bereich elektronischer Musik). „Kommerz“ war ein Schimpfwort und als Hörer solcher Musik hatte man sich in bestimmten Kreisen für lange Zeit disqualifiziert. Die Rocker hatten wiederum für die Elektroniker weniger übrig, da künstliche Musik für sie ein rotes Tuch war. Solche Animositäten nehme ich heute kaum noch wahr. Man kann heute gleichzeitig Helene Fischer oder AC/DC hören, ohne dafür belächelt zu werden. Ob das jetzt positiv zu bewerten ist, kann ich nicht beurteilen.
    Das trifft den Nagel auf den Punkt. Über die 90iger kann ich natürlich nicht so viel sagen, da ich damals noch zu jung war, aber in den letzten 10 Jahren hat sich mein Musikgeschmack auch stark gewandelt wohingegend ich mich während meiner Kindheit nicht besonders dafür interessiert hatte. Immer wieder habe ich neue EDM-Subgenres und Metal-Subgenres endeckt.

    Da schon eine Liste gepostet hast werde ich auch eine erstellen, aber anders sortiert

    Top 3 aus den Top100-Charts (Kein Anspruch auf Richtigkeit, nur schnell zusammen gesucht):

    2010 Katey Parry - Teenage Dream / Amy Mac Donald - Don´t tell me that its over / Taio Cruz - Break your Heart
    2011 Avicii - Levels / David Guetta - Titanium / Bruno Mars - Grenade
    2012 Loreen - Euphoria / Taio Cruz - Hangover / Linkin Park - Burn it down
    2013 Avicii - Wake Me Up / One Republic - Counting Stars / Eldie Goudling - Lights
    2014 Lilly Wood & the Prick & Robin Schulz - Prayer in C / Robin Schulz - Sun Goes Down / Coldplay - A Sky full of Stars
    2015 Avicii - Waiting for Love / ? / ?
    2016 Alan Walker - Faded / Imany - Dont be so shy / ?
    2017 Kygo & Selena Gomez - It Aint Me / The Chainsmokers & Coldplay - Something just like this
    2018 Dynoro & Gigi d Agostino - In my Mind / ? / ?
    2019 Lewis Capaldi - Someone you loved / Robin Schulz - Speechless / Avicii - SOS

    Jedoch sind dies nicht die Musiker / Songs für welche ich mir wirklich interessiert habe. Nur wenige dieser Songs gehören zu meinen Alltimefavorites (Counting Stars, Wake Me Up, Levels, Prayer in C). Habe mich erst für Trance und Power Metal interessiert, später für Symphonic Metal, Crossover, 80iger Charts & Rockmusik und dieses Jahr kam z.B. noch Synthwave hinzu. (Natürlich fehlt hier noch ein bisschen was, aber das sind die größten Posten).

    Ich falle auch genau in dein obiges Beispiel weil ich sowohl Rock als auch EDM liebe.

    Meine wahren Favouriten sind in den Top 100 Charts nicht mal vertreten. Und selbst Rockmusik welche ja schon irgendwie Mainstream sein sollte ist dort ebenfalls nicht vertreten. Kann das gar nicht verstehen, eigentlich erschreckend

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      #3
      Es gibt mittlerweile so viele Küstler und Richtungen, dass man mittlerwiele gar nicht mehr von einem gewissen prägenden Stil sprechen kann. Allerdings muss man schon sagen, dass 201X ein Stil bekannter aufkam und seine Duftmarke hinterlassen hat: dubstep. War eine Zeit lang relativ populär. Ich persönlich mag es nicht, aber neutral betrachtet ist das schon erwähnenswert. Auch ziemlich populär finde ich ist in letzter Zeit K-pop geworden. Ich habe K-pop schon 200X gehört, war damit in der Zeit aber ziemlich allein in Deutschland. Heutzutage mögen das ziemlich viele junge Leute hier. Klar, ist kein richtiges genre, aber erwähnenswert dennoch.

