Leider existiert noch kein Thread zu Jan Garbarek, einer der Galionsfiguren des Contemporary Fusion. Der 1947 geborene norwegische Saxophonist polnischer Abstammung hat seit 1970 über zwei Dutzend Alben in sehr unterschiedlichen Besetzungen veröffentlicht und an vielen weiteren mitgewirkt.
Das besondere Verdienst von Garbarek ist (neben seiner großen Vielseitigkeit), sich unter Verwendung folkloristischer Ausdrucksformen und Elementen aus modernen populären Musikstilen (z.B. elektronische Musik) als einer der ersten bewusst von der Tradition des amerikanischen Jazz abgegrenzt zu haben.
Wie ich schon sagte hat Jan Garbarek in sehr unterschiedlichen Besetzungen gespielt. Unter anderem waren dies:
- Jan Garbarek Group mit Eberhard Weber (Bass), Rainer Brüninghaus (Keyboard) und Marilyn Mazur (Drums & Percussion) u.a. auf den Scheiben „Legend of the Seven Dreams“ (1988) oder „Visible World“ (1996). Die Scheiben in dieser Besetzung gefallen mir persönlich am wenigsten, weil sie meist zu weichgespült daher kommen und die elektronischen Sounds inzwischen etwas altbacken wirken.
- Jan Garbarek mit dem Hilliard Ensemble und zwar auf den Scheiben „Officium“ (1994) und „Mnemosyne“ (1999). Diese Scheiben sind wirklich sensationell, da Garbarek hier das Wagnis eingegangen ist, gemeinsam mit einem Vokalensemble mittelalterliche Motetten zu re-interpretieren. Das wirkt sicher zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, was wohl daran liegt, erstmals ein Jazz-Instrument (Saxophon) im Mittelalter-Kontext zu erleben. Insgesamt eine sehr gelungene Idee, auch wenn es keine Musik für jede Gelegenheit ist (man muss schon in der richtigen Stimmung dafür sein).
- Jan Garabarek mit Anouar Brahem (Oud) und Zakir Hussain (Tablas) auf dem Album „Madar“ (1994). Ich hatte schon an anderer Stelle etwas zu dieser Scheibe geschrieben gehabt. Hier wurde versucht, Jazz mit europäischer Folklore und der Musik des Orients und Indiens zu verbinden. Dieses Trio ist exzellent besetzt und interagiert großartig. Die Songs sind episch und der Sound ist satt. Dies ist eine Scheibe für die einsame Insel.
- Jan Garbarek mit Kim Kashkashian (Bratsche) und Manú Katche (Schlagzeug) auf dem Album „In Praise Of Dreams“ (2004). Für diese Scheibe wurde Garbarek von vielen seiner alten Fans (und den Hardcore-Jazzern sowieso) stark kritisiert, weil er sich zu stark dem Massenpublikum angenähert habe. Wenn man jedoch von vornherein davon ausgeht, dass dies keine Jazz-CD ist, sondern eher eine Lounge-, Trip-Hop- oder Ambient-CD, dann wird man mit einem wirklich coolen Album belohnt. Der Elektro-Schnickschnack ist hier wirklich sehr gelungen und bereitet den Boden für das originell besetzte Trio.
von links nach rechts: Rainer Brüninghaus, Eberhard Weber, Jan Garbarek, Marilyn Mazur
Jan Garbarek
empfehlenswerte Songs:
Sull Lull (1994)
Knot Of Place And Time (2004)
We Are The Stars (1998)
Quechua Song (1999)
ähnliche Musik: Arild Andersen, Terje Rypdal
Das besondere Verdienst von Garbarek ist (neben seiner großen Vielseitigkeit), sich unter Verwendung folkloristischer Ausdrucksformen und Elementen aus modernen populären Musikstilen (z.B. elektronische Musik) als einer der ersten bewusst von der Tradition des amerikanischen Jazz abgegrenzt zu haben.
Wie ich schon sagte hat Jan Garbarek in sehr unterschiedlichen Besetzungen gespielt. Unter anderem waren dies:
- Jan Garbarek Group mit Eberhard Weber (Bass), Rainer Brüninghaus (Keyboard) und Marilyn Mazur (Drums & Percussion) u.a. auf den Scheiben „Legend of the Seven Dreams“ (1988) oder „Visible World“ (1996). Die Scheiben in dieser Besetzung gefallen mir persönlich am wenigsten, weil sie meist zu weichgespült daher kommen und die elektronischen Sounds inzwischen etwas altbacken wirken.
- Jan Garbarek mit dem Hilliard Ensemble und zwar auf den Scheiben „Officium“ (1994) und „Mnemosyne“ (1999). Diese Scheiben sind wirklich sensationell, da Garbarek hier das Wagnis eingegangen ist, gemeinsam mit einem Vokalensemble mittelalterliche Motetten zu re-interpretieren. Das wirkt sicher zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, was wohl daran liegt, erstmals ein Jazz-Instrument (Saxophon) im Mittelalter-Kontext zu erleben. Insgesamt eine sehr gelungene Idee, auch wenn es keine Musik für jede Gelegenheit ist (man muss schon in der richtigen Stimmung dafür sein).
- Jan Garabarek mit Anouar Brahem (Oud) und Zakir Hussain (Tablas) auf dem Album „Madar“ (1994). Ich hatte schon an anderer Stelle etwas zu dieser Scheibe geschrieben gehabt. Hier wurde versucht, Jazz mit europäischer Folklore und der Musik des Orients und Indiens zu verbinden. Dieses Trio ist exzellent besetzt und interagiert großartig. Die Songs sind episch und der Sound ist satt. Dies ist eine Scheibe für die einsame Insel.
- Jan Garbarek mit Kim Kashkashian (Bratsche) und Manú Katche (Schlagzeug) auf dem Album „In Praise Of Dreams“ (2004). Für diese Scheibe wurde Garbarek von vielen seiner alten Fans (und den Hardcore-Jazzern sowieso) stark kritisiert, weil er sich zu stark dem Massenpublikum angenähert habe. Wenn man jedoch von vornherein davon ausgeht, dass dies keine Jazz-CD ist, sondern eher eine Lounge-, Trip-Hop- oder Ambient-CD, dann wird man mit einem wirklich coolen Album belohnt. Der Elektro-Schnickschnack ist hier wirklich sehr gelungen und bereitet den Boden für das originell besetzte Trio.
von links nach rechts: Rainer Brüninghaus, Eberhard Weber, Jan Garbarek, Marilyn Mazur
Jan Garbarek
empfehlenswerte Songs:
Sull Lull (1994)
Knot Of Place And Time (2004)
We Are The Stars (1998)
Quechua Song (1999)
ähnliche Musik: Arild Andersen, Terje Rypdal
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