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Woher kommt der Musikgeschmack?

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    #16
    Ich denke das du das ganz gut gesagt hast.

    Das hört sich für mich sehr vernünftig und nicht so herablassend an.

    Es gibt sogar Schlagerlieder die ich auch gerne höre. Aber meistens die älteren.

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      #17
      naja ich denke schon das der musik geschmack gerade bei den teenis sehr von dem fehrnsehn und so geprägt wird! oder warum sollte jemand eine "band" wie tokio hotel gutfinden sollte?

      auserdem ziehlen die platten firmen gerade auf die jugentlichen ab ca 12-13! habe durch zufall mal die songtexte der band simple plan in die finger bekommen! da sieht man mal genau was sie bezwecken wollen! die texte sagen genau das aus was man in der pupatät fühlt! und damit kommt man dann in die charts!

      also mir ist das volkommen egall wer oder was da rumkricht! 97% davon ist eh nur müll! wenn eine meinerlieblingsbands (billi talent) es in die charts schafft macht mich das froh und es gibt etwas mehr gerechtigkeit auf dieser welt!!! aber habe ich dadurch den geschmack der gemeinheit adaptiert?

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        #18
        Zitat von Sukie
        Jugendliche und jüngere Leute allgemein sind wesentlich empfänglicher für die Hitmaschinerie, ebenso solche Leute, die Musik zum Abschalten oder Zudödeln hören, jedoch keinen Wert auf Texte oder eine bestimmte Richtung legen.
        Wo liegt das Problem, Musik zum Abschalten oder Einschlafen zu hören? Ich mache das auch oft so. Es gibt doch nichts schöneres als sich von esoterischen Klängen berauschen zu lassen und auf diese Weise in eine andere Realität hinüberzugleiten.
        Auch gehöre ich zu der Gruppe von Leuten, für die Texte keine Rolle spielen. Ich betrachte die menschliche Stimme und deren Gesang lediglich als ein Instrument unter vielen, so wie Bratsche, Saxophon oder Gitarre. Auf den Text achte ich dabei genauso selten, wie ich darauf achte, welche Note oder welcher Akkord gerade gespielt wird. Meist höre ich allerdings Musik, wo es entweder gar keinen Gesang (Instrumentalstücke) oder Gesang ohne Text (z.B. bei Dhafer Youssef) gibt.
        Trotzdem zähle ich ganz und gar nicht nicht zu denen, die auf die Marketingmaßnahmen der Musikindustrie hereinfallen.

        Zitat von Skymarshal
        Also das kann ich auch nicht bestätigen. Klar gibt es irgendwo einen Anspruch den Intellektuelle eher an Musik stellen. Wie z.B. geistreiche kritische Texte oder komplexere-abwechslungsreiche Strukturen im Aufbau der Musik.

        Eigentlich kenne ich genug die studieren oder studiert haben, trotzdem auch alles hören was der "normale" Mensch auch hört.
        Ich bin eigentlich auch der Meinung, dass selbst "anspruchsvolle" Musik von jederman verstanden werden kann, denn um Musik zu hören und zu verstehen braucht es kein theoretisches Wissen.
        Trotzdem scheint es einen Zusammenhang zu geben zwischen Bildungsniveau/Schichtzuhörigkeit und Musikgeschmack. "Anspruchsvollere" Musik wird dabei überproportional häufig in besser gebildeten Kreisen gehört. Jedoch glaube ich nicht, dass das am Intelligenzquotienten liegt, sondern eher am sozialen und kulturellen Umfeld. So kommen Kinder aus der Oberschicht viel früher mit der hohen Kunst in Berührung und können sich freier (ihren Neigungen gemäß) entfalten. In der Unterschicht geht es dagegen viel grober zur Sache. Von Schöngeistern und Avantgardisten hält man da nicht sehr viel. Demensprechend erfolgt auf diese Weise eine entscheidende Weichenstellung hinsichtlich des Musikgeschmacks.