      Mich persönlich haben 201X Animationsserien aus Nihon weiter sehr geprägt und diese bringen immer einen ganzen Batzen an Musik und auch -stilen mit. Anders als in Deutschland,UK oder den USA hat praktisch jede Serie in Nihon ein opening/ending, die die Kurzform eines normalen songs von Künstlern sind. Zusätzlich werdne auch viele songs gemacht, die zu bestimmten Charakteren der Serie passen, sogenannte character songs. Natürlich gibts sowieso auch den normalen scroe/soundtrack für ene Serie. Da kommt ordentlich was zusammen und ich hab 201X fast ausschließlich Musik aus dieser Ecke oder nahe verwandtes (Alben der entsprechenden Künstler, auch Spiele wie touhou) gehört. Diese Musik ist zwar gerne auch in den charts in Nihon präsent, aber in den charts der USA oder UK sind die nicht vorhanden. Würde ich Künstler sagen, die für mich in meiner Musikwelt 201X irgendwie herausstechen, dann sind das wohl Fhána, Zytokine, TRUE, 澤野弘之 und vlt. noch nano.RIPE.

      Es gibt also durchaus verschiedene Standpunkte, was denn die Musik eines Jahrzehnts denn gewesen sein soll.

      Eines sei aber gesagt: Helene Fischer ist keine Musik. ;P

      Zitat von Largo Beitrag anzeigen
      Ein kleiner Trend, der mir auffällt, ist vielleicht, dass die Pop-Songs heute tendenziell kürzer ausfallen. Nicht selten sind Songs heute unter 3:00 Minuten lang. Längere Intros oder Gitarren-/Saxophon-Solos findet man da nicht mehr. Hat ökonomische Gründe.
      Hier ein interessanter Beitrag dazu:
      https://rewerb.com/lieder-kuerzer-3min-aufmerksamkeit/
      Finde ich gar nicht. Ich höre viele pop songs, allerdings eher aus Nihon. Ich hab das Gefühl, dass es immer öfter auch längere gibt. Die letzte drei neuen pop songs, die ich in meiner fav-Liste habe, sind allesamt mindstens 250 s lang. Spürbar unter 200 s habe ich eigentlich selten was und wenn, dann ist es ohne Gesang (soundtrack, interlude etc.)
      Zuletzt geändert von cowboy bebop; 15.12.2019, 19:04.

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        #4
        Habe mir gerade noch überlegt noch eine echte Top 10 der 10er Jahre zu posten, aber das kriege ich einfach nicht hin. Songs komplett gegensätzliche Genres in eine Rangliste zu packen widerspricht mir einfach.

        Künstler die für mich heraus gestochen sind sind Nighwish (Speerspitze des Synthphonic Metal), Within Temptation (Ständiger Wandel zwischen Metal, Pop und Rock-Einflüssen), Lindsey Stirling (Dubstep-Violin, beflügelt vom Dubstep-Trend), Piano Guys (Synthese aus Klassik und Moderne, schneint momentan auch im Trend zu sein) und als Genre das wiederaufgekommene Synth-Wave (gehypt, aber für Radio-Mainstream reichts trotzdem nicht)

        dass 201X ein Stil bekannter aufkam und seine Duftmarke hinterlassen hat: dubstep. War eine Zeit lang relativ populär. Ich persönlich mag es nicht, aber neutral betrachtet ist das schon erwähnenswert. Auch ziemlich populär finde ich ist in letzter Zeit K-pop geworden. Ich habe K-pop schon 200X gehört, war damit in der Zeit aber ziemlich allein in Deutschland. Heutzutage mögen das ziemlich viele junge Leute hier. Klar, ist kein richtiges genre, aber erwähnenswert dennoch.
        Ja das stimmt wohl. Bin Anfang der 2010er ungewollt über Lindsey Stirlings Youtubeerfolg dazu gekommen. War tatsächlich ziemlich erfolgreich soweit ich gehört habe.

        Ich habe K-pop schon 200X gehört, war damit in der Zeit aber ziemlich allein in Deutschland. Heutzutage mögen das ziemlich viele junge Leute hier. Klar, ist kein richtiges genre, aber erwähnenswert dennoch.
        Das scheint irgendwie an mir vorbei gegangen zu sein. Ich habe den Hype um Psy - Gangnamstyle (zumindest Psy kann ich nicht besonders leiden) mitbekommen, aber ich dachte das war es dann auch schon wieder mit K-Pop. Was ist denn hier aktuell zum Beispiel erfolgreich?