        Zitat von Nopper Beitrag anzeigen
        Der Einfluss von Musikfernsehen und Radio wird hier doch etwas überbewertet gesehen. Die Vorstellung das Jugendliche bevorzugt Charts hören ist nun wirklich von gestern, wenn sie denn überhaupt mal aktuell war. Schaut euch die Media Control Charts an und ihr werdet sehen, dass zum Top Ten Hit ein paar tausend verkaufte Kopien ausreichen.
        Die Media-Control-Charts bilden ja auch nicht den Musikgeschmack der Bundesbürger ab, sondern lediglich die Zahl der verkauften Singles bzw. Alben. Dass sich durch illegale Tauschbörsen und CD-Brenner die Absatzzahlen (vor allem von Singles bzw. Maxi-CDs) verringert haben, ist schließlich kein Geheimnis. Die Frage ist nun, welche Musikpräferenzen diejenigen Leute haben, die von Media-Control nicht mehr erfasst werden. Ich behaupte, die meisten davon richten ihre Hörgewohnheiten nach den Charts aus.

        Zitat von Nopper Beitrag anzeigen
        Zum Punkt, dass gewisse Musik bei der Masse Anklang findet, das liegt einfach an dem harmonischen Charakter. Der Sinn für Symmetrie und Gleichförmigkeit steckt in uns allen.
        Das mag ein wichtiges Argument sein, warum bestimmte Musikrichtungen (z.B. Rock, Techno oder Hip-Hop) beliebter sind als andere (z.B. Free-Jazz oder Zwölfton-Musik). Allerdings tue ich mir schwer damit zu glauben, dass z.B. die Musik von Britney Spears "harmonischer" und "schöner" sein soll als etwa die des Pianisten Brad Mehldau.
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          #19
          Zitat von Jaques-la-Croix Beitrag anzeigen
          97% davon ist eh nur müll! wenn eine meinerlieblingsbands (billi talent) es in die charts schafft macht mich das froh und es gibt etwas mehr gerechtigkeit auf dieser welt!!! aber habe ich dadurch den geschmack der gemeinheit adaptiert?
          Genauso sowas meinte ich. Niemand zwingt dich Chartmusik zu hören. Aber zu unterstellen das 97% der Musik schlecht sind zeugt von Unkenntnis und beruht auf Vorurteilen.


          @Largo: Kann sein das es so ist. Ich kenne aber persönlich niemanden der aus ner Oberschicht kommt und nur Klassik hört. Die meisten mit denen ich in der Jugendzeit auch befreundet war(teilweise noch bin) habe ganz normale Sachen gehört. Teilweise sogar eher das Gegenteil(vom Anstand ) wie Punk und Heavy um zu rebellieren. Da waren Lehrer, Arzt,Ingeneurs - und Anwaltskinder mit bei. Oder zählen die noch zur Mittelschicht?

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            #20
            Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
            @Largo: Kann sein das es so ist. Ich kenne aber persönlich niemanden der aus ner Oberschicht kommt und nur Klassik hört. Die meisten mit denen ich in der Jugendzeit auch befreundet war(teilweise noch bin) habe ganz normale Sachen gehört. Teilweise sogar eher das Gegenteil(vom Anstand ) wie Punk und Heavy um zu rebellieren. Da waren Lehrer, Arzt,Ingeneurs - und Anwaltskinder mit bei. Oder zählen die noch zur Mittelschicht?
            Wahrscheinlich haben wir beide recht.
            Angenommen 80% der Oberschicht-Menschen hören Pop (also Schlager, Rock, Techno usw.) und 20% hören eher "anspruchsvolle" Musik (also klassische Musik, neue Musik, Jazz usw.). Und von den Unterschicht-Leuten hören 99% Pop und 1% anspruchsvolle Musik.
            Das würde bedeuten:
            1. In der Oberschicht wird hauptsächlich Pop gehört.
            2. In der Oberschicht wird überproportional häufig "anspruchsvolle" Musik gehört.

            Zum Thema "Sozialstatus vs. Musikgeschmack" gibt es hier noch einen netten Artikel:
            http://science.orf.at/science/news/49025

            Musikgeschmack: Eine Frage des Sozialstatus?