        Mich persönlich haben 201X Animationsserien aus Nihon weiter sehr geprägt und diese bringen immer einen ganzen Batzen an Musik und auch -stilen mit. Anders als in Deutschland,UK oder den USA hat praktisch jede Serie in Nihon ein opening/ending, die die Kurzform eines normalen songs von Künstlern sind. Zusätzlich werdne auch viele songs gemacht, die zu bestimmten Charakteren der Serie passen, sogenannte character songs. Natürlich gibts sowieso auch den normalen scroe/soundtrack für ene Serie. Da kommt ordentlich was zusammen und ich hab 201X fast ausschließlich Musik aus dieser Ecke oder nahe verwandtes (Alben der entsprechenden Künstler, auch Spiele wie touhou) gehört. Diese Musik ist zwar gerne auch in den charts in Nihon präsent, aber in den charts der USA oder UK sind die nicht vorhanden. Würde ich Künstler sagen, die für mich in meiner Musikwelt 201X irgendwie herausstechen, dann sind das wohl Fhána, Zytokine, TRUE, 澤野弘之 und vlt. noch nano.RIPE.
        Hm, da habe ich durchaus natürlich auch einiges mitgekriegt allein dadurch das ich vor einigen Jahren viel Anime gesehen habe. Ich habe es aber bei den Openings meist belassen und mich nicht für weitere Songs interessiert. Ich denke mal Alben von diesen Künstlern werden die Alben gar nicht international vermarktet und nur auf japanischen Seiten verkauft, das würde ich den Japanern jedenfalls zutrauen. (Ich habe nämlich in den letzten Jahren schon in Vlogs und auch im Videospielentwicklerbereich gehört, das japanische Firmen sich stets aufs Inlands fokussieren und den Westen nur sehr nachrangig im Blick haben).

        Abgesehen von Anime-Openings von denen mir einige gefallen, einige nicht (J-Pop ist eben nicht gleich J-Pop, da wird denke ich viel Unterschiedliches einfach mit einem Begriff zusammen gekehrt) habe ich noch die Soundtracks der Trails in the Sky und Trails of Cold Steel (JRPGs des kleinen Studios Falcom) gehört. Davon sind die Openings und Endings mit Gesang. In diesen Soundtracks verstecken sich so einige Perlen, weil Falcom einfach instrumental eine Wucht ist. Die Soundtracks gibts sogar bei Spotify.

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          #5
          Die 2010er werden jedenfalls mit dem Auf bzw.-Abstieg der EDM (Guetta,Avicci etc) in Verbindung gebracht werden. Gefolgt von der Mainstreamisierung des HipHop, der derzeit alle Charts und Streaming generell dominiert. Vielleicht gibts ja dann wieder ein Gitarrensound Revival. War ja in den 2000ern ähnlich. Mit Wanda und Bilderbuch sind 2 Bands aus Österreich äusserst erfolgreich in DEU, was mich freut da hier Qualität vorhanden ist. Für mich bleiben jedenfalls viele viele unvergessliche Konzerte...inklusive unserem grossen Wiener Export: Moneyboy!
          ;-)
          "Unveräußerliche... Menschenrechte … Schon allein das Wort ist rassistisch!"
          Azetbur

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            #6
            Zitat von _Atlanter_ Beitrag anzeigen
            Das scheint irgendwie an mir vorbei gegangen zu sein. Ich habe den Hype um Psy - Gangnamstyle (zumindest Psy kann ich nicht besonders leiden) mitbekommen, aber ich dachte das war es dann auch schon wieder mit K-Pop. Was ist denn hier aktuell zum Beispiel erfolgreich?
            Psy ist die AUsnahme, das war einfach ein alberner song mit witzigem Video. Normalerweise ist immer irgendeine boyband oder girlband gerade am populärsten, die in Konkurrenz mit anderen stehen und nach eingen Jahren ebbt der hype um die eine band ab, dafür kommt eine andere empor. 200X hab ich in meinem realen Umfeld (also jetzt nicht web) niemanden überhaupt nur im Ansatz gekannt, der auch nur irgendwie an was aus der ostasiatischen Ecke interessiert ist. 201X, vor allem gegen Ende, bin ich dagegen selbst in meiner Heimatprovinz schonmehreren jungen Leuten begegnet, die K-pop hören und dort ihre Lieblingsbands verorten. Welche bands momentan aktuell und gut sind? Keine Ahnung, bin aus K-pop irgendwie raus.

            Zitat von _Atlanter_ Beitrag anzeigen
            Hm, da habe ich durchaus natürlich auch einiges mitgekriegt allein dadurch das ich vor einigen Jahren viel Anime gesehen habe. Ich habe es aber bei den Openings meist belassen und mich nicht für weitere Songs interessiert. Ich denke mal Alben von diesen Künstlern werden die Alben gar nicht international vermarktet und nur auf japanischen Seiten verkauft, das würde ich den Japanern jedenfalls zutrauen. (Ich habe nämlich in den letzten Jahren schon in Vlogs und auch im Videospielentwicklerbereich gehört, das japanische Firmen sich stets aufs Inlands fokussieren und den Westen nur sehr nachrangig im Blick haben).

            Abgesehen von Anime-Openings von denen mir einige gefallen, einige nicht (J-Pop ist eben nicht gleich J-Pop, da wird denke ich viel Unterschiedliches einfach mit einem Begriff zusammen gekehrt) habe ich noch die Soundtracks der Trails in the Sky und Trails of Cold Steel (JRPGs des kleinen Studios Falcom) gehört. Davon sind die Openings und Endings mit Gesang. In diesen Soundtracks verstecken sich so einige Perlen, weil Falcom einfach instrumental eine Wucht ist. Die Soundtracks gibts sogar bei Spotify.
            Die Nihoner sind musikalisch sehr begabt, deswegen bringens da unterschiedliche Stile auch zu nationalem Ruhm und via Animationswerken kommt das auch in die Welt. Zugang zur Musik geht natürlich über internet. Die bekanntesten bands und Stücke gibts sowieso bei Apple und Spotify etc., Alben auf Datenscheibe kann man mittlerweile auch recht einfach über online shops sich zuschiffen lassen.

            Da komme ich auch zu dem Punkt: Das internet. War das internet in 200X noch nichtso arg in der Breite des Alltags verbreitet, so hat sich das mit 201X und dem Aufkommen der ultramobilen PCs (aka smartphones) enorm geändert und nun ist das internet überall. Das schägt auch auf dem Musikkonsum über. Sagen wir beispielsweise 198X war man noch komplett von Radio oder Plattenläden abhängig, die natürlich nicht alles verkauft haben und das auch logistisch nicht konnten, so waren 199X mit den CDs schon mehr drin (mehr Musik auf weniger Raum) und die Anfänge von Musikdateien gabs auch schon. Seit 200X und erst recht 201X mit dem internet bekommt man heutzutage Musik selbst vom hintersten Straßenmusikanten aus Timbuktu. Also gibt es heutzutage auch viel breiteres Interesse für speziellere Musik, einfach weil das Angebot größer und weiter ist. Konnte man damals nur Rock-Schallplatten imm Musikladen kaufen, war irgendwie klar, wenn dann sich glam rock oder heavymetal oder sowas eher durchgesetzt hat bei den Hörern. Heute aber geht alles und desegen sticht nichts mehr so ricchtig heraus. Jeder findet heute seinen Geschmack.

            Ich glaube somit auch, dass sich 202X nicht viel ändern wird. Was vlt. in die Musikwelt einziehen wird ist VR. Man wird halt in der Wahrnehmung von Musikkünstlern eine weitere Option haben: Per VR direkt in ein Konzert oder ein Musikvideo eintauchen, also direkt mit dabei sein. Aber ein genre ist das sicherlich nicht.

            Kommentar


              #7
              Ich kann den 2010ern musikalisch absolut nichts abgewinnen.
              Das, was in den Charts ist, klingt alles beliebig und austauschbar.
              Waren die 80er, 90er und auch die 2000er noch unterschiedlich und interessant, finde ich die Mainstreammusik der 2010er absolut langweilig.
              Natürlich gab es auch gute Ausnahmen, wie hier schon genannt Lindsey Stirling. Oder BABYMETAL.
              Aber sowas ist in den Charts in Deutschland nicht zu finden.
              Oder der für mich unverständliche Hype um Ed Sheeran. Besonders klingt seine Musik nicht. Mir ist rätselhaft, warum der soviele Anhänger hat.