            Die Vorliebe für bestimmte Musik korrelliert mit dem Bildungsniveau und dem sozialen Status ihrer Hörer - zumindest war das bisher so. Kultursoziologische Studien in Nordamerika berichten nun von der langsamen Auflösung dieses Zusammenhangs: Sozial hochgestellte Personen etwa beweisen ihre Weltläufigkeit immer stärker durch die Streuung ihres Musikgeschmacks und nicht wie bisher aufgrund ihres Hanges zu E-Musik. Eine aktuelle Studie aus Deutschland hingegen sieht die direkte Zuordenbarkeit von Sozialstatus und klassischer Musik nach wie vor als gegeben.

            Intellektuelle und sozial hochgestellte Personen haben in den 90er Jahren ihre musikalischen Vorlieben deutlich verändert, behaupten jüngere US-amerikanische Studien aus der Kultursoziologie. Danach bevorzugen Menschen mit hohem Sozialstatus nicht mehr nur klassische Musik, sondern hören fast alle populären Musikstile.

            Diese "Allesfresser-Hypothese" nimmt der Musikwissenschaftler Hans Neuhoff kritisch unter die Lupe, wie das sozialwissenschaftliche Internet-Projekt "sowinet.de" berichtet.

            "Allesfresserei" als Merkmal höherer Geschmackskultur
            Die These, die vor allem der US-amerikanische Wissenschaftler Richard Peterson vertritt, scheint frühere Erkenntnisse der Musiksoziologie auf den Kopf zu stellen. Klassische Musik ist demnach kein Charakteristikum mehr für den sozialen Rang ihrer Hörer, und umgekehrt legen Menschen aus der Oberschicht auch gar keinen großen Wert mehr auf eine Abgrenzung der "edlen" klassischen Musik von populäreren Musikstilen.

            Peterson geht sogar davon aus, dass heutzutage gerade die musikalische "Allesfresserei" ein Merkmal höherer Geschmackskultur sei: Für den modernen Kulturmenschen ist es fast unwürdig, sich nicht in allen Musikrichtungen auszukennen.

            In Deutschland bleibt man elitär
            Der Berliner Musikwissenschaftler Hans Neuhoff suchte nun nach solchen Allesfressern unter deutschen Konzertbesuchern. Zwischen November 1998 und Oktober 1999 wurden insgesamt 6.443 Besucher von 20 Konzerten in Berlin zu musikbezogenen Themen und zu ihrer sozialen Selbstbeurteilung befragt.

            Neuhoff kommt in seiner Studie zu ganz anderen Ergebnissen als die amerikanische Untersuchung. Demnach kann in Deutschland von musikalischer Allesfresserei kaum die Rede sein: Wer die "intellektuelle" klassische Musik bevorzugt, der kann ganz nach traditionellem Muster mit den meisten anderen Musikstilen wenig anfangen.

            Oft lehnen diese elitären Hörer andere Musikrichtungen sogar ab. Nur die Jüngeren hören zusätzlich zur Klassik noch Rock oder Pop, auf Schlager oder Volksmusik jedoch blicken sie herab.

            Unterschiedliche Musikstile
            Neuhoff hinterfragt, inwieweit die unterschiedlichen Resultate möglicherweise auf methodische Ursachen zurückzuführen sind. So kann etwa die Auswahl der Musikstile nicht exakt aus der amerikanischen Studie übernommen werden.

            Bluegrass, Gospel und Blues...
            Der Amerikaner Peterson ging von acht verschiedenen Musikrichtungen aus: Rock, Broadway musicals, Country Music, Mood/Easy Listening, Bluegrass, Gospel, Blues und Big Band Music. Die deutsche Liste stützt sich dagegen auf Rock, Musical, Country & Western, Pop, Schlager, Volksmusik, Dance/Wave sowie Rap/Hip Hop und Heavy Metal/Punk/Hardcore.

            Nur drei der Kategorien stimmen in beiden Listen überein. Mood/Easy Listening kann man zwar noch zum Pop zählen, doch Bluegrass, Gospel und Blues sind spezielle amerikanische Stilrichtungen, die in dieser Form in Europa nur wenig Verbreitung gefunden haben.

            Nationale Musikkulturen
            Vor allem aber führt Neuhoff die kulturellen Differenzen zwischen Europa und den USA als Ursache für die ungleichen Ergebnisse an. Insgesamt zeigten sich offenbar die Amerikaner toleranter, was ihre musikalischen Vorlieben betrifft.