              Ich höre weiterhin am liebsten 80er. Die Musik war und ist super!
              In 30 Jahren wird so allerdings niemand über die 2010er reden.
              Zuletzt geändert von Cavit; 21.12.2019, 18:26.
              "Der Herr vergibt alles. Aber ich bin nur ein Prophet, ich muss nicht vergeben.
              Amen."

              Zachary Hale Comstock

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                #8
                Bei genauerem Hinsehen habe ich tatsächlich noch zwei interessante Musikstile identifiziert, die in den 2010ern präsent waren. Also nicht unbedingt in den Charts präsent, aber auffällig genug für Menschen, die sich aktiv für Musik interessieren.

                Ich habe dazu einige sehr gute Songs als Hörbeispiele verlinkt.

                1) (Retro-)Soul: In den 2010ern gab es sehr viele Musiker und Bands, die an die Tradition der Soul-Musik der 1950er, 1960er und 1970er angeknüpft haben, also an so etwas wie Sam Cooke, Marvin Gaye oder Aretha Franklin. Das ist etwas völlig anderes als die Soul-Musik der 1990er und 2000er Jahre, die stark von Hip-Hop beeinflusst war (z.B. Erykah Badu). Typisch ist ein Vintage-Sound, der sehr oldschoolig klingt.

                Beispiele:
                Michael Kiwanuka – Love & Hate: https://www.youtube.com/watch?v=aMZ4QL0orw0
                Curtis Harding – Where We Are: https://www.youtube.com/watch?v=TVIKdkS78tQ
                The Teskey Brothers – Pain and Misery: https://www.youtube.com/watch?v=lBFZNVxG86o
                Tedeschi Trucks Band - Anyhow: https://www.youtube.com/watch?v=NwgEELSShrU
                Black Pumas – Fire: https://www.youtube.com/watch?v=0t1Pm2HHcQo
                Durand Jones & the Indications – Smile: https://www.youtube.com/watch?v=9-s1u6AxklE
                Leon Bridges – Smooth Sailin': https://www.youtube.com/watch?v=HYplnRjMVhM
                Gary Clark Jr. - The Healing: https://www.youtube.com/watch?v=HP1Zf04X1Jc

                2) Westafrikanische Musik: Für unsere moderne Musikwelt halt westafrikanische Musik eine besondere Bedeutung, weil Westafrika der Ursprung der Sklaven ist, die ihre Musiktraditionen nach Amerika gebracht haben und es dort in andere Formen verwandelt haben (z.B. Blues, Jazz, Funk, Soul). In den 2010ern gab es relativ viele Musiker, die traditionelle westafrikanische Musik mit ihren typischen Rhythmen, Harmonien und Instrumenten und eine moderne Soundästhetik miteinander verknüpfen.

                Beispiele:
                Tamikrest – Timtar: https://www.youtube.com/watch?v=wiwk123LdlM
                Tinariwen – Imidiwan Ahi Sigdim: https://www.youtube.com/watch?v=7At_o-mbvaM
                Imarhan – Tahabort: https://www.youtube.com/watch?v=-Ek1BqoZHRE
                Aziza Brahim – Sahari: https://www.youtube.com/watch?v=wj4ScVKQJFg
                Bassekou Kouyate & Ngoni Ba – Abe Sumaya: https://www.youtube.com/watch?v=ZSPmh-6-bpg
                Fatoumata Diawara – Nterini: https://www.youtube.com/watch?v=4gmGL5SqhaY
                Oum – Taragalte: https://www.youtube.com/watch?v=297klwcKKmI
                Sona Jobarteh – Gambia: https://www.youtube.com/watch?v=PtmmlOQnTXM

                Viel Spaß damit !
                Zuletzt geändert von Largo; 28.03.2020, 13:55.
                Mein Profil bei Last-FM:
                http://www.last.fm/user/LARG0/

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