            Auch sind die Grenzen zwischen U- und E-Musik in den USA fließender als in Europa. Gerade die Country- und Western-Musik, scheinbar das natürliche Gegenstück zur deutschen Volksmusik, besitzt in Amerika einen ganz eigenen Stellenwert.

            Country als US-Kulturbestandteil
            Während deutsche Bildungsbürger Volksmusik mit Nichtachtung strafen, ist die Country- und Westernmusik in den Vereinigten Staaten wesentlicher Bestandteil der Kultur, sie gilt sogar als authentische Musik des weißen Amerika.

            Zugleich bleibt die klassische Musik ihrem Ursprung nach in Europa verwurzelt und wird in Amerika als Importartikel angesehen. Dass dort Opernhäuser und Orchester - anders als in Europa - privatwirtschaftlich betrieben werden, trägt auch nicht gerade zur Verbreitung klassischer Musik in den USA bei.

            Musik als Statussymbol?
            Vor allem in Deutschland ist dagegen die E-Musik fest in Geschichte und Gesellschaft verankert. Nach wie vor, führt Neuhoff aus, gibt es in Deutschland europaweit die meisten Musikschulen, die meisten Orchester und Opernhäuser sowie die meisten musikproduzierenden Rundfunkanstalten.

            Dennoch will der Berliner Musikwissenschaftler einen Wandel im Musikgeschmack nicht gänzlich abstreiten: Vor allem junge, hoch Gebildete gaben in der Umfrage an, neben Klassik auch Rock- und Popmusik zu mögen.

            Selektives Hören bei besonders Interessierten
            Einem Grund für die nur scheinbare Verbreitung der Allesfresserei widmet der Musikwissenschaftler besondere Aufmerksamkeit: Wem Musik nicht so wichtig ist, dem dürfte recht gleichgültig sein, was er hört, also findet er oder sie alles gut.

            Gerade solche Freunde klassischer Musik, die häufig Konzerte besuchen und demnach wohl als sehr musikinteressiert gelten können, legen auch besonderen Wert darauf, nur das Richtige zu hören. Je mehr Interesse an Musik, desto selektiver ist also der musikalische Geschmack. Dieser Faktor ist sogar wichtiger als das Alter oder eben der soziale Status selbst.

            Offenbar ist die Gruppe der elitären Musikhörer mit den Statuseliten nicht oder nicht mehr identisch: Zum Beispiel legen wahrscheinlich "Yuppies" auf ganz andere Signale ihres hohen Sozialstatus Wert als ausgerechnet auf den Musikgeschmack, meint Neuhoff: Die Marke ihres Autos gebe darüber doch viel besser Auskunft.
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              #21
              Ich denke auch das die "Allesfresserei" hier populärer wird. Es ist für viele eine Art musikalische Allgemeinbildung.

              Bei mir ist es eher so das ich einfach schon immer dafür offen war. Es gibt für mich überall gute und schlechte Lieder.

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                #22
                Zitat von Skymarshal Beitrag anzeigen
                Ich denke auch das die "Allesfresserei" hier populärer wird. Es ist für viele eine Art musikalische Allgemeinbildung.
                Mir sind die musikalischen "Allesfresser" ziemlich suspekt. Man hört bzw. liest zwar von vielen Leuten, dass sie sich "alles" anhören. Aber Hand auf's Herz: das kann ja wohl nicht ernst gemeint sein.
                Jemanden, der sich von Free-Jazz und Zwölfton-Musik über Indie-Rock und Techno bis hin zu Schlager und Volksmusik alles anhört, gibt es einfach nicht.
                Ich glaube, bei vielen "Allesfressern" bechränkt sich das "Alles" eher auf einen kleinen Ausschnitt populärer Musik z.B. leichte Klassik (André Rieu), Jazz, der kein Jazz ist (z.B. Frank Sinatra) und halt Pop-Musik, die im Radio kommt. Es würde wohl auch den menschlichen Geist überfordern, alles zu kennen und zu schätzen. Ich selbst kenne trotz meiner ca. 700 CDs nur einen Bruchteil des auf unserer Welt vorhandenen musikalischen Repertoires. Wie soll dann jemand erst jemand schaffen, der sein ganzes musikalisches Wissen aus dem Hit-Radio bezieht? Ich halte das für unmöglich. Der "Allesfresser" existiert meiner Ansicht nach deshalb nur virtuell, aber nicht reell.
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                  #23
                  Man muss ja nun auch nicht mit so einer Wortglauberei hantieren. "Ich höre alles" bedeutet doch einfach nur dass man für alles offen ist und nicht von vorneherein bestimmte Sachen kategorisch ausschließt.
                  Das es den menschlichen Geist überfordern soll in jeder Musikrichtung etwas für sich zu finden ist schon eine sehr gewagte These. Warum sollte dies denn der Fall sein? Wir interessieren uns in unserem Leben für so vieles und lernen nicht weniger, wie sollte dann etwas so intuitives wie Musik dem Grenzen setzen?

                  Es mangelt im Endeffekt dem Großteil doch nur an der Lust sich so intensiv mit Musik auseinanderzusetzen.
                  »Ich habe nie eine Chance hastig vergeben, sondern lieber gemütlich vertändelt.« - Willi »Ente« Lippens

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                    #24
                    @Largo: Ich sehe das genauso wie Nopper. "Allesfresser" ist nicht so absolut gemeint wie du es darstellst. Eher mit "für alles offen". Und man muß auch nicht jede Musikrichtung hören. Aber ich sage von mir mal das ich "das meiste" höre. Und da ist garantiert nicht nur populäre Musik bei. Ich höre gerne in andere Musikrichtungen rein die ich nicht kenne. Irgendein Lied gefällt mir immer.

                    Das einzigste was ich kategorisch ablehne ist "Volksmusik". Im Schlagerbereich dagegen gibt es Lieder die mir auch gefallen.

                    Irische oder schottische Folklore höre ich z.B. gerne. Oder sogar indianische Musik. Das ist für mich richtige Musik und nicht so nen aufgesetzer Schnulzenkram. Obwohl ja auch eigentlich ausländische Volksmusik.

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                      #25
                      Zitat von Nopper
                      Man muss ja nun auch nicht mit so einer Wortglauberei hantieren. "Ich höre alles" bedeutet doch einfach nur dass man für alles offen ist und nicht von vorneherein bestimmte Sachen kategorisch ausschließt.
                      Die Kluft zwischen "hören" und "offen sein" ist meiner Ansicht nach genauso groß wie zwischen "wissen" und "neugierig sein". Trotzdem käme niemand auf die Idee, diese Begriffe synonym zu verwenden.

                      Für mich heißt "ich höre alles" im wesentlichen auch "ich höre alles". So jemand müsste – wenn es ihn denn gäbe – in allen wichtigeren Genres einigermaßen bewandert sein. Das heißt, er sollte zumindest Punk von Heavy Metal, Bebop von Swing oder Barock von Wiener Klassik (um einige wenige Beispiele zu nennen) einigermaßen sicher unterscheiden können. Wichtig wäre meiner Ansicht nach auch, dass eine solche Person in der Lage ist, wichtige Figuren der einzelnen Genres namentlich zu nennen. Für jemanden, der "alles" hört, sollte es zudem kein Problem darstellen, eine Klarinette von einer Oboe zu unterscheiden. Ich glaube, dass die meisten der so genannten "Allesfresser" selbst diese niedrige Hürde reißen.

                      Um noch einem möglichen Missverständnis vorzubeugen: "Hören" heißt für mich nicht "passives über-sich-ergehenlassen". Nur weil ich beispielsweise im Vorbeizappen beim Musikantenstadl hängen geblieben bin, heißt das nicht, dass ich ein Volksmusik-Hörer bin.
                      "Hören" im von mir verstandenen Sinn sollte wenigstens gekennzeichnet sein durch ein gewisses Maß an Regelmäßigkeit, d.h. regelmäßigem Besuch von Konzerten oder regelmäßigem Hören bestimmter Musiksendungen oder regelmäßigem Kauf von Musik-CDs.

                      Zitat von Nopper
                      Das es den menschlichen Geist überfordern soll in jeder Musikrichtung etwas für sich zu finden ist schon eine sehr gewagte These. Warum sollte dies denn der Fall sein?
                      Naja, es gibt schon einen Unterschied zwischen "sich in allen Genres auskennen" (was ich geschrieben habe) und "in jedem Genre etwas zu finden, das man mag". Letzteres halte ich für durchaus möglich (wenngleich ich es für mich nur schwer vorstellbar ist, dass etwa ein Free-Jazz-Hörer einen Song aus dem Schlager-Segment mag).
                      Sich in allen Genres auszukennen, stellt dagegen ein wesentlich schwierigeres Unterfangen dar und zwar aus mehreren Gründen:
                      - Nicht jede Form von Musik ist der Öffentlichkeit zugänglich. Das Hören von Musik spezieller Genres ist deshalb mit erheblichen Kosten verbunden (CDs, Konzerte usw.).
                      - Zwischen einigen Genres gibt es fundamentale Unterschiede und unterschiedliche Anspruchsniveaus. Bestimmte Arten von Musik hört man nicht mal so nebenbei, sondern man muss sich darauf einlassen, muss reinhören, Gefallen entwickeln usw.
                      - Es gibt einfach zu viele Genres, um alles zu kennen. Was im Hit-Radio läuft, ist nur ein Bruchteil von dem, was tatsächlich existiert. Um wirklich alles (oder annähernd alles) kennenzulernen braucht es entweder viel Zeit oder eine schnelle Auffassungsgabe.

                      Von der Sache her halte ich eine große Offenheit bzgl. des Musikgeschmacks ja auch für wünschenswert und ich glaube auch, dass Neugier sehr gut für die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen ist. Allerdings kann dieser Anspruch meiner Meinung nach nicht durch die Wirklichkeit gedeckt werden. Die meisten Menschen sind wahrscheinlich weitaus weniger offen als sie meinen - u.a. deshalb, weil sie überhaupt nur einen Bruchteil der Musik kennen.
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                        #26
                        Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                        Für mich heißt "ich höre alles" im wesentlichen auch "ich höre alles". So jemand müsste – wenn es ihn denn gäbe – in allen wichtigeren Genres einigermaßen bewandert sein. Das heißt, er sollte zumindest Punk von Heavy Metal, Bebop von Swing oder Barock von Wiener Klassik (um einige wenige Beispiele zu nennen) einigermaßen sicher unterscheiden können. Wichtig wäre meiner Ansicht nach auch, dass eine solche Person in der Lage ist, wichtige Figuren der einzelnen Genres namentlich zu nennen. Für jemanden, der "alles" hört, sollte es zudem kein Problem darstellen, eine Klarinette von einer Oboe zu unterscheiden. Ich glaube, dass die meisten der so genannten "Allesfresser" selbst diese niedrige Hürde reißen.
                        Gut, wenn du „Ich höre alles“ für dich so definierst kann ich dagegen jetzt nix sagen.

                        Naja, es gibt schon einen Unterschied zwischen "sich in allen Genres auskennen" (was ich geschrieben habe) und "in jedem Genre etwas zu finden, das man mag". Letzteres halte ich für durchaus möglich (wenngleich ich es für mich nur schwer vorstellbar ist, dass etwa ein Free-Jazz-Hörer einen Song aus dem Schlager-Segment mag).
                        Sich in allen Genres auszukennen, stellt dagegen ein wesentlich schwierigeres Unterfangen dar und zwar aus mehreren Gründen:
                        - Nicht jede Form von Musik ist der Öffentlichkeit zugänglich. Das Hören von Musik spezieller Genres ist deshalb mit erheblichen Kosten verbunden (CDs, Konzerte usw.).
                        - Zwischen einigen Genres gibt es fundamentale Unterschiede und unterschiedliche Anspruchsniveaus. Bestimmte Arten von Musik hört man nicht mal so nebenbei, sondern man muss sich darauf einlassen, muss reinhören, Gefallen entwickeln usw.
                        - Es gibt einfach zu viele Genres, um alles zu kennen. Was im Hit-Radio läuft, ist nur ein Bruchteil von dem, was tatsächlich existiert. Um wirklich alles (oder annähernd alles) kennenzulernen braucht es entweder viel Zeit oder eine schnelle Auffassungsgabe.
                        Aha, das liest sich doch schon ganz anders als die Aussage oben. Sicherlich bedarf es einiges an Zeit sich in alle Musikrichtungen zu vertiefen, bedingt ja schon allein der enorme Umfang aber grundsätzlich unmöglich aufgrund eines angeblich unzulänglichen menschlichen Geistes ist es keinesfalls.
                        Musik ist schließlich genauso ein Themenbereich, dem man sich widmen kann, wie Geschichte oder Literatur. In gewisser Hinsicht ein Lebenswerk aber unmöglich eben auf keinen Fall.
                        Das sich die Zahl derer in Grenzen halten mag ist richtig, das gestehe ich dir gerne zu.
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                          #27
                          Wobei ich sagen muß das "auskennen" auch wieder sehr relativ ist. Ich behaupte nicht das ich ein Experte bin, aber eben schon viele Lieder aus den verschiedensten Bereichen gehört habe. Ein Musiklehrer oder Musikwissenschaftler der kennt sich aus.

                          Konzerte besuche ich nicht. Weil ich kein Live-Musik Fan bin. Ich mag Musik lieber "gefiltert" und ohne Störungen.

                          Ein wenig mitreden kann ich schon denke ich. Nur wenn du wieder mit den genauen Einordnungen der Genres und Subgenres anfängst, Largo, dann muß ich passen.

                          Aber zwischen Heavy und Hardrock kann ich noch unterscheiden denke ich. Oder zwischen Old School/G-Funk.

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                            #28
                            Ich bin im Forum von Amazon auf ein sehr ähnliches Thema gestoßen, und habe dort einige interessante Thesen entdeckt (Amazon.de: Kunden diskutieren: Hat Musik etwas mit Intellekt zu tun?).

                            1. Viele Menschen geben nur deshalb an, Musik zu hören bzw. zu mögen, weil es von der "Gesellschaft" so erwartet wird. Die meisten Leute haben "von Natur aus" ein geringes Interesse an Musik und wenn es gesellschaftlich akzeptiert wäre, würden sie sich wohl überhaupt keine Musik anhören (genauso, wie sich nur wenige Menschen mit Malerei oder Bildhauerei beschäftigen).

                            2. Musikgeschmack ist nichts individuelles. Er wird durch verschiedene Faktoren bestimmt u.a.
                            - Alter
                            - Geburtsjahr (Kohorte)
                            - Größe des Wohnorts (Stadt- oder Landkultur)
                            - soziale Herkunft (Bildungsniveau und Musikgewohnheiten der Eltern)
                            - Freunde
                            - allgemeines Interesse an Musik
                            - Verfügbarkeit von Musik (wenn man an bestimmte Musik nicht herankommt, kann man sie sich nicht anhören)
                            - Zeit, um Musik ungestört zu genießen
                            - Geschlecht

                            3. Es gibt einen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Mileu einerseits und Musikgeschmack andererseits. Diese These lässt sich mit einem Gedankenexperiment "beweisen". Angenommen, es gibt keinen solchen Zusammenhang, dann wäre Musikgeschmack etwas völlig beliebiges und unabhängiges. Das heißt, die Angehörigen einer bestimmten Subkultur (z.B. 40-jährige LKW-Fahrer) müssten einen völlig individuellen Musikgeschmack aufweisen (LKW-Fahrer 1 hört Freejazz, LKW-Fahrer 2 hört Drum'n'Bass, LKW-Fahrer 3 hört Barock-Musik usw.). Ohne dabei eine Befragung durchzuführen, müsste schnell klar werden, dass das nicht stimmen kann.
                            Eine umgekehrte Möglichkeit, um den Zusammenhang zwischen Mileu und Musikgeschmack zu "beweisen", wäre, die Besucher zweier musikalischer Veranstaltungen (z.B. des Musikantenstadels und der Bayreuther Festspiele) miteinander zu vergleich. Wenn es keinen Zusammenhang gäbe, dürfte es keine Unterschiede zwischen diesen beiden Besuchergruppen (z.B. hinsichtlich Bildung, Kleidung, Hobbys usw.) geben. Auch hier dürfte schnell einleuchten, dass das nicht stimmen kann.

                            Da könnte aus meiner Sicht eine Menge dran sein.
                            Mein Profil bei Last-FM:
                            http://www.last.fm/user/LARG0/

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                              #29
                              Wie hits gemacht werden? Ganz einfach: Am beispiel eines neuen Hits "4 minutes" von Madonna feat. Justin Timberlake produced by Timbaland. Da kommend drei der größten, aktuellsten Namen zusammen, dass musste nr.1 werden.

                              @Largo

                              Der Musikgeschmack lässt sich zu 90@Prozent nicht durch deine Faktoren bestimmen, denn z.B. würde ich die Musik meiner Eltern um keinen Preis anhören. Das ist einfach nur Zufall, bestenfalls wo man aufgewachsen ist. Und nur weil es vielleicht "uncool" ist, etwas bestimmtes zu hören, nur weil es anscheinend für Mädchen ist, ist das kein Musikgeschmack, wenn man es dann nicht hört.
                              Und das mit den Freunden: Aus der Musik ergeben sich die Freunde. Ich hab z.b: durch Musik sehr gute Kumpels kennengelernt, die den gleichen Geschmack haben wie ich. Und manche Freundschaften sind nur durch die Musik entstanden, z. B. in der Schule, hat einer Hip Hop gehört, ich bin zu ihm gegangen und hab ihn danach gefragt und so hats sich ergeben.

                              Und Musikgeschmack ist etwas individuelles. Nur hör ich in der Öffentlichkeit manche Titel nicht, die ich sonst hören würde. Z.B. Wenn ich in der Öffentlichkeit das neue Lied von L. Krawitz "I'll be waiting" höre, werd ich oft gleich als Weichei beschimpft. Wenn ich hingegegn Sido auflege, ist alles wieder in Ordnung.

                              Und das mit dem Test am anfang des Themas: Das ist nur menschlich. Ich werd mir doch nicht alles noch mal anhören, wenn die Vorgänger bereits das beste herausgesucht haben, oder? Würd ich auch so machen....

                              Aber ein guter und bekannter Name ist natürlich auch ein Garant für Erfolg.

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                                #30
                                Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                                1. Viele Menschen geben nur deshalb an, Musik zu hören bzw. zu mögen, weil es von der "Gesellschaft" so erwartet wird. Die meisten Leute haben "von Natur aus" ein geringes Interesse an Musik und wenn es gesellschaftlich akzeptiert wäre, würden sie sich wohl überhaupt keine Musik anhören (genauso, wie sich nur wenige Menschen mit Malerei oder Bildhauerei beschäftigen).
                                Das kann ich bestätigen. Ich als Musik-interessierter finde den Musikgeschmack anderer Leute ziemlich spannend, doch wenn ich im Gespräch nachhake, kommt meist dabei raus, dass man mal kurz im Auto das Radio anhat und im Regal eigentlich nur geschenkte CDs hat, die man aufgrund von TV-Werbung gekauft hat. Die Bereitschaft, Zeit und Geld über ein gewisses Maß heraus in die Musik zu investieren, fehlt den meisten. Manche tun aktives Musikhören sogar als kindlich, jugendlich ab und sind der Meinung, man wüchse aus solchen Phasen heraus. Erschreckend.
                                Zitat von Largo
                                2. Musikgeschmack ist nichts individuelles. Er wird durch verschiedene Faktoren bestimmt u.a.
                                Für mich ist der Musikgeschmack schon individuell. Die Faktoren, die aufgezählt hast, beschränken zwar die Musikauswahl aber letztendlich entscheidet das Individuum doch selbst, welche Musik es auswählt und wieviel Zeit es mit Musikhören verbringt.

                                Der Gedanke der Verfügbarkeit und Bereitschaft ist mMn signifikant für den individuellen Musikgeschmack. Herkunft und Milieu finde ich eher untergeordnet, vielmehr als Grundlage der verfügbaren Musik. Steigt die Bereitschaft und Verfügbarkeit würden sich die die individuellen Geschmäcker viel weiter auffächern.
                                Zitat von Captain Geneva Beitrag anzeigen
                                Wie hits gemacht werden? Ganz einfach: Am beispiel eines neuen Hits "4 minutes" von Madonna feat. Justin Timberlake produced by Timbaland. Da kommend drei der größten, aktuellsten Namen zusammen, dass musste nr.1 werden.
                                Relevanz für die Diskussion? EDIT: Ah, sorry. Du hast ja noch einiges ergänzt.
